NGC 1333 – Sternenstaub

Im Bild leuchtet ein blauer Nebel. Links darunter sind dunkle Wolken, aus denen rote Lichtquellen dringen. Außen herum sind sehr unterschiedlich helle Sterne und dunkle Staubbahnen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Al Howard

NGC 1333 ist im sichtbaren Licht ein Reflexionsnebel. Er leuchtet in bläulichen Farbtönen, die charakteristisch für Sternenlicht sind, das von Staub reflektiert wird. Der Nebel ist an die 1000 Lichtjahre entfernt. Er liegt im heroischen Sternbild Perseus am Rand einer großen Molekülwolke, die Sterne bildet.

Diese eindrucksvolle Nahaufnahme ist in der geschätzten Entfernung von NGC 1333 zirka 10 Lichtjahre breit. Sie zeigt Details der staubigen Region. Dazu zählen Hinweise auf kontrastierende rote Emissionen von Herbig-Haro-Objekten, Strahlen und komprimiertes leuchtendes Gas, das von neu entstandenen Sternen ausströmt.

NGC 1333 enthält Hunderte Sterne, die weniger als eine Million Jahre alt sind. Die meisten sind noch hinter dem überall verbreiteten Staub vor optischen Teleskopen verborgen. Die chaotische Umgebung ist vielleicht ähnlich wie jene, in der unsere Sonne vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren entstanden ist.

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Globulen im Running-Chicken-Nebel

Das Bild wirkt wie ein verschmiertes Gemälde aus rotbraunen, marineblauen und dunklen Pinselstrichen. In der Bildmitte schweben kleine dunkle Flecken, sogenannte Thackeray-Globulen.

Bildcredit und Bildrechte: Fred Vanderhaven

Die Eier dieses Huhnes könnten Sterne bilden. Der Emissionsnebel ist als IC 2944 katalogisiert. Seine Erscheinung erinnert an ein Huhn. Daher wird er „Running-Chicken“-Nebel genannt.

Das Bild wurde kürzlich am Siding-Spring-Observatorium in Australien fotografiert. Hier ist es in wissenschaftlich zugeordneten Farben abgebildet. In der Mitte sind kleine, dunkle Molekülwolken. Sie enthalten viel dichten kosmischen Staub. Diese „Eier“ werden nach ihrem Entdecker als Thackeray-Globulen genannt. Sie sind mögliche Orte für die Kondensation neuer Sterne durch Gravitation. Ihr Schicksal unsicher, weil sie rasch von der intensiven Strahlung junger Sterne in der Nähe verdampft werden.

Zusammen mit fleckigem, leuchtendem Gas und komplexen Regionen aus reflektierendem Staub bilden die masse- und energiereichen Sterne den offenen Haufen Collinder 249. Der Nebel ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist die Himmelslandschaft etwa 70 Lichtjahre breit.

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NGC 2683, eine von der Seite sichtbare Spiralgalaxie

Die Spiralgalaxie NGC 2683 im Sternbild Luchs verläuft diagonal durchs Bild. Sie hat die Form einer Spindel, weil wir sie von der Seite sehen. Vorne verlaufen sehr markante dunkle Staubbahnen.

Bildcredit: Subaru -Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bildmontage, Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Hat die Spiralgalaxie NGC 2683 einen Balken in der Mitte? Sie ist unserer Balken-Galaxis so ähnlich, dass man einen Balken vermuten könnte. Doch wir sehen sie fast von der Seite. Daher ist das schwer zu erkennen. Jedenfalls ist dieses prächtige Inseluniversum als NGC 2683 katalogisiert. Es ist etwa 20 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Luchs (Lynx).

Diese kosmische Aussicht entstand aus Daten und Bildern des erdgebundenen Subaru-Teleskops und des Weltraumteleskops Hubble. NGC 2683 ist fast von der Seite zu sehen. Hinten sind weiter entfernte Galaxien verstreut. Das gemischte Licht einer großen Population alter gelblicher Sterne bildet den markanten hellen Kern der Galaxie.

Vor dem Sternenlicht verlaufen die Silhouetten der Staubstraßen in den gewundenen Spiralarmen. Sie werden vom verräterischen blauen Leuchten junger Sternhaufen der Sternbildungsregionen in der Galaxie gesäumt.

