Ein dunkler, staubiger Himmel

Dunkle Nebel durchziehen das Bild. Dazwischen leuchten einzelne blaue Reflexionsnebel um Sterne. Links oben ist der Nebel VdB 27 beim veränderlichen Stern RY Tau, rechts unten der kleine Adlerkükennebel, er steht Kopf.

Bildcredit und Bildrechte: Scott Rosen

Das breite Mosaik zeigt den staubigen Himmel im Sternbild Stier. Die dunklen, blassen reflektierenden Nebel in der reichhaltigen Molekülwolke der Region liegen im Orion-Arm unserer Milchstraße. Das Sichtfeld ist sechs Grad breit. Es beginnt beim langen, dunklen Nebel LDN 1495 links unten und reicht bis zum verkehrten Kopf des Adlerjungen-Nebels LBN 777 rechts unten, der an einen Vogel erinnert.

Kleine bläuliche Reflexionsnebel umgeben die blasseren Taurus-Sterne im Bild. Sie kommen neben den bekannten, helleren Himmelsspektakeln im Sternbild oft kaum zur Geltung. Der gelbliche Nebel VdB 27 links oben steht in Verbindung mit dem jungen, veränderlichen Stern RY Tau.

Die Taurus-Molekülwolke ist nur 400 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre diese dunkle Ansicht breiter als 40 Lichtjahre. Sie ist eine der nächstliegenden Regionen, in denen Sterne mit geringer Masse entstehen.

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NGC 6240: verschmelzende Galaxien

Mitten im Bild leuchtet eine Galaxie, deren Aussehen an eine Explosion erinnert. Im Inneren sind rote und dunkle Wolken über einem hellgelben Zentrum. Im Hintergrund leuchten nur wenige Sterne.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis (STScI / AURA), A. Evans (U. Virginia / NRAO / Stony Brook U.)

NGC 6240 bietet einen seltenen, flüchtigen Blick auf eine nahe kosmische Katastrophe, die in den letzten Zügen liegt. Im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) findet eine gigantische Kollision zweier Galaxien statt. Sie sind ungefähr 400 Millionen Lichtjahre entfernt.

Aus den verschmelzenden Galaxien strömen verzerrte Gezeitenschweife. Sie bestehen aus Sternen, Gas und Staub. Im Inneren finden schnelle, heftige Ausbrüche an Sternbildung statt. Die beiden massereichen Schwarzen Löcher in den ursprünglichen galaktischen Kernen verschmelzen zu einem einzigen, noch massereicheren Schwarzen Loch. Bald bleibt eine einzige große Galaxie übrig.

Dieses dramatische Bild zeigt die Szenerie. Es ist ein Komposit aus Bilddaten, die mit den Hubble-Kameras ACS und WPC3 mit Schmalband- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Die Wellenlängen reichen vom nahen Infrarot bis ins sichtbare Licht.. Die Ansicht ist in der geschätzten Entfernung von NGC 6240 breiter als 300.000 Lichtjahre.

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Der prächtige Pferdekopfnebel

Im Hintergrund sind unten braune Wolken, oben hellrote Schleier. Am "Horizont" zeichnet sich eine dunkle Wolke ab, die an einen Pferdekopf erinnert. Rechts unten ist ein heller Stern von einem blauen Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Giuseppe Carmine Iaffaldano; Bearbeitung: Roberto Colombari

Diese prächtige interstellare Staubwolke wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt. Sie hat zufällig eine erkennbare Form angenommen. Passenderweise heißt sie Pferdekopfnebel. Sie in den gewaltigen Orion-Wolkenkomplex eingebettet, der ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt ist.

Die dunkle Wolke ist zirka fünf Lichtjahre „groß“. Sie ist als Barnard 33 katalogisiert. Wir sehen sie nur, weil ihr undurchsichtiger Staub als Silhouette vor dem leuchtend roten Emissionsnebel IC 434 liegt.

In der dunklen Wolke entstehen Sterne. Links unten liegt der blaue Reflexionsnebel NGC 2023. Er bildet einen starken Kontrast zu den anderen Nebeln. NGC 2023 umgibt einen heißen jungen Stern. Das prächtige Bild entstand aus Aufnahmen, die mit Schmal- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden.

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Die massereiche nahe Spiralgalaxie NGC 2841

Wir blicken schräg auf die Scheibe einer Galaxie, in der Mitte leuchtet sie hellgelb, der äußere Teil ist rötlich und stark strukturiert mit sehr eng gewundenen Spiralarmen.

Bildcredit: Hubble, Subaru; Zusammensetzung und Bildrechte: Roberto Colombari

Sie ist eine der massereicheren Galaxien, die wir kennen. Die Spiralgalaxie NGC 2841 ist etwa 46 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

Die scharfe Ansicht zeigt das prächtige Inseluniversum mit dem markanten gelblichen Kern und der galaktischen Scheibe. Die gefleckten Spiralarme sind eng gewundenen. Darin sind Staubbahnen, kleine rötliche Sternbildungsregionen und junge blaue Sternhaufen eingebettet. Im Kontrast dazu haben andere Spiralgalaxien breite, ausladende Arme mit großen Sternbildungsregionen.

NGC 2841 ist mehr als 150.000 Lichtjahre breit. Somit ist sie größer als unsere Milchstraße. Das Kompositbild entstand aus den Aufnahmen zweier Teleskope. Eines war das 2,4 Meter große Weltraumteleskop Hubble im Orbit, das andere das 8,2-Meter-Subaru-Teleskop auf der Erde. Röntgenbilder zeigen, dass Winde und Explosionen von Sternen heiße Gasschwaden in einen Hof um NGC 2841 hinaustreiben.

