Chamäleon-Dunkelnebel

Das Bild zeigt einen dunklen Nebelkomplex mit dickem braunem Staub, der ein großes V bildet.

Bildcredit und Bildrechte: Chang Lee

Manchmal hat der dunkle Staub des interstellaren Raums eine kantige Eleganz, zum Beispiel im südlichen Sternbild Chamäleon. Dunkler Staub ist an sich zu blass, um ihn zu sehen. Er blockiert außerdem sichtbares Licht von Sternen und Galaxien dahinter.

Diese Aufnahme wurde 36,6 Stunden belichtet. Der Staub ist großteils im eigenen Licht zu sehen. Seine starken roten und nah-infraroten Farben erzeugen einen braunen Farbton. Der helle Stern Beta Chamaeleontis bildet rechts oben einen Kontrast dazu. Der Staub, der ihn umgibt, reflektiert bevorzugt den blauen Anteil seines blau-weißen Lichtes.

Alle abgebildeten Sterne und der Staub liegen in unserer Milchstraße. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist der weiße Fleck unter Beta Chamaeleontis. Es ist die weit entfernte Galaxie IC 3104.

Interstellarer Staub entsteht großteils in den kühlen Atmosphären riesiger Sterne. Er wird durch Sternenlicht, Sternwinde und Sternexplosionen wie Supernovae im Weltraum verteilt.

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NGC 6188: Die Drachen von Ara

Vor einem blau leuchtenden Hintergrund verstricken sich dichte braune Staubranken, die entfernt an Drachen erinnern.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Kämpfen Drachen am Altar des Himmels? Obwohl es so aussieht, sind diese Drachen nur optische Täuschungen aus Gas und Staub.

Der Emissionsnebel NGC 6188 beheimatet leuchtende Wolken und liegt in einer Entfernung von rund 4.000 Lichtjahren in der Nähe einer großen Molekularwolke im südlichen Sternbild Altar (Ara), die in sichtbaren Teilen des elektromagnetischen Spektrums unsichtbar ist.

Junge, massereiche Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation entstanden in der Region vor ein paar Millionen Jahren, formten das dunkle Aussehen des Nebels und halten das Leuchten des Nebels durch Sternwinde und intensive ultraviolette Strahlung am Leben.

Die jüngste Sternentstehung wurde vermutlich durch die Winde und Supernovaexplosionen früherer Sterngenerationen, die durch das Molekulargas gerast sind und das Gas komprimiert haben, ausgelöst.

Das beeindruckende, detailreiche Bild zeigt eine Fläche, die sich über 2 Grad (4 Vollmonde) erstreckt, was einer Ausdehnung von über 150 Lichtjahren entspricht (bei der geschätzten Entfernung von NGC 6188).

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CG4: Globule und Galaxie

Im Bild schnappt scheinbar eine Staubwolke nach einer Galaxie. Tatsächlich handelt es sich um eine zufällige Anordnung. Die Staubwolke ist von leuchtend roten Nebeln umgeben, das Bild ist voller Sterne.

Bildcredit: CTIO, NOIRLab, DOE, NSF, AURA; Bearbeitung: T. A. Rector (U. Alaska Anchorage/NOIRLab des NSF), D. de Martin und M. Zamani (NOIRLab des NSF)

Kann eine Gaswolke eine Galaxie verschlingen? Ganz und gar nicht. Die „Klaue“ dieser seltsam aussehenden „Kreatur“ auf dem vorgestellten Foto ist eine Gaswolke, die als Kometare Globule bekannt ist. Diese Globule ist jedoch gerissen.

Kometare Globule sind typischerweise durch staubige Köpfe und längliche Schwänze gekennzeichnet. Diese Merkmale verleihen den Globulen visuelle Ähnlichkeiten mit Kometen, aber in Wirklichkeit sind sie sehr unterschiedlich. Diese Globulen sind häufig die Geburtsstätten von Sternen, und viele zeigen sehr junge Sterne in ihren Köpfen. Der Grund für den Riss im Kopf dieses Objekts ist noch nicht bekannt.

Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, sehr weit entfernt und nur durch zufällige Überlagerung in der Nähe von CG4 zu finden.

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Der Große Carina-Nebel

Bildfüllend leuchtet ein roter Nebel mit einem dunklen V aus Staubwolken in der Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: Demison Lopes

Der Große Carina-Nebel ist ein Juwel des Südhimmels und wird auch als NGC 3372 bezeichnet. Er ist eine der größten Sternentstehungsregionen unserer Galaxie und erstreckt sich über 300 Lichtjahre. Wie der kleinere, nördlichere Große Orionnebel ist auch der Carina-Nebel mit bloßem Auge gut sichtbar. Mit einer Entfernung von 7500 Lichtjahren liegt er jedoch etwa 5 Mal weiter entfernt.

Diese atemberaubende Teleskopaufnahme zeigt bemerkenswerte Details der glühenden Fäden aus interstellarem Gas und dunklen Molekülwolken in dieser Region. Der Carina-Nebel beherbergt junge, extrem massereiche Sterne, darunter den immer noch rätselhaften Veränderlichen Eta Carinae, einen Stern mit der weit über 100-fachen Masse der Sonne. Eta Carinae ist der helle Stern oberhalb der zentralen dunklen Kerbe in diesem Feld und links vom staubigen Schlüssellochnebel (NGC 3324).

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Porträt von NGC 1055

Inmitten von lose verteilten kleinen Sternen und einigen hellen Gestirnen schwebt eine Spiralgalaxie mit ausgeprägten Staubbahnen, die wir von schräg oben sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Doctor

Die große, wunderschöne Spiralgalaxie NGC 1055 ist das dominierende Mitglied einer kleinen Galaxiengruppe, die sich in nur 60 Millionen Lichtjahren Entfernung in Richtung des aquatischen Sternbilds Walfisch (Cetus) befindet. Von der Seite betrachtet erstreckt sich das Inseluniversum über mehr als 100.000 Lichtjahre und ist damit etwas größer als unsere eigene Galaxie, die Milchstraße.

