NGC 4731, eine Galaxie im Virgohaufen

Mitten in einem dünn von Sternen besidelten Feld schwebt eine s-förmige Spiralgalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Die Balkenspiralgalaxie NGC 4731 ist etwa 65 Millionen Lichtjahre entfernt. Das hübsche Inseluniversum befindet sich im riesigen Virgo-Galaxienhaufen. Die Farben dieses gut komponierten kosmischen Porträts betonen zahlreiche junge, bläuliche Sternhaufen an den ausladenden Spiralarmen der Galaxie. Ihre breiten Arme sind durch gravitative Wechselwirkungen mit einem benachbarten Mitglied des Virgohaufens, der riesigen elliptischen Galaxie NGC 4697, verzerrt.

NGC 4697 steht links oben außerhalb des Bildfeldes, doch die kleinere, irreguläre Galaxie NGC 4731A ist eindrucksvoll detailreich mit ihren jungen blauen Sternhaufen am unteren Bildrand zu sehen. Die farbigen, gezackten Einzelsterne der Szenerie sind viel näher, sie befinden sich in unserer Milchstraße. NGC 4731 ist größer als 100.000 Lichtjahre.

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NGC 4651: Die Schirmgalaxie

Die überlagerten roten Schalen sind die berechneten Trümmer einer kleinen Begleitgalasie der größeren Galaxie im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Obs.), Mitarbeit: David Martinez-Delgado (MPIA, IAC) et al.

Beschreibung: Die Spiralgalaxie NGC 4651 befindet sich etwa 35 Millionen Lichtjahre entfernt im gepflegten Sternbild Coma Berenices. Diese Galaxie mit etwa 50.000 Lichtjahren Durchmesser hat eine zarte schirmförmige Struktur (rechts), deren Ausdehnung außerhalb der hellen Galaxienscheibe ungefähr weitere 50.000 Lichtjahre beträgt.

Der riesige kosmische Schirm besteht, wie nun bekannt ist, aus Gezeiten-Sternströmen. Die Ströme sind ausgedehnte Schweife aus Sternen, die durch die Gravitation einer kleineren Begleitgalaxie herausgerissen wurden. Die Begleitgalaxie wrde schließlich auseinandergerissen.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, wird eine Simulation der Trümmer der Begleitgalaxie eingeblendet, als sie zerrissen und von NGC 4651 absorbiert wurde. Aktuelle Arbeiten einer Zusammenarbeit von Amateur- und Profiastronomen* mit dem Ziel zarte Strukturen um helle Galaxien abzubilden, zeigen, dass sogar in nahe gelegenen Galaxien solche Gezeitenströme häufig vorkommen. Das Ergebnis wird von Galaxienbildungsmodellen prognostiziert, auch von Modellen zur Bildung unserer Milchstraße.

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Phobos von Mars Express

Ein kartoffelförmiger Mond mit Kratern und vielen Streifen ist bildfüllend dargestellt.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR, ESA

Beschreibung: Warum umkreist dieses kleine Objekt den Mars? Der Ursprung von Phobos, dem größeren der beiden Marsmonde, ist unbekannt. Phobos und Deimos sind Asteroiden vom Typ C sehr ähnlich, nur scheint ein gravitatives Einfangen solcher Asteroiden, ein Abrunden ihrer Bahnen und eine Verschiebung in die Äquatorebene des Mars unwahrscheinlich. Oben ist Phobos zu sehen, der letzte Woche beim Vorbeiflug der ESA-Robotersonde Mars Express abgebildet wurde; Mars Express begann Jahr 2003 den Mars zu umrunden. Sehr detailreich ist Phobos‘ irreguläre Form zu sehen, aber auch seltsames dunkles Gelände, zahlreiche ungewöhnliche Rillen und eine interessante Kraterkette, die über die Bildmitte verläuft. Phobos ist etwa 25 Kilometer lang, und seine Gravitation reicht nicht aus, um ihn zu einer Kugel zu formen. Dieser Mond kreist so nahe um Mars, dass die Abbremsung durch die Gezeiten den Geröllmond in den nächsten 20 Millionen Jahren zu einen Ring aufbrechen wird, dessen Teile langsam nach unten fallen und auf dem Roten Planeten aufschlagen. Die russische Mission Fobos-Grunt soll nächstes Jahr starten und auf Phobos landen.

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Der Schweif der Kleinen Magellanschen Wolke

Rechts ist eine unregelmäßige Galaxie abgebildet, nach rechts hin breitet sich ein dünner Schleier aus Sternen aus.

Credit: NASA / JPL-Caltech / STScI

Beschreibung: Eine Satellitengalaxie unserer Milchstraße, die Kleine Magellansche Wolke, ist ein Wunder des Südhimmels, benannt nach Ferdinand Magellan, dem portugiesischen Weltumsegler des 16. Jahrhunderts. Sterne, Gas und Staub der kleinen irregulären Galaxie, die sich etwa 200.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Tukan befindet, liegen im Balken und dem ausgedehnten Flügel und sind auf Bildern von optischen Teleskopen häufig zu finden. Doch die Galaxie hat auch einen Schweif. Dieser Schweif wird auf diesem Falschfarben-Infrarotmosaik des Spitzer-Weltraumteleskops auskundschaftet und erstreckt sich vom vertrauteren Balken und Flügel aus nach rechts. Er wurde wahrscheinlich durch Gravitations-Gezeiten aus der Galaxie herausgerissen und enthält hauptsächlich Gas, Staub und neu gebildete Sterne. Zwei Haufen junger Sterne, welche die sie umgebenden Staubwolken ihrer Geburt erwärmen, sind im Schweif als rote Flecken zu sehen.

