Multiversen: Gibt es andere Universen?

Im Bild herrscht ein Chaos aus rosaroten Mandelbrot-Strukturen, Blasen, einem Auge Linuien und weiteren Elementen.

Illustrationscredit und Bildrechte: Clifford Pickover

Beschreibung: Gibt es fast exakte Kopien von uns in anderen Universen? Wenn eine oder mehrere der Multiversen-Hypothesen korrekt sind, dann ist das wahrscheinlich.

Diese digital erstellte Illustration zeigt unabhängige Universen als einzelne Kreise oder Kugeln. Die Kugeln könnten zufällig von allen anderen Kugeln getrennt sein, was bedeutet, dass keine Kommunikation zwischen ihnen möglich ist. Manche Kugeln stellen vielleicht unterschiedliche Umsetzungen unseres Universums dar, während in anderen alternative andere physikalische Gesetze gelten könnten.

Eine Serie an Paralleluniversen wird als Multiversum bezeichnet. Das menschliche Auge zeigt vielleicht die Möglichkeit, dass die Umsetzungen einiger Multiversum-Hypothesen nur in den Köpfen von Menschen existieren.

Eine Kritik an den Multiversum-Hypothesen lautet, dass sie meist schwer zu überprüfen sind. Bei manchen Multiversum-Hypothesen macht es Spaß, nur darüber nachzudenken, aber es ist praktisch unmöglich, sie zu falsifizieren, daher haben sie möglicherweise keinen wissenschaftlichen Wert.

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Spiralgalaxie M66

Zwischen wenigen Sternen schwebt eine wild strukturierte Spiralgalaxie im Raum, sie wirkt außen wolkig, entlang von Spiralarmen verlaufen stark strukturierte Staubbahnen und blaue Sternhaufen. Das Zentrum leuchtet orangegelb.

Credit und Bildrechte: Russell Croman

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie M66 ist nur 35 Millionen Lichtjahre entfernt. Das prächtige Inseluniversum mit einem Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren ist Forschenden der Astronomie gut bekannt als Mitglied der Galaxiengruppe Leo-Triplett. Die Spiralarme von M66 sind von ausgeprägten Staubbahnen und jungen, blauen Sternhaufen gesäumt. Das vielsagende rosarote Leuchten verrät Sternbildungsregionen.

Diese farbenprächtige, detailreiche Ansicht zeigt auch zarte Auswüchse außerhalb der helleren galaktischen Scheibe. Die hellen Sterne mit Zacken befinden sich natürlich im Vordergund, innerhalb unserer Milchstraße. Auch viele kleine, ferne Hintergrundgalaxien sind auf diesem kosmischen Schnappschuss verteilt. Gravitative Wechselwirkungen mit ihren Nachbargalaxien prägten wahrscheinlich die Form der Spiralgalaxie M66.

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NGC 7023: der Irisnebel

In einem braunen Nebel, der von Sternen dünn gesprenkelt ist, leuchtet rechts ein heller Stern, umgeben von blauen Nebelwolken.

Credit und Bildrechte: Daniel López, IAC

Beschreibung: Diese Wolken aus interstellarem Staub und Gas wirken wie zarte kosmische Blütenblätter. Sie blühen 1300 Lichtjahre entfernt in den reichen Sternenfeldern im Sternbild Kepheus. Der Nebel wird Irisnebel genannt, er wurde ordentlich als NGC 7023 katalogisiert und ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der an die Bildsprache von Blumen erinnert.

Dieses schöne Digitalbild zeigt eindrucksvoll und detailreich die Farbpalette und Symmetrie des Irisnebels. In der Iris umgibt staubiges Nebelmaterial einen heißen jungen Stern. Die primäre Farbe des helleren Reflexionsnebels ist blau, das ist charakteristisch für Staubkörner, die Sternenlicht reflektieren.

Die Fasern in der Mitte der Staubwolken leuchten mit zarter, rötlicher Photolumineszenz, da manche Staubkörner die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln. Beobachtungen im Infrarot lassen vermuten, dass dieser Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAHs bekannt sind. Der helle blaue Teil des Irisnebels hat einen Durchmesser von etwa sechs Lichtjahren.

