NGC 7822 im Kepheus

Mitten im Bild ist ein zart schimmernder Nebel von vielen dunklen Staubranken überzogen. Im Nebel sind Sternbildungssäulen erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Heiße junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen sich in NGC 7822. Die leuchtende Sternbildungsregion ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Sie liegt am Rand der riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Diese farbige Himmelslandschaft zeigt markante helle Ränder und dunkle Formen im Nebel.

Die Bilddaten wurden mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel sind in blauen, grünen und roten Farbtönen abgebildet. Die Energie für die Emissionen der Atome stammt von der energiereichen Strahlung heißer Sterne. Sie verströmen mächtige Winde und Strahlung, diese formen und erodieren auch die dichteren Säulengestalten.

Noch immer können durch Gravitationskollaps in den Säulen Sterne entstehen. Weil aber die Säulen wegerodiert werden, verliert jeder entstehende Stern am Ende den Zugang zu seinem Vorrat an Sternstoff. Das Sichtfeld ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ungefähr 40 Lichtjahre breit.

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Der prächtige Pferdekopfnebel

Im Hintergrund sind unten braune Wolken, oben hellrote Schleier. Am "Horizont" zeichnet sich eine dunkle Wolke ab, die an einen Pferdekopf erinnert. Rechts unten ist ein heller Stern von einem blauen Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Giuseppe Carmine Iaffaldano; Bearbeitung: Roberto Colombari

Diese prächtige interstellare Staubwolke wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt. Sie hat zufällig eine erkennbare Form angenommen. Passenderweise heißt sie Pferdekopfnebel. Sie in den gewaltigen Orion-Wolkenkomplex eingebettet, der ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt ist.

Die dunkle Wolke ist zirka fünf Lichtjahre „groß“. Sie ist als Barnard 33 katalogisiert. Wir sehen sie nur, weil ihr undurchsichtiger Staub als Silhouette vor dem leuchtend roten Emissionsnebel IC 434 liegt.

In der dunklen Wolke entstehen Sterne. Links unten liegt der blaue Reflexionsnebel NGC 2023. Er bildet einen starken Kontrast zu den anderen Nebeln. NGC 2023 umgibt einen heißen jungen Stern. Das prächtige Bild entstand aus Aufnahmen, die mit Schmal- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden.

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MyCn18: Ein planetarischer Sanduhrnebel

Rote Ringe sind so angeordnet, dass sie an eine Sanduhr erinnern. In der Mitte ist ein Bereich, wo sie sich überschneiden. Dort leuchtet ein grünlicher Nebel, der stark an ein offenes Auge erinnert.

Bildcredit: R. Sahai und J. Trauger (JPL), WFPC2, HST, NASA

Dem Zentralstern im sanduhrförmigen planetarischen Nebel rinnt die Zeit davon. Die kurze, spektakuläre Schlussphase in der Existenz eines sonnenähnlichen Sterns tritt ein, wenn sein Kernbrennstoff aufgebraucht ist. Dann stößt er seine äußeren Schichten ab und sein Kern wird zu einem kühler werdenden Weißen Zwerg, der verblasst.

1995 fertigten Forschende mit dem Weltraumteleskop Hubble eine Bildserie des planetarischen Nebels an. Dabei entstand diese Aufnahme. Zarte Ringe aus farbigem leuchtendem Gas bilden die Umrisse der dünnen Wände der Sanduhr. Stickstoff ist rot, Wasserstoff ist grün und Sauerstoff ist blau dargestellt.

Die beispiellose Schärfe der Hubble-Bilder zeigt überraschende Details im Prozess, bei dem der Nebel ausgestoßen wird. Sie sollen die übrig gebliebenen Rätsel der komplexen Formen und Symmetrien planetarischer Nebel lösen.

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Der planetarische Nebel Mz3: Der Ameisennebel

Der Nebel im Bild erinnert an eine Ameise. Das Hubble-Bild zeigt einen planetarischen Nebel im Sternbild Winkelmaß.

Bildcredit: R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnisteam, ESA, NASA

Warum ist das keine große Kugel, sondern eine Ameise? Ein sicherlich runder, sonnenähnlicher Stern stößt den planetarischen Nebel Mz3 aus. Warum entsteht aus dem Gas, das von ihm ausströmt, ein ameisenförmiger Nebel, der eindeutig nicht rund ist?

Ein Hinweis ist, dass das Gas mit einer sehr hohen Geschwindigkeit ausgestoßen wird. Sie beträgt 1000 km/s. Die Struktur ist ein Lichtjahr lang. Über dem Zentrum des Sterns sind die Magnetfelder des Sterns erkennbar. Eine mögliche Antwort lautet daher, dass Mz3 einen zweiten, weniger hellen Stern verdeckt, der in geringem Abstand um den hellen Stern kreist.

Eine andere Hypothese besagt, dass die Rotation und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas kanalisieren. Der Zentralstern ist anscheinend unserer Sonne sehr ähnlich. Forschende hoffen, die Geschichte dieser riesigen Weltraumameise besser zu verstehen. Das liefert vielleicht nützliche Erkenntnisse zur möglichen Zukunft unserer Sonne und der Erde.

