Der Elefantenrüssel in IC 1396

Aus einem roten Nebel erhebt sich eine Ranke vor einem bläulichen Hintergrund mit Sternen und dunklen Gasranken, die an einen Elefantenrüssel erinnert.

Credit und Bildrechte: Rolf Geissinger

Beschreibung: Wie die Illustration einer galaktischen Just-So-Story windet sich der Elefantenrüsselnebel durch den Emissionsnebel und jungen Sternhaufenkomplex IC 1396 im nördlichen, abgelegenen Sternild Kepheus. Natürlich ist der kosmische Elefantenrüssel länger als 20 Lichtjahre.

Dieses Kompositbild wurde mit Schmalbandfiltern aufgenommen, die für das Licht ionisierter Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome in der Region durchlässig sind. Das so entstandene Bild betont die hellen, zusammengefegten Grate um die Taschen aus kühlem, interstellarem Staub und Gas. Die eingebetteten dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung und verbergen Protosterne im undurchlässigen kosmischen Staub.

Der relativ blasse, fast 3000 Lichtjahre entfernte IC 1396-Komplex bedeckt eine mehr als 5 Grad große Region des Himmels. Diese dramatische Nahaufnahme ist 2 Grad breit, das entspricht etwa der Breite von 4 Vollmonden.

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Vorbeiflug am Kometen Hartley 2

Das Kompositbild zeigt fünf Ansichten des Kometen Hartley 2, welche die Raumsonde EPOXI bei ihrem Vorbeiflug fotografiert hat. Links ist der Komet zweimal klein dargestellt, rechts ist das größte Bild vom keulenförmigen Kometen mit hellen Strahlen am rechten Ende.

Credit: NASA, JPL-Caltech, UMD, EPOXI-Mission

Beschreibung: Schaut diese fünf Bildern von links oben aus im Uhrzeigersinn an, dann seht ihr die Aussicht der Raumsonde bei der EPOXI-Mission, als sie sich am 4. November dem Kometen Hartley 2 näherte, darunter vorbeiflog und auf den Kern zurückblickte. Sie näherte sich bis auf 700 Kilometer an.

Bei dieser Begegnung bildete zum fünften Mal ein Raumschiff vom Planeten Erde einen Kometen aus nächster Nähe ab. Der Kern von Hartley 2 ist der bisher kleinste, er ist nur etwa 2 Kilometer lang. Obwohl Hartley 2 so klein ist, zeigen diese atemberaubenden Bilder Strahlen aus Staub und Gas, was auf eine außergewöhnlich aktive Oberfläche schließen lässt.

Die Strahlen entspringen offensichtlich den geröllbedeckten Oberflächenregionen, wobei Sonnenlicht den Kern von rechts beleuchtet. Bemerkenswert ist, dass die rauen Regionen an beiden Enden des des länglichen Kerns durch ein schmäleres, glattes Mittelstück verbunden sind.

Die Mission EPOXI ist eine Wiederverwertung der Raumsonde Deep Impact, die 2005 eine Sonde losschickte, die auf dem Kern des Kometen Tempel 1 einschlug.

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Nachtlichter

Hinter der Raumstation mit einer angedockten Sojus-Kapsel und Solarpaneelen leuchten auf der Erde die Nachtlichter der USA.

Credit: ISS Expedition 25, NASA

Beschreibung: Lichtgruppen sind über die nächtliche Szenerie verteilt, doch sie gehören nicht zum Himmel des Planeten Erde. Als die Internationale Raumstation am 29. Oktober über die Vereinigten Staaten und die nördliche Golfküste zog, reichte der Blick nach unten. Im Vordergrund ist eine russische Sojus-Kapsel angedockt. Hinter den breiten Solarpaneelen sind etwa 360 Kilometer tiefer die Stadtlichter von New Orleans erkennbar.

Wenn ihr nach Osten die Küste entlang zum oberen Bildrand blickt, findet ihr Mobile in Alabama, im Westen am unteren Bildrand fallen die Stadtlichter von Houston auf. Nördlich (links) von New Orleans säumt eine Lichterkette die zentrale Verbindung des US-Highways I55 nach Jackson, Mississippi und Memphis (Tennessee).

Natürlich zeigen die Lichter den Zentren der Wohnbevölkerung, doch nicht jeder lebt heute die ganze Zeit auf dem Planeten Erde. Am 2. November endete das erste Jahrzehnt ständiger Präsenz von Menschen im Weltall an Bord der Internationalen Raumstation.