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Zwei Ansichten, zwei Sicheln

Zwei Bildfelder, links ist ein gelboranger Morgenhimmel mit einem hellen Lichtpunkt oben, rechts ein orangefarbener Himmel mit einem Licht über dem Berghorizont, in beiden Fällen ist es die sichelförmige Venus. Rechts neben der Venus steht der sehr schmale Mond, der auf beiden Bildern kaum erkennbar ist.

Credit und Bildrechte: Links: Stefano De Rosa, rechts: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Als die Venus am 5. November kurz vor der Sonne aufging, war der Himmel in der Dämmerung schon hell. Für Morgenmenschen war ihre gleißende Sichelphase am besten mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop zu sehen. An diesem Tag stand die Sichelvenus auch in einer engen Konjunktion mit einer weiteren hübschen Sichel am östlichen Horizont des Morgenhimmels, nämlich dem abnehmenden Sichelmond.

Der himmlische Fototermin wurde hier an zwei Orten wahrgenommen. Links schweben die beiden Sicheln weniger als ein Grad voneinander getrennt über einem Wolkenmeer. Das Bild entstand auf einem Alpenpass in der Nähe der italienischen Stadt Turin.

Rechts ist eine scharfe Teleobjektivaufnahme zu sehen, die vor dem früheren Sonnenaufgang weiter östlich im Elburs-Gebirge im Iran fotografiert wurde. Am ruhigen Himmel gleitet der schmale Mond immer noch auf die Venus zu, die kompakte Sichel des hellen Planeten leuchtet über dem gebirgigen Horizont.

Derzeit kann man die Sichelphase der Venus mit einem Ferngrlas am Novemberhimmel in der Dämmerung leicht bewundern. 1610 machte Galileo die ersten Beobachtungen der Venusphasen mit seinem Teleskop. Sie stimmten mit den Prognosen des heliozentrischen kopernikanischen Modells des Sonnensystems überein.

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Riesige Gammastrahlenblasen um die Milchstraße gefunden

Eine ovale Fläche auf schwarzem Hintergrund ist rot und blau gefleckt, Waagrecht in der Mitte sind auch weiße und schwarze Flecken. Text oben: Fermi data reveal giant gamma-ray bubbles

Credit: NASA, DOE, Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskop, LAT-Detektor, D. Finkbeiner et al.

Beschreibung: Wusstet ihr, dass sich in unserer Galaxis, der Milchstraße, riesige Blasen befinden, die Gammastrahlen aus der Richtung des galaktischen Zentrums aussenden? Nein? Das wusste auch sonst niemand. Im Lauf der letzten zwei Jahre wurden die Daten des Satelliten Fermi im Erdorbit immer schärfer, und damit wurde eine große, ungewöhnliche Struktur in der Richtung unseres galaktischen Zentrums immer deutlicher erkennbar.

Die beiden Blasen sind zusammen als das rot und weiß gefleckte Oval erkennbar, das die Mitte dieses gestern veröffentlichten Ganzhimmelsbildes umgibt. Die Ebene unserer Galaxis verläuft waagrecht in der Bildmitte. Wenn man annimmt, dass die Blasen aus dem galaktischen Zentrum stammen, sind sie riesig – von der Größe her konkurrieren sie mit der ganzen Galaxis, sie messen von oben bis unten etwa 50.000 Lichtjahre.

Schon auf früheren Ganzhimmelskarten gab im Radio-, Mikrowellen– und Röntgenbereich Hinweise auf die Blasen. Der Ursprung der Blasen ist derzeit unbekannt, wird jedoch voraussichtlich in den kommenden Jahren erforscht.

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NGC 4452: Eine extrem dünne Galaxie

Waagecht verläuft im Bild ein heller, verschwommener Streifen, der von einem  weißen Nebel umgeben ist.

Credit: ESA, Hubble, NASA

Beschreibung: Warum steht eine Kreissegmentlinie am Himmel? Hier ist eine Scheibengalaxie abgebildet, die wir fast genau von der Seite sehen. Sie ist eine der am präzisesten ausgerichteten Galaxienscheiben, die wir im Universum kennen.

