In der Taurus-Molekülwolke

Im Bild sind wenige hell leuchtende Sterne und viele schwache Sterne verteilt. Dazwischen sind braune Nebel mit rötlich leuchtenden Einschlüssen.

Bildcredit und Bildrechte: Yuexiao Shen, Joe Hua

Der kosmische Pinsel der Sternbildung gestaltete diese interstellare Leinwand aus Emissionen, Staub und dunklen Nebeln. Das Teleskop-Mosaik ist 5 Grad breit. Es umrahmt eine Region, die am Himmel nördlich vom hellen Stern Aldebaran liegt, und zwar am inneren Rand der lokalen Blase in der Taurus-Molekülwolke.

Die Emission links unten ist als Sh2-239 katalogisiert. Sie besitzt Anzeichen von eingebetteten jungen stellaren Objekten. In der Region sind Herbig-Haro-Objekte verteilt. Diese Objekte gehen mit neu entstandenen Sternen einher. Sie sind von verräterischen rötlichen Strahlen aus verdichtetem Wasserstoff gekennzeichnet.

T Tauri ist der Prototyp der Klasse veränderlicher T-Tauri-Sterne. Er leuchtet neben einem gelblichen Nebel, der historisch als Hinds Veränderlicher Nebel (NGC 1555) bekannt ist. T-Tauri-Sterne gelten heute als junge Sterne, weniger als ein paar Millionen Jahre alte, sonnenähnliche Sterne in einem frühen Stadium der Entstehung.

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Halloween und der Zauberernebel

Das Bild ist voller gefaserter Nebel, unten wabert eine braune Nebelwand, darüber leuchten blaue Schleier, die von dunklen Fasern durchzogen sind.

Bildcredit und Bildrechte: Richard McInnis

Der Ursprung von Halloween ist uralt und astronomisch. Schon im fünften Jahrhundert v. Chr. wurde Halloween als Kreuzvierteltag gefeiert. Der Kreuzvierteltag liegt zeitlich auf halbem Weg zwischen Äquinoktium (gleicher Tag / gleiche Nacht) und Sonnenwende (kürzester Tag / längste Nacht auf der Nordhalbkugel).

Im neuzeitlichen Kalender wird Halloween zwar heute gefeiert, doch der echte Kreuzvierteltag findet erst nächste Woche statt. Ein weiterer Kreuzvierteltag ist der Murmeltiertag. Die Verkleidung moderner Halloweenfeiern hat historische Wurzeln, sie sollte die Geister der Toten verscheuchen.

Diese Nahaufnahme des Hexernebels (NGC 7380) ist eine vielleicht passende Anspielung auf diesen urzeitlichen Feiertag. Das Zusammenspiel von Sternen, Gas und Staub erzeugte eine Form, die manche an einen fiktiven urzeitlichen Zauberer erinnert. Der Nebel besteht vielleicht nur wenige Millionen Jahre, doch einige Sterne, die durch gewaltige Gravitationskräfte aus dem Gas gezaubert werden, überleben vielleicht sogar unsere Sonne.

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Die Reflexionen des Geistnebels

Aus den bräunlich leuchtenden Nebeln im sternbedeckten Bild scheinen Gespenster aufzusteigen oder Gesichter zu schreien.

Bildcredit und Bildrechte: Bogdan Jarzyna

Erkennt ihr in diesem interstellaren Feld mit Sternen und Staub irgendwelche Gestalten? Die juwelengeschmückte Weite ist voller Wolken, die das Sternenlicht schwach reflektieren. Sie treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht.

Diese geisterhaften Erscheinungen sind weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt. Sie lauern in der Ebene der Milchstraße am Rand des Kepheus-Fackel-Molekülwolkenkomplexes, der etwa 1200 Lichtjahre entfernt ist.

VdB 141 oder Sh2-136 ist auch als Geistnebel bekannt. Er misst mehr als zwei Lichtjahre und ist heller als die anderen spukhaften Schimären. Er befindet sich im unteren Teil des Bildes. Im Reflexionsnebel befinden sich verräterische Anzeichen dichter Kerne, die in einem frühen Stadium der Sternbildung kollabieren.

Reise durchs Universum: APOD-Zufallsgenerator

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PDS 70: Scheibe, Planeten und Monde

Im Bild ist ein orange leuchtender Ring, er ist leicht gekippt und daher nicht rund, sondern oval. In der Mitte leuchtet ein schwacher größerer Fleck und ein kleiner heller Fleck auf der 3-Uhr-Position.

Bildcredit: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO); M. Benisty et al.

Nicht der große Ring bekommt die größte Aufmerksamkeit, obwohl der große Ring um den Stern PDS 70, in dem Planeten entstehen, klar abgebildet und an sich ziemlich interessant ist. Es ist auch nicht der Planet rechts innerhalb der großen Scheibe, über den am meisten gesprochen wird. Der Planet PDS 70c ist zwar neu entstanden und hat interessanterweise eine ähnliche Größe und Masse wie Jupiter.

