NGC 6995, der Fledermausnebel

NGC 6995, der Fledermausnebel, ist ein Teil des Schleiernebels im Sternbild Schwan (Cygnus).

Bildcredit und Bildrechte: Howard Trottier

Beschreibung: Seht ihr die Fledermaus? Sie spukt in dieser kosmischen Nahaufnahme des östlichen Schleiernebels. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest, also die sich ausdehnende Trümmerwolke, die nach der finalen Explosion eines massereichen Sterns übrig blieb.

Der Schleier hat eine annähernd runde Form und bedeckt am Himmel im Sternbild Schwan (Cygnus) fast 3 Grad. NGC 6995, der inoffiziell auch als Fledermausnebel bekannt ist, ist nur 1/2 Grad breit, das entspricht etwa der scheinbaren Größe des Mondes. In der geschätzten Entfernung des Schleiers, der sichere 1400 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt ist, sind das 12 Lichtjahre.

Dieses Komposit entstand aus Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Die Strahlung von Wasserstoffatomen im Überrest wurde in roten Farbtönen dargestellt, die starken Emissionen von Sauerstoffatomen sind in Blau abgebildet. Im westlichen Teil des Schleiers liegt eine weitere saisonale Erscheinung: der Hexenbesennebel.

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Halloween und der Geisterkopfnebel

Der Geisterkopfnebel NGC 2080, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble der NASA und ESA.

Bildcredit: Mohammad Heydari-Malayeri (Observatorium Paris) et al., ESA, NASA

Beschreibung: Der Ursprung von Halloween, dem Vorabend von Allerheiligen, ist antik und astronomisch. Seit dem fünften Jahrhundert v. Chr. wird Halloween als Kreuzvierteltag gefeiert, es ist der Tag zwischen Tagundnachtgleiche und Sonnenwende (kürzester Tag / längste Nacht auf der Nordhalbkugel). Nach dem modernen Kalender findet Halloween zwar nächste Nacht statt, doch der echte Kreuzvierteltag fällt in die Woche danach. Ein weiterer Kreuzvierteltag ist der Murmeltiertag.

Auch das moderne Halloweenfest knüpft an die historischen Wurzeln, als man sich verkleidete, um die Geister der Toten zu verscheuchen. Diese Ansicht des Geisterkopfnebels, aufgenommen mit dem Weltraumteleskop Hubble, ist vielleicht eine würdige Erinnerung an diesen alten Feiertag. NGC 2080 ähnelt dem Bild eines fiktiven Gespenstes, ist aber eigentlich eine Sternbildungsregion in der Großen Magellanschen Wolke, diese wiederum ist eine Begleitgalaxie unserer Milchstraße. Der Geisterkopfnebel (NGC 2080) ist etwa 50 Lichtjahre groß und in repräsentativen Farben dargestellt.

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Der Helixnebel NGC 7293

Der Helixnebel NGC 7293 im Sternbild Wassermann ist ein gut untersuchtes, nahes Beispiel eines planetarischen Nebels.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Beschreibung: Im Sternbild Wassermann stirbt etwa siebenhundert Lichtjahre von der Erde entfernt ein sonnenähnlicher Stern. Während der letzten paar Tausend Jahre entstand der Helixnebel (NGC 7293), ein gut untersuchtes, nahes Beispiel eines planetarischen Nebels, der typisch ist für diese Schlussphase der Sternentwicklung.

Diese ausgedehnte Ansicht des Nebels wurde mit einer Gesamtbelichtungszeit von 90 Stunden erstellt. Durch die Kombination von Schmal- und Breitband-Bilddaten der Emissionslinien von Wasserstoffatomen in roten und Sauerstoffatomen in blau-grünen Farbtönen zeigt sie eindrucksvolle Details der etwa 3 Lichtjahre großen helleren inneren Region der Helix.

Der weiße Punkt im Zentrum der Helix ist der heiße Zentralstern dieses planetarischen Nebels. Die Helix wirkt auf den ersten Blick wie ein simpler Nebel, doch sie hat, wie man heute weiß, eine überraschend komplexe Geometrie.

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NGC 7822: Kosmisches Fragezeichen

Die leuchtende Sternbildungsregion NGC 7822 liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Yizhou Zhang

Beschreibung: Es sieht aus wie ein riesiges kosmisches Fragezeichen, doch die große Frage ist eigentlich, wie das helle Gas und der dunkle Staub die Geschichte der Sternbildung in diesem Nebel erzählen. Die leuchtende Sternbildungsregion NGC 7822 liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Auf dieser farbenfrohen, detailreichen Himmelslandschaft fallen besonders die hellen Ränder und dunklen Formen im Nebel auf.

Das Mosaik entstand aus 9 Bildern, die im Laufe von 28 Nächten mit einem kleinen Teleskop in Texas aufgenommen wurden, unter anderem mit Schmalbandfiltern – so werden die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen abbildet. Die Farbkombination aus Emissionslinien wurde als Hubble-Farbpalette bekannt.

Die Energie der atomaren Emissionen stammt von der energiereichen Strahlung der zentralen heißen Sterne. Ihre mächtigen Winde und Strahlung formen und erodieren die dichteren Säulen und räumen im Zentrum der Entstehungswolke eine charakteristische Höhlung frei, die Lichtjahre groß ist. Im Inneren der Säulen könnten durch gravitativen Kollaps weiterhin Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodieren, werden alle entstehenden Sterne schlussendlich von ihrem Vorrat an Sternenstaub abgeschnitten.

Dieses Sichtfeld misst in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 mehr als 40 Lichtjahre.

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M43: Ströme im Orion

M43 ist der selten erwähnte Nachbar des berühmteren Nebels Messier 42.

