Kometenartige Globule CG4

Die dunkle kometenartige Globule ist so dunkel, dass sie im Bild kaum erkennbar ist. Sie erinnert an einen Sandwurm aus dem Film Dune und schnappt scheinbar nach einer Galaxie, die jedoch viel weiter entfernt ist.

Bildcredit und Bildrechte: CEDIC TeamBearbeitung: Christoph Kaltseis

Die blasse, kometenartige Globule CG4 wirkt etwas bedrohlich. Sie reicht bis zur Mitte dieser detailreichen südlichen Himmelslandschaft. CG4 ist an die 1300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Achterdeck. Ihr Kopf ist zirka 1,5 Lichtjahre groß, der Schweif ungefähr 8 Lichtjahre lang. Damit ist sie viel größer als die Kometen im Sonnensystem, denen sie ähnlich sieht.

Die staubige Wolke enthält genug Materie, um mehrere sonnenähnliche Sterne zu bilden. Wahrscheinlich entstehen in ihrem Inneren weiterhin Sterne. Wie ihre markante Form zustande kam, wird noch erforscht. Doch ihr langer Schweif entspringt beim Vela-Supernovaüberrest mitten im Gum-Nebel. Ihr Kopf könnte vom Abriss einer ursprünglich kugelförmigeren Wolke stammen.

Die Spiralgalaxie in der Bildmitte, die wir von der Seite sehen, wird nicht von CG4 bedroht. Sie ist mehr als 100 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt weit dahinter.

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Der Rosettennebel in Wasserstoff und Sauerstoff

Der bekannte Rosettennebel ist hier mit einem blau leuchtenden Inneren und einem rot lodernden Wolkenrand außen dargestellt. Vor dem Hohlraum in der Mitte leuchten die Sterne eines offenen Sternhaufens, der im Nebel entstanden ist.

Bildcredit und Bildrechte: Arno Rottal (Far-Light-Photography)

Der Rosettennebel ist nicht die einzige kosmische Gas- und Staubwolke, die an das Bild einer Blume erinnert. Doch er ist wohl der berühmteste. Die Rose ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Sie liegt am Rand einer großen Molekülwolke im Sternbild Einhorn. In ihren Blütenblättern entstehen Sterne.

Die hübsche, symmetrische Form wird von den Winden und der Strahlung des Haufens aus heißen, jungen Sternen geformt, der sich im Zentrum befindet. Der energiereiche Haufen ist als NGC 2244 katalogisiert. Die Sterne darin sind nur wenige Millionen Jahre alt.

Der zentrale Hohlraum im Rosettennebel trägt die Katalognummer NGC 2237. Er ist etwa 50 Lichtjahre groß. Ihr findet den Nebel mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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Infraroter Orion von WISE

Dieses Bild des Orionnebels wirkt fremdartig, weil es in Infrarot aufgenommen wurde. Der Nebel wirkt stark gefasert, die markanten Staubwolken wurden hellbraun gefärbt und leuchten im Inneren rot.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Berarbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Der große Orionnebel ist ein faszinierender Ort. Mit bloßem Auge ist er ein kleiner, verschwommener Fleck im Sternbild Orion. Das Mosaik in Falschfarben entstand aus vier Einzelbildern. Sie wurden vom Observatorium WISE im Erdorbit in verschiedenen Wellenlängen von Infrarot aufgenommen. Es zeigt den Orionnebel als hektische Umgebung mit neu entstandenen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub.

Die Energie in einem großen Teil des Orionnebels (M42) stammt von den Sternen des Trapez-Haufens. Sie liegen mitten in diesem Weitwinkelbild. Die hellen Sterne sind hier in ein orangefarbenes Leuchten gehüllt. Es ist ihr eigenes Sternenlicht, das von komplexen Staubfasern reflektiert wird. Die Staubfasern bedecken einen Großteil der Region.

Zum aktuellen Wolkenkomplex im Orionnebel gehört auch der Pferdekopfnebel. Er löst sich in den nächsten 100.000 Jahren langsam auf.

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25 Jahre Hubble: Die Säulen der Schöpfung

Dunkelbraun ragen die Säulen der Sternbildung im Adlernebel M16 im Sternbild Schlange auf. Dieses Hubble-Bild zeigt sie von einem cyanfarben leuchtenden Schein umgeben, der Nebel im Hintergrund leuchtet zartblau.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

Seit 25 Jahren (1990-2015) wird das Universum im niedrigen Erdorbit erforscht. Zur Feier des Jubiläums besuchten die Kameras des Weltraumteleskops Hubble das kultigste Bild erneut. Das Ergebnis ist diese schärfere, größere Ansicht der Region. Sie wird als Säulen der Sternbildung bezeichnet. Hubble nahm sie erstmals 1995 erstmals auf.

Tief im Inneren der aufgetürmten Strukturen entstehen Sterne. Die Säulen aus kaltem Gas und Staub sind Lichtjahre lang. Sie sind etwa 6500 Lichtjahre entfernt und befinden sich in M16, dem Adlernebel im Sternbild Schlange. Die kosmischen Säulen werden vom energiereichen ultravioletten Licht und den mächtigen Winden der jungen, massereichen Sterne in M16 geformt und erodiert. Sie sind dem Untergang geweiht.

Dieses Hubble-Bild zeigt spektakuläre Details in sichtbarem Licht. Die turbulente Umgebung der Sternbildung in M16 ähnelt wahrscheinlich jener Umgebung, in der unsere Sonne entstanden ist.