Es ist der verschwommene Fleck um den Planeten PDS 70c, der für Aufregung sorgt. Dieser verschwommene Fleck ist vermutlich eine staubige Scheibe, die Monde entwickelt. Sie war bisher noch nie zu sehen.

Dieses Bild wurde 2021 mit der großen Atacama-Millimeter-Anordnung (ALMA) aus 66 Radioteleskopen in der hoch gelegenen Atacamawüste im Norden von Chile aufgenommen. Anhand der Daten von ALMA vermuten Weltraumforschende, dass die exoplanetare Scheibe, in der Monde entstehen, einen ähnlichen Radius hat wie unsere Erdbahn, und dass sie eines Tages etwa drei erdmondgroße Monde bilden könnte – ähnlich wie Jupiters vier Monde.

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Die Wasserstoffwolken von M33

Die Galaxie M33 ist schräg von oben zu sehen, sie hat eine ausgeprägte Spiralstruktur mit rötlichen Sternbildungsregionen.

Bildcredit und Bildrechte: Reinhold Wittich

Die prachtvolle Spiralgalaxie Messier 33 hat anscheinend mehr als ihren gerechten Anteil an leuchtendem Wasserstoff. M33 ist ein markantes Mitglied der Lokalen Gruppe und wird auch Dreiecksgalaxie genannt. Sie ist etwa 3 Millionen Lichtjahre entfernt.

Dieses scharfe Porträt der Galaxie zeigt die zentralen 30.000 Lichtjahre. Es zeigt die rötlichen ionisierten Wasserstoffwolken oder HII-Regionen in M33. Entlang der losen Spiralarme von M33, die sich zum Kern winden, sind riesige HII-Regionen verteilt. Sie gehören zu den größten Sternbildungsregionen, die wir kennen. An diesen Orten entstehen kurzlebige, sehr massereiche Sterne. Die intensive ultraviolette Strahlung der leuchtstarken, massereichen Sterne ionisiert den umgebenden Wasserstoff und erzeugt schließlich das rote Leuchten.

Im Bild wurden Breitbanddaten mit Schmalbanddaten kombiniert, die mit einem H-alpha-Filter aufgenommen wurden. Ein solcher Filter ist für das Licht der stärksten sichtbaren Wasserstoff-Emissionslinie durchlässig.

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Die tiefe Lagune

Das Bild zeigt die turbulenten Staubwolken im Inneren des Lagunennebels in Violett. In der Mitte ist ein heller Fleck in Form einer Sanduhr.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis, Christian Sasse

Die turbulenten kosmischen Tiefen des Lagunennebels sind voller dunkler Staubwolken und Grate aus leuchtendem interstellarem Gas. Die helle Sternbildungsregion ist auch als M8 bekannt. Sie ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt und immer noch ein beliebter Halt bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze, wo das Zentrum unserer Milchstraße liegt.

Die Ansicht ist geprägt von der verräterischen roten Emission, die entsteht, wenn sich abgestreifte Elektronen mit ionisierten Wasserstoffatomen vereinen. Die detailreiche Teleskopansicht vom Zentrum der Lagune ist etwa 40 Lichtjahre breit. Die helle Sanduhrform nahe der Bildmitte ist Gas, das von der energiereichen Strahlung und extremen Sternwinden eines massereichen jungen Sterns ionisiert und geformt wurde.

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HH 211: Ströme eines entstehenden Sterns

Ein Strom aus heißem, rötlich leuchtendem Gas verläuft diagonal durchs Bild. Einige Sterne mit den charakteristischen Strahlen des JWST sind im Bild verteilt.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, Webb; Bearbeitung: Tom Ray (DIAS Dublin)

Stoßen Sterne bei ihrer Entstehung immer Ströme aus? Das ist nicht bekannt. Wenn sich eine Gaswolke durch Gravitation zusammenzieht, bildet sie eine rotierende Scheibe. Manchmal rotiert sie so schnell, dass sie sich nicht zu einem Protostern zusammenziehen kann.

Eine Theorie besagt, dass diese Rotation durch das Ausstoßen von Materieströmen verlangsamt werden kann. Diese Vermutung passt zu bekannten Herbig-Haro-Objekten (HH), das sind junge stellare Objekte, die Strahlen ausstoßen – manchmal auf spektakuläre Weise.

Das Bild zeigt Herbig-Haro 211, ein junger Stern in Entstehung. Kürzlich bildete ihn das Weltraumteleskop Webb (JWST) sehr detailreich in Infrarotlicht ab. Neben den beiden engen Teilchenstrahlen sind auch rote Stoßwellen zu sehen. Sie entstehen, wenn die Ausflüsse auf interstellares Gas treffen.

Die Ströme von HH 221 ändern wahrscheinlich ihre Form, wenn sie im Lauf der nächsten 100.000 Jahre aufleuchten und verblassen. Die Erforschung der Details der Sternbildung geht weiter.

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NGC 4632: Galaxie mit verstecktem Polarring

Um eine bläulich schimmernde Galaxie, die schräg im Bild liegt, verläuft ein weißlich gefärbter mächtiger Nebelring.

