Die Wolken des Carinanebels

Der Carinanebel ist hier in Falschfarben abgebildet. Wasserstoff wurde grün gefärbt, Licht von Schwefel- und Sauerstoffatomen ist rot und blau gefärbt. Zwischen den leuchtenden Gaswolken sind viele dunkle Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: John Ebersole

Welche Gestalten lauern im dunstigen Carinanebel? Die dunklen, unheilvollen Figuren sind Molekülwolken. Sie bestehen aus Knoten aus molekularem Gas und Staub, die so dicht sind, dass man nicht hindurch sieht. Doch diese Wolken sind meist dünner als die Lufthülle der Erde.

Dieses detailreiche Bild zeigt den Kern des Carinanebels. In diesem Teil fallen dunkle und farbige Wolken aus Gas und Staub besonders auf. Das Bild wurde letzten Monat am Siding-Spring-Observatorium in Australien fotografiert. Der Nebel besteht vorwiegend aus Wasserstoff, der hier grün gefärbt ist. Licht, das von Spuren an Schwefel und Sauerstoff abgestrahlt wird, wurde in Rot und Blau dargestellt.

Der ganze Carinanebel ist als NGC 3372 katalogisiert. Er ist größer als 300 Lichtjahre und etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Wir finden ihn im Sternbild Carina. Eta Carinae ist der energiereichste Stern im Nebel. Er wurde in den 1830er-Jahren zu einem der hellsten Sterne am Himmel. Seither verblasste er drastisch.

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NGC 7635: Der Blasennebel

Mitten im Bild leuchtet vor einem nebeligen Hintergrund ein Gebilde, das wie eine Seifenblase aussieht. Links oben ragt ein orangefarbener Nebel ins Bild, die restlichen Nebel im Hintergrund sind dunkel bis bläulich.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis-Team (STScI / AURA)

Ein massereicher Stern bläst mit seinem Wind diese interstellare Erscheinung. Die überraschend vertraute Form ist 7 Lichtjahre groß. Katalogisiert ist sie als NGC 7635. Man kennt sie auch als Blasennebel. Sie wirkt sehr zart. Doch es gibt Hinweise, dass hier gewaltsame Prozesse ablaufen.

Links über dem Zentrum der Blase leuchtet ein heißer O-Stern. Er ist mehrere Hunderttausend Mal leuchtstärker und etwa 45 Mal massereicher als die Sonne. Der heftige Sternwind und die intensive Strahlung des Sterns sprengten die Struktur aus leuchtendem Gas in die dichtere Molekülwolke, die ihn umgibt.

Der faszinierende Blasennebel und der damit verbundene Wolkenkomplex sind ungefähr 7100 Lichtjahre entfernt. Sie liegen im stolzen Sternbild Kassiopeia. Das Bild der kosmischen Blase ist ein Komposit aus Daten des Weltraumteleskops Hubble. Es wurde 2016 zum 26. Jahrestag von Hubbles Start veröffentlicht.

Heute ist Tag der Erde

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Orion in Rot und Blau

Der Nebel im Bild ist so quietschbunt, dass man ihn kaum erkennt. Oben in der Mitte leuchtet der bekannte Orionnebel in blauen Farbtönen. Darunter breitet sich die riesige Barnardschleife in Rot aus.

Bildcredit und Bildrechte: David Lindemann

Seit wann ist Orion so quietschbunt? Die farbige Darstellung zeigt einen Teil des Sternbilds Orion. Das rote Licht wird von Wasserstoff und Schwefel (SII) abgestrahlt. Das blau-grüne Licht stammt von Sauerstoff (OIII). Die Farbtöne wurden digital neu zugewiesen. Daher erkennt man auf diesem Bild ihr Ursprungselement. Außerdem wirkt das Bild dadurch für das menschliche Auge sehr eindrucksvoll.

