Wasserfall, Mondbogen und Polarlicht in Island

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Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (Nuits sacrees)

Beschreibung: Je länger Sie dieses Bild betrachten, desto mehr sehen Sie. Vielleicht fällt Ihr Blick zuerst auf den pittoresken Wasserfall Skógafoss rechts im Bild. Genauso verbreitet unter visuellen isländischen Spektakeln ist jedoch der farbenprächtige Lichtbogen links. Dieser farbige Bogen ist kein Regenbogen, da die Wassertropfen nicht vom Regen stammen, und sie reflektieren auch nicht das Licht der Sonne. Stattdessen stammen die Tropfen vom Wasserfall, und sie werden vom fast vollen Mond beleuchtet. Hoch darüber sind die zarten, grünen Streifen eines Polarlichtes zu sehen. Die Szenerie, die im letzten Monat nachts aufgenommen wurde, zeigt weit dahinter auch eine schöne Sternenlandschaft mit dem großen Wagen, der ein Teil des Sternbildes Große Bärin (Ursa Major) ist.

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Der Schmetterlingsnebel von Hubble

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Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team

Beschreibung: Nur wenige Schmetterlinge haben eine so große Flügelspannweite. Die hellen Haufen und Nebel am Nachthimmel des Planeten Erde werden oft nach Blumen oder Insekten benannt, und NGC 6302 ist keine Ausnahme. Mit einer Oberflächentemperatur von geschätzten 250.000 Grad C ist der Zentralstern dieses besonderen planetarischen Nebels jedoch ungewöhnlich heiß – er leuchtet in ultraviolettem Licht sehr hell, ist jedoch durch einen dichten Staubring vor dem direkten Blick verborgen. Diese dramatisch detailreiche Nahaufnahme des Nebels eines sterbenden Sterns wurde vom Weltraumteleskop Hubble kurz nach seiner Aufrüstung im Jahr 2009 aufgenommen. Der Staubring, der durch eine helle Aushöhlung mit ionisiertem Gas schneidet, das den Zentralstern umgibt, befindet sich nahe der Mitte dieser Ansicht, seine Ebene liegt fast genau in der Sichtlinie. Molekularer Wasserstoff wurde in der staubhaltigen, kosmischen Hülle des Sterns nachgewiesen. NGC 6302 liegt zirka 4000 Lichtjahre entfernt im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion (Scorpius).

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Sonnenfleckenschloss

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Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Beschreibung: Jeder Tag kann ein schönes Ende haben, wenn die Sonne unter den westlichen Horizont sinkt. Diese Woche fügte die untergehende Sonne mit bloßem Auge sichtbare Sonnenflecken zu diesem Finale, weil riesige aktive Regionen über die abgedunkelte, gerötete Sonnenscheibe rotierten. Nahe der Sonnenmitte sind auf dieser abschließenden Teleobjektiv-Ansicht vom 7. November Sonnenflecken der Aktiven Region 1339 zu sehen. Diese Aktive Region 1339, die am 3. November für eine mächtige Sonnenfackel der Klasse X verantwortlich war, ist größer als Jupiter. Im Vordergrund steht die dramatische Silhouette der Turmruine einer mittelalterlichen Burg. Sie steht in Igersheim in Deutschland und ist traditionellerweise als Burg Neuhaus bekannt, könnte aber für diese gut komponierte Szenerie in „Sonnenfleckenschloss“ umbenannt werden.

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In den Armen von M83

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Credit: Hubble Legacy Archive, ESA, NASA; Bearbeitung und zusätzliche Bilder: Robert Gendler

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt und liegt nahe der südöstlichen Spitze des sehr langen Sternbildes Wasserschlange (Hydra). Diese kosmische Nahaufnahme, ein auf Daten des Hubble-Legacy-Archivs basierendes Mosaik, folgt dunklem Staub und jungen, blauen Sternhaufen entlang der markanten Spiralarme, die M83 ihren Spitznamen verleihen: das südliche Feuerrad. Ein Reichtum an rötlichen Sternbildungsregionen, der typischerweise an den Rändern dicker Staubstraßen zu finden ist, suggerieren einen weiteren beliebten Spitznamen von M83: die Tausend-Rubine-Galaxie. Der helle, gelbliche Kern von M83, der vom Licht älterer Sterne dominiert wird, befindet sich oben rechts. Er strahlt auch im Röntgenbereich des Spektrums sehr hell, was auf eine hohe Konzentration an Neutronensternen und schwarzen Löchern hinweist, die von einem intensiven Ausbruch an Sternbildung übrig geblieben sind. M83 Gehört zu einer Galaxiengruppe, die auch die aktive Galaxie Centaurus A enthält. Das Sichtfeld der Nahaufnahme umfasst in der geschätzten Entfernung von M83 mehr als 25.000 Lichtjahre.

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RCW 86: Historischer Supernova-Überrest

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Bildcredit: Röntgen: XMM-Newton, Chandra / Infrarot: WISE, Spitzer