Die farbenfrohen, mit Strahlen versehenen Sterne, die dieses kosmische Porträt von NGC 1055 schmücken, befinden sich im Vordergrund, weit innerhalb der Milchstraße. Die verräterischen rosafarbenen Sternentstehungsgebiete sind jedoch über verschlungene Staubspuren entlang der dünnen Scheibe der fernen Galaxie verstreut.

Neben einigen noch weiter entfernten Hintergrundgalaxien zeigt das Tiefenbild auch einen kastenförmigen Halo, der sich weit über und unter der zentralen Ausbuchtung und Scheibe von NGC 1055 erstreckt. Der Halo selbst ist von schwachen, schmalen Strukturen durchzogen und könnte die gemischten und verstreuten Überreste einer Satellitengalaxie darstellen, die vor etwa 10 Milliarden Jahren von der größeren Spirale zerrissen wurde.

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M102: Scheibengalaxie, von der Kante gesehen

Die Galaxie in der Bildmitte hat eine helle Wölbung und ist exakt von der Kante sichtbar. Quer durch die Wölbung verläuft ein markenterr Staubwulst.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Ehsan Ebahimian

Welche Art von Himmelsobjekt ist das? Es handelt sich um eine relativ normale Galaxie – aber von der Kante gesehen. Viele Scheibengalaxien sind tatsächlich so dünn wie die hier abgebildete sogenannte Spindelgalaxie NGC 5866. Doch die meisten sind von unserem Blickwinkel aus nicht von der Kante zu sehen. Eine bekanntere Kantengalaxie ist unsere eigene, die Milchstraße.

Die Spindelgalaxie, auch als M102 bezeichnet, weist zahlreiche komplexe Staubspuren auf. Sie erscheinen dunkel und rötlich, während viele der hellsten Sterne in der Scheibe einen bläulichen Schein produzieren. Die blaue Scheibe aus jungen Sternen dehnt sich in diesem Hubblebild weit über den Staub der extrem dünnen galaktischen Ebene aus.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Spindelgalaxie in der vergangenen Milliarde Jahren kleinere Galaxien verschlungen hat: mehrere Ströme aus schwachen Sternen, dunkler Staub, der sich von der Hauptebene der Galaxie ins All erstreckt und eine Gruppe von umgebenden Galaxien (nicht im Bild zu sehen). Viele Scheibengalaxien werden dünn, weil das Gas, aus dem sie entstehen, beim Rotieren um das Gravitationszentrum mit sich selbst kollidiert.

Die Spindelgalaxie befindet sich in etwa 50 Millionen Lichtjahren Entfernung im Sternbild des Drachen (Draco).

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Im Zentrum des Carina-Nebels

Das Bild ist voller dramatisch aufgewühlter Nebel, die rot und blau leuchten. In der Mitte sind Staubbahnen, die sonst dunkel sind, daneben ein gelbes Leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Was passiert im Zentrum des Carinanebels? Sterne entstehen, vergehen und hinterlassen eine eindrucksvolle Tapisserie dunkler Staubfasern. Der ganze Carinanebel ist als NGC 3372 katalogisiert. Er ist mehr als 300 Lichtjahre breit, etwa 8500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schiffskiel (Carina).

Der Nebel besteht vorwiegend aus Wasserstoff, der das überall vorhandene rote und orangefarbene Leuchten abstrahlt, das vorwiegend im Zentrum dieses detailreichen Bildes leuchtet. Das blaue Licht an den Außenbereichen entsteht hauptsächlich durch Spuren von leuchtendem Sauerstoff. Neue, massereiche Sterne im Zentrum des Nebels stoßen Staub aus, wenn sie als Supernovae explodieren.

Eta Carinae, der energiereichste Stern im Zentrum des Nebels, war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel, verblasste aber beträchtlich.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Ab 1995, deutsch ab 2007)

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Hubble zeigt den Kegelnebel

Vor einem mattblau leuchtenden Nebel mit einigen gezackten Sternen türmt sich eine dunkle Staubwolke auf, die oben hell leuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESABearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

In der gigantischen Staubsäule, dem so genannten Kegelnebel, bilden sich gerade Sterne. Kegel, Säulen und majestätische, fließende Formen gibt es in Sternentstehungsgebieten, in denen die ursprünglichen Gas- und Staubwolken von den energiereichen Winden neugeborener Sterne weggeblasen werden. Der Kegelnebel, ein bekanntes Beispiel, liegt in der hellen galaktischen Sternentstehungsregion NGC 2264.

Der Kegelnebel wurde in dieser Nahaufnahme, die aus mehreren Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops zusammengesetzt wurde, in noch nie dagewesener Detailtreue festgehalten. Während der etwa 2500 Lichtjahre entfernte Kegelnebel im Sternbild Einhorn etwa 7 Lichtjahre lang ist, hat die hier abgebildete Region um den abgestumpften Kopf des Kegels nur einen Durchmesser von 2,5 Lichtjahren. In unserem Teil der Galaxie entspricht diese Entfernung etwas mehr als der Hälfte der Strecke von unserer Sonne zu ihren nächsten stellaren Nachbarn im Alpha Centauri-Sternsystem.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS, der 1997 von der Hubble-Infrarotkamera aufgenommen wurde, ist wahrscheinlich die Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt Er liegt außerhalb des oberen Bildbereichs. Der rötliche Schleier des Kegelnebels wird durch Staub und glühendes Wasserstoffgas erzeugt.

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