Das atemberaubende Komposit wurde sorgfältig aus Hunderten Bildern erstellt. Die Beschaffung der Aufnahmen dauerte fast 200 Stunden. Unten verläuft die Barnard-Schleife. Sie umschlingt scheinbar interstellare Gebilde wie den komplexen Orionnebel, der rechts neben der Mitte leuchtet.

Auch der Flammennebel ist leicht erkennbar. Doch man braucht ein scharfes Auge, um die leichte Einkerbung des dunklen Pferdekopfnebels zu erkennen. Was Orions Glanz betrifft: Eine der besten Erklärungen für den Ursprung der Barnard-Schleife ist die Explosion einer Supernova vor etwa zwei Millionen Jahren.

Den Himmel teilen: NASA – offene API

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Nahaufnahme des Blasennebels

Ein Stern bläht durch seine Strahlung eine Blase in einer Molekülwolke auf. Die Blase ragt von links ins Bild. Rechts ist eine Molekülwolke.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Nachlassarchiv; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Blase gegen Wolke – wer gewinnt? Der Blasennebel NGC 7635 wird vom Sternwind des massereichen Sterns BD+602522 aufgebläht. Doch daneben liegt eine riesige Molekülwolke. Sie ist rechts zu sehen. An diesem Ort im Raum prallt eine unaufhaltsame Kraft auf interessante Art und Weise gegen ein unbewegtes Objekt.

Die Wolke kann die Ausdehnung des Gases in der Blase einschließen. Sie wird jedoch von der heißen Strahlung des Zentralsterns der Blase vernichtet. Die Strahlung erwärmt dichte Regionen in der Molekülwolke und bringt sie zum Leuchten.

Der Blasennebel ist hier in wissenschaftlich zugeordneten Farben abgebildet, um den Kontrast zu erhöhen. Er ist ungefähr 10 Lichtjahre groß und gehört zu einem viel größeren Komplex aus Sternen und Hüllen. Den Blasennebel sieht man mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kassiopeia, sie ist die mythische Königin von Aithiopia.

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NGC 6188 und NGC 6164

Mitten im Bild leuchtet ein blauer Hintergrund, über den dunkle Staubwolken verlaufen. das Blau ist von dunklen Nebeln umgeben, die teilweise in orange leuchtende Wolken übergehen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh und Rick Stevenson

NGC 6188 ist eine riesige Sternbildungsregion. In den Wolken lauern fantastische Formen aus leuchtendem Gas. Der Emissionsnebel ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Er liegt am Rand einer riesigen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar. Die Molekülwolke ist in sichtbaren Wellenlängen des Lichts unsichtbar.

In der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation befinden sich massereiche junge Sterne. Sie sind vor nur wenigen Millionen Jahren in der Region entstanden. Die Sterne formen die dunklen Gestalten mit ihren Sternwinden. Außerdem bringen sie durch intensive UV-Strahlung den Nebel zum Leuchten. Der Auslöser für die aktuelle Sternbildung waren wahrscheinlich Winde und Supernovae, bei denen frühere Generationen massereicher Sterne explodierten. Sie fegten das Molekülgas auf und komprimierten es.

Die kosmische Leinwand zeigt auch den ungewöhnlichen Emissionsnebel NGC 6164. Er leuchtet rechts unter NGC 6188. Auch er entstand durch einen massereichen OStern in der Region. Die Gashülle von NGC 6164 ist auffallend symmetrisch. Sie hat einen blassen Halo, der ähnlich aussieht wie viele planetarische Nebel. Der Halo umgibt den hellen Zentralstern.

Das eindrucksvoll große Sichtfeld ist mehr als 3 Grad breit, das ist so viel wie sechs Vollmonde nebeneinander. In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 entspricht das mehr als 200 Lichtjahren. Das Komposit entstand aus drei Bildreihen, die kombiniert wurden.