Beschreibung: Im Jahr 185 n. Chr. verzeichneten chinesische Astronomen die Erscheinung eines Sterns in der Nanman-Sterngruppe – einem Teil des Himmels, der auf neuzeitlichen Sternkarten bei Alpha und Beta Centauri liegt. Der neue Stern war monatelang sichtbar und ist vermutlich die erste aufgezeichnete Supernova. Dieses in mehreren Wellenlängen erstellte Kompositbild stammt von Weltraumteleskopen des 21. Jahrhunderts. Die Röntgenteleskope XMM-Newton und Chandra sowie die Infrarotobservatorien Spitzer und WISE zeigen den Supernovaüberrest RCW 86, der als Überrest dieser Sternexplosion verstanden wird. Die Falschfarbenansicht zeigt interstellares Gas, das von der Stoßfront der sich ausdehnenden Supernova in Röntgenenergien (blau und grün) aufgeheizt wird, sowie interstellaren Staub, der bei kühleren Temperaturen in infrarotem Licht strahlt (gelb und rot). Eine Häufigkeit des Elements Eisen und der Mangel eines Neutronensterns oder Pulsars im Überrest lassen darauf schließen, dass die ursprüngliche Supernova vom Typ Ia war. Typ Ia-Supernovae sind thermonukleare Explosionen, die weiße Zwergsterne zerstören, wenn diese in einem Doppelsternsystem Materie von einem Begleiter ansammeln. Stoßgeschwindigkeiten, die in der Röntgenlicht abstrahlenden Hülle gemessen wurden, und die Infrarot-Temperaturen des Staubs legen nahe, dass sich der Überrest extrem schnell in einer Blase mit sehr geringer Dichte ausdehnt, die vor der Explosion vom System des weißen Zwergs erzeugt wurde. RCW 86 befindet sich nahe der Ebene unserer Galaxis, der Milchstraße, ist etwa 8200 Lichtjahre entfernt und hat einen geschätzten Radius von 50 Lichtjahren.

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Asteroid 2005 YU55 passiert die Erde

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Bildcredit: Deep Space Network, JPL, NASA

Beschreibung: Der Asteroid 2005 YU55 passierte gestern die Erde und stellte keine Gefahr dar. Der Weltraumbrocken, geschätzte 400 Meters groß, glitt knapp innerhalb der Bahn des Erdmondes vorbei. Obwohl der Vorbeiflug kleinerer Felsen nahe der Erde nicht sehr ungewöhnlich ist – kleine Felsen aus dem All treffen sogar täglich die Erde – ist seit 1976 kein Gesteinsbrocken dieser Größe der Erde so nahe gekommen. Wenn YU55 auf Land eingeschlagen hätte, könnte er ein Erdbeben der Stärke sieben ausgelöst und einen Krater so groß wie eine Großstadt hinterlassen haben. Eine vielleicht größere Gefahr wäre entstanden, wenn YU55 das Meer getroffen und einen riesigen Tsunami ausgelöst hätte. Das obige Radarbild wurde vor zwei Tagen vom Deep-Space-Network-Radioteleskop in Goldstone (Kalifornien, USA) aufgenommen. YU55 wurde erst 2005 entdeckt, was den Schluss zulässt, dass weitere potenziell gefährliche Asteroiden unentdeckt in unserem Sonnensystem lauern. Objekte wie YU55 sind schwierig zu finden, weil sie so blass sind und sich so schell bewegen. Doch die Fähigkeit der Menschheit, den Himmel abzutasten, um solche Objekte zu entdecken, zu katalogisieren und zu analysieren hat sich in den letzten Jahren beträchtlich verbessert.

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Springende Nebensonnen über Gewitterwolken


Bildcredit: abrigatti, YouTube

Beschreibung: Was passiert über diesen Wolken? In den letzten Jahren tauchten Videos im Internet auf, die ein ungewöhnliches, aber kaum erforschtes Phänomen zeigen: plötzliche Lichtveränderungen über den Wolken. Bei näherer Betrachtung und Überlegung hat sich nun eine Hypothese für die Ursache herauskristallisiert. Insgesamt besagt diese Hypothese, dass die Blitzentladung in einer Gewitterwolke das elektrische Feld über der Wolke, wo geladene Eiskristalle das Sonnenlicht reflektieren, vorübergehend verändern kann. Das neue elektrische Feld richtet die geometrischen Kristalle blitzschnell neu aus, sodass sie das Sonnenlicht nun anders reflektieren. Oder anders ausgedrückt: Eine Blitzentladung kann eine Nebensonne zum Springen bringen. Bald darauf ist das ursprüngliche elektrische Feld meist wiederhergestellt, wodurch die Eiskristalle zu ihrer ursprünglichen Ausrichtung zurückkehren. Um dieses seltsame Phänomen besser zu untersuchen, werden Himmelsfreunde gebeten, Videoaufzeichnungen von ähnlichen springenden oder tanzenden Nebensonnen zu veröffentlichen.

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Sternbildungsregion S106

Das Bild zeigt einen lodernden, gelb leuchtenden Nebel, der an einen Schmetterling erinnert. Über dem Nebel leuchtet ein heller Stern mit Zacken.

Bildcredit: GRANTECAN und IAC

Beschreibung: Der massereiche Stern IRS 4 fängt an, seine Flügel auszubreiten. Er entstand vor nur 100.000 Jahren, und Materie, die von diesem neu geborenen Stern ausströmt, hat den oben dargestellten Nebel mit der Bezeichnung Sharpless 2-106 (S106) gebildet. Eine große Scheibe aus Staub und Gas, die um die Infrarotquelle 4 (IRS 4) kreist – sie ist dunkelrot nahe der Bildmitte zu sehen – gibt dem Nebel die Form einer Sanduhr oder eines Schmetterlings. Gas von S106 in der Nähe von IRS 4 verhält sich wie ein Emissionsnebel, indem er Licht abstrahlt, nachdem er ionisiert wurde, während weit von IRS 4 entfernter Staub das Licht des Zentralsterns reflektiert und sich daher wie ein Reflexionsnebel verhält. Genaue Untersuchungen von Bildern wie dem oben gezeigten erhüllen Hunderte Brauner Zwergsterne mit geringer Masse, die im Gas des Nebels lauern. S106 umfasst etwa 2 Lichtjahre und liegt zirka 2000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

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