Ein Sommernachtstraum

Am Himmel ziehen viele Strichspuren von Sternen, rechts oben über dem Bildrand ist der Himmelspol. Unten ist der Horizont mit einigen Häusern und einem Nadelbaum rechts. Im ganzen Bild sind viele helle Lichtspuren von Glühwürmchen.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Rosinski

Beschreibung: Befestigt eure Digitalkamera auf einem Stativ und macht eine lange Aufnahmeserie, dann könnt ihr Sternspuren aufnehmen. Die Sterne ziehen konzentrische Bögen, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Sie erzeugen oft traumhafte Szenen in einer vertrauten Umgebung.

Wenn ihr einschlaft, könnte euch das Ergebnis überraschen. Als der Fotograf Mike Rosinski in einer Sommernacht mit seinen Belichtungen begann, plante er ursprünglich etwa 45-55 Minuten lang Sternspuren auf seinem Grundstück in Hartland im US-amerikanischen Michigan aufzunehmen. Doch er döste ein, wachte etwa 3 Stunden später auf und sah, dass seine Kamera weitergelaufen war, bis die Batterie leer war.

Als er die Bilder zusammenfügte, hatte er erwartet, die anmutigen, konzentrischen Sternspuren und das Licht des spät aufsteigenden Mondes zu sehen, der sich den Fenstern spiegelt. Doch nachdem er in der warmen Nacht eingeschlafen war, strömte ein wahres Schneegestöber an gelben Streifen in die Szenerie. Sie stammen nicht von Feen, sondern von Glühwürmchen.

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Der staubige Irisnebel

Mitten in einer dunkelbraunen Staubwolke leuchtet ein blauer Nebel um einen Stern.

Bildcredit und Bildrechte: Máximo Ruiz

Beschreibung: Diese Wolken aus interstellarem Staub und Gas blühen 1300 Lichtjahre entfernt in den fruchtbaren Sternfeldern im Sternbild Kepheus. Er ist als NGC 7023 katalogisiert. Manche nennen ihn Irisnebel, aber er ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der an Blumen erinnert. Der Nebel ist von undurchsichtigen Wolken aus Staub und kaltem molekularem Gas umgeben, sie erinnern an weitere gewundene fantastische Formen.

In der Iris umgibt das staubhaltige Material des Nebels einen heißen jungen Stern. Die markante Farbe des helleren Reflexionsnebels ist blau, diese Farbe ist charakteristisch für Staubkörnchen, die blaues Sternlicht reflektieren. Im Zentrum sind Fasern aus kosmischem Staub, die in einer zarten, rötlichen Photolumineszenz leuchten, weil einige Staubkörnchen die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Beobachtungen in Infrarotlicht deuten an, dass dieser Nebel vielleicht komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAHs bezeichnet werden. In der geschätzten Entfernung des Irisnebels ist diese Weitwinkelansicht breiter als 30 Lichtjahre.

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Das Leo-Galaxientriplett, von VST fotografiert

Im Bild sind drei Galaxien verteilt, rechts zwei spiralförmige, die man schräg von der Seite sieht, links eine flache Galaxie mit sehr breitem Wulst, die von der Kante sichtbar ist.

Bildcredit: ESO, INAF-VST, OmegaCAM; Mit freundlicher Genehmigung von OmegaCen, Astro-WISE, Kapteyn I.

Beschreibung: Diese beliebte Gruppe ist als Leo-Triplett bekannt. Es ist eine Ansammlung von drei prächtigen Galaxien in einem Sichtfeld. Diese Galaxien sind Publikumslieblinge für Abbildungen mit sogar kleinen Teleskopen. Sie werden einzeln als NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (rechts oben) vorgestellt. Alle drei sind riesige Spiralgalaxien. Sie sehen verschieden aus, weil ihre galaktischen Scheiben in verschiedenen Winkeln zu unserer Sichtlinie geneigt sind.