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Der Wal und der Hockeyschläger

Links unten und rechts oben leuchten zwei bläuliche Galaxien im Bild, umgeben von Sternen.

Credit und Bildrechte: Josef Poepsel, Stefan Binnewies (Capella-Observatorium)

Beschreibung: NGC 4631 befindet sich rechts oben, sie ist eine große, schöne Spiralgalaxie, die wir von der Kante sehen. Sie ist nur 25 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Jagdhunde. Die leicht gekrümmte Keilform dieser Galaxie erinnert manche an einen kosmischen Hering, andere an einen Wal. Das führte zu ihrem gängigen Namen Walgalaxie. Sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße.

Auf diesem prächtigen Farbbild sind die interstellaren Staubwolken des Wals, der gelbliche Kern und junge blaue Sternhaufen leicht zu erkennen. Eine Begleitgalaxie, die kleine elliptische NGC 4627, steht über der Walgalaxie. Links unten befindet sich NGC 4656, eine weitere verzerrte Galaxie mit der Form eines Hockeyschlägers.

Die Verformungen und Vermengungsspuren aus Gas, die in anderen Wellenlängen beobachtet wurden, lassen vermuten, dass alle drei Galaxien in ihrer Vergangenheit nahe Begegnungen miteinander hatten. Die Walgalaxie hat einen Halo aus heißem Gas ausgestoßen, das im Röntgenlicht leuchtet.

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Die Sternströme von NGC 5907

Das Bild zeigt eine verkrümmte, von der Seite sichtbare Galaxie, die von Sternströmen umschlungen ist.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Observatory) – Zusammenarbeit; D.Martínez-Delgado (IAC, MPIA), J.Peñarrubia (U.Victoria) I. Trujillo (IAC) S.Majewski (U.Virginia), M.Pohlen (Cardiff)

Beschreibung: Die Galaxie NGC 5907 ist sichtlich von mächtigen Gezeitenströmen aus Sternen umgeben. Die bogenförmigen Strukturen bilden blasse Schleifen, diese reichen mehr als 150.000 Lichtjahre von der schmalen, von der Kante sichtbaren Spirale in den Weltraum hinaus. Die Galaxie ist auch als Splitter– oder Messerschneidengalaxie bekannt.

Die Ströme werden ausschließlich auf sehr lange belichteten Aufnahmen erfasst. Es ist wahrscheinlich die geisterhafte Spur einer Zwerggalaxie, die sukzessive auseinandergerissen wurde und vor mehr als vier Milliarden Jahren mit NGC 5907 verschmolz.. Die Überreste wurden wohl entlang ihrer Bahn verteilt.

Dieses bemerkenswerte Entdeckungsbild wurde von einem kleinen robotischen Observatorium in New Mexico aufgenommen. Das Bild stützt das kosmologische Szenario, nach dem große Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße durch Verschmelzen mit kleineren Galaxien entstehen.

NGC 5907 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Sternbild Drache.

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Die Sonnenblumengalaxie Messier 63

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Die helle Spiralgalaxie Messier 63 am nördlichen Himmel ist etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt und leuchtet im treuen Sternbild Jagdhunde. Dieses majestätische Inseluniversum ist auch als NGC 5055 katalogisiert. Es hat einen Durchmesser von fast 100.000 Lichtjahren und ist somit etwa gleich groß wie unsere Milchstraße.

M63 wird landläufig auch Sonnenblumengalaxie genannt. Sie besitzt einen hellen, gelblichen Kern. Ihre weitläufigen Spiralarme sind von kosmischen Staubbahnen durchzogen und mit rosafarbenen Sternbildungsregionen gesprenkelt. Diese detailreiche Aufnahme zeigt auch auffällige zarte Schleifen und Ausläufer an den Spiralarmen der Galaxie.

M63 ist ein markantes Mitglied einer bekannten Galaxiengruppe. Daher könnten die zarten Strukturen durch gravitative Wechselwirkungen mit Galaxien in der Nähe entstanden sein. M63 leuchtet im gesamten elektromagnetischen Spektrum und hat anscheinend Ausbrüche mit intensiver Sternbildung hinter sich.

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Phobos, der verlorene Marsmond

Der Marsmond Phobos ist auf diesem Bild sehr detailreich dargestellt, man sieht viele Krater und Rillen. Rechts befindet sich der riesige Stickney-Krater.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Dieser Mond ist dem Untergang geweiht. Der Rote Planet Mars ist nach dem römischen Kriegsgott benannt. Er besitzt zwei winzige Monde, Phobos und Deimos. Ihre Namen sind von den griechischen Begriffen für Angst und Schrecken abgeleitet.

Die Marsmonde sind vielleicht eingefangene Asteroiden aus dem Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter oder vielleicht sogar aus noch weiter entfernten Regionen unseres Sonnensystems. Dieses eindrucksvolle Farbbild des Mars Reconnaissance Orbiters zeigt den größeren Mond Phobos tatsächlich als ein stark mit Kratern bedecktes, asteroidenähnliches Objekt. Das Bild hat eine Auflösung von 7 Metern pro Pixel.

Phobos kreist etwa 5800 Kilometer über der Marsoberfläche um den Planeten. Das ist sehr wenig im Vergleich zur Entfernung unseres Mondes von 400.000 Kilometern. Durch die Nähe zieht die Gravitation Phobos nach unten. Die unbarmherzigen Gezeitenkräfte rufen in Phobos eine ständige Anspannung hervor, sodass er in etwa 100 Millionen Jahren wahrscheinlich zerbricht und seine Trümmer einen nach und nach zerfallenden Ring um den Mars bilden.

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