Saturns Sechseck kommt ans Licht

Der von einem schwarzen Rahmen umgebene Kreis zeigt eine sechseckige Struktur bei Saturns Nordpol. In der Mitte ist ein dunkler Kreis, darum herum ist eine sechseckige Struktur, alle hellen Bereiche sind von vielen hellen runden Flecken gesprenkelt.

Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Ob ihr es glaubt oder nicht: Das ist Saturns Nordpol. Es ist unklar, wie das ungewöhnliche sechseckige Wolkensystem um Saturns Nordpol entstand, wie seine Form behält oder wie lange es bestehen bleibt. Es wurde erstmals bei den Voyager-Vorbeiflügen an Saturn in den 1980er-Jahren entdeckt, und niemand hat bislang anderswo im Sonnensystem etwas Vergleichbares gesehen. Sein Infrarotleuchten war für die Raumsonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist, schon zuvor sichtbar.

Im Laufe des letzten Jahres wurde der rätselhafte sechseckige Wirbel zum ersten Mal während Cassinis Besuch voll vom Sonnenlicht beleuchtet. Seit damals hat Cassini das rotierende Sechseck oft genug im sichtbaren Licht abgebildet, um ein Zeitraffer-Video herzustellen. Die Polmitte war nicht gut abgebildet und daher ausgeschlossen. Dieses Video zeigt viele unerwartete Wolkenbewegungen, zum Beispiel Wellen, die von den Ecken des Hexagons ausgehen. Planetologen* setzen die Untersuchung dieses äußerst ungewöhnlichen Wolkengebildes mit Sicherheit noch einige Zeit fort.

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Die Sicheln von Neptun und Triton

Zwei sehr glatte, matt beleuchtete Kugeln sind als Sicheln zu sehen, 
links der große Neptun und an der unteren Spitze die kleine Sichel des Mondes Triton.

Credit: Voyager 2, NASA

Beschreibung: Als die Raumsonde Voyager 2 ruhig durch das äußere Sonnensystem glitt, nahm ihre Kamera im Jahr 1989 Neptun zusammen mit Triton in Sichelphase auf. Dieses Bild des Gasriesenplaneten und seines wolkigen Mondes wurde beim Blick zurück nach der größten Annäherung aufgenommen. Das Bild hätte von der Erde aus so nicht fotografiert werden können, weil Neptun auf der näher bei der Sonne gelegenen Erde niemals als Sichel zu sehen ist. Bei der ungewöhnlichen Perspektive verliert Neptun außerdem seinen vertrauten blauen Farbton, da das Sonnenlicht, das von dort zu sehen ist, weiter gestreut und somit gerötet wird, ähnlich wie bei untergehender Sonne. Neptun ist kleiner, aber massereicher als Uranus, hat mehrere dunkle Ringe und strahlt mehr Licht ab, als er von der Sonne empfängt.

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Geminid über dem Monument Valley

Hinter Tafelbergen im Monument Valley ist ein prächtiger Sternenhimmel mit dem Orionnebel rechts oben und einem Meteor in der Mitte.

Credit und Bildrechte: Wally Pacholka (AstroPics.com, TWAN)

Beschreibung: Die Geminiden werden dieses Jahr voraussichtlich eine gute Darbietung liefern. Der alljährliche Meteorstrom der Geminiden entsteht, wenn sich der Planet Erde durch die staubigen Überreste des erloschenen Kometen Phaethon bewegt und sollte sein Maximum am 14. Dezember etwa um 6:10 MEZ erreichen. Da Beobachter der nördlichen Hemispähre eine bessere Sicht haben, könnten Bilder von Geminiden, die durch die Nacht streifen, auch winterliche Landschaften zeigen, wie etwa dieses angeschneite Bild eines Geminiden aus dem Jahr 2007 über den Spitzkuppen der Monument-Valley-Region im Südwesten der USA. Die Meteorspur zeigt zum Sternbild Zwillinge (Gemini) und dem Radianten des Stroms knapp außerhalb der linken oberen Ecke der Szenerie. Oben rechts stehen Rigel, das Schwert und die Gürtelsterne des Orion. Nahe dem östlichen Horizont stehen die hellen Sterne Prokyon (links) und Sirius. Die beiden linken Spitzkuppen sind als die Mittens (Fäustlinge) bekannt – ein deutlicher Hinweis darauf, dass, wenn man in einer kalten Dezembernacht einen Meteorstrom beobachten möchte, es ratsam ist Fäustlinge zu tragen.