NGC 3628 ist von der Kante sichtbar, durch die die Ebene der Galaxie schneiden undurchsichtige Staubbahnen. Die Scheiben von M66 und M65 liegen schräg genug, dass sie ihre Spiralstruktur präsentieren. Gravitative Wechselwirkungen zwischen den Galaxien der Gruppe haben Spuren hinterlassen, zum Beispiel die gekrümmte, aufgeblasene Scheibe von NGC 3628 oder die langgezogenen Spiralarme von M66.

Diese prachtvolle Detailansicht der Region wurde mit den neuen VLT-Durchmusterungsteleskopen (VST) aufgenommen. Sie ist am Himmel etwa einen Grad breit, das entspricht der Breite von zwei Vollmonden. Das Feld ist in der geschätzten Entfernung des Trios von 30 Millionen Lichtjahren mehr als 500.000 Lichtjahre breit.

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Vollbild des Asteroiden Vesta

Der bildfüllend abgebildete Himmelskörper ist unregelmäßig geformt, er hat viele kleine und größere Krater, oben sind deutlich mehr Krater als unten. Auch viele Rillen sind über den Himmelskörper verteilt.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA

Beschreibung: Warum ist die nördliche Hälfte des Asteroiden Vesta mit mehr Kratern übersät als die südliche? Das ist nicht bekannt. Dieses unerwartete Rätsel kam in den letzten Wochen ans Licht, als die Roboter-Mission Dawn als erste Raumsonde in eine Umlaufbahn um das zweitgrößte Objekt des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter einschwenkte.

Die nördliche Hälfte von Vesta ist im Bild links oben zu sehen. Sie ist anscheinend eine der am stärksten von Kratern übersäten Flächen im ganzen Sonnensystem. Die südliche Hälfte ist dagegen unerwartet glatt.

Auch die Entstehung der Rillen, die den Asteroiden um den Äquator einkreisen, ist unbekannt. Sie besonders gut auf diesem Film zu sehen, in dem Vesta sich dreht. Die dunklen Streifen, die einige von Vestas Kratern umgeben, zum Beispiel den Krater knapp über der Bildmitte sind ebenfalls unerklärlich.

Dawn sinkt in den nächsten Monaten auf einer Spirale zu Vesta ab. Vielleicht erhalten wir dann einige Antworten und höher aufgelöste, farbige Bilder. Die Untersuchung des 500 Kilometer großen Asteroiden Vesta liefert vielleicht Hinweise auf seine Geschichte und die frühen Jahre unseres Sonnensystems.

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Wiedereintrittsspur einer Raumfähre aus dem Orbit

Über der Erde verläuft eine helle Spur nach oben und bildet einen Haken nach links. Über dem Erdrand leuchtet eine grünliche Schicht aus Nachthimmellicht.

Bildcredit: Besatzung der ISS Expedition 28, Mission STS-135, NASA

Beschreibung: Was ist dieser eigenartige helle Streifen? Es ist das letzte Bild, das je von einer Raumfähre in der Umlaufbahn gemacht wurde. Vor anderthalb Wochen feuerte die Raumfähre Atlantis nach dem Ablegen von der Internationalen Raumstation zum letzten Mal ihre Triebwerke, senkte ihre Umlaufgeschwindigkeit und stürzte zur Erde zurück.

Nach nur einer Stunde fuhr die hoch entwickelte Weltraummaschine ihr Fahrwerk aus und tat, was nur sie konnte: Sie landete wie ein Flugzeug auf einer Landebahn. Die Zukunft der besatzten Raumfahrt der USA erreicht eine vorübergehende Flaute.

Doch weiterhin erforschen viele Roboter-Raumsonden unser Sonnensystem und spähen in unser Universum hinaus. Zu diesen Raumsonden zählen Cassini, Chandra, Chang’e 2, Dawn, Fermi, Hubble, Kepler, LRO, Mars Express, Messenger, MRO, New Horizons, Opportunity, Planck, Rosetta, SDO, SOHO, Spitzer, STEREO, Swift, Venus Express und WISE.

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Metall auf den Ebenen des Mars

Im Bild ist links ein großer Teil vom Hitzeschild des Rovers, darunter - davor - liegt ein seltsam geformter Stein, es ist ein Meteorit.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Beschreibung: Was fand der Rover Opportunity auf dem Mars? 2005 querte er die ungeheure leere Ebene Meridiani Planum. Als Opportunity den Absturzort seines metallischen Hitzeschildes besuchte, den er ein Jahr zuvor beim Abstieg abgeworfen hatte, erlebte der rollende Roboter auf dem Mars eine Überraschung.