Bildcredit und Bildrechte: Jari Saukkonen

Beschreibung: Woher stammen die dunklen Staubströme im Orionnebel? M43 ist ein häufig abgebildeter, aber selten erwähnter Teil des Orion-MolekülwolkenKomplexes. Es ist der Nachbar des berühmteren Nebels M42, dieser ist teilweise rechts oben zu sehen und enthält die hellen Sterne des Trapezium-Sternhaufens.

Auch M43 ist eine Sternbildungsregion mit komplex verschlungenen dunklen Staubströmen – doch eigentlich besteht er großteils aus leuchtendem Wasserstoff. Das ganze Orionfeld ist ungefähr 1600 Lichtjahre entfernt. Der malerische dunkle Staub  ist für sichtbares Licht undurchsichtig, er entsteht in den äußeren Atmosphären massereicher kühler Sterne und wird von den starken äußeren Winden aus Protonen und Elektronen hinausgetrieben.

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Die zentrale Milchstraße von der Lagune bis zur Pfeife

Pfeifennebel, Lagunennebel und Trifidnebel in der Milchstraße in den Sternbildern Schlangenträger und Schütze.

Bildcredit und Bildrechte: Gabriel Rodrigues Santos

Beschreibung: Diese Sternenlandschaft ist voller dunkler Markierungen und farbiger Wolken. Die detailreiche, weitläufige Ansicht der dicht gedrängten Sternenfelder um das Zentrum unserer Milchstraße ist breiter als 30 Vollmonde.

Die undurchsichtigen interstellaren Staubwolken auf der rechten Seite wurden im frühen 20. Jahrhundert vom Astronomen E. E. Barnard als B59, B72, B77 und B78 katalogisiert, sie gehören zum 450 Lichtjahre entfernten Ophiuchus-Molekülwolkenkomplex. Die Kombination ihrer Formen erinnert an Pfeifenstiel und Pfeifenkopf, daher heißt der Dunkelnebel im Volksmund Pfeifennebel.

Die drei hellen Nebel links sind etwa 5000 Lichtjahre entfernte Sternbildungsstätten im Schützen. Im 18. Jahrhundert nahm der Astronom Charles Messier zwei davon in seinen Katalog heller Haufen und Nebel auf. M8 ist der größte dieser Dreiergruppe, knapp darüber liegt der farbenprächtige M20. Die dritte markante Emissionsregion ist NGC 6559 ganz links. M20 is auch als Trifidnebel bekannt, er wird von undurchsichtigen Staubbahnen geteilt. M8 wird landläufig Lagunennebel genannt.

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Die Wasserstoffwolken von M33

Die riesigen HII-Regionen in der Dreiecksgalaxie M33.

Bildcredit und Bildrechte: Luca Fornaciari

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie M33 besitzt anscheinend mehr als genug leuchtenden Wasserstoff. M33 ist ein markantes Mitglied der Lokalen Gruppe, sie ist auch als Dreiecksgalaxie bekannt und ungefähr drei Millionen Lichtjahre entfernt.

Die riesigen HII-Regionen, die entlang der losen, zum Kern gewundenen Spiralarme von M33 verteilt sind, gehören zu den größten Sternentstehungsgebieten, die wir kennen. In diesen Gebieten entstehen kurzlebige, aber sehr massereiche Sterne. Die intensive Ultraviolettstrahlung der leuchtstarken massereichen Sterne ionisiert den Wasserstoff in der Umgebung und erzeugt so das charakteristische rote Leuchten.

Um die HII-Regionen auf diesem Teleskopbild zu betonen, wurde mit Breitbanddaten eine Farbansicht der Galaxie erstellt. Diese wurde mit Schmalband-Bilddaten kombiniert, welche mit einem H-alpha-Filter aufgenommen wurden, der für das Licht der stärksten Wasserstoff-Emissionslinie durchlässig ist.

In den Seitenleisten sind Nahaufnahmen der katalogisierten HII-Regionen zu sehen. Anhand der Nummer findet ihr die jeweilige Position in der Dreiecksgalaxie. Die riesige HII-Region NGC604 zum Beispiel befindet sich in der rechten Seitenleiste sowie auf Position 15 – das ist auf diesem Porträt von M33 vom Galaxienzentrum aus gesehen etwa die 4-Uhr-Position.

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Der Rote Quadratnebel

Der Rote Quadratnebel MWC 922 wurde mit dem Hale-Teleskop auf dem Mt. Palomar und dem Keck-2-Teleskop auf dem Mauna Kea abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Tuthill (Sydney U.) und James Lloyd (Cornell U.)

Beschreibung: Wie konnte ein runder Stern diesen fast quadratischen Nebel bilden? Niemand weiß das genau. Der runde Stern ist als MWC 922 bekannt und möglicherweise Teil eines Mehrfachsternsystems. Er ist im Zentrum des roten Quadrats zu sehen. Dieses Bild kombiniert Infrarotaufnahmen des Hale-Teleskops auf dem Mt. Palomar in Kalifornien und des Keck-2-Teleskops auf dem Mauna Kea auf Hawaii.

Eine führende Hypothese für die Entstehung des Quadratnebels besagt, dass der oder die Zentralsterne in einem späten Entwicklungsstadium Gaskegel ausstoßen. Bei MWC 922 bilden diese Kegel zufällig fast exakte rechte Winkel, die von der Seite sichtbar sind. Für die Kegelhypothese sprechen auch radiale Speichen im Bild, die entlang der Kegelwände verlaufen könnten.

Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die Kegel – aus einem anderen Winkel betrachtet – ähnlich wie die gewaltigen Ringe der Supernova 1987A aussehen, was vielleicht darauf hinweist, dass ein Stern in MWC 922 eines Tages selbst als ähnliche Supernova explodiert.

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