Das Staubungeheuer in IC 1396

Eine dunkle Wolke ragt von unten ins Bild. Ihr Kopf hat eine Höhlung, die an ein Auge erinnert. Auf größeren Bildern der Region erinnert diese dunkle Wolke im Sternbild Kepheus an einen Elefantenrüssel.

Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Gibt es ein Ungeheuer in IC 1396? Manche kennen es als Elefantenrüsselnebel. Teile der Gas- und Staubwolken in dieser Sternbildungsregion nehmen unheimliche Formen an. Manche wirken fast menschlich. Doch das einzige Monster ist hier ein heller junger Stern. Er ist zu weit von der Erde entfernt, um uns gefährlich zu werden.

Das energiereiche Licht des Sterns frisst am oberen Bildrand den Staub der dunklen kometenhaften Globule. Die Teilchenstrahlen und -winde dieses Sterns verdrängen auch Gas und Staub in der Umgebung. Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er bedeckt am Himmel eine viel größere Region als die hier abgebildete. Diese Region ist scheinbar mehr als 10 Vollmonde breit.

APOD-Rückblick: 2. August

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Spiralgalaxie NGC 1512: Der Ring um den Kern

Das Bild zeigt das Innere der Galaxie NGC 1512. Es ist von einem leuchtenden Ring aus Sternbildungsregionen und dunklem Staub umgeben. Nach oben und unten laufen dunkle Staubarme hinaus. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, LEGUS; Danksagung: Judy Schmidt

Was geschieht um das Zentrum dieser Spiralgalaxie? Als Ganzes gesehen ist NGC 1512 eine Balkenspiralgalaxie. Das ist eine Spiralgalaxie mit einem geraden Balken aus Sternen in der Mitte. Dieser Balken kreuzt einen äußeren Ring, den man nicht sieht, weil er die abgebildete Region umgibt.

Dieses Bild stammt vom Weltraumteleskops Hubble. Darauf umgibt ein innerer Ring den Kern der Spirale. Die beiden Ringe sind nicht nur durch einen Balken aus hellen Sternen verbunden, sondern auch durch dunkle Staubbahnen. Im Inneren dieses inneren Rings schraubt sich ständig Staub hinein. Vielleicht ist dort ein großes Schwarzes Loch. Die Ringe leuchten hell wegen der neu entstandenen Sterne, die durch die Kollision von NGC 1512 mit ihrer galaktischen Nachbarin NGC 1510 entstanden sein könnten.

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Verborgene Galaxie IC 342

Die Spiralgalaxie IC 342 ist von oben ausgebreitet sichtbar. Die dichten Spiralarme sind von rötlichen Sternbildungsregionen gesäumt. Der Kern leuchtet gelb. IC 342 ist von unterschiedlich hellen Sternen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: T. Rector (U. Alaska in Anchorage), H. Schweiker, WIYN, NOAO, AURA, NSF

IC 342 ist ähnlich groß wie helle Spiralgalaxien in unserer Nachbarschaft. Sie ist ungefähr 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir finden sie im langhalsigen nördlichen Sternbild Giraffe. IC 342 ist ein ausuferndes Inseluniversum. Es am Nachthimmel sehr markant, wenn es nicht vor direktem Blick verborgen wäre. Man erspäht es nur durch einen Schleier aus Sternen, Gas- und Staubwolken, der in der Ebene unserer Milchstraße liegt.

Das Licht von IC 342 wird zwar durch kosmische Wolken gedämpft, die dazwischen liegen. Doch dieses scharfe Teleskopbild zeigt den undurchsichtigen Staub, die blauen Sternhaufen und die rötlichen Regionen mit Sternbildung in den Spiralarmen der Galaxie, die sich weit vom Kern der Galaxie entfernt winden.

IC 342 erlebte wohl in jüngerer Zeit einen Ausbruch an Sternbildungsaktivität. Die Galaxie ist nahe genug, dass sie die Entwicklung der Lokalen Gruppe und die Milchstraße gravitativ beeinflusst haben könnte.

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Himmlisches Feuerwerk: In den Sternhaufen Westerlund 2

Credit der Visualisierung: NASA, ESA, Hubble, J. Anderson et al. (STScI); Danksagung an das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA), A. Nota (ESA/STScI), das Westerlund-2-Wissenschaftsteam und die ESO

Stell dir vor, du könntest direkt in einen Haufen fliegen, in dem Sterne entstehen. Dieses Video zeigt so eine Visualisierung in Zeitraffer. Es entstand aus 3-D-Computermodellen der Region um den Sternhaufen Westerlund 2. Die Modelle entstanden aus Bildern des Weltraumteleskops Hubble in sichtbarem und infrarotem Licht.

Westerlund 2 ist etwa 10 Lichtjahre groß und 20.000 Lichtjahre entfernt. Er liegt im Sternbild Schiffskiel (Carina). Zu Beginn der anschaulichen Animation füllt der größere Nebel Gum 29 das Bild. In der Mitte ist ein junger Haufen aus hellen Sternen. Während ihr euch dem Haufen nähert, zischen Sterne vorbei.

Bald schwenkt das imaginäre Schiff, und ihr fliegt über Säulen aus interstellarem Gas und Staub. Sie sind Lichtjahre lang. Starke Winde und die Strahlung massereicher junger Sterne zerstören alles außer den dichtesten Staubklumpen in der Nähe. In den Schatten der Klumpen bleiben Säulen zurück. Viele davon zeigen zum Zentrum des Haufens.

Zuletzt fliegt ihr zur Oberseite des Sternhaufens. Dort seht ihr Hunderte der massereichsten Sterne, die wir kennen.