Das Bild des Weltraumteleskop Hubble ist eine spektakuläre visuelle Veranschaulichung, wie dünn Scheibengalaxien sein können. NGC 4452, eine Galaxie im nahe gelegenen Virgo-Galaxienhaufen, ist so dünn, dass sogar schwierig zu erkennen ist, zu welchem Galaxientyp sie gehört. Dass keine Staubbahn zu sehen ist, lässt darauf schließen, dass es sich um eine linsenförmige Galaxie handelt, die wenig Staub enthält, doch es auch möglich, dass ein Blick von oben eine Spiralstruktur zeigen würde.

Das ungewöhnliche stellare Liniensegment ist von einem Ende bis zum anderen etwa 35.000 Lichtjahre breit. Nahe der Mitte von NGC 4452 befindet sich eine leichte Wölbung aus Sternen. Weit entfernt sind Hunderte Hintergrundgalaxien zu sehen.

Galaxien, die so dünn erscheinen, sind selten, vor allem weil unsere Erde (fast) genau in der verlängerten Ebene ihrer dünnen galaktischen Scheibe liegen muss. Galaxien, die tatsächlich so dünn sind, sind relativ häufig – unsere eigene Galaxis, die Milchstraße, ist zum Beispiel wahrscheinlich fast genauso flach.

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700 Kilometer unter dem Kometen Hartley 2

Der Komet im Bild wirkt länglich, in der Mitte ist er eingeschnürt und sehr glatt, die Enden sind mit Geröll übersät, am hinteren Ende strömen helle Strahlen aus.

Credit: NASA, JPL-Caltech, UMD, EPOXI-Mission

Beschreibung: Welche Art Komet ist das? Letzte Woche passierte die Roboter-Raumsonde EPOXI der NASA den Kometen 103P/Hartley, der auch als Komet Hartley 2 bekannt ist, und schickte Bilder und Daten, die fremdartig und faszinierend sind. EPOXI war kurz vor der größten Annäherung – etwa 700 Kilometer entfernt -, als dieses dieses Bild entstand.

Wie erwartet ist der Komet ein taumelnder Eisberg, der zwischen Erde und Jupiter um die Sonne wandert. Dennoch werfen die unerwarteten Strukturen auf den Bildern viele Fragen auf, zum Beispiel: Wo sind die Krater? Warum gibt es ein riesiges, glattes Areal in der Mitte? Wie hoch ist der Anteil an losem Material aus Staub und Eisstücken beim Kometen Hartley 2?

Künftige Analysen und Vergleiche mit anderen Kometenkernen werden einige dieser Fragen vielleicht beantworten und hoffentlich zu einem besseren allgemeinen Verständnis von Kometen, Meteoren und dem frühen Sonnensystem führen.

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Das Zentrum von Centaurus A

Links ist in einem Kreis die Galaxie Centaurus A abgebildet, rechts eine Detailaufnehme des Zentrums mit sehr markanten Staubbahnen.

Credit: E.J. Schreier (AUI) et al., Hubble, NASA; Einschub: NOAO

Beschreibung: Ein fantastisches Durcheinander junger blauer Sternhaufen, riesiger leuchtender Gaswolken und imposanter dunkler Staubbahnen umgibt die Zentralregion der aktiven Galaxie Centaurus A. Dieses Mosaik aus Bildern des Weltraumteleskops Hubble, das in blauem, grünem und rotem Licht aufgenommen wurde, ist so bearbeitet, dass es den kosmischen Mahlstrom in natürlichen Farben abbildet.

Infrarotbilder des Hubble-Teleskops zeigten auch, dass im Zentrum dieser Aktivität anscheinend Materiescheiben verborgen sind, die in ein Schwarzes Loch mit einer Milliarde Sonnenmassen hineinstrudeln.

Centaurus A ist anscheinend das Ergebnis der Kollision zweier Galaxien, und die übrig gebliebenen Trümmer werden ununterbrochen von dem Schwarzen Loch verschlungen. Forschende der Astronomie glauben, dass die Umtriebe in so einem Schwarzen Loch die Radio, Röntgen- und Gammastrahlenenergie hervorbringen, die von Centaurus A und anderen aktiven Galaxien abgestrahlt wird.

Für eine aktive Galaxie ist Centaurus A relativ nahe, sie ist nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt, und sie ist ein verhältnimäßig leicht zugängliches Labor, um diese mächtigen Energiequellen zu erforschen.

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