Bildcredit: Jayanne English (U. Manitoba), Nathan Deg (Queen’s University) und WALLABY-Durchmusterung, CSIRO/ASKAP, NAOJ/Subaru-Teleskop; Text: Jayanne English (U. Manitoba)

Die Galaxie NGC 4632 verbirgt vor optischen Teleskopen ein Geheimnis. Sie ist von einem Ring aus kühlem Wasserstoff umgeben, der 90 Grad gekippt um ihre Spiralscheibe kreist. Solche Polarringgalaxien wurden bisher anhand von Sternenlicht entdeckt. Doch NGC 4632 ist eine der ersten Galaxien, bei denen ein Polarring mit einer Radioteleskop-Durchmusterung entdeckt wurde.

Dieses Kompositbild zeigt den Gasring, der mit dem hochsensitiven ASKAP-Teleskop beobachtet wurde, kombiniert mit optischen Daten des Subaru-Teleskops. Durch virtuelle Realität trennten Forschende das Gas in der Hauptscheibe der Galaxie vom Ring. Der dezente Farbverlauf zeigt seine Bahnbewegung.

Warum gibt es Polarringe? Sie bestehen wohl aus Material, das durch Gravitations-Wechselwirkung mit einer Begleiterin aus einer Galaxie gezogen wurde. Oder Wasserstoff fließt die Fasern des kosmischen Netzes entlang und sammelt sich in einem Ring um eine Galaxie. Ein Teil davon verdichtet sich durch Gravitation zu Sternen.

Europlanet Telescope Network: Geförderte Beobachtungen an Großteleskopen einreichen auch für Amateure* bis 31. Dezember 2023

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Sternfabrik Messier 17

Mitten im Bild leuchtet ein roter, verwirbelter Nebel mit dunklen Strukturen, mit einem hellblauen Bereich in der Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: Kim Quick, Terry Hancock und Tom Masterson (Observatorium Großer Tafelberg)

Die Sternfabrik Messier 17 wurde von Sternwinden und Strahlung geformt. Sie liegt etwa 5500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. In dieser Entfernung umfasst das 1/3 Grad breite Sichtfeld mehr als 30 Lichtjahre.

Das zusammengesetzte scharfe Farbbild betont blasse Details der Gas- und Staubwolken vor einem Hintergrund aus Sternen der zentralen Milchstraße. Aus dem Vorrat an kosmischen Gas- und Staubwolken in M17 sind heiße, massereiche Sterne entstanden. Deren Sternenwinde und ihr energiereiches Licht trugen das übrig gebliebene interstellare Material langsam ab. So entstanden die höhlenartige Erscheinung und die gewellten Formen.

M17 ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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Die große Wolke von Magellan

Die Große Magellansche Wolke füllt das Bild, da von Sternbildungsregionen gesprenkelt ist, unter anderem dem Tarantelnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Willocks

Der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan und seine Besatzung segelten im 16. Jahrhundert erstmals um den Planeten Erde. Dabei hatten sie reichlich Zeit, um den Südhimmel zu ergründen. Seither sind zwei verschwommene, wolkenartige Objekte, die auf der Südhalbkugel leicht erkennbar sind, als Magellansche Wolken bekannt. Sie gelten heute als Begleitgalaxien unserer viel größeren spiralförmigen Milchstraße.

Dieses scharfe Galaxienporträt zeigt die Große Magellansche Wolke. Sie ist etwa 160.000 Lichtjahre entfernt und leuchtet im Sternbild Schwertfisch. Ihr Durchmesser beträgt um die 15.000 Lichtjahre, sie ist die größte und massereichere der Begleitgalaxien der Milchstraße und Schauplatz der nächstgelegenen Supernova der Neuzeit, SN 1987A.

Der markante Fleck über der Mitte ist 30 Doradus, auch bekannt als Tarantelnebel. Dieser ist eine riesige Sternbildungsregion mit einem Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren.

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Junge Sterne, stellare Strahlen

Mitten im sternbedeckten Bild leuchtet ein rötlicher Nebel, rechts darunter leuchten helle Sterne mit je 6 Zacken, einige weitere Sterne im Bild haben ebenfalls 6 Zacken.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, CSA, Bearbeitung: Joseph DePasquale (STScI)

Molekulares Gas, das mit hoher Geschwindigkeit von einem Paar aktiver junger Sterne ausströmt, leuchten im Infrarotlicht. Sie sind auf diesem Bild, das mit der NIRcam des Weltraumteleskops James Webb aufgenommen wurde, dargestellt.

Die jungen Sterne sind als HH (Herbig-Haro) 46/47 katalogisiert. Sie befinden sich in einem dunklen Nebel, der in sichtbarem Licht großteils undurchsichtig ist. Das Sternenpaar ist auf dem NIRcam-Bild in der Mitte der markanten rötlichen Beugungsspitzen. Ihre energiereichen Sternströme sind fast ein Lichtjahr lang und wühlen sich in das dunkle interstellare Material.

Dieses junge Sternsystem ist nur etwa 1140 Lichtjahre entfernt, also relativ nahe und liegt im nautischen Sternbild Schiffssegel. Es eignet sich bestens für die Erforschung mit Webbs Infrarotausrüstung.

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