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NGC 7814: Der kleine Sombrero in Pegasus

Diese Galaxie erinnert an die Sombrerogalaxie M104, sie wirkt jedoch kleiner, weil sie weiter entfernt ist. Der diffuse Hof wird von einer markanten Staubbahn geteilt.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, BearbeitungJohannes Schedler

Richtet euer Teleskop auf das hoch fliegende Sternbild Pegasus. Dort findet ihr diese Weite an Sternen in der Milchstraße und fernen Galaxien. Das hübsche Sichtfeld ist etwa so groß wie ein Vollmond. Darin liegt NGC 7814 markant in der Mitte.

NGC 7814 wird manchmal Kleiner Sombrero genannt, weil sie der berühmteren Sombrerogalaxie M104 ähnlich sieht. Sombrero und Kleiner Sombrero sind Spiralgalaxien, die wir von der Seite sehen. Beide haben ausgedehnte Höfe und zentrale Wölbungen, die von den Silhouetten dünner Scheiben mit noch dünneren Staubbahnen geteilt werden.

NGC 7814 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und ungefähr 60.000 Lichtjahre groß. Damit ist die Kleine Sombrerogalaxie physisch gesehen etwa gleich groß die bekanntere Namenscousine. Sie erscheint aber kleiner und blasser, weil sie weiter entfernt ist. Auf detailreichen Aufnahmen des Kleinen Sombrero entdeckte man sehr blasse Zwerggalaxien. Sie sind möglicherweise Begleiterinnen von NGC 7814.

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NGC 4565: hochkante Galaxie

Die schmale Galaxie NGC 4565 im Sternbild Haar der Berenike verläuft diagonal durchs Bild. Wir sehen auf ihre Kante, die von einem starken Staubband gesäumt ist.

Bildcredit und Bildrechte: Lóránd Fényes

Ist unsere Galaxis auch so dünn? Vermutlich. Die prächtige Spiralgalaxie NGC 4565 ist vom Planeten Erde aus von der Seite sichtbar. Wegen ihres schmalen Profils ist sie auch als Nadelgalaxie bekannt. Die helle Galaxie NGC 4565 ist ein Halt bei vielen Teleskopreisen am nördlichen Himmel im blassen, aber gut gekämmten Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).

Dieses scharfe, farbige Bild zeigt den gewölbten zentralen Kern der Galaxie. Er ist von undurchsichtigen Staubbahnen durchschnitten, die um die dünne galaktische Ebene von NGC 4565 laufen. Das hübsche Sichtfeld zeigt auch eine Auswahl weiterer Galaxien im Hintergrund, zum Beispiel die benachbarte Galaxie NGC 4562 links oben.

NGC 4565 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist ungefähr 100.000 Lichtjahre breit. Mit einem kleinen Teleskop erkennt man NGC 4565 leicht. Viele halten sie für ein bedeutendes Himmelskunstwerk, das Messier übersehen hat.

Vortrag: APOD-Herausgeber am 30. Juni in Prag

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NGC 3628: Die Hamburgergalaxie

Die Galaxie NGC 3628 im Sternbild Löwe liegt schräg im Bild. Wir sehen sie von der Kante. Die Galaxie wirkt aufgebauscht, durch die Mitte verläuft eine Staubbahn.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Nein, Hamburger sind nicht so groß. Was man hier sieht, ist eine scharfe Teleskopansicht der prächtigen Spiralgalaxie NGC 3628. Wir sehen sie von der Seite. Sie hat eine aufgebauschte Galaxienscheibe, die von dunklen Staubbahnen geteilt ist. Manche Leute denken bei diesem detailreichen Galaxienporträt an die gängige Bezeichnung „Hamburgergalaxie“.

Die faszinierende Universumsinsel ist etwa 100.000 Lichtjahre groß. Sie ist 35 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Löwe, das man im Frühling sieht. Im lokalen Universum teilt sich NGC 3628 die Nachbarschaft mit den beiden großen Spiralen M65 und M66. Die drei bilden eine Gruppe, die man auch als Leo-Triplett kennt. Wechselwirkungen mit ihren kosmischen Nachbarinnen durch Gravitation führten wahrscheinlich dazu, dass die Spiralscheibe aufgebläht und gekrümmt wurde.

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Der planetarische Nebel der Roten Spinne

Mitten im Bild ist ein helles Gebilde, von dem spinnenförmige Fortsätze auslaufen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Jesús M.Vargas und Maritxu Poyal

Was für ein verworrenes Netz ein planetarischer Nebel doch weben kann. Der planetarische Nebel der Roten Spinne hat eine komplexe Struktur. Sie kann entstehen, wenn ein normaler Stern seine äußeren Gashüllen abwirft und ein Weißer Zwergstern wird.

Dieser zweilappige symmetrische planetarische Nebel wird offiziell als NGC 6537 bezeichnet. Er enthält einen der heißesten Weißen Zwerge, die je beobachtet wurden, und war vielleicht Teil eines Doppelsternsystems.

Vom Zentralstern in der Mitte strömen internen Winde aus. Bei ihnen wurden Geschwindigkeiten von mehr als 1000 km/h gemessen. Diese Winde erweitern den Nebel und fließen die Nebelwände entlang. Dadurch kollidieren Wellen aus heißem Gas und Staub. Atome in diesen kollidierenden Erschütterungen strahlen Licht ab. Dieses Licht ist im Bild des Weltraumteleskops Hubble in repräsentativen Farben dargestellt.

Der Nebel der Roten Spinne liegt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Seine Entfernung ist nicht genau bekannt, sie wird auf etwa 4000 Lichtjahre geschätzt.

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