SDP.81 – eine Galaxie mit Einsteinring

In der Mitte schimmert ein blauer Fleck, er ist eine Galaxie, die durch ihre Gravitation das Bild einer weiter entfernten Galaxie wie einen Bogen um sich krümmt.

Bildcredit: Y. Hezaveh (Stanford) et al., ALMA (NRAO/ESO/NAOJ), NASA/ESA Weltraumteleskop Hubble

Kann sich eine Galaxie hinter einer anderen verstecken? Nicht im Fall von SDP.81. Die Galaxie im Vordergrund wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert. Sie ist blau dargestellt und verhält sich wie eine riesige Gravitationslinse, die das Licht einer Galaxie dahinter um sich herum krümmt. So wird diese sichtbar.

Die hinten gelegene Galaxie ist rot dargestellt. Sie wurde vom Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Radiowellenlängen abgebildet. Die Ausrichtung ist so präzise, dass das Bild der fernen Galaxie zu einer Art Teilring um die Vordergrundgalaxie gekrümmt ist. Solche Gebilde werden als Einsteinring bezeichnet.

Wenn man die Verzerrung durch die Gravitationslinse genau analysiert, zeigt sich, dass eine kleine, dunkle Begleitgalaxie zur Ablenkung beiträgt. Das ist ein weiterer Hinweis, dass viele Begleitgalaxien ziemlich schwach sind und von Dunkler Materie beeinflusst werden. Die kleine Galaxie ist der kleine weiße Punkt links. Der Einsteinring ist zwar nur ein paar Bogensekunden breit. Er ist in Wirklichkeit Zigtausende Lichtjahre groß.

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Die Zwerggalaxie Wolf-Lundmark-Melotte (WLM)

Mitten im Bild schwebt die kleine Galaxie WLM im Sternbild Walfisch. Sie wirkt unregelmäßig und ist von rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternen gesprenkelt.

Bildcredit: ESO, VST/OmegaCAM-Durchmusterung der Lokalen Gruppe

WolfLundmarkMelotte (WLM) ist nach den drei Astronomen benannt, die an ihrer Entdeckung und Erkennung beteiligt waren. WLM ist eine einsame Zwerggalaxie. Man sieht sie im großteils südlichen Sternbild Walfisch (Cetus). Sie ist etwa 3 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und eines der am weitesten entfernten Mitglieder unserer Lokalen Gruppe.

Vielleicht hatte WLM sogar noch nie Wechselwirkungen mit einer anderen Galaxie in der Lokalen Gruppe. Doch das einsame Inseluniversum hat viele verräterische rötliche Sternbildungsregionen und heiße, junge, bläuliche Sterne. Im Halo der kleinen Galaxie sind ältere, kühle gelbliche Sterne verteilt. Die Zwerggalaxie ist nur etwa 8000 Lichtjahre groß.

Dieses scharfe Porträt von WLM stammt von der 268-Megapixel-OmegaCAM. Sie ist am Weitwinkel-Abbildungs- und -Durchmusterungsteleskop auf dem Paranal-Observatorium der ESO montiert.

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Komet 252P/Linear und die Große Magellansche Wolke

Die Große Magellansche Wolke links und der Komet 252P/Linear links oben teilen sich dieses Bildfeld im Sternbild Schwertfisch.

Bildcredit und Bildrechte: Justin Tilbrook (Astronomische Gesellschaft von Südaustralien)

Der Komet 252P/Linear posiert mit seiner überraschend hellen grünen Koma neben der Großen Magellanschen Wolke am südlichen Himmel. Der Bildstapel wurde am 16. März mit Teleobjektiv in Penwortham (Südaustralien) fotografiert. 252P/Linear wurde als periodischer Komet der Jupiterfamilie erkannt. Er kommt unserem hübschen Planeten am 21. März sehr nahe. Er zieht dann etwa 5,3 Millionen Kilometer entfernt vorbei. Das ist ungefähr die 14-fache Erde-Mond-Distanz.