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Die Messier-Krater in Stereo

Mit rot-blauen Brillen wirkt dieses Bild von zwei Kratern auf einer relativ glatten Oberfläche auf dem Mond dreidimensional.

Credit: Apollo 11, NASA; Stereobild von Patrick Vantuyne

Beschreibung: Viele helle Nebel und Sternhaufen am irdischen Himmel stehen im Zusammenhang mit dem Namen des Astronomen Charles Messier und seinem berühmten Katalog aus dem 18. Jahrhundert. Sein Name wurde auch diesen beiden großen, bemerkenswerten Kratern auf dem Mond gegeben. Die Abmessungen von Messier (links) und Messier A, die aus dem dunklen, glatten lunaren Meer der Fruchtbarkeit oder Mare Fecunditatis aufragen, betragen 15 mal 8 beziehungsweise 16 mal 11 Kilometer. Die Erklärung für ihre längliche Form ist eine Flugbahn mit extrem flachem Einschlagswinkel, welcher der Einschlagskörper, der die Krater auswarf, von links nach rechts folgte. Der seichte Einschlag verursachte auch die beiden hellen Strahlen aus Material, die sich außerhalb des Bildes nach rechts über die Oberfläche ausdehnen. Dieses eindrucksvolle Stereobild des Kraterpaares, das mit rot-blauen Brillen (rot am linken Auge) betrachtet werden sollte, wurde kürzlich aus hochaufgelösten Scans zweier Bilder (AS11-42-6304, AS11-42-6305) erstellt, die während der Apollo-11-Mission zum Mond fotografiert wurden.

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Die Farben von IC 1795

Im Bild ist links unten ein fischförmiger Nebel mit blauem Inneren und orangerötlichem Rand, in der Mitte ist ein wild gefleckter schwarzer Nebel vor bäulichem Hintergrund. Im Bild sind Sterne verteilt.

Credit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: Dieses farbenprächtige kosmische Porträt zeigt leuchtende Gas- und Staubwolken in IC 1795, einer Sternbildungsregion im nördlichen Sternbild Kassiopeia. Die Farben des Nebels entstanden unter Verwendung von Hubbles Falschfarbenpalette zur Kartierung der schmalen Emissionen von Sauerstoff-, Wasserstoff- und Schwefelatomen in blauen, grünen und roten Farben, abgemischt mit den Daten von Bildern der Region, die mit Breitbandfiltern aufgenommen wurden. IC 1795, der am Himmel nicht weit von dem berühmten Doppelsternhaufen im Perseus entfernt ist, liegt gleich neben IC 1805, dem Herznebel, als Teil einer komplexen Sternbildungsregion, die am Rand einer riesigen Molekülwolke liegt. Dieser größere Sternbildungskomplex ist nur etwas mehr als 6000 Lichtjahre entfernt und erstreckt sich entlang des Perseus-Spiralarms unserer Galaxis, der Milchstraße. In der Ferne hätte dieses Bild von IC 1795 einen Durchmesser von etwa 70 Lichtjahren.

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HUDF Infrarot: Dämmerung der Galaxien

Das Bild ist dicht gefüllt mit Galaxien, die wie Sterne im Sichtfeld verteilt sind.

