Messier 76

Der Nebel im Bild ist rot-blau gefleckt, er wirkt transparent und sehr zart.

Credit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.)

Beschreibung: „Nebel am rechten Fuß von Andromeda … “ beginnt die Beschreibung für das 76. Objekt in Charles Messiers Katalog aus dem 18. Jahrhundert für Nebel und Sternhaufen. Tatsächlich ist M76 eins der blasseren Objekte auf Messiers Liste und auch unter dem volkstümlichen Namen „kleiner Hantelnebel“ bekannt. Wie auch sein hellerer Namensvetter M27 (der Hantelnebel) ist M76 ein planetarischer Nebel – eine gasförmige Hülle, die von einem vergehenden sonnenähnlichen Stern abgestoßen wird.

Der Nebel hat vermutlich eher die Form eines Teigrings, während die schachtelähnliche Erscheinung seiner helleren Zentralregion darauf zurückzuführen ist, dass wir sie fast von der Kante sehen. Gas, das vom Loch des Teigrings schneller fortströmt, erzeugt die zarteren Schleifen aus weit fortgeschleudertem Material. Das blassere Material wurde auf diesem Kompositbild betont, indem Strahlung von Wasserstoffatomen in Orange und Strahlung von Sauerstoffatome in komplementären Blautönen gezeigt werden.

Der vergehende Stern im Nebel ist auf diesem scharfen Falschfarbenbild als blaugetönter Stern nahe der Mitte der kastenartigen Struktur zu finden. Laut Schätzungen ist M76 etwa drei- bis fünftausend Lichtjahre entfernt, damit hat der Nebel einen Durchmesser von mehr als einem Lichtjahr.

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Der Meteor von 1860 von Frederic Church

Das Gemälde zeigt eine Meteorprozession, die hinter einem See und einem Wald über den Nachthimmel zieht.

Mit freundlicher Genehmigung von Judith Filenbaum Hernstadt (Gemälde fotografiert von Gerald L. Carr)

Beschreibung: Frederic Church (1826-1900), ein amerikanischer Landschaftsmaler der Hudson River School, malte was er in der Natur sah. Und am 20. Juli 1860 sah er eine spektakuläre Kette Feuerkugelmeteore, die über den Abendhimmel über Catskill zogen. Es war eine extrem seltene Prozession von Meteoren, die die Erde streiften.

In New York City schrieb der Dichter Walt Whitman (1819-1892) in seinem Gedicht Year of Meteors (1859-60) von der „… seltsamen riesigen Meteorprozession, blendend und klar, über unsere Köpfe schießend“. Doch die Inspirationsquelle für Whitmans Worte war vergessen. Der astronomische Bezug wurde zum Geheimnis und Gegenstand wissenschaftlicher Debatten, bis die Physiker Donald Olson und Russell Doescher von der Texas State University, der Englischprofessor Marilynn Olson und Ava Pope, Studentin des Honors-Pogramms, Berichte fanden, die das Datum und die Uhrzeit der spektakulären Meteorprozession bestätigten.

Den Durchbruch erreichte die Arbeitsgemeinschaft mit Churchs relativ unbekanntem Bild. Passenderweise wurde die Arbeit des forensischen Astronomie-Teams soeben publiziert, am 150. Jahrestag des kosmischen Ereignisses, das sowol den Dichter als auch den Maler inspirierte.

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Die Krone der Sonne

Ein grauer Kreis mit einigen Schatten ist von einem hellen Rand umgeben, von dem zarte Schlieren ausströmen.

Credit und Bildrechte: Alain Maury, Jean-Luc Dauvergne

Beschreibung: Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist die ausgedehnte äußere Atmosphäre der Sonne – die Korona – ein erhebender Anblick. Die zarten Schatten und schimmernden Details fesseln das Auge, sie umfassen einen Helligkeitsbereich von mehr als 10.000 zu 1. Das macht es bekanntermaßen schwierig, sie auf einem einzigen Bild zu fotografieren.

Dieses Komposit aus 7 aufeinanderfolgenden Digitalbildern mit verschiedenen Belichtungszeiten kommt dem Anblick der Krone der Sonne in all ihrer Pracht recht nahe. Die Teleskopansichten wurden bei der totalen Sonnenfinsternis am 11. Juli auf der Isla de Pascua (Osterinsel) aufgenommen. Sie zeigen auch Sonnenprotuberanzen, die unter den Rand der abgedunkelten Sonne reichen.

Auffallend ist, dass auch Strukturen auf der dunklen, zur Erde gewandten Seite des Neumondes erkennbar sind – sie werden vom Sonnenlicht beleuchtet, das von der Vollerde reflektiert wird.

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Blitze über Athen

Der Blick geht von unter einer Brücke auf einen Parkplatz mit Lampen und einem violetten Himmel, der von zahllosen gleißenden Blitzen beleuchtet ist. In der Bildmitte steht eine Person, rechts verläuft eine Brücke.

Credit und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos

Beschreibung: Habt ihr schon einmal ein Gewitter beobachtet? Willkommen im Club. Seltsamerweise weiß niemand genau, wie ein Blitz entsteht. Wir wissen, dass Ladungen in manchen Wolken langsam getrennt werden, was zu rasanten elektrischen Entladungen (Blitze) führt, doch wie elektrische Ladungen in den Wolken getrennt werden, wird immer noch erforscht.

