Der magellansche Strom

Hier ist der ganze Himmel in Radiowellenlängen abgebildet. Waagrecht verläuft die Milchstraße, einige rosarote Flecken sowie eine lange rosarote Struktur liegen außerhalb bei den Magellanschen Wolken.

Credit: David L. Nidever et al, NRAO/AUI/NSF und A. Mellinger, LAB Survey, Parkes Obs., Westerbork Obs., Arecibo Obs.

Beschreibung: Über den Himmel verläuft ein ungewöhnlicher Strom aus Gas zu den majestätischen Magellanschen Wolken: der Magellan-Strom. Der Ursprung des Gases ist unbekannt, er liefert aber wahrscheinlich einen Hinweis auf den Ursprung und das Schicksal der berühmtesten Begleitgalaxien unserer Milchstraße: der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke. Bis vor kurzem gab es hauptsächlich zwei Entstehungsthesen: dass der Strom durch Gas erzeugt wurde, das aus diesen Galaxien herausgerissen wurde, als sie durch den Halo unserer Milchstraße hindurchwanderten, oder dass der Strom durch die unterschiedlichen Gezeitenkräfte der Milchstraße entstand. Kürzlich zeigten Weitwinkel-Radiobilder, darunter jene des Byrd-Green-Bank-Teleskops, dass der Magellansche Strom länger und älter ist als zuvor angenommen wurde – er ist vielleicht 2,5 Milliarden Jahre alt. Diese Beobachtungen stützen einen dritten möglichen Ursprung des Stroms: dass die Große und die Kleine Magellansche Wolke einst so nahe aneinander vorbeiwanderten, dass durch die Gravitation entstehende Gezeiten einen Ausbruch an Sternentstehung auslösten, der den Strom verließ. Oben sind die Radioemissionen des Magellanschen Stroms in Falschfarben-Pink abgebildet. Sie wurden digital über ein kürzlich fertiggestelltes Bild des gesamten Himmels im sichtbaren Licht gelegt und erstrecken sich über den Himmel und enden unten rechts bei den beiden Magellanschen Galaxien.

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Der Schweif der Kleinen Magellanschen Wolke

Rechts ist eine unregelmäßige Galaxie abgebildet, nach rechts hin breitet sich ein dünner Schleier aus Sternen aus.

Credit: NASA / JPL-Caltech / STScI

Beschreibung: Eine Satellitengalaxie unserer Milchstraße, die Kleine Magellansche Wolke, ist ein Wunder des Südhimmels, benannt nach Ferdinand Magellan, dem portugiesischen Weltumsegler des 16. Jahrhunderts. Sterne, Gas und Staub der kleinen irregulären Galaxie, die sich etwa 200.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Tukan befindet, liegen im Balken und dem ausgedehnten Flügel und sind auf Bildern von optischen Teleskopen häufig zu finden. Doch die Galaxie hat auch einen Schweif. Dieser Schweif wird auf diesem Falschfarben-Infrarotmosaik des Spitzer-Weltraumteleskops auskundschaftet und erstreckt sich vom vertrauteren Balken und Flügel aus nach rechts. Er wurde wahrscheinlich durch Gravitations-Gezeiten aus der Galaxie herausgerissen und enthält hauptsächlich Gas, Staub und neu gebildete Sterne. Zwei Haufen junger Sterne, welche die sie umgebenden Staubwolken ihrer Geburt erwärmen, sind im Schweif als rote Flecken zu sehen.

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NGC 602 und mehr

Ein bläulicher Nebel ist von einem beigefarbenen Rand umgeben, im Inneren leuchtet ein Sternhaufen.

Credit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA) – ESA/Hubble-Arbeitsgemeinschaft

Beschreibung: Beim äußeren Rand der Kleinen Magellanschen Wolke, einer 200.000 Lichtjahre entfernten Satellitengalaxie, liegt der fünf Millionen Jahre junge Sternhaufen NGC 602. Der Haufen ist auf dieser prachtvollen Hubble-Aufnahme der Region von Gas und Staub umgeben. Fantastische Grate und zurückgegefegte Ränder lassen vermuten, dass energiereiche Strahlung und Stoßwellen der jungen, massereichen Sterne in NGC 602 das staubhaltige Material erodiert und eine eine vom Zentrum des Haufens ausgehende Abfolge von Sternbildung ausgelöst haben.

Das Bild ist in der geschätzten Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke etwa 200 Lichtjahre breit. Im Hintergrund dieser gestochen scharfen Hubble-Ansicht ist auch eine interessante Auswahl an Galaxien zu sehen. Diese sind Hunderte Millionen Lichtjahre weiter entfernt als NGC 602.

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Offener Haufen NGC 290: ein stellares Schmuckkästchen

Im Bild glitzern die dicht gedrängten bläulichen Sterne des Sternhaufens NGC 290.

Credit: ESA und NASA; Danksagung: E. Olszewski (U. Arizona)

Beschreibung: Juwelen funkeln hell, doch nur Sterne leuchten. Wie Edelsteine einem Schmuckkästchen glitzern die Sterne des offenen Haufens NGC 290 auf dieser hübschen Darstellung mit Glanz und Farbe. Der fotogene Sternhaufen wurde kürzlich mit dem Weltraumteleskop Hubble im Erdorbit abgebildet.

