NGC 6888: Der Sichelnebel

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Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller, Jimmy Walker

NGC 6888 ist als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase, die etwa 25 Lichtjahre groß ist. Die Blase wurde vom Wind eines hellen, massereichen Sterns in ihrem Zentrum aufgebläht. Das scharfe Teleskopporträt verwendet Schmalband-Bilddaten. Diese isolieren das Licht von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen im windgeblasenen Nebel. Die Sauerstoffatome sind blaugrün dargestellt. Sie enthüllen scheinbar die einzelnen Falten und Fasern.

Der Zentralstern im Nebel NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Er stößt seine äußere Hülle mit einem starken Sternenwind ab. Dabei verliert er alle 10.000 Jahre so viel Masse, wie die Sonne enthält. Die komplexen Strukturen im Nebel sind wahrscheinlich das Ergebnis dieses starken Windes. Er wechselwirkt mit Materie, die in einer früheren Phase ausgestoßen wurde.

Der Stern verbrennt seinen Treibstoff in einem gewaltigen Ausmaß. Er erreicht bald das Ende seiner Existenz, die wahrscheinlich mit dem Knall einer spektakulären Supernova-Explosion endet. NGC 6888 liegt im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

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IC 5067 im Pelikannebel

Von links unten ragt eine orange-braune aufgetürmte Wolke ins Bild, der Hintergrund ist schwarz-blau. Im Bild sind wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: DatenSubaru-Teleskop (NAOJ), R. Colombari, Bearbeitung – Roberto Colombari

Der Emissionswall auf dieser bunten Landschaft am Himmel ist als IC 5067 katalogisiert. Er gehört zu einem größeren Emissionsnebel mit einer erkennbaren Form, der Pelikannebel genannt wird, weil er die Kurve von Kopf und Hals eines kosmischen Pelikans bildet. Der Nebel ist etwa 10 Lichtjahre groß.

Die Atome im Nebel leuchten in schmalen Emissionslinien. Das markante Leuchten wurde in eine Palette von Falschfarben übersetzt, die durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble bekannt wurde. Regionen, in denen Sterne entstehen, wurden damit gefärbt.

Das Bild ist ½ Grad breit. Die dunklen Formen sind Wolken aus kühlem Gas und Staub. Sie werden von den Winden und der Strahlung der heißen, massereichen Sterne geformt. Nahaufnahmen einiger Wolken zeigen klare Anzeichen neu entstehender Sterne.

Der Pelikannebel ist als IC 5070 katalogisiert. Er ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Ihr findet ihn, wenn ihr vom hellen Stern Deneb im hoch fliegenden Sternbild Schwan Richtung Nordosten sucht.

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Auf Kepler-16b ist ein Schatten nicht allein

Eine Frau steht im Raumanzug auf einem rot-violetten Planeten. Am gelben Himmel leuchten zwei Sterne, ein weißer und ein orangefarbener. Daher wirft die Frau zwei Schatten.

Poster-Illustrationscredit: NASA, JPL, Exoplaneten-Reisebüro

Wie wäre es mit einem entspannten interstellaren Urlaub? Vielleicht ist Kepler-16b interessant. Es ist eine Welt in einem Doppelsternsystem. Kepler-16b ist der erste circumbinäre Planet, der je entdeckt wurde. Man fand ihn in einer weiten Bahn, in der er alle 229 Tagen um ein enges Paar kühler Sterne mit geringer Masse wandert. Die Sterne sind etwa 200 Lichtjahre von uns entfernt.

Die Zentralsterne bedecken einander auf ihren Bahnen. Dabei beobachten wir eine Abdunklung im Sternenlicht. Bei diesen Transiten wurde eine zusätzliche, sehr schwache Abdunklung beobachtet. Das führte zur Entdeckung von Kepler-16b. Auf dem Science-Fiction-Planeten Tatooine in der Star-Wars-Saga gehen am Horizont zwei Sonnen unter. So etwas würden wir auch auf Kepler-16b sehen.

Doch vielleicht ist Kepler 16b keine Wüstenwelt ähnliche wie Tatooine, sondern ein kalter, unbewohnbarer Planet, der ungefähr die gleiche Masse hat wie Saturn. Vielleicht hat er auch eine gasförmige Oberfläche … nehmt also genug passende Kleidung mit. Oder wählt ein anderes Urlaubsziel von Visionen der Zukunft.

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Die Sternbildungsregion S106

Vor einem dunklen Hintergrund mit lose verteilten Sternen breitet sich ein weißlich leuchtender strukturierter Nebel, der in der Mitte von einem dunklen Staubband geteilt ist. Der Nebel erinnert an einen Schmetterling.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Nachlassarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Brandon Pimenta

Der massereiche Stern IRS 4 beginnt, seine Flügel auszubreiten. Materie strömt aus diesem jungen Stern, der vor nur 100.000 Jahren entstanden ist. Er hat diesen Nebel mit der Bezeichnung Sharpless 2-106-Nebel (S106) gebildet. Eine große Scheibe aus Staub und Gas kreist um die Infrarotquelle 4 (IRS 4). Sie ist in Braun nahe der Bildmitte zu sehen und verleiht dem Nebel die Form einer Sanduhr oder eines Schmetterlings.

Das Gas in S106 um IRS 4 verhält sich wie ein Emissionsnebel. Es strahlt Licht ab, nachdem es ionisiert wurde. Staub, der weit von IRS 4 entfernt ist, reflektiert das Licht des Zentralsterns ist und somit ein Reflexionsnebel. Als man Bilder wie dieses genau prüfte, kamen Hunderte Brauner Zwerge mit geringer Masse zum Vorschein. Sie lauern im Gas des Nebels.

S106 ist etwa 2 Lichtjahre groß und ungefähr 2000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Sternbild Schwan (Cygnus).

