Saturn bei Nacht

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Institut für Weltraumforschung, Mindaugas Macijauskas

Saturn ist ein heller Planet an unserem Nachthimmel. Sein Anblick durch ein Teleskop macht den äußeren Gasplaneten mit seinen wunderschönen Ringen oft zum Höhepunkt bei Sternenführungen. Doch diese fantastische Ansicht von Saturns Ringen und seiner Nachtseite ist von keinem Teleskop auf der Erde aus möglich. Vom inneren Sonnensystem aus können wir nur die Tagseite des Saturns sehen. Dieses Bild der schmalen, sonnenbeschienenen Sichel des Saturn und der Schatten der Nacht über seinem weiten und komplexen Ringsystem wurde von der Cassini Raumsonde aufgenommen. 13 Jahre lang war die Umlaufbahn des Saturn das Zuhause des von der Erde aus ferngesteuerten Raumfahrzeugs. Bis Cassini dann am 15. September 2017 in die Atmosphäre des Gasriesen gesteuert wurde. Dieses wundervolle Mosaik ist aus Bildern von Cassinis Weitwinkelkamera zusammengesetzt. Sie wurden erst zwei Tage vor Cassinis endgültigem Eintauchen in Saturn aufgenommen. Wir werden Saturns Nacht nicht mehr sehen, bis das nächste Raumschiff von der Erde dem Planeten einen Besuch abstattet.

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50 Lichtjahre bis 51 Pegasi

Über der Kuppel eines Observatoriums, das zwischen Bäumen steht, leuchten Sterne am aufgehellten Himmel. Grüne Linien ziehen die Sternbilder Pegasus und Andromeda. Kreise markieren die Galaxien M31 und M33, den Planeten Saturn und 51 Pegasi.

Bildcredit und Bildrechte: José Rodrigues

Es sind nur 50 Lichtjahre bis 51 Pegasi. Diese Momentaufnahme vom August 2025 zeigt die Position dieses Sterns. In dieser Nacht sah man über der Kuppel des Observatoire de Haute-Provence in Frankreich überwiegend hellere Sterne.

Im Oktober 1995 gaben die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz eine bahnbrechende Entdeckung bekannt, die sie an diesem Observatorium gemacht hatten. Das war vor dreißig Jahren. Mit Hilfe eines präzisen Spektrografen hatten sie einen Planeten entdeckt, der 51 Peg umkreist. Es war der erste bekannte Exoplanet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.

Mayor und Queloz maßen mit dem Spektrografen die Veränderungen der Radialgeschwindigkeit des Sterns. Diese regelmäßige Schwankung entsteht durch die Anziehungskraft des Planeten, der um den Stern kreist. Der Planet mit der Bezeichnung 51 Pegasi b hat laut Messungen eine Masse von mindestens der Hälfte der Masse von Jupiter. Seine Umlaufzeit beträgt 4,2 Tage. Damit ist der Exoplanet viel näher an seinem Heimatstern als Merkur an der Sonne.

Ihre Entdeckung wurde schnell bestätigt. 2019 erhielten Mayor und Queloz schließlich den Nobelpreis für Physik. 51 Pegasi b gilt heute als Prototyp einer Klasse von Exoplaneten, die liebevoll als heiße Jupiter bezeichnet werden. 2015 erhielt er den offiziellen Namen Dimidium, das ist die lateinische Bezeichnung für „die Hälfte“. Seit er vor 30 Jahren entdeckt wurde, fand man mehr als 6.000 Exoplaneten.

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Ein langes Sturmsystem auf Saturn

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Bildcredit: NASA, JPL, ESA, Cassini-Bildgebungsteam, SSI

Es war einer der ausgedehntesten und langlebigsten Stürme, die je in unserem Sonnensystem aufgezeichnet wurden. Die hier abgebildete Wolkenformation in der Nordhalbkugel des Saturn wurde Ende 2010 entdeckt. Der Sturm war von Beginn an größer als die Erde und umspannte bald den gesamten Planeten. Er wurde nicht nur von der Erde aus beobachtet. Die NASA-Sonde Cassini war zu dieser Zeit im Orbit um Saturn und lieferte Nahaufnahmen der Sturmwolken.

