Der galaktische Kern in Infrarot

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Bildcredit: Hubble: NASA, ESA und D. Q. Wang (U. Mass, Amherst); Spitzer: NASA, JPL und S. Stolovy (SSC/Caltech)

Beschreibung: Was geschieht im Zentrum unserer Galaxis, der Milchstraße? Um das herauszufinden, kombinierten die Weltraumteleskope Hubble und Spitzer ihren Einsatz, um die Region beispiellos detailreich in Infrarotlicht zu vermessen. Infrarotlicht ist besonders geeignet, um das Zentrum der Milchstraße zu erforschen, weil sichtbares Licht stärker von Staub ausgefiltert wird. Das obige Bild entstand aus mehr als 2000 Bildern des Instruments NICMOS an Bord des Weltraumteleskops Hubble, die 2008 fotografiert wurden. Das Bild zeigt 300 mal 115 Lichtjahre in so hoher Auflösung, dass Strukturen erkennbar sind, die nur 20-mal so groß wie unser Sonnensystem sind. Zu sehen sind Wolken aus leuchtendem Gas und dunklem Staub sowie drei große Sternhaufen. Magnetfelder könnten oben links nahe dem Arches-Sternhaufen Plasma kanalisieren, während unten links energiereiche Sternwinde Säulen beim Quintuplet-Sternhaufen herausschälen. Der massereiche zentrale Sternhaufen, der Sagittarius A* umgibt, ist rechts unten zu sehen. Warum mehrere zentrale helle massereiche Sterne nicht mit diesen Sternhaufen verbunden zu sein scheinen, ist nicht bekannt.

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Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngefüllten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, es ist eine Molekülwolke, die die Sterne dahinter versteckt.

Bildcredit: FORS Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Beschreibung: Wo sind die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch im Himmel gehalten wurde, ist Astronomen nun als dunkle Molekülwolke bekannt. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch alles sichtbare Licht der Sterne im Hintergrund. Wegen der gespenstisch dunklen Umgebung gehört das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Zu den interessantesten dunklen Absorptionsnebeln zählt eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus), die oben abgebildete Barnard 68. Dass man in der Mitte keine Sterne sieht, lässt den Schluss zu, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Laut Messungen ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr. Wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, ist nicht genau bekannt, doch wir wissen, dass diese Wolken selbst wahrscheinliche Orte für die Entstehung neuer Sterne sind. Man fand sogar heraus, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. In Infrarot kann man sogar durch die Wolke hindurchblicken.

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Die Doppelstaubscheibe von HD 95086

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Illustrationscredit: Spitzer Space Telescope, JPL, NASA

Beschreibung: Wie sehen andere Sternsysteme aus? Um das herauszufinden, führen Astronomen detaillierte Beobachtungen naher Sterne im Infrarotlicht durch, um zu sehen, welche davon Staubscheiben haben, die Planeten bilden könnten. Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Spitzer der NASA und dem Weltraumobservatorium Herschel der ESA zeigten, dass das Planetensystem HD 95086 zwei Staubscheiben besitzt: eine heiße nahe am Heimatstern und weiter draußen eine kühlere. Eine künstlerische Darstellung davon, wie das System aussehen könnte, ist hier zu sehen, zusammen mit hypothetischen Planeten mit großen Ringen, die zwischen den Scheiben kreisen. Die Planeten könnten die große Lücke zwischen den Scheiben erzeugt haben, indem sie mit ihrer Gravitation den Staub absorbierten und ablenkten. HD 95086 ist ein blauer Stern mit etwa 60 Prozent mehr Masse, als unsere Sonne besitzt. Er ist zirka 300 Lichtjahre von der Erde entfernt und mit einem Fernglas im Sternbild Schiffskiel zu sehen. Die Untersuchung des HD-95086-Systems könnte Astronomen helfen, die Entstehung und Entwicklung unseres eigenen Sonnensystems sowie der Erde besser zu verstehen.

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CG4: Eine zerrissene kometenartige Globule

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Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings (cosmicphotos)

Beschreibung: Kann eine Gaswolke eine Galaxie packen? Sie ist nicht einmal in der Nähe. Die „Kralle“ dieser seltsam aussehenden „Kreatur“ auf dem oben gezeigten Foto ist eine Gaswolke, die als kometenartige Globule bekannt ist. Diese Globule ist jedoch gerissen. Kometenartige Globulen sind meist von staubigen Köpfen und lang gezogenen Schweifen geprägt. Wegen dieser Strukturen haben kometenartige Globulen eine visuelle Ähnlichkeit mit Kometen, doch in Wirklichkeit sind sie ganz anders. Globulen sind häufig die Geburtsstätten von Sternen, und viele weisen in ihren Köpfen sehr junge Sterne auf. Die Ursache für den Abriss im Kopf dieses Objekts ist nicht vollständig bekannt. Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, sehr weit entfernt und nur durch zufällige Überlagerung in der Nähe von CG4 platziert.