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Cygnus: Blase und Sichel

Das Bild ist relativ gleichförmig mit magentafarbenen Nebeln und wenigen Sternen gefüllt. Links unten leuchtet zart ein seifenblasenförmiger Nebel, rechts oben der helle, stark strukturierte Sichelnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Diese Wolken aus Gas und Staub treiben im hoch fliegenden Sternbild Schwan durch dichte Sternenfelder in der Ebene der Milchstraße. Das Teleskopsichtfeld zeigt links unten die Seifenblase und rechts oben den Sichelnebel. Beide entstanden am Ende der Existenz eines Sterns.

Die Sichel wird auch NGC 6888 genannt. Sie entstand, als der helle, massereiche Wolf-Rayet-Stern WR 136 in der Mitte durch seinen starken Sternwind die äußere Hülle abstieß. WR 136 verbrennt seinen Kraftstoff rasend schnell. Daher erreicht er bald das Ende seiner kurzen Existenz. Sie endet voraussichtlich als spektakuläre Supernova.

Der Seifenblasennebel wurde kürzlich entdeckt. Er ist wahrscheinlich ein planetarischer Nebel. Das ist die letzte Hülle eines langlebigen sonnenähnlichen Sterns mit geringer Masse, der zu einem weißen Zwerg wird und langsam abkühlt. Beide Nebel sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Der größere Sichelnebel ist ungefähr 25 Lichtjahre groß.

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Der Pelikannebel in Gas, Staub und Sternen

Das farbige Bild leuchtet in der Mitte blau, umgeben von dunklen Nebeln, unten sind einige orange leuchtende Wolken zu sehen. Das ganze Bild ist von markanten dunklen Staubwolken durchzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Der Pelikannebel wird langsam transformiert. Er wird offiziell als IC 5070 bezeichnet. Eine Molekülwolke aus dunklem Staub trennt ihn vom größeren Nordamerikanebel. Der Pelikan wird genau erforscht, weil er eine besonders aktive Mischung aus Sternbildung und veränderlichen Gaswolken ist.

Das Bild entstand in drei spezifischen Farben: im Licht von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff. Dadurch verstehen wir die Wechselwirkungen besser. Das Licht junger energiereicher Sterne verwandelt kaltes Gas langsam in heißes. Die vorrückende Grenze zwischen den beiden wird als Ionisierungsfront bezeichnet. Sie leuchtet rechts in hellem Orange. Besonders dichte Tentakel aus kaltem Gas bleiben übrig.

In Millionen Jahren wird dieser Nebel vielleicht nicht mehr Pelikan genannt, weil die Anordnung von Sternen und Gas bestimmt ganz anders aussehen.

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LDN 988 und Freunde

Vor einem dicht mit Sternen gespickten Hintergrund verlaufen dunkle Wolken, die an Strichmännchen erinnern, davor leuchten einige hellere Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Rodríguez Morales

In der dunklen, staubhaltigen Molekülwolke LDN 988 entstehen Sterne. Die Molekülwolke mitten im Bild ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. LDN 988 und andere dunkle Nebel in der Nähe wurden 1962 von Beverly T. Lynds auf den Himmelsdurchmusterungsplatten des Palomar-Observatoriums katalogisiert.

Der dunkle Nebel wurde mit Schmalbandfiltern im Nahinfrarot untersucht. Dabei zeigen sich energiereiche Erschütterungen und Ausflüsse. Sie sind Lichtjahre lang und gehen mit Dutzenden neuer Sterne einher.

Diese scharfe Teleskopansicht im sichtbaren Licht zeigt die unregelmäßigen Umrisse von LDN 988 und seinen Begleitern als tanzende Strichmännchen. Diese verfinstern die reichen Sternenfelder im Sternbild Schwan (Cygnus). An dunklen Orten ist die Region mit bloßem Auge erkennbar. Sie gehört zur großen Teilung aus Dunkelwolken in der Ebene der Milchstraße. Man nennt sie auch Nördlicher Kohlensack.

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Flemings Dreieck im Schleier

Die graublauen und orangefarbenen Nebelfetzen im Sternbild Schwan sind Teil des Schleiernebels. Sie sind als NGC 6979 katalogisiert, der Nebelteil heißt Williamina Flemings dreieckiges Büschel.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Die chaotische Erscheinung der Fasern aus komprimiertem leuchtendem Gas ist ein Teil des Schleiernebels. Er liegt am irdischen Himmel im Sternbild Schwan. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest. Das ist eine Wolke, die bei der finalen Explosion eines massereichen Sterns entstand und sich ausdehnt. Das Licht der Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren.

Bei dem vernichtenden Ereignis wurden interstellare Druckwellen ausgestoßen. Diese pflügen durch den Raum. Sie fegen interstellare Materie auf und bringen sie zum Leuchten. Die schimmernden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einer Hülle, die wir fast von der Seite sehen. Sie sind auffallend gut in das Leuchten ionisierter Wasserstoff- und Schwefelatome aufgeteilt, die rot und grün dargestellt sind. Dazu kommt angeregter Sauerstoff, der in blauen Farbtönen abgebildet ist.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt. Er ist inzwischen fast 3 Grad breit, das sind 6 Vollmond-Durchmesser. Die Entfernung zum Nebel beträgt zirka 1500 Lichtjahre. In dieser Entfernung entspricht das einer Breite von mehr als 70 Lichtjahren. Doch das Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel davon.

Die komplexen Fasern wurden nach einem Direktor des Harvard-College-Observatoriums als Pickerings Dreieck bezeichnet. Sie sind als NGC 6979 katalogisiert. Inzwischen wird der Ausschnitt passend nach seiner Entdeckerin Williamina Flemings dreieckiges Büschel genannt.

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