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Orions Gürtel und Schwert über dem Gipfel des Teide

Über dem Gipfel des Vulkans Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa leuchten berühmte Nebel im Sternbild Orion: der Orionnebel, der Flammennebel und der Pferdekopfnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Cesar und Carlos Tejedor

Orion ist der berühmte mythologische Jäger. Hier posiert der südliche Teil malerisch über dem berühmten Vulkan Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa. Er ist einer der größten Vulkane der Erde. Die Inseln liegen vor der Nordwestküste von Afrika. Unter dem schneebedeckten Gipfel des Vulkans schimmern die Lichter einer Klettergruppe. Sie plant einen Aufstieg zum Gipfel des Teide noch vor der Dämmerung.

Das Komposit entstand aus Einzelbildern, die in einer Nacht letzten Monat an einem einzigen Ort fotografiert wurden. Die drei kultigen Gürtelsterne des Orion stehen knapp über dem Gipfel. Der berühmte Orionnebel und der Rest von Orions Schwert prangen neben der linken Flanke des Vulkans. Der Pferdekopfnebel ist die dunkle Einkerbung im roten Emissionsnebel links neben dem Gürtel. Rechts über dem Pferdekopf befindet sich der Flammennebel auf dem lang belichteten Bild des Himmels.

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NGC 6357: Kathedrale massereicher Sterne

Der fantastische Nebel im Bild besteht aus dunklen Strukturen und leuchtenden Nebeln. Es erinnert an eine gotische Kathedrale. Darin befinden sich die massereichsten Sterne, die wir kennen.

Bildcredit: NASA, ESA und Jesús Maíz Apellániz (IAA, Spanien); Danksagung: Davide De Martin (ESA/Hubble)

Wie viel Masse kann ein normaler Stern besitzen? Es gibt Schätzungen aus der Ferne. Anhand von Helligkeit und Standard-Sternmodellen hatte ein Stern im offenen Haufen Pismis 24 mehr als 200 Sonnenmassen. Damit wäre er einer der massereichsten Sterne, die wir kennen. Der Stern ist das hellste Objekt im Bild über der Gasfront.

Als man das Bild mit dem Weltraumteleskop Hubble genau untersuchte, zeigte sich, dass die gleißende Helligkeit von Pismis 24-1 nicht von einem einzigen Stern stammt, sondern von mindestens drei Sternen. Die Einzelsterne haben immer noch fast 100 Sonnenmassen. Damit gehören sie immer noch zu den massereicheren Sternen, die wir kennen.

Zum unteren Bildrand hin entstehen im Emissionsnebel NGC 6357 immer noch Sterne. Nahe der Mitte befinden sich dynamische Sterne. Sie brechen scheinbar aus etwas aus, das an eine gotische Kathedrale erinnert, und beleuchten einen eindrucksvollen Kokon.

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Der große Nebel in Carina

Der Carinanebel NGC 3372 im Sternbild Schiffskiel ist einer der hellsten Nebel am Himmel. Er enthält sehr massereiche Sterne und den rätselhaften Riesen Eta Carinae, der vielleicht bald als Supernova explodiert.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

In einem der hellsten Teile der Milchstraße liegt ein Nebel, in dem sehr merkwürdige Dinge geschehen. Der Nebel NGC 3372 ist als Carinanebel bekannt. Er enthält massereiche Sterne und veränderliche Nebel. Einer davon ist der Schlüssellochnebel (NGC 3324). Er ist die helle Struktur über der Bildmitte. Darin befinden sich mehrere dieser massereichen Sterne. Der Nebel hat seine Erscheinung verändert.

Der ganze Carinanebel ist mehr als 300 Lichtjahre breit. Er liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schiffskiel. Eta Carinae ist der energiereichste Stern im Nebel. Er war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel, wurde dann aber dramatisch blasser. Eta Carinae ist der hellste Stern bei der Bildmitte. Er leuchtet links neben dem Schlüssellochnebel. Vielleicht explodiert Eta Carinae bald als Supernova. Röntgenbilder lassen sogar vermuten, dass ein großer Teil des Carinanebels eine regelrechte Supernovafabrik war.

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