Offene Sternhaufen sind jünger, enthalten wenige Sterne und einen viel höheren Anteil an blauen Sternen als Kugelsternhaufen. NGC 290 liegt etwa 200.000 Lichtjahre entfernt in einer benachbarten Galaxie, der Kleinen Magellanschen Wolke (KMW). Der offene Haufen enthält Hunderte Sterne und hat einen Durchmesser von etwa 65 Lichtjahren.

NGC 290 und andere offene Sternhaufen sind gute Laboratorien, um herauszufinden, wie sich Sterne mit verschiedener Masse entwickeln, da alle Sterne in einem offenen Haufen etwa zur selben Zeit entstanden sind.

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Die Tarantelzone

Im Bild sind faserförmige rosarote und violette Nebelfasern verteilt, darum leuchten großteils schwache Sterne.

Credit und Bildrechte: Robert Gendler

Der Tarantel-Nebel hat einen Durchmesser von mehr als 1000 Lichtjahren. Er ist eine riesige Sternbildungsregion in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke (GMW). Dieses kosmische Spinnentier leuchtet in diesem ausgedehnten Mosaik links oben. Das Bild zeigt einen Teil der GMW mit einem Durchmesser von mehr als 6000 Lichtjahren.

In der Tarantel (NGC 2070) liefern intensive Strahlung, stellare Winde und Stoßwellen von Supernovae im zentralen jungen Haufen massereicher Sterne, der als R136 katalogisiert ist, die Energie für das Leuchten des Nebels und formen die spinnenartigen Fasern.

Rund um die Tarantel befinden sich weitere gewaltige Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Filamenten und blasenförmigen Wolken. Der kleine, sich ausdehnende Überrest der Supernova 1987a befindet sich nahe der Bildmitte. 1987a war die nächstgelegene Supernova in jüngster Vergangenheit. Das reichhaltige Feld ist am Himmel etwa so groß wie vier Vollmonde und liegt im südlichen Sternbild Schwertfisch (Dorado).

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Die Große Magellansche Wolke – detailreich abgebildet

Die Große Magellansche Wolke sieht auf dieser lang belichteten Aufnahme ähnlich wie eine Balkenspiralgalaxie aus.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Ist das eine Spiralgalaxie? Nein, es ist die Große Magellansche Wolke (GMW), die größte Begleitgalaxie unserer Galaxis. Die GMW ist als irreguläre Zwerggalaxie klassifiziert, weil sie normalerweise chaotisch aussieht. Doch diese detailreiche Weitwinkelaufnahme zeigt die GMW in ihrer ganzen Pracht. Überraschenderweise ähnelt die GMW auf lang belichteten Aufnahmen einer Balkenspirale.

Die Große Magellansche Wolke liegt etwa 180.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwertfisch (Dorado). Sie hat einen Durchmesser von etwa 15.000 Lichtjahren und war der Schauplatz von SN1987A, der hellsten und am nächsten gelegenen Supernova der Neuzeit. Wie auch die Kleine Magellansche Wolke (KMW) ist die GMW am Südhimmel der Erde mit bloßem Auge zu sehen.

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Der N44-Komplex

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Don Goldman, Macedon Ranges Observatory

N44 ist ein wahrhaft gewaltiger Komplex von Emissionsnebeln. Er hat einen Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahre und leuchtet am südlichen Himmel in einer Nachbargalaxie: der Großen Magellanschen Wolke, die 170.000 Lichtjahre entfernt ist.

Sternwinde und die intensive Strahlung heißer, junger leuchtstarker Sterne in N44 formen Fasern und Bänder aus dem Nebelgas und bringen sie zum Leuchten. Doch auch Supernovae, das sind die finalen Explosionen massereicher, kurzlebiger Sterne, trugen wahrscheinlich zu den gewaltigen, aufgeblasenen Formen bei. Der Haufen aus jungen Sternen in der Mitte liegt in einer Riesenblase mit einem Durchmesser von fast 250 Lichtjahren.

Diese detailreiche Falschfarbenaufnahme mit komplexen Strukturen bildet die Emissionen von Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel in blauen und grünen Farbtönen ab.

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Sternbildungsregion LH 95

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit: Hubble Heritage Team, D. Gouliermis (MPI Heidelberg) et al., (STScI/AURA), ESA, NASA

Beschreibung: Wie entstehen Sterne? Um diesen komplexen und chaotischen Vorgang besser zu verstehen, bildeten Forschende die Sternbildungsregion LH 95 in der nahe gelegenen Großen Magellanschen Wolke mit dem Weltraumteleskop Hubble beispiellos detailreich ab.

Normalerweise sind nur die hellsten, blauen, massereichsten Sterne in einer Sternbildungsregion zu sehen, doch das Bild oben wurde mit so hoher Auflösung und in spezifischen Farben aufgenommen, dass auch viele der neu gebildeten, gelberen, schwächeren und masseärmeren Sterne sichtbar sind.

Außerdem ist auf dem nach wissenschaftlichen Kriterien gefärbten Bild ein blauer Schimmer von diffusem Wasserstoff zu sehen, der von den jungen Sternen aufgeheizt wird, sowie dunkler Staub, der von den Sternen oder bei Supernovaexplosionen erzeugt wurde. Wenn man die Positionen und Häufigkeit von masseärmeren Sternen in Sternbildungsregionen und rund um Molekülwolken untersucht, kann man erkennen, unter welchen Bedingungen sie entstanden sind.

LH 95 erstreckt sich über 150 Lichtjahre und liegt etwa 160.000 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Schwertfisch (Dorado).

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