Im Inneren des Adlernebels M16

Der Adlernebel bietet einen Blick in eine helle Höhle in einer dunklen Staubwolke. Darin befinden sich Staubsäulen, die durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble berühmt wurden.

Bildcredit und Bildrechte: T. A. Rector und B. A. Wolpa, NOAO, AURA

Von Weitem sieht das Ganze wie ein Adler aus. Doch ein genauer Blick auf den Adlernebel zeigt, dass die helle Region ein Fenster ins Innere einer großen, dunklen Staubhülle ist. Das Fenster gibt den Blick frei auf eine hell erleuchtete Werkstatt. Dort entsteht ein offener Sternhaufen.

In der Höhle bleiben große Säulen und runde Globulen aus dunklem Staub und kaltem Molekülgas übrig. In ihrem Inneren entstehen immer noch Sterne. Schon sind mehrere junge, blaue Sterne zu sehen. Ihr Licht und ihre Winde fackeln die übrig gebliebenen Fasern ab und schieben die Wände aus Gas und Staub zurück.

Der Adler-Emissionsnebel ist als M16 katalogisiert. Er ist an die 6500 Lichtjahre entfernt und ungefähr 20 Lichtjahre breit. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens). Das Bild kombiniert drei spezifische abgestrahlte Farben. Es wurde mit dem 90-Zentimeter-Teleskop auf dem Kitt Peak im US-amerikanischen Arizona fotografiert.

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Das Zentrum von Auriga

Leuchtend rote Nebel und blaue Sternhaufen an der Grenze der Sternbilder Stier und Fuhrmann sind hier abgebildet: Simeis 147, IC 410, M36, M38 und NGC 1893.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Das antike Sternbild Fuhrmann (Auriga) ist reich an Sternhaufen und Nebeln. Es reitet hoch am nördlichen Winternachthimmel. Diese detailreiche Mosaik-Teleskopansicht wurde im Jänner fotografiert. Am Himmel ist sie fast 24 Vollmonde (12 Grad) breit. Sie zeigt einige Ansichten im Fuhrmann, die bei kosmischen Touristen sehr beliebt sind. Das dicht gedrängte Feld reicht über die Ebene der Milchstraße in die Richtung gegenüber dem Zentrum der Galaxis.

Möchtet ihr eine Wegbeschreibung? Der helle, bläuliche Stern Elnath am unteren Bildrand liegt an der Grenze zwischen Fuhrmann und Taurus, dem Stier. Er ist sowohl als Beta Tauri als auch Gamma Aurigae bekannt. Links bedecken die verschlungenen Fasern des Supernovarestes Simeis 147 etwa 150 Lichtjahre. Simeis 147 ist fast 300 Lichtjahre entfernt. Rechts findet ihr den Emissionsnebel IC 410. Er ist wesentlich weiter entfernt, nämlich ungefähr 12.000 Lichtjahre.

In IC 410 entstehen Sterne. Der junge Sternhaufen NGC 1893 ist darin eingebettet. Bekannt sind auch kaulquappenförmige Wolken aus Staub und Gas. Der Flammensternnebel IC 405 ist nur ein wenig weiter entfernt. Seine roten, verschlungenen Wolken aus leuchtendem Wasserstoff werden vom heißen O-Stern AE Aurigae angeregt. Zwei offene Sternhaufen, M36 und M38 nach Charles Messier, sind oben im Sternfeld aufgereiht. Sie werden oft mit Fernglas betrachtet.

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Spiralgalaxie M83: Das südliche Feuerrad

Die große, schöne Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt südöstlich im sehr langen Sternbild Wasserschlange. Die markanten Spiralarme sind von dunklen Staubbahnen gesäumt. Blaue Sternhaufen verleihen der Galaxie den gängigen Namen "Südliches Feuerrad".

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA) und W. P. Blair (JHU) et al.

M83 ist eine der nächstgelegenen und hellsten Spiralgalaxien am Himmel. Man sieht sie mit Fernglas im Sternbild Wasserschlange. Ihre majestätischen Spiralarme führten zu ihrem Umgangsnamen „Südliche Feuerradgalaxie„. Sie wurde zwar schon vor 250 Jahren entdeckt. Doch erst viel später kam es zur Vermutung, dass M83 keine nahe gelegene Gaswolke ist, sondern eine Balkenspiralgalaxie, ähnlich wie unsere Milchstraße.