Komet 252P/Linear ist einer von sogar zwei Kometen, die der Erde in den nächsten Tagen sehr nahe kommen. Am 22. März nähert sich der viel blassere Komet Pan-STARRS (P/2016 BA14) auf 3,5 Millionen Kilometer. Das ist die 9-fache Distanz zwischen Erde und Mond. Die beiden haben sehr ähnliche Bahnen. Das legt nahe, dass sie vielleicht ursprünglich Teile desselben Kometen waren. Beide Kometen ziehen schnell über den Himmel, weil sie so nahe an der Erde sind. Bald erreichen sie die Nordhalbkugel.

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NGC 5866 – die Kante einer Galaxie

Die von der Seite sichtbare Galaxie sieht wie ein ovaler Nebel aus, der in der Mitte von einem dunklen, ausgefransten Staubband durchzogen ist.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Hunter Wilson

Die Galaxie NGC 5866 ist sehr dünn – warum? Eigentlich sind viele Scheibengalaxien so schmal wie die oben gezeigte Galaxie. Doch wir sehen sie nicht von der Kante. Eine Galaxie, die wir von der Seite sehen, ist unsere Milchstraße.

NGC 5866 ist als linsenförmige Galaxie klassifiziert. Sie besitzt viele komplexe Staubbahnen, die dunkel und rot erscheinen, während viele helle Sterne in der Scheibe ihr einen bläulicheren Grundton verleihen. Die blaue Scheibe aus jungen Sternen reicht über den Staub in der extrem dünnen galaktischen Ebene hinaus. Die Wölbung im Zentrum der Scheibe ist von älteren, röteren Sternen, die sich wohl dort befinden, orangefarben getönt.

Die Galaxie besitzt eine ähnliche Masse wie unserer Milchstraße. Doch Licht braucht nur ungefähr 60.000 Jahre, um NGC 5866 zu durchqueren. Das sind zirka 30 Prozent weniger, als Licht zum Queren der Milchstraße braucht. Viele Scheibengalaxien sind sehr dünn, weil das Gas, aus dem sie entstanden sind, bei der Rotation um das Gravitationszentrum mit sich selbst kollidierte.

Die Galaxie NGC 5866 ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Drache (Draco).

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NGC 134 im Sternbild Bildhauer

Rechts leuchtet die Spiralgalaxie NGC 134 schräg im Bild, wir sehen sie fast von der Seite. Auch im Bild ist NGC 134 riesig. Links leuchtet die kleinere Galaxie NGC 131.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32-Team, Bearbeitung – Volker Wendel

NGC 134 ist nicht gerade die bekannteste Spiralgalaxie im Sternbild Bildhauer. Dennoch ist die reizende Insel im Universum am Südhimmel ein Schatz für Teleskope. Die scharfe kosmische Aussicht zeigt einen hellen Kern, klumpige Staubbahnen und lose geschlungene Spiralarme. Vorne leuchten gezackte Sterne der in Milchstraße und die kleinere Galaxie NGC 131.

NGC 134 ist etwa 60 Millionen Lichtjahren entfernt. Wir sehen sie fast von der Seite. Die Galaxie ist an die 150.000 Lichtjahre breit, also ist sie größer als unsere Milchstraße. Die gekrümmte Scheibe von NGC 134 hat zarte Fortsätze. Das vermittelt den Eindruck vergangener Wechselwirkungen durch Gravitation mit benachbarten Galaxien.

Wie bei der viel näheren und helleren Sculptor-Galaxie NGC 253 strömen anscheinend Staubranken aus der galaktischen Scheibe. Diese Ranken sind mit blauen Sternhaufen und rosaroten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

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NGC 3310 – eine Sternbildungs-Spiralgalaxie

In der Bildmitte strahlt ein heller Galaxienkern, umgeben von unregelmäßigen, kaum ausgeprägten Armen und nebeligen schalenförmigen Gebilden.

