Start der Parker Solar Probe

Über einer orangefarben leuchtenden Abgaswolke startet eine Trägerrakete mit der Raumsonde Parker Solar Probe in den Nachthimmel. Rechts ragt ein hoher Turm aus Stahlrohren auf.

Bildcredit und Bildrechte: John Kraus

Beschreibung: Wann ist die beste Zeit, um eine Sonde zur Sonne zu starten? Die nun historische Antwort – das ist kein Witz, weil es letztes Wochenende passiert ist – lautet nachts, nicht nur, weil das Startfenster der Parker Solar Probe (PSP) der NASA zu ihrer geplanten Umlaufbahn teilweise in der Nacht lag, sondern auch, weil die meisten PSP-Instrumente im Schatten ihres Schildes arbeiten werden – und so ihre eigene ewige Nacht in der Nähe der Sonne schaffen.

Bis dahin vergehen Jahre, in denen die PSP genügend Orbitalenergie abgibt, um sich der Sonne zu nähern, indem sie siebenmal an der Venus vorbeischwingt. Schließlich soll die PSP geplanterweise gefährlich nah an der Sonne vorbeiziehen, und zwar innerhalb von 9 Sonnenradien – es wird die größte Annäherung aller Zeiten. In dieser Nähe steigt die Temperatur auf 1400 Grad Celsius an der Tagseite des PSP-Sonnenschildes – das ist heiß genug, um viele Arten von Glas zu schmelzen. Auf der Nachtseite herrscht jedoch fast Zimmertemperatur.

Ein Hauptziel der PSP-Mission zur Sonne ist ein besseres Verständnis der Menschheit für die Ausbrüche der Sonne, welche die irdischen Satelliten und Stromnetze beeinträchtigen. Hier ist der Nachtstart der PSP an Bord der Delta IV Heavy der United Launch Alliances am frühen Sonntagmorgen abgebildet.

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M86 im Zentrum des Virgohaufens

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Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson, Stan Watson Obs.

Beschreibung: Sind diese beiden großen Galaxien durch eine Brücke aus Gas verbunden? Gut möglich, aber schwierig festzustellen. M86 links oben ist eine riesige elliptische Galaxie beim Zentrum des nahen Virgo-Galaxienhaufens. Unsere Milchstraße fällt in die Richtung des Virgohaufens, der etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt ist.

Rechts unter M86 befindet sich die ungewöhnliche Spiralgalaxie NGC 4438, welche – zusammen mit ihrem winkelförmigen Nachbarn NGC 4435 – als Augen der Jungfrau (auch Arp 120) bekannt ist. Dieses Bild ist eines der detailreicheren, die bisher von der Region aufgenommen wurden, es deutet an, dass M86 von rot leuchtendem Gas umgeben ist, das sie scheinbar mit NGC 4438 verbindet. Das Bild ist etwa so groß wie der Vollmond.

Es ist aber auch bekannt, dass dem Virgohaufen Cirrusgas in unserer Galaxis vorgelagert ist, und Beobachtungen der geringen Geschwindigkeit dieses Gases sind scheinbar besser mit dieser Ursprungshypothese vereinbar. Künftige Forschungen könnten eine klare Antwort liefern, die auch erklären könnte, wie die ausgefahrenen blauen Arme von NGC 4435 entstanden sind.

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Der Bleistiftnebel in Rot und Blau

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Bildcredit und Bildrechte: José Joaquín Perez

Beschreibung: Diese Stoßwelle pflügt mit mehr als 500.000 Kilometern pro Stunde durch den interstellaren Raum. Die dünnen, aufwärts gerichteten geflochtenen Fasern auf diesem scharfen, detailreichen Farbkomposit sind eigentlich lange Wellen in einer kosmischen Schicht aus leuchtendem Gas, die fast genau von der Seite sichtbar ist. Sie ist als NGC 2736 katalogisiert. Ihre längliche Erscheinung suggeriert die gängige Bezeichnung Bleistiftnebel.

Der Bleistiftnebel ist ungefähr 5 Lichtjahre lang und 800 Lichtjahre entfernt, ist aber nur ein kleiner Teil des Vela-Supernovaüberrestes. Der Vela-Überrest ist die ungefähr 100 Lichtjahre große expandierende Trümmerwolke eines Sterns, der vor etwa 11.000 Jahren explodierte. Ursprünglich bewegte sich die Stoßwelle mit Millionen Kilometern pro Stunde, wurde aber stark abgebremst und fegte das umgebende interstellare Material zusammen. Auf diesem Schmalband-Weitwinkelbild zeigen rote und blaue Farben das charakteristische Leuchten ionisierter Wasserstoff– und Sauerstoffatome.

Aktuelle Galerien: Start der Parker Solar Probe und Perseïden-Meteorstrom 2018

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Meteor vor Galaxie

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Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Beschreibung: Was ist der grüne Streifen vor der Andromedagalaxie? Ein Meteor. Beim Fotografieren der Andromedagalaxie 2016 zum Höhepunkt des PerseïdenMeteorstroms zog ein sandkorngroßer Stein aus dem Weltraum direkt vor der weit entfernten Begleiterin unserer Milchstraße vorbei. Der kleine Meteor brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um dieses 10-Grad-Feld zu durchqueren.