Ein Blitz hat normalerweise eine gezackte Bahn, er kann eine dünne Luftsäule schlagartig auf die dreifache Oberflächentemperatur der Sonne aufheizen. Dabei entsteht eine Stoßwelle, die mit Überschallgeschwindigkeit beginnt und als lautes Geräusch verklingt, das als Donner bekannt ist. Blitzschläge treten häufig bei heftigen Regenfällen in Wolken auf, und jede Minute schlagen durchschnittlich 6000 Blitze zwischen Wolken und der Erde ein. Dieses Bild zeigt ein Gewitter aus diesem Monat über Athen in Griechenland.

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Dunkler Fluss, weites Feld

Rechts ist ein Teil der Milchstraße mit markanten Staubbahnen, links sind einige bunte Nebel.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Ein dunkler Fluss aus Staub geht scheinbar von unserem galaktischen Zentrum aus und mündet in ein Sternfeld mit fotogenen Himmelswundern. Über das Bild verteilt sind viele dieser Objekte, darunter (findet ihr sie?) der helle, orangefarbene Stern Antares, ein blau(äugig)er Pferdekopfnebel, der weiße Kugelsternhaufen M4, das helle Sternsystem Rho Ophiuchi, der dunkelbraune Pfeifennebel, der rote Lagunennebel, der rot-blaue Trifidnebel, der rote Katzenpfotennebel und das vielfärbige, aber dennoch wichtige Zentrum unserer Galaxis.

Diese detailreiche Weitwinkelansicht zeigt etwa 50 Grad des Nachthimmels, das sind 100 Vollmonddurchmesser. Sie reicht von den Sternbildern Schütze (Sagittarius) über den Schlangenträger (Ophiuchus) bis zum Skorpion. Der Dunkle Fluss ist eine braune Staubbahn, sie ist mit Antares verbunden und etwa 100 Lichtjahre lang. Die Staubspur des Dunklen Flusses ist nur zirka 500 Lichtjahre entfernt und nur scheinbar eine Brücke zum ferneren galaktischen Zentrum, das etwa 25.000 Lichtjahre dahinter liegt.

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Die Antennengalaxien in Kollision

Das hoch aufgelöste Zentrum einer Galaxie ist von vielen dunklen Wolken überzogen, dazwischen leuchten hellrote Sternbildungsgebiete.

Credit: NASA, ESA und B. Whitmore (STScI) et al.; Bildbearbeitung: Davide De Martin

Beschreibung: Zwei Galaxien im Raben gehen aufeinander los, hier sind die aktuellsten Bilder. Wenn zwei Galaxien kollidieren, tun das die Sterne, aus denen sie bestehen, normalerweise nicht, weil Galaxien hauptsächlich aus leerem Raum bestehen. Die Sterne, egal wie hell sie sind, nehmen nur sehr wenig von diesem Raum ein.

Während der langsamen, hunderte Millionen Jahre dauernden Kollision kann eine Galaxie die andere gravitativ auseinanderreißen, und der Staub und das Gas, die in beiden Galaxien reichlich vorhanden sind, kollidieren. Bei diesem Kampf der Titanen werden Staubsäulen, die massereiche Molekülwolken markieren, im Lauf der galaktischen Begegnung komprimiert. Dadurch entstehen plötzliche Millionen Sterne, von denen manche in massereichen Sternhaufen durch Gravitation aneinander gebunden sind.

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Galaxien im Fluss

Mitten im Bild schwebt eine schräg von der Seite sichtbare Spiralgalaxie, darüber ist eine kleinere Galaxie. Rundum sind wenige Sterne verteilt.

Credit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Große Galaxien wachsen, indem sie kleine verschlingen. Sogar unsere Galaxis betreibt galaktischen Kannibalismus und verschlingt kleine Galaxien, die ihr zu nahe kommen und von der Gravitation der Milchstraße eingefangen werden. Diese Praxis ist im Universum weit verbreitet.

Dieses auffällige Paar miteinander wechselwirkender Galaxien am Ufer des südlichen Sternbildes Eridanus (der Fluss) veranschaulicht das. Die riesige, verzerrte Spiralgalaxie NGC 1532, die mehr als 50 Millionen Lichtjahre entfernt ist, ist offenbar in einem Gravitationskampf mit der Zwerggalaxie NGC 1531 gefangen. Diesen Kampf könnte die kleinere Galaxie verlieren.

Die von der Kante sichtbare Spirale NGC 1532 hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Das Paar NGC 1532 und NGC 1531 auf diesem Bild ähnelt vermutlich dem gut erforschten System einer von oben sichtbaren Spirale mit kleinem Begleiter, das als M51 bekannt ist.

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NGC 6188 in Form bringen

Hinter dichten Ranken aus teils undurchsichtigem, teils orange leuchtendem Staub öffnet sich in der Mitte eine blaue Höhlung.

Credit und Bildrechte: Piotrek Sadowski

Beschreibung: Die dunklen Formen mit hellen Rändern, die durch den staubigen Nebel NGC 6188 fliegen, sind zig Lichtjahre lang. Der Emissionsnebel ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt und liegt nahe dem Rand einer ansonsten dunklen riesigen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar.

Die massereichen jungen Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation, die vor wenigen Millionen Jahren in dieser Region entstanden sind, modellieren die fantasieanregenden Formen. Außerdem liefern sie die Energie für das Leuchten des Nebels in Form von Sternwinden und intensiver ultravioletter Strahlung.

Die aktuelle Sternbildung wurde wahrscheinlich durch Winde und Supernova-Explosionen früherer Generationen massereicher Sterne ausgelöst, die das molekulare Gas zusammenfegten und komprimierten. Mit der Falschfarbenpalette von Hubble wurde diese scharfe Nahaufnahme gefärbt, sie zeigt Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen. In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 umfasst das Bild etwa 200 Lichtjahre.

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