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Bunte Sternwolken im Schwan

Die Nebel um den Stern Sadr im Sternbild Schwan sind bunt gefärbt. Rote Reflexionsnebel bilden eine senkrechte Wand, rechts ist eine dunkle Rauchwolke. Dazwischen sind blaue Reflexionsnebel, einige große Sterne und viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven

Sterne können in einer farbigen Umgebung entstehen. Das Bild zeigt eine Region mit Sternbildung im Schwan beim hellen Stern Sadr mit viel leuchtendem Gas und dunklem Staub. Die Region ist etwa 50 Lichtjahre breit. Sie gehört zum Gamma-Cygni-Nebel, der etwa 1800 Lichtjahre entfernt ist.

Rechts im Bild windet sich Barnard 344. Er ist eine dunkle Staubwolke, die viel kühles molekulares Gas enthält. Eine markante Wand aus Staub und rot leuchtendem Wasserstoff zieht eine Linie durch die Bildmitte. Das leuchtende rote Gas sind Emissionsnebel. Die blau gefärbten Regionen sind Reflexionsnebel. Sie leuchten im Sternenlicht, das an dunklen Staubkörnchen reflektiert wird.

Der Gamma-Cygni-Nebel übersteht wahrscheinlich die nächste Milliarde Jahre nicht. Denn die meisten hellen, jungen Sterne werden explodieren. Dabei zerstören sie einen Großteil des Staubs und treiben das meiste Gas fort.

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NGC 3293, ein heller junger Sternhaufen

Im Bild ist ein relativ kompakter Sternhaufen, rechts oben breiten sich rote Nebelschleier aus, das ganze Bild ist mäßig von Sternen gefüllt.

Bildcredit und Lizenz: ESO/G. Beccari

In NGC 3293 strahlen heiße, blaue Sterne. Der schöne galaktische oder offene Sternhaufen ist erst jüngst entstanden. Er liegt im Sternbild Schiffskiel und ist etwa 8000 Lichtjahre von uns entfernt. NGC 3293 besitzt sehr viele junge, helle Sterne.

Wenn man NGC 3293 genau untersucht, zeigt sich, dass die blauen Sterne nur etwa 6 Millionen Jahre alt sind. Die matteren, röteren Sterne im Haufen sind an die 20 Millionen Jahre alt. Wenn das stimmt, dauerte die Sternbildung im offenen Haufen mindestens 15 Millionen Jahre. Diese Zeitspanne ist kurz, wenn man sie mit den Milliarden Jahren vergleicht, die Sterne wie unsere Sonne bereits existieren, erst recht im Vergleich zur Existenz vieler Galaxien oder unseres Universums, das vor mehr als zehn Milliarden Jahren entstand.

NGC 3293 ist hier abgebildet. Er liegt vor einer dichten Staubbahn und rotem leuchtendem Wasserstoff im Carinanebel.

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Die Eule und die Galaxie

In der Mitte leuchtet ein Stern, links unten ein Eulengesicht, rechts oben eine Spiralgalaxie, die wir von der Kante sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Christoph KaltseisGedicht: Entschuldigung an Edward Lear

Eule und Galaxie segeln auf den Himmelsmeeren
Mit Sternen so gelb und blau.

Sie wandeln zusammen unter dem Großen Bären,
du findest sie hier genau.

Die Galaxienpracht leuchtet bei Nacht,
Zehn Millionen Lichtjahre hinterm Mond.

Und hört nie das Geheule der ganz fernen Eule,
Die im Innern der Milchstraße wohnt.

Eine kosmische Beule ist die stolze Eule,
ihr Zentralstern ist schon taub.

Das Galaxienband steht auf dem Rand.
Es zeigt all seinen Staub,
Seinen Staub,
Seinen Staub,
Es zeigt all seinen Staub.

Originaltext:
The Owl and the Galaxy sail these skies
With blue and yellow star.

They go together beneath the Big Dipper,
If you wonder where they are.

The Galaxy’s light shines through the night,
Ten millions of light-years away.

But never fear the Owl is near,
Inside the Milky Way.

A cosmic shroud, the Owl is proud,
its central star a must.

And the spiral Galaxy lies on edge
To show off all its dust,
Its dust,
Its dust,
To show off all its dust.

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An der Cygnus-Wand

Im Bild leuchtet ein roter Wall, der die Form eines W hat. Er ist von Dunkelnebeln umgeben. Rundum sind Sterne verteilt.

Bildcredit: Jimmy Walker

Die lebhafte Himmelslandschaft zeigt einen w-förmigen leuchtenden Grat. Es ist die Cygnus-Wand. Der kosmische Grat ist etwa 20 Lichtjahre lang und gehört zu einem größeren Emissionsnebel. Dieser hat seinen unverwechselbaren Umriss und wird landläufig Nordamerikanebel genannt.

Das Mosaik entstand aus zwei Bildern, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Das verräterische rötliche Leuchten stammt von ionisierten Wasserstoffatomen. Es wird abgestrahlt, wenn sie mit Elektronen rekombinieren. Das rote Licht markiert eine Ionisationsfront und die Silhouetten dunkler, staubiger Gestalten.

Die dunklen Gestalten werden von der energiereichen Strahlung heißer, massereicher Sterne im Sichtfeld der Region geformt. Es sind Wolken aus kühlem Gas und Staub, in denen wahrscheinlich Sterne entstehen. Der Nordamerikanebel ist als NGC 7000 katalogisiert. Er ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt.

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