Der Meteor flammte mehrmals auf, als er beim Eintritt in die Erdatmosphäre stark abgebremst wurde. Die grüne Farbe entstand – zumindest teilweise -, weil das Gas des Meteors beim Verdampfen leuchtete. Die Aufnahme war zwar zeitlich auf Perseïden-Meteore abgestimmt, doch die Ausrichtung dieser Leuchtspur scheint eher von einem Meteor der südlichen Delta-Aquariiden zu stammen. Dieser Meteorstrom hatte seinen Höhepunkt einige Wochen zuvor erreicht. Nicht zufällig erreicht der Meteorstrom der Perseïden heute Nacht wieder seinen Höhepunkt.

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Mond, Mars und Milchstraße

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Bildcredit und Bildrechte: Taha Ghouchkanlu (TWAN)

Beschreibung: Erst vor zwei Wochen bot der dunkle Himmel über der Wüste im Nordiran diese faszinierende Himmelsansicht. Das dramatische Digitalmosaik zeigt Mond und Mars neben den staubigen Rissen, Sternen und Nebeln der Milchstraße. Um einen größeren Helligkeitsbereich abzudecken, wurde eine Belichtungsserie fotografiert.

Der eigentlich volle Mond dieser Nacht ist in den Erdschatten getaucht. Während der von vielen beobachteten totalen Mondfinsternis erschien er sogar blasser und röter als der Rote Planet. Kosmischen Touristen bietet die Himmelslandschaft auch den Lagunennebel (M8), den Trifidnebel (M20) und den Planeten Saturn, die vor dem blassen Sternenlicht der Milchstraße leuchten. Doch der Mond ist noch nicht ganz fertig mit seinen Schattenspielen. Heute verdunkelt der Neumond im Norden des Planeten Erde teilweise die Sonne.

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Spiralgalaxie NGC 6744

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Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Die schöne Spiralgalaxie NGC 6744 ist fast 175.000 Lichtjahre groß – größer als unsere Milchstraße. Sie ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Pfau und erscheint in kleinen Teleskopen nur als blasses, ausgedehntes Objekt. Wir sehen die Scheibe des nahen Inseluniversums zu unserer Sichtlinie geneigt.

Dieses bemerkenswert detailreiche Galaxienporträt bedeckt einen Bereich, der etwa die gleiche Winkelgröße misst wie der Vollmond. Im darin liegenden länglichen gelblichen Kern der riesigen Galaxie leuchtet überwiegend das Licht alter, kühler Sterne. Die mächtigen Spiralarme außerhalb des Kerns sind mit jungen, blauen Sternhaufen gefüllt und mit rötlichen Sternbildungsregionen gesprenkelt. Ein längerer Arm zieht links oben an einer kleineren Begleitgalaxie vorbei. Die galaktische Begleiterin von NGC 6744 erinnert an die Große Magellansche Wolke, eine Begleitgalaxie der Milchstraße.

Dieses Wochenende: 11. August 2018, 15 Uhr, Schloss Albrechtsberg:
Sternstunden der Astronomie“ – Vortrag von Werner Gruber – Eintritt frei

Meteorströme, Neumond bedeckt die Sonne (wieder)

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Roter Planet, roter Mond und Mars

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Bildcredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Beschreibung: Mars ist auch als der Rote Planet bekannt, in einer dunklen Nacht ist er am Himmel häufig mit einem rötlichen Farbton zu sehen. Auf dieser prächtigen Ansicht von der Mornington-Halbinsel in Victoria (Australien) leuchtet der Mars in der Morgendämmerung links oben hell, doch Mond und Planet Erde sehen noch rötlicher aus.

Der total verfinsterte Mond wurde am 27. Juli fotografiert, als er unterging. Er sieht rötlich aus, weil der Kernschatten der Erde nicht ganz dunkel ist. Stattdessen ist der Erdschatten von einem zartroten Licht erfüllt, das von allen Sonnenauf- und -untergängen auf dem ganzen Planeten stammt – vom verfinsterten Mond aus gesehen. Die Sonnenuntergänge und -aufgänge sind rötlich, weil die Erdatmosphäre blaues Licht stärker streut als rotes, daher ist der Himmel in der Dämmerung blassbläulich. Auch die schroffen Felsen am Meer nehmen die rötlichen Farben dieses australischen Sonnenaufgangs an.

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Animation: Perseïden-Meteorstrom


Visualisierungscredit: Ian Webster; Daten: NASA, CAMS, Peter Jenniskens (SETI-Institut)

Beschreibung: Woher kommen die Meteore der Perseïden? Perseïdenmeteoride sind vorwiegend kleine Steinsplitter, die vom Kometen Swift-Tuttle abgestoßen wurden. Sie folgen weiterhin der Bahn dieses Kometen, während sie langsam auseinandertreiben.

Diese Animation zeigt den gesamten Meteoroidenstrom, der um unsere Sonne kreist. Wenn die Erde sich diesem Strom nähert, was jedes Jahr geschieht, tritt der Meteorstrom der Perseïden auf. Kometenschutt ist in dieser Animation hell dargestellt, normalerweise ist er klein und dunkel, sodass er praktisch nicht aufzuspüren ist. Nur ein kleiner Bruchteil dieser Teilchen gelangt in die Erdatmosphäre, wird aufgeheizt und leuchtet beim Zerfall.

Dieses Wochenende verspricht eine der besten Himmelsnächte, um die Perseïden und weitere aktive Meteorströme zu beobachten, weil der Neumond nicht nur dunkel ist, sondern einen Großteil der Nacht gar nicht am Himmel steht. Der Neumond wird zwar die blassen Perseïden nicht überstrahlen, wird aber die Sonne teilweise bedecken, sodass an manchen nördlichen Orten eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten ist.

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