Credit: NASA, ESA, G. Illingworth (UCO/Lick und UCSC), R. Bouwens (UCO/Lick und Leiden U.) und das HUDF09 Team

Beschreibung: Wann entstehen Galaxien? Um das herauszufinden, wurde das bisher höchstaufgelöste Bild desselben Feldes, das 2004 als Hubble Ultra Deep Field (HUDF) im sichtbaren Licht abgebildet wurde, im nahen Infrarot aufgenommen. Das neue Bild wurde diesen Sommer mit der neu installierten Wide Field Camera 3 des generalüberholten Weltraumteleskops Hubble gemacht. Die Entfernung der zarten roten Flecken im Bild beträgt wahrscheinlich mehr als Rotverschiebung 8. Daher existierten diese Galaxien wahrscheinlich schon, als das Universum nur wenige Prozent seines gegenwärtigen Alters hatte, und sie könnten Mitglieder der ersten Galaxienklasse sein. Einige große heutige Galaxien bilden einen farbenprächtigen Vordergrund für die fernen Galaxien. Untersuchungen des HUDF09-Teams lassen darauf schließen, dass zumindest einige dieser frühen Galaxien sehr wenig interstellaren Staub besaßen. Die Vertreter dieser frühen Galaxienklasse mit wenig Leuchtkraft enthielten wahrscheinlich sehr aktive Sterne, die Licht abstrahlten, das einen großen Teil der verbliebenen normalen Materie im Universum von kaltem Gas in heißes ionisiertes Plasma verwandelte.

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Eismond Tethys von Cassini im Saturnorbit

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Welche Prozesse formten die ungewöhnliche Oberfläche des Saturnmondes Tethys? Um das herauszufinden, schickte die NASA im Jahr 2005 die Roboter-Raumsonde Cassini zu dem rätselhaften Eismond. Oben seht ihr eine der bisher höchstaufgelösten Ansichten von Tethys.

Die allgemein weiße Farbe von Tethys entsteht vermutlich durch frische Eispartikel, die ständig von Saturns unscharfem E-Ring auf den Mond fallen. Diese Teilchen werden vom Saturnmond Enceladus ausgestoßen. Manche der ungewöhnlichen Kratermuster auf Tethys sind dennoch weiterhin nicht besonders gut erklärbar.

Eine genaue Untersuchung dieses Bildes von Tethys‘ Südpol zeigt eine große Schlucht, die diagonal durch die Mitte verläuft: Ithaca Chasma. Eine der wahrscheinlichsten Theorien für die Entstehung dieser großen Schlucht besagt, dass dieser gewaltige Riss, der die ganze Oberfläche umspannt, wahrscheinlich beim Zufrieren der inneren Ozeane von Tethys entstand.

Falls diese Erklärung zutrifft, enthält Tethys vielleicht innere Ozeane, vielleicht ähnlich wie jene Ozeane, die unter der Oberfläche von Enceladus vermutet werden. Ist dort vielleicht urzeitliches Leben eingefroren?

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Die internationale Raumstation über dem Horizont

Im Bild schwebt die Internationale Raumstation. Links und rechts ragen je 4 Solarpaneele nach oben und nach unten. Im Hintergrund ragt nach oben die Erde auf.

Credit: Besatzung STS-129, Besatzung Expedition 21, NASA

Beschreibung: Das war das Zuhause. Vor etwas mehr als einer Woche legte die STS-129-Besatzung der Raumfähre Atlantis von der internationalen Raumstation (ISS) ab und kehrte zur Erde zurück. Als sich die Shuttlecrew von der Raumstation entfernte, fotografierten sie dieses Bild. Auf der ISS sind zahlreiche Module, Ausleger und lange flügelartige Paneele zu sehen. Die Besatzung der Raumfähre nannte die Raumstation fast 12 Tage lang ihr Zuhause. Die Shuttlebesatzung belieferte die Raumstation neu und brachte nützliche Bauteile. Die ISS ist weiterhin die Heimat der fünf Astronauten der Expedition 21. Nun besteht die Besatzung der ISS aus Astronauten, welche die NASA, die europäische Weltraumagentur, Roskosmos und die kanadische Weltraumagentur repräsentieren.

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