EPOXI-Mission begegnet dem Kometen Hartley 2
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Der Halskettennebel

Mitten im Bild, das von matten Sternen mit roten Rändern befüllt ist, leuchtet ein Nebel, der an ein Perlenarmband erinnert, das von einem grün leuchtenden Nebel umgeben ist.

Credit und Bildrechte: Romano Corradi (IAC) et al., IPHAS

Beschreibung: Das kleine Sternbild Pfeil (Sagitta) präsentiert dieses große kosmische Juwel, das Halskettennebel genannt wird. Dieses neu entdeckte Beispiel eines ringförmigen planetarischen Nebels ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt. Sein heller Ring mit Perlen aus leuchtendem Gas ist ein halbes Lichtjahr groß.

Planetarische Nebel entstehen in der Schlussphase der Entwicklung sonnenähnlicher Sterne. Doch der Zentralstern des Halskettennebels in der Mitte eines Ringes, der schräg zu unserer Sichtlinie gekippt ist, entpuppte sich als Doppelstern. Das Sternsystem besteht aus zwei Sternen, die eng beisammen stehen, mit einer Umlaufperiode von nur wenig mehr als einem Tag. In der astronomischen Forschung wird das Alter des Ringes auf etwa 5000 Jahre geschätzt.

Im Bild befinden sich auch weiter entfernte Gaswolken senkrecht zur Ringebene, sie sind links oben und rechts unten zu sehen. Diese Wolken wurden wahrscheinlich vor etwa 5000 Jahren ausgestoßen, noch vor den Wolken, die den Halsschmuck bildeten.

Dieses Falschfarbenbild kombiniert Emissionen von ionisiertem Wasserstoff in blau, Sauerstoff in grün und Stickstoff in rot.

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Spikulen: Strahlen auf der Sonne

Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt der Sonnenoberfläche mit glühenden orangeroten Granulen und fadenartigen Strukturen.

Credit: K. Reardon (Osservatorio Astrofisico di Arcetri, INAF) IBIS, DST, NSO

Beschreibung: Stellt euch eine Röhre vor, die so breit wie ein Staat und so lang wie die Erde ist. Nun stellt euch vor, dass in in dieser Röhre heißes Gas mit einer Geschwindigkeit von 50.000 Kilometern pro Stunde fließt. Versuchent euch vorzustellen, dass diese Röhre nicht aus Metall, sondern einem transparenten Magnetfeld besteht. Damit habt ihr nur eine von Tausenden junger Spikulen auf der aktiven Sonne vor Augen.

Oben ist eines der am höchsten aufgelösten Bilder zu sehen, die bislang von diesen rätselhaften solaren Flusskanälen gemacht wurden. Spikulen füllen das oben gezeigte Bildfeld der aktiven Sonnenregion 11092, die letzten Monat über die Sonne zog, sie laufen jedoch besonders offensichtlich beim Sonnenfleck links unten zusammen.

Eine Bilderserie zeigte unlängst, dass Spikulen etwa fünf Minuten lang bestehen bleiben, wobei sie als kleine Röhren aus rasch aufsteigendem Gas beginnen und später schwinden, wenn das Gas den höchsten Punkt erreicht hat und auf die Sonne zurückfällt. Was die Entstehung und das Kräftespiel der Spikulen bestimmt, wird weiterhin untersucht.

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Die Milchstraße über dem Gipfel des Ofens

In der Dunkelheit leuchtet das Feuer eines aktiven Vulkans, darüber ist schwach die Milchstraße erkennbar.

Credit und Bildrechte: Luc Perrot

Beschreibung: Auf Reunion heißt er schlicht „der Vulkan“. Andere kennen ihn als Piton de la Fournaise, was im Französischen „Gipfel des Ofens“ bedeutet. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Der Vulkan brach im letzten Monat erneut aus und spie aus mehreren Öffnungen heiße Lavabomben 10 Meter hoch in die Luft.

Der aktuelle Ausbruch wurde vor einem sternklaren Südhimmel dokumentiert und ist vom gewölbten Band unserer Galaxis eingeschlossen. Am Himmel im Hintergrund ist auch der offene Sternhaufen der Plejaden zu sehen, weiters das Sternbild Orion, der helle Stern Sirius und die benachbarten Galaxien Große und Kleine Magellansche Wolke (seht ihr sie?).

Der Piton de la Fournaise brach im Jahr 2006 monatelang aus sowie einige Tage lang in den Jahren 2007, 2008 und im Jänner 2010. Niemand weiß, wie lang der aktuelle Ausbruch dauert oder wann der Vulkan wieder ausbricht.

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