Das Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde kürzlich veröffentlicht. M83 ist ein bekanntes Mitglied einer Galaxiengruppe, zu der auch Centaurus A und NGC 5253 gehören. Die Galaxien sind etwa 15 Millionen Lichtjahre entfernt. In M83 wurden mehrere helle Supernovaexplosionen beobachtet. In Zentrum von M83 wurde ein faszinierender doppelter Ring um den Kern entdeckt.

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Helle Supernova in M82

Die irreguläre Galaxie M82 im Sternbild Uras Major mitten im Bild ist von wenigen markanten Sternen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Astronom*innen finden Supernovae nicht, indem sie nach Pfeilchen suchen. Auf diesem Bild vom 23. Jänner zeigt ein Pfeil auf eine Supernova in der nahen hellen Galaxie M82. Sie ist jetzt als SN 2014J katalogisiert.

M82 befindet sich am Himmel der Erde nahe beim Großen Wagen. Sie ist auch als Zigarrengalaxie bekannt. Auf der Nordhalbkugel ist sie ein beliebtes Ziel für Teleskope. SN 2014J wurde erstmals am Abend des 21. Januar an der Sternwarte des University College London beobachtet. Der Dozent Steve Fossey sowie Ben Cooke, Tom Wright, Matthew Wilde und Guy Pollack – Teilnehmer eines Astronomie-Workshops – entdeckten die Supernova als unbekannte Quelle in der an sich vertrauten Galaxie.

M82 ist etwa 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Somit fand die Explosion der Supernova vor 12 Millionen Jahren statt. Doch ihr Licht erreichte erst jetzt die Erde. Die Supernova SN 2014J ist eine der nächstgelegenen der letzten Jahrzehnte.

Beobachtungen des Spektrums lassen vermuten, dass es eine Supernova vom Typ Ia ist. Das ist die Explosion eines weißen Zwerges, der zuvor Materie eines Begleitsterns ansammelte. Es gibt Schätzungen, wonach SN 2014J in zwei Wochen ihre maximale Helligkeit erreicht. Aber sie ist jetzt schon das hellste Licht in M82. Man sieht sie mit kleinen Teleskopen am Abendhimmel.

Galerie: Supernova in M82

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Sternströme in M83

Die Spiralgalaxie im Bild hat prachtvolle Spiralarme, die von einem gelben Kern ausgehen. Sie sind von hellen blauen Sternhaufen und roten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: R. Gendler, D. Martinez-Delgado (ARI-ZAH, Univ. Heidelberg) D. Malin (AAO), NAOJ, ESO, HLAMontage und Bearbeitung: Robert Gendler

Die große, helle Spiralgalaxie M83 ist ungefähr zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt am südöstlichen Rand des langen Sternbildes Wasserschlange (Hydra). Die detailreiche Ansicht des Inseluniversums entstand aus Beobachtungen von Hubble. Sie wurden mit Daten erdgebundener Teleskope kombiniert. Zu den Observatorien auf der Erde, deren Bilder verwendet wurden, zählten Einheiten des Very Large Telescope der ESO, das Subaru-Teleskop am Nationalen Astronomischen Observatorium von Japan und Bilder, die David Malin am Australischen Astronomischen Observatorium machte.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie hat ausgeprägte Spiralarme. Das führte zum volkstümlichen Namen „südliche Feuerradgalaxie“. Viele rötliche Sternbildungsregionen verlaufen an den Rändern der dicken Staubbahnen in den Armen. Sie führten zu einem weiteren Spitznamen für M83: „Galaxie der tausend Rubine„.

Am oberen Rand des kosmischen Porträts wölbt sich der nördliche stellare Gezeitenstrom von M83. Er besteht aus den Resten einer kleineren Begleitgalaxie. Sie wurde durch Gravitation zerrissen und verschmilzt mit M83. Der blasse Sternstrom wurde Mitte der 1990er-Jahre entdeckt, als Fotoplatten verbessert wurden.