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Im Herzen Orions

Der Orionnebel ist bildfüllend dargestellt. Nach links oben öffnet sich eine magenta-fliederfarbene Höhlung, die links und unten in grauviolette Nebel gehüllt ist. In der Mitte leuchten die Trapezsterne. Rechts unten sind dunkle Molekülwolken und ein kleiner, kugelförmiger rosaroter Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: László Francsics

Das scharfe kosmische Porträt zeigt den Orionnebel. In der Mitte leuchten vier heiße, massereiche Sterne. Sie werden als das Trapez bezeichnet. Die Sterne liegen eng beisammen. Ihre Region hat einen Radius von nur 1,5 Lichtjahren. Sie bilden das Zentrum im dichten Sternhaufen im Orionnebel.

Die UV-Strahlung der Trapezsterne liefert die Energie für das Leuchten der komplexen Sternbildungsregion, indem sie das Gas im Nebel ionisiert. Die meiste Energie stammt vom hellsten Stern Theta1 Orionis C.

Der Haufen im Orionnebel ist etwa drei Millionen Jahre alt. Er war früher sogar noch kompakter. Eine dynamische Analyse zeigt, dass Kollisionen von Ausreißersternen in der Vergangenheit ein Schwarzes Loch gebildet haben könnten. Es hätte mehr als 100 Sonnenmassen. Ein Schwarzes Loch im Haufen würde die hohe Geschwindigkeit der Trapezsterne erklären.

Der Orionnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Also wäre Schwarze Loch das am nächsten liegende in der Umgebung der Erde, das wir kennen.

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Reflexionen auf den 1970ern

Mitten im Bild leuchten blaue Reflexionsnebel. In der Mitte ist eine dunklere Gestalt, welche die Nebel voneinander trennt. Diese erinnert an einen laufenden Mann.

Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Walker

Die 1970er werden von Astronomen gerne ignoriert, so wie diese schön gruppierten Reflexionsnebel in Orion. Sie sind als NGC 1977, NGC 1975 und NGC 1973 katalogisiert. Meist werden sie neben dem hellen Leuchten des nahen Orionnebels übersehen.

Die Reflexionsnebel liegen in Orions Schwert nördlich vom hellen Orionnebel-Komplex. Sie gehören zur riesigen Molekülwolke in Orion. Sie sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt und besitzen eine charakteristische blaue Farbe. Sie entsteht, wenn interstellarer Staub das Licht junger heißer Sterne reflektiert. Unten im scharfen Farbbild ist ein Teil vom Orionnebel, die Reflexionsnebelgruppe ist in der Bildmitte zu sehen.

NGC 1977 verläuft unter der Mitte quer über das Bild. Er ist durch dunkle Regionen von NGC 1973 (rechts oben) und NGC 1975 (links oben) getrennt. In NGC 1973 und NGC 1975 leuchten blasse rote Emissionen von Wasserstoffatomen. Die dunklen Regionen erinnern an einen laufenden Mann.

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Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngefüllten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, es ist eine Molekülwolke, die die Sterne dahinter versteckt.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Diese Stelle wurde früher für ein Loch im Himmel gehalten. Heute ist sie als dunkle Molekülwolke bekannt. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch alles sichtbare Licht der dahinter liegenden Sterne.

Wegen der gespenstisch dunklen Umgebung gehört das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) zählt zu den interessantesten dunklen Absorptionsnebeln. Es ist die oben abgebildete Barnard 68. Dass man in der Mitte keine Sterne sieht, lässt den Schluss zu, dass Barnard 68 relativ nahe ist. Laut Messungen ist sie etwa 500 Lichtjahre entfernt. Sie hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Wir wissen nicht genau, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen. Doch wir wissen, dass in diesen Wolken wahrscheinlich neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass Barnard 68 womöglich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. In Infrarot kann man durch die Wolke hindurchblicken.

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Der Flammennebel sichtbar und infrarot

Der Nebel in der Mitte erinnert an eine lodernde Flamme, in der Mitte befindet sich ein dunkler Docht aus Nebel. Rechts leuchtet blauer Nebel neben der Flamme. Der helle Stern darin ist Alnitak, der den Flammennebel zum Leuchten bringt.

Bildcredit und Bildrechte: Optisch (RGB+Ha): Aldo Mottino und Ezequiel Bellocchio (Argentina); Infrarot: ESO/J. Emerson/VISTA.

Wie leuchtet der Flammennebel? Dieser Nebel im Sternbild Orion sieht wegen seines Leuchtens und der dunklen Staubspuren wie ein loderndes Feuer aus. Er ist 1500 Lichtjahre entfernt. Doch das Licht der Flamme entsteht nicht durch Feuer, also die schnelle Anreicherung mit Sauerstoff. Stattdessen beleuchtet der helle Stern Alnitak mit seinem energiereichen Licht die Flamme. Das Licht schlägt Elektronen aus der großen Wasserstoffwolke.

Alnitak ist der östlichste Gürtelstern in Orion. Er strahlt rechts neben dem Nebel. Das meiste Licht im Flammennebel entsteht, wenn Elektronen und ionisierter Wasserstoff rekombinieren. Dieses Falschfarbenbild des Flammennebels NGC 2024 vereint sichtbares und infrarotes Licht. In Infrarot erkennt man einen jungen Sternhaufen. Der Flammennebel liegt im Orion-Molekülwolkenkomplex. Zu dieser Sternbildungsregion gehört auch der berühmte Pferdekopfnebel.

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