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Der Teilchenstrahl von HH 24

Im Bild sind gelb und orange leuchtende Nebel vor einem dunklen Hintergrund verteilt. Links schießt ein Strahl aus einer hellen Stelle hervor, er bildet ein Herbig-Haro-Objekt.

Bildcredit: Hubble-Nachlassarchiv, NASA, ESA Bearbeitung: Judy Schmidt

Wenn ihr HH 24 besucht, bleibt weg vom Teilchenstrahl! Mögliche Zukunftsreisende brauchen diesen Rat. Der mächtige Strahl enthält wahrscheinlich Elektronen und Protonen, die mit Hunderten Kilometern pro Sekunde dahinrasen.

Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble im Infrarotlicht fotografiert. Es soll stürmische Sternbildungsregionen besser erklären. Sie werden als junge stellare Objekte (Young Stellar Objects, YSO) bezeichnet.

Wenn ein Stern entsteht, kreist häufig eine Scheibe aus Staub und Gas um das YSO. Dabei entsteht ein mächtiger zentraler Strahl. Hier erzeugen energiereiche Strahlen an beiden Enden das Herbig-Haro-Objekt 24 (HH 24), indem sie in das umgebende interstellare Gas schießen.

Die ganze Sternbildungsregion ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Orion-B-Molekülwolkenkomplex. Strahlen wie jener, der HH 24 bildet, kommen sehr selten vor. Daher vermutet man, dass sie nur wenige Tausend Jahre bestehen.

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NGC 6188 und NGC 6164

Im Bild sind schwach leuchtende dunkelrote Wolken verteilt, in der Mitte ist eine heller leuchtende bläuliche Wölbung. Das Bild ist voller schwach leuchtender Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Harel Boren und Tal Faibish

Fantastische Formen lauern in den leuchtenden Gaswolken in NGC 6188. Sie sind etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Der Emissionsnebel im südlichen Sternbild Altar befindet sich am Rand einer großen Molekülwolke. Sie ist in optischen Wellenlängen unsichtbar.

In die Molekülwolke sind die massereichen jungen Sterne der Ara-OB1-Sternassoziation eingebettet. Sie entstanden vor wenigen Millionen Jahren in der Region. Mit ihren Sternwinden prägten sie die dunklen Formen. Ihre intensive Ultraviolettstrahlung lieferte die Energie für das Leuchten des Nebels.

Vor Kurzem sind dort Sterne entstanden. Das wurde wahrscheinlich durch Winde und Supernovaexplosionen früherer Generationen massereicher Sterne ausgelöst. Diese Winde fegten das Molekülgas zusammen und komprimierten es.

Neben NGC 6188 liegt auf dieser kosmischen Leinwand der ungewöhnliche Emissionsnebel NGC 6164. Auch er wurde von einem massereichen O-Stern in der Region erzeugt. Die auffällig symmetrische gasförmige Hülle um NGC 6164 und der blasse Halo umgeben seinen hellen Zentralstern beim unteren Rand. Der Halo sieht ähnlich aus wie ein planetarischer Nebel,

Das weite Sichtfeld breiter als 3 Grad (sechs Vollmonde). In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 entspricht das mehr als 200 Lichtjahren. Das natürlich wirkende Farbkomposit wurde mit Schmalband-Bilddaten ergänzt. Daher stammen die tiefroten Emissionen von Wasserstoff- und Schwefelatomen und das blaugrüne Licht von Sauerstoffatomen.

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Doppelsternhaufen im Perseus

In der Mitte befindet sich der berühmte Doppelsternhaufen h und χ Persei, auch NGC 869 (rechts) und NGC 884. Im Hintergrund sind rote Wasserstoffwolken zwischen dicht gesäten Sternen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Fabian Neyer

Dieses hübsche Sternenfeld ist etwa sieben Vollmonde breit (ca. 3,5 Grad). Es liegt im heroischen nördlichen Sternbild Perseus. Rechts neben der Mitte befinden sich h und χ Perseï. Sie sind ein berühmtes Paar offener oder galaktischer Sternhaufen.