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Spitzers Orion

Der Orionnebel M42 ist hier auf ungewohnte Weise abgebildet. Der Nebel leuchtet innen rot und ist von grünlichen Hüllen umgeben. Das Zentrum mit dem Trapez strahlt weiß.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, T. Megeath (Univ. Toledo, Ohio)

Nur wenige kosmische Aussichten beflügeln die Fantasie so wie der Orionnebel. Er ist ein gewaltiges Sternbildungsgebiet und ist etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt. Diese tolle Falschfarbenansicht zeigt ungefähr 40 Lichtjahre von dieser Region. Sie entstand aus Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer.

Wie auf Bildern in sichtbaren Wellenlängen liegt der hellste Teil des Nebels bei den jungen, massereichen heißen Sternen, die als Orions Trapez bekannt sind. Doch das Infrarotbild zeigt auch die vielen Protosterne im Nebel, die noch entstehen. Sie sind in roten Farbtönen dargestellt. Im dunklen, staubhaltigen Filament links neben dem hellen Haufen sind rote Flecken zu sehen. Einer davon ist der Protostern HOPS 68. In seiner protostellaren Hülle wurden kürzlich Kristalle des Silikatminerals Olivin entdeckt.

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Der Gegenschein über Chile

Der Himmel über einer Bergkette ist von zahllosen Sternen, Nebeln und Galaxien bedeckt. In der Mitte leuchtet ein heller Fleck, es ist der Gegenschein.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie-Institut)

Liegt die dunkelste Stelle des Nachthimmels gegenüber der Sonne? Nein. Bei extrem dunklem Himmel erkennt man an der Stelle, die 180 Grad von der Sonne entfernt ist, ein schwaches Leuchten. Es ist als Gegenschein bekannt. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das von kleinen interplanetaren Staubteilchen zurückgeworfen wird. Diese Staubteilchen sind millimetergroße Splitter von Asteroiden. Sie kreisen in der ekliptischen Ebene der Planeten.

Dieses Bild vom letzten Jahr ist eine exzellente Abbildung des Gegenscheins. Das detailreiche Bild zeigt den extrem dunklen Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in Chile. Der Gegenschein strahlt so deutlich, dass sogar ein Leuchten sichtbar ist, das umgibt ihn.

Interessante Objekte im Hintergrund sind die Andromedagalaxie, der Sternhaufen der Plejaden, der Kaliforniennebel, der Gürtel des Orion unter dem Orionnebel in der Barnardschleife sowie die hellen Sterne Sirius und Beteigeuze. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht in der Nähe der Sonne durch den hohen Reflexionswinkel.

Tagsüber kann man in einem Flugzeug ein Phänomen beobachten, das dem Gegenschein ähnlich ist. Es wird als Glorie bezeichnet. Man sieht es, wenn Sonnenlicht von den Wolken gegenüber der Sonne reflektiert wird.

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M7: Offener Sternhaufen im Skorpion

Der Hintergrund ist orangebraun gefärbt und ist dicht mit Sternen gefüllt, dazwischen sind einige Dunkelnebel. Mitten im Bild leuchtet ein Sternhaufen mit bläulichen Sternen, nur einer ist auffallend orange.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

M7 ist einer der markantesten offenen Sternhaufen am Himmel. Er besteht vorwiegend aus hellen, blauen Sternen. Bei dunklem Himmel sieht man ihn mit bloßem Auge im Schweif des Sternbildes Skorpion.

M7 enthält insgesamt etwa 100 Sterne. Er ist ungefähr 200 Millionen Jahre alt, 25 Lichtjahre breit und zirka 1000 Lichtjahre von uns entfernt. Dieses detailreiche Bild wurde letzten Juni mit einem kleinen Teleskop in Ungarn fotografiert. Es wurde aus mehr als 60 Zwei-Minuten-Belichtungen zusammengesetzt.

Der Sternhaufen M7 ist seit dem Altertum bekannt. Schon Ptolemäus erwähnte ihn im Jahr 130 n. Chr. Auch eine dunkle Staubwolke und buchstäblich Millionen unzusammenhängender Sterne sind in Richtung des galaktischen Zentrums zu sehen.

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