Die Überraschung ist der Stein links unten. Er besteht, wie sich herausstellte, hauptsächlich aus den dichten Metallen Eisen und Nickel. Das große kegelförmige Objekt dahinter und das Stück rechts daneben sind Teile von Opportunitys abgeworfenem Hitzeschild. Auch kleinere Teile des Schildes sind zu sehen. Forschende glauben nicht, dass der metallene „Hitzeschild-Stein“ auf dem Mars entstand, sondern halten ihn für einen uralten metallischen Meteoriten. Der Stein ist so groß wie ein Basketball.

Im Nachhinein könnte man den Fund eines Meteoriten in einer riesigen, leeren Staubebene auf dem Mars mit einem Meteoritenfund auf der Erde in der weiten Eisebene der Antarktis vergleichen. Der Fund führt zu Schätzungen, wie häufig Steine aus dem Weltraum auf den Mars gefallen sind.

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Zwei Halbkugeln

Zwei Panoramen zeigen die ganze Milchstraße. In der Mitte laufen die Horizonte beider Bilder zusammen. Oben ist auch das Licht von Städten zu sehen, unten die Magellanschen Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel und Stéphane Guisard (TWAN)

Beschreibung: Die Suche nach dem dunkelsten Nachthimmel auf dem Planeten Erde führte zu diesem faszinierenden Panorama. Auf diesem Mosaik wurden die Horizonte von Ganzhimmelsbildern in die Mitte projiziert. Das obere Panorama stammt von der Kanarischen Insel La Palma auf der Nordhalbkugel, das untere wurde in großer Höhe in der südlichen Atacamawüste aufgenommen. Die Mitte verläuft zwischen den beiden Halbkugeln der Milchstraße.

Die Wahl dieser beiden Orte bot einen lokalen dunklen Himmel am Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma und am Paranal-Observatorium in Chile. Doch die beiden Orte ermöglichten auch, dass die Blickrichtungen zum galaktischen Nord- und Südpol der Milchstraße nahe dem örtlichen Zenit platziert werden konnte. Das begrenzt das zarte, diffuse Leuchten der Milchstraßenebene beim gebirgigen Horizont.

Auch ein blasseres, s-förmiges Lichtband war zu sehen: Sonnenlicht, das vom Staub in der Ebene der Ekliptik des Sonnensystems gestreut wird, ist sowohl am Nachthimmel der Nord- als auch der Südhalbkugel zu sehen, es ist das Zodiakallicht.

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Gale-Krater

Mitten im Bild ist ein riesiger Krater mit ausgefranstem Wall.

Credit: NASA, JPL-Caltech, ASU

Beschreibung: Diese scharfe Ansicht entstand mit der Thermal-Emission-Imaging-System-Kamera des NASA-Orbiters Mars Odyssey. Sie ist auf den 154 Kilometer großen Krater Gale beim Mars-Äquator gerichtet.

Im Krater Gale steht ein Berg mit eindrucksvollen Schichten. Er ist vom Kraterboden aus gemessen 5 Kilometer hoch. Die Schichten und Strukturen am Fuß sind vermutlich zu Urzeiten durch Sedimente in Wasser entstanden. Ein Punkt an der Nordseite des Kraters am Fuß des Berges wurde als Ziel für die Mars-Wissenschaftslabormission MSL gewählt.

Der Start der Mission ist für Ende des Jahres geplant. Im August 2012 soll sie den nächsten Besucher vom Planeten Erde zum Mars bringen und den Rover Curiosity, der so groß ist wie ein Fahrzeug, mit dem schwebenden, raketengetriebenen Fluggestell Sky Crane auf die Marsoberfläche absenken.

Curiositys Wissenschaftsinstrumente sollen herausfinden, ob Gale einst günstige Bedingungen für mikrobielles Leben bot, und ob es Hinweise gibt, dass es jemals Leben auf dem Roten Planeten gab.

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