Beide Haufen sind auch als NGC 869 (rechts) und NGC 884 katalogisiert. Sie sind ungefähr 7000 Lichtjahre entfernt und enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne. Die Haufen sind nur wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt. Beide sind 13 Millionen Jahre jung. Das wurde am Alter ihrer Einzelsterne bestimmt. Das gleiche Alter gilt als Hinweis, dass sie in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

Der Doppelsternhaufen ist immer ein lohnenswerter Anblick im Fernglas. An dunklen Orten ist er sogar mit bloßem Auge sichtbar. Was man im Fernglas jedoch nicht sieht, aber häufig auf Teleskopbildern der Region dargestellt wird, sind blasse Wolken aus rötlichem ionisiertem Wasserstoff. Sie sind überall auf dieser außergewöhnlichen kosmischen Himmelslandschaft verteilt.

Das Bild ist ein Farbkomposit aus Schmalband-Daten, um die Emissionen der Wasserstoffwolken zu verstärken. Links oben befindet sich im weiten Sichtfeld NGC 957. Er ist noch ein kleinerer offener Sternhaufen. Sein Alter und seine Entfernung sind ähnlich. Möglicherweise steht er in Verbindung mit dem berühmten Doppelsternhaufen im Perseus.

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Sternströme in M83

Die Spiralgalaxie im Bild hat prachtvolle Spiralarme, die von einem gelben Kern ausgehen. Sie sind von hellen blauen Sternhaufen und roten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: R. Gendler, D. Martinez-Delgado (ARI-ZAH, Univ. Heidelberg) D. Malin (AAO), NAOJ, ESO, HLAMontage und Bearbeitung: Robert Gendler

Die große, helle Spiralgalaxie M83 ist ungefähr zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt am südöstlichen Rand des langen Sternbildes Wasserschlange (Hydra). Die detailreiche Ansicht des Inseluniversums entstand aus Beobachtungen von Hubble. Sie wurden mit Daten erdgebundener Teleskope kombiniert. Zu den Observatorien auf der Erde, deren Bilder verwendet wurden, zählten Einheiten des Very Large Telescope der ESO, das Subaru-Teleskop am Nationalen Astronomischen Observatorium von Japan und Bilder, die David Malin am Australischen Astronomischen Observatorium machte.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie hat ausgeprägte Spiralarme. Das führte zum volkstümlichen Namen „südliche Feuerradgalaxie“. Viele rötliche Sternbildungsregionen verlaufen an den Rändern der dicken Staubbahnen in den Armen. Sie führten zu einem weiteren Spitznamen für M83: „Galaxie der tausend Rubine„.

Am oberen Rand des kosmischen Porträts wölbt sich der nördliche stellare Gezeitenstrom von M83. Er besteht aus den Resten einer kleineren Begleitgalaxie. Sie wurde durch Gravitation zerrissen und verschmilzt mit M83. Der blasse Sternstrom wurde Mitte der 1990er-Jahre entdeckt, als Fotoplatten verbessert wurden.

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Spitzers Orion

Der Orionnebel M42 ist hier auf ungewohnte Weise abgebildet. Der Nebel leuchtet innen rot und ist von grünlichen Hüllen umgeben. Das Zentrum mit dem Trapez strahlt weiß.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, T. Megeath (Univ. Toledo, Ohio)

Nur wenige kosmische Aussichten beflügeln die Fantasie so wie der Orionnebel. Er ist ein gewaltiges Sternbildungsgebiet und ist etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt. Diese tolle Falschfarbenansicht zeigt ungefähr 40 Lichtjahre von dieser Region. Sie entstand aus Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer.

Wie auf Bildern in sichtbaren Wellenlängen liegt der hellste Teil des Nebels bei den jungen, massereichen heißen Sternen, die als Orions Trapez bekannt sind. Doch das Infrarotbild zeigt auch die vielen Protosterne im Nebel, die noch entstehen. Sie sind in roten Farbtönen dargestellt. Im dunklen, staubhaltigen Filament links neben dem hellen Haufen sind rote Flecken zu sehen. Einer davon ist der Protostern HOPS 68. In seiner protostellaren Hülle wurden kürzlich Kristalle des Silikatminerals Olivin entdeckt.

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