Das Bild wurde im Infrarot aufgenommen und ist in Falschfarben dargestellt. Wolken in tiefen Schichten der Atmosphäre sind in Orange zu sehen, hellere Farben weisen auf hoch liegende Wolken hin. Die Saturnringe sind fast genau von der Kante aus zu sehen und erscheinen als dünne blaue Linie. Die gebogenen dunklen Bänder sind die Schatten der Ringe, die vom Sonnenlicht auf die oberen Wolkenschichten geworfen werden.

Blitze in dem Wettersystem erzeugten ein Rauschen in Radiowellen. Es wird vermutet, dass dieser heftige Sturm mit dem Frühlingsbeginn in Norden des Saturn zusammenhängt. Nachdem er mehr als sechs Monate lang gewütet hatte, umspannte der Sturm den ganzen Planeten. Schließlich versuchte er seinen eigenen Schwanz zu überholen – was überraschenderweise zu seiner langsamen Auflösung führte.

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Tagundnachtgleiche auf Saturn

Fünf Bilder des beringten Planeten Saturn angeordnet von links oben nach rechts unten. Neben jedem Bild steht eine Jahreszahl – von 2020 bis 2025. In den Bildern ändert sich die Ausrichtung des Planeten und seines Ringsystems zur Blickrichtung.

Bildcredit und Bildrechte: Imran Sultan

Auf dem Saturn könnt ihr an den Ringen die Jahreszeit erkennen. Heute ist auf der Erde Tagundnachtgleiche. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne direkt über dem irdischen Äquator steht. Das große Ringsystem von Saturn umläuft den Planeten parallel zu seinem Äquator. Daher sind die Ringe aus der Perspektive der Sonne am deutlichsten zu erkennen, wenn die Rotationsachse des Saturn zur Sonne weist. Umgekehrt ist eine Tagundnachtgleiche, wenn die Rotationsachse des Saturn zur Seite zeigt. Dann sind die Ringe nicht nur von der Sonne, sondern auch von der Erde aus schwer zu erkennen.

Diese Montage zeigt Bilder von Saturn, die in den Jahren 2020 bis 2025 entstanden. Sie zeigen, wie die Jahreszeiten auf dem Riesenplaneten zur Tagundnachtgleiche in diesem Jahr vom Nordsommer zum Südsommer wechseln. Gestern erreichte Saturn seinen geringsten Abstand zur Erde. Deswegen leuchtet der riesige Ringplanet diesen Monat vergleichsweise hell. Ihr könnt ihn außerdem die ganze Nacht am Himmel sehen.

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Planeten im Sonnensystem: Neigung und Drehung

Video Credit: NASA, Animation: James O’Donoghue (U. Reading)

Wie dreht sich euer Lieblingsplanet? Dreht er sich schnell um eine fast senkrechte Achse, waagrecht oder rückwärts? Dieses Video animiert NASA-Bilder von allen acht Planeten im Sonnensystem. Man sieht, wie sie sich nebeneinander drehen. Das macht einen einfachen Vergleich möglich.

Im Zeitraffer-Video dauert ein Tag auf der Erde – das ist eine Erdumdrehung – nur wenige Sekunden. Jupiter dreht sich am schnellsten, während sich die Venus nicht nur am langsamsten dreht (sie dreht sich wirklich, genau hinschauen!), sondern auch rückwärts. Die inneren Gesteinsplaneten oben erlebten in den Anfängen des Sonnensystems dramatische Kollisionen, die ihre Drehung und Neigung veränderten.

Warum sich Planeten so drehen und neigen, wie sie es tun, wird nach wie vor erforscht. Moderne Computermodelle und die jüngste Entdeckung und Analyse von Hunderten von Exoplaneten – das sind Planeten, die andere Sterne umkreisen – lieferten viele neue Erkenntnisse.

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Transit von Titans Schatten

Der Planet Saturn mit schmalen, dunklen Ringen liegt mitten im Bild. Oben hat er einen schwarzen Fleck, es ist der Schatten des Mondes Titan, der links über dem Planeten steht.