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Der Schweif der Hamburger-Galaxie

Rechts neben der Mitte schwebt eine von der Seite sichtbare Galaxie. Sie wirkt ein bisschen aufgebauscht, an der Kante verläuft eine markante Staubbahn, das Zentrum ist etwas heller. Im Hintergrund sind nur sehr wenige schwache Sterne. Die Galaxie hat einen schwach leuchtenden Gezeitenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Scharfe Teleskopansichten von NGC 3628 zeigen eine flauschige galaktische Scheibe. Die prächtige Spiralgalaxie ist von der Kante sichtbar und wird von einer breiten, dunklen Staubbahn geteilt. Das detailreiche Porträt erinnert manche an ihren gängigen Namen „Hamburger-Galaxie“.

Das Bild zeigt auch einen zarten, langen Gezeitenschweif und eine kleine Galaxie in ihrer Nähe. Diese kleine Galaxie ist wahrscheinlich eine Begleitgalaxie von NGC 3628. Das hübsche Inseluniversum ist etwa 100.000 Lichtjahre groß und 35 Millionen Lichtjahre entfernt. Es befindet sich im nördlichen Frühlingssternbild Löwe. Der lang gezogene Schweif ist ungefähr 300.000 Lichtjahre lang. Er reicht über den linken Bildrand hinaus.

NGC 3628 teilt sich die Nachbarschaft im lokalen Universum mit zwei großen Spiralgalaxien: M65 und M66. Die drei bilden eine Gruppe, die als Leo-Triplett bekannt ist. Gravitative Wechselwirkung mit ihren kosmischen Nachbarn sorgte wahrscheinlich für den Gezeitenschweif, den hellen Hof und die Krümmung der Scheibe dieser Spiralgalaxie.

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Himmelsspektakel im Skorpion

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard, TWAN

Beschreibung: Wenn der Skorpion mit bloßem Auge so toll aussehen würde, könnte man sich besser an ihn erinnern. Der Skorpion besteht üblicherweise aus ein paar hellen Sternen in einem bekannten, aber selten erwähnten Tierkreis-Sternbild. Um ein so spektakuläres Bild wie dieses zu bekommen, braucht man eine gute Kamera, Farbfilter und einen digitalen Bildprozessor. Um die Details hervorzuheben, wurden für das obige Bild nicht nur in mehreren Farben aufgenommene Langzeitbelichtungen verwendet, sondern auf eine Aufnahme in einer besonderen roten Farbe, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnisbild zeigt viele atemberaubende Details. Links verläuft senkrecht durchs Bild ein Teil der Ebene unserer Galaxis, der Milchstraße. Zu sehen sind riesige Wolken heller Sterne und lange Fasern aus dunklem Staub. Aus der Milchstraße ragten in der Bildmitte diagonal Staubbänder hervor, die als Dunkler Fluss bekannt sind. Dieser Fluss verbindet mehrere Sterne rechts, die zum Kopf und den Zangen des Skorpions gehören, darunter der helle Stern Antares. Rechts über Antares steht der sogar noch hellere Planet Jupiter. Zahlreiche rote Emissionsnebel und blaue Reflexionsnebel sind im ganzen Bild verteilt. Der Skorpion steht zur Jahresmitte nach Sonnenuntergang markant am Südhimmel.

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M78 und reflektierende Staubwolken

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Bildcredit und Bildrechte: Ian Sharp

Beschreibung:Ein schauriges blaues Leuchten und unheimliche Säulen aus dunklem Staub betonen M78 und andere helle Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Der dunkle faserartige Staub absorbiert nicht nur Licht, sondern reflektiert auch das Licht mehrerer heller blauer Sterne, die kürzlich im Nebel entstanden sind. Von den beiden oben abgebildeten Reflexionsnebeln ist M78 in der Bildmitte der berühmtere Nebel, während NGC 2071 links davon zu sehen ist. Die gleiche Art Streuung, die den Taghimmel färbt, verstärkt auch hier die blaue Farbe. M78 hat einen Durchmesser von etwa fünf Lichtjahren und ist mit einem kleinen Teleskop zu sehen. Oben erscheint M78 jedoch so, wie er vor 1600 Jahren aussah, weil Licht diese Zeit braucht, um von dort hierher zu gelangen. M78 gehört zum größeren OrionMolekül wolken komplex, der den großen Orionnebel und den Pferdekopfnebel enthält.

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Die Antennengalaxien kollidieren

Wie ein Tentakel windet sich eine Galaxie von unten ins Bild, sie ist voller rötlicher Sternbildungsregionen, Staubwolken und blauer Sternhaufen.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: Davide Coverta

Beschreibung: Im Sternbild Rabe (Corvus) gehen zwei Galaxien in Stellung, und hier sind die aktuellsten Bilder. Wenn zwei Galaxien zusammenstoßen, tun das die Sterne, aus denen sie bestehen, meist nicht, weil Galaxien hauptsächlich leerer Raum sind, und die Sterne, so hell sie auch sein mögen, nur wenig Raum einnehmen. Während der langsamen, hundert Millionen Jahre dauernden Kollision kann eine Galaxie die andere dennoch durch Gravitation auseinanderreißen, und der Staub und das Gas, die in beiden Galaxien reichlich vorhanden sind, kollidieren. In diesem Kampf der Titanen markieren dunkle Staubsäulen massereiche Molekülwolken, die bei der galaktischen Begegnung komprimiert werden, wodurch plötzlich Millionen Sterne entstehen, von denen einige in massereichen Sternhaufen gravitativ aneinander gebunden sind.

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