Bildcredit und Bildrechte: AAO ITSO Office, Gemini Obs./AURA und T. A. Rector (U. Alaska Anchorage)

In der Spiralgalaxie NGC 3310 steigt die Party immer noch. Vor etwa 100 Millionen Jahren kollidierte NGC 3310 wahrscheinlich mit einer kleineren Galaxie. Daher leuchtete die große Spiralgalaxie in einem gewaltigen Ausbruch an Sternbildung auf. Die wechselhafte Gravitation bei der Kollision erzeugte Dichtewellen. Diese komprimierten die vorhandenen Gaswolken und lösten eine Sternbildungsparty aus.

Das Bild stammt vom Teleskop Gemini Nord. Es zeigt die Galaxie sehr detailreich und farbcodiert. Gas ist rosarot dargestellt, Sterne leuchten weiß und blau. Manche Sternhaufen in der Galaxie sind ziemlich jung. Das ist ein Hinweis, dass die Sternbildungsgalaxie eine ganze Weile im Sternbildungsmodus verbleib. NGC 3310 ist zirka 50.000 Lichtjahre groß und ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Man sieht sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin.

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Supernova hinter Galaxienstaub

Quer im Bild sind die stark strukturierten Staubwolken abgebildet, die quer über das Zentrum der Galaxie Centaurus A verlaufen. Im Bild leuchtet auch eine Supernova.

Bildcredit: NASA, ESA und Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA); Bildeinschub: Howard Hedland und Dave Jurasevich, Las Campanas Obs.

Teleskope auf der ganzen Welt beobachten eine helle Supernova. Sie leuchtet in einer staubhaltigen Galaxie in unserer Nähe. Man entdeckte die mächtige Sternexplosion Anfang des Monats. Die nahe Galaxie ist Centaurus A, sie ist sehr fotogen. Man sieht sie schon mit einem Fernglas. Bekannt ist sie für ihr eindrucksvolles Staubband, das Licht absorbiert. Es verläuft über ihre Mitte.

Dieses hoch aufgelöste Archivbild des Weltraumteleskops Hubble zeigt Cen A. Im Einschub ist die Supernova SN2016adj mit einem Fadenkreuz markiert. Die Aufnahme entstand nur zwei Tage nach der Entdeckung. Das Bild wurde auf der Erde aufgenommen. Rechts neben der Supernova strahlt ein heller Stern, er befindet sich in unserer Milchstraße.

Derzeit vermutet man, dass es eine Typ IIbSupernova ist. Bei so einer Supernova kollabiert der stellare Kern. Dass die Supernova so nahe ist und hinter einem bekannten Staubband liegt, macht sie interessant. Aktuelle und künftige Beobachtungen dieser Supernova liefern vielleicht neue Hinweise, wie sich massereiche Sterne entwickeln. Vielleicht finden wir auch heraus, wie manche Elemente auf unserer Erde entstanden sind.

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M82: Galaxie mit supergalaktischem Wind

Die irreguläre Zigarrengalaxie M82 verläuft hell diagonal durchs Bild. In der Mitte leuchten dunkelrote Nebel, die an den Rauch einer Explosion erinnern.

Bildcredit: NASA, ESA, das Hubble-Vermächtnisteam, (STScI/AURA); Danksagung: M. Mountain (STScI), P. Puxley (NSF), J. Gallagher (U. Wisconsin)

Was bringt die Zigarrengalaxie zum Leuchten? Die irreguläre Galaxie wird auch M82 genannt. Bei einer nahen Begegnung in der jüngeren Vergangenheit wurde sie mit der großen Spiralgalaxie M81 aufgemischt. Das erklärt jedoch nicht ganz die Quelle an ausströmendem Gas, das rot leuchtet.

Es gibt Hinweise, dass dieses Gas durch die Teilchenwinde vieler Sterne hinausgetrieben wird. Die Sterne erzeugen gemeinsam einen galaktischen Superwind. Das Fotomosaik zeigt eine spezielle Farbe von rotem Licht, das von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. In diesem Licht erkennt man viele Details der Fasern im Gas. Die Fasern sind mehr als 10.000 Lichtjahre lang.

Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Im Infrarotlicht ist sie die hellste Galaxie am Himmel. In sichtbarem Licht sieht man sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

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