Bildcredit und Bildrechte: Volodymyr Andrienko

Nur alle etwa 15 Jahre liegen die Ringe des Saturn genau in unserer Sichtlinie. In dieser Zeit ist es für uns Erdlinge besonders schwer, das wunderschöne Ringsystem des Gasriesen zu sehen. Dafür macht uns dieser Blickwinkel möglich, ein anderes Himmelsspektakel besser zu sehen: Transite der Saturnmonde und ihrer dunklen Schatten, die über die helle Scheibe des Planeten streichen.

Der größte Saturnmond Titan ist der Körper, den man am einfachsten so sehen kann. Diese Aufnahme stammt vom 18. Juli 2025. Darauf sieht man den Mond selbst links oben. Er wirft einen dunklen, kreisförmigen Schatten auf Saturns Wolkenbänder. Titan-Transite haben zurzeit überhaupt Hochsaison: Alle 16 Tage können sie beobachtet werden – passend zur Umlaufperiode des Mondes.

Der letzte Schattentransit findet am 6. Oktober statt. Noch bis zum 25. Jänner 2026 kann man durch Teleskope beobachten, wie die schwach leuchtende Mondscheibe über Saturn zieht.

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ISS trifft Saturn

Neben dem Planeten Saturn, der rechts mit schmalen Ringen zu sehen ist, sieht man links die Internationale Raumstation ISS als verschwommene Gestalt.

Bildcredit und Bildrechte: A.J. Smadi

Saturn geht diesen Monat um Mitternacht auf. Seine Ringe sind derzeit so ausgerichtet, dass wir von der Erde aus auf ihre Kante blicken. Am 6. Juli posierte Saturn mit der Internationalen Raumstation ISS in den frühen Morgenstunden kurz für ein Foto.

Diese besondere Aufnahme war nur in einer Straße in Washington in den USA möglich. Für dieses Bild war viel Planung notwendig. Es entstand aus mehreren Einzelbildern aus einer Videoaufnahme und zeigt den Moment, als Saturn und die ISS sich im Teleskop am nächsten waren. Die ISS befindet sich in einem niedrigen Orbit, doch der Abstand zwischen ihr und dem Gasriesen beträgt beinahe 14 Milliarden Kilometer! Die scheinbare Größe ist zwar vergleichbar, doch die ISS war um vieles heller als Saturn. Daher wurde der Planet auf dem fertigen Bild heller gemacht.

Dieses Foto einer ISS-Saturn-Konjunktion war nur durch überaus präzise zeitliche Planung und die genaue Wahl des Beobachtungsortes überhaupt möglich.

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Enceladus in Echtfarben

Der Saturnmond Enceladus im Bild ist in Echtfarben dargestellt. Er ist etwa zu drei Vierteln beleuchtet. Auf seiner hellen Oberfläche verlaufen tiefe Rillen. Oben sind kreisrunde Krater, die offenbar älter sind als der Rest seiner Oberfläche.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Gibt es Leben in den Ozeanen, die sich auf dem Saturnmond Enceladus unter der Oberfläche befinden? Ein Grund, warum wir das denken, hat mit den langen Strukturen zu tun. Sie werden mitunter „Tigerstreifen“ genannt. Es ist bekannt, dass sie aus dem Inneren des Monds Eis ins All speien. Dadurch entstehen über diesen Rissen Wolken aus feinen Eispartikeln. Besonders deutlich wird das über dem Südpol. Der mysteriöse E-Ring in Saturns Ringsystem entsteht auf diese Weise. Beweise dafür lieferte die robotische Raumsonde Cassini. Sie umflog den Saturn von 2004 bis 2017.

Dieses hoch aufgelöste Bild von Enceladus entstand bei einem nahen Vorbeiflug. Wir zeigen es in Echtfarben. Die tiefen Gletscherspalten liegen zum Teil im Schatten. Warum Enceladus so aktiv ist, bleibt ein Rätsel. Der Nachbarmond Mimas ist etwa gleich groß. Im Vergleich ist er anscheinend ziemlich reglos.

Eine Analyse von ausgeworfenen Eiskörnchen ergab, dass sie komplexe organische Moleküle enthalten. Diese großen kohlenstoffreichen Moleküle verstärken den Verdacht, dass der Ozean unter der Oberfläche von Enceladus Leben enthalten könnte. Es ist aber kein Beweis.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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