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Haufen und Sternbildungsregion Westerlund 2

Rechts oben ist ein gleißender Sternhaufen vor dunklem Hintergrund, links unten breitet sich eine helle Staubwolke bogenförmig um den Haufen. Darin sind Staubsäulen, die auf den Haufen zeigen.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, das Hubble-Vermächtnis-Team (STScI / AURA), A. Nota (ESA/STScI) und das Westerlund-2-Scienceteam

Die kosmische Szene zeigt einen jungen Sternhaufen und die Sternbildungsregion Westerlund 2. Sie liegen 20.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schiffskiel (Carina). Das Bild entstand mit Hubbles Kameras im nahen Infrarot und im sichtbaren Licht. Es feiert den 25. Jahrestag des Weltraumteleskops Hubble. Es startete am 24. April 1990.

Die dichte Ansammlung heller, massereicher Sterne im Haufen ist etwa 10 Lichtjahre groß. Starke Sternwinde und die Strahlung der massereichen jungen Sterne meißelten das Gas und den Staub in der Region zu Säulen, die Sterne bilden. Sie zeigen zum Haufen im Zentrum. Rote Flecken zwischen den hellen Sternen sind matte, neue Sterne im Haufen, die noch die Gas- und Staubkokons ihrer Entstehung eingebettet sind.

Das Jubiläums-Sichtfeld von Hubble zeigt viele gleichmäßig verteilte, hellere blaue Sterne. Sie befinden sich wahrscheinlich nicht im Haufen Westerlund 2, sondern davor und näher bei uns.

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Die einarmige Spiralgalaxie NGC 4725

Im Bild schwebt eine Spiralgalaxie, die nur einen einzigen Spiralarm besitzt. Um den gelblichen Kern verläuft ein Ring aus blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen. Rechts oben ist eine viel weiter entfernte gewöhnliche Spiralgalaxie. Nur wenige Sterne sind im Bild verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die meisten Spiralgalaxien haben zwei oder mehr Spiralarme. Dazu gehört auch unsere Milchstraße. Doch NGC 4725 hat nur einen Arm. Auf diesem scharfen Farbkompositbild windet sich eine einzelne spira mirabilis um einen markanten Ring. Er besteht aus bläulichen jungen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen.

In der seltsamen Galaxie verlaufen auch undurchsichtige Staubbahnen. Sie hat einen gelblichen Zentralbalken, der aus einer älteren Sternpopulation besteht. Der Durchmesser von NGC 4725 beträgt mehr als 100.000 Lichtjahre. Sie ist 41 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir finden sie im gut gekämmten Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).

Mit Computern können wir simulieren, wie einzelne Spiralarme entstehen. Dabei zeigt sich, dass Arme entstehen können, die entweder vorausziehen oder nachfolgen. Die Richtung bezieht sich auf die Gesamtrotation der Galaxie. Rechts oben ist eine sehr viel weiter entfernte Spiralgalaxie. Sie sieht viel traditioneller aus.

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Mystischer Berg und Staubsäulen

Wie ein Berg ragen Staubgebilde im Carinanebel auf. Eigentlich wären sie beinahe durchsichtig, doch sie enthalten einen kleinen Anteil Staub. Einige Säulen verströmen symmetrische Materieströme, sogenannte Herbig-Haro-Objekte.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: David Forteza)

Im Carinanebel kämpfen Sterne gegen Staub, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt verdampfen das energiereiche Licht und die Winde massereicher, neu entstandener Sterne die staubhaltigen Sternschmieden, in denen sie entstanden sind, und lösen sie auf.

Die Säulen im Carinanebel kennt man formlos als mystischer Berg. Sie wirken wie dunkler Staub, doch sie bestehen hauptsächlich aus durchsichtigem Wasserstoff. Staubsäulen wie diese sind viel dünner als Luft. Sie sehen nur deshalb wie Berge aus, weil sie einen relativ geringen Anteil an undurchsichtigem interstellarem Staub enthalten.

Dieses Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und von einem Amateur digital neu bearbeitet. Es zeigt eine Region in Carina, die etwa drei Lichtjahre groß ist. In wenigen Millionen Jahren sitzen die Sterne am längeren Hebel, und der ganze Staubberg wird zerstört.

Schon gewusst? Diese Woche ist internationale Dark Sky Week!

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NGC 2903 – fehlendes Juwel im Löwen

Die Galaxie NGC 2903 im Sternbild Löwe hat ausladende blaue Spiralarme. In der Mitte findet heftige Sternbildung statt. Im Bild erkennt man Sternbildungsregionen an ihrem verräterischen rötlichen Leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Die beliebte Balkenspiralgalaxie NGC 2903 ist nur etwa 20 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie leuchtet im nördlichen Frühlingssternbild Löwe, oben im Löwenkopf. Manche sehen in diesem Teil des Sternbildes ein verkehrtes Fragezeichen oder eine Sichel. NGC 2903 ist auf der Nordhalbkugel eine der helleren Galaxien. Doch zum allgemeinen Erstaunen fehlt sie in Charles Messiers Katalog nebeliger Himmelsobjekte.

Dieses Bild entstand mit einem kleinen Teleskop auf der Erde. Es zeigt die prachtvollen Spiralarme der Galaxie. Sie sind von jungen, blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen gesäumt. Auch faszinierende Details im hellen Kern von NGC 2903 sind abgebildet. Sie zeigen eine beachtliche Mischung alter und junger Sternhaufen mit gewaltigen Staub- und Gaswolken.

NGC 2903 zeigt nahe der Mitte eine außergewöhnlich hohe Sternbildungsaktivität. Sie leuchtet auch in den Wellenlängen von Radiostrahlung, Infrarot– und Ultraviolettlicht sowie Röntgenstrahlung. Ihr Durchmesser beträgt etwa 80.000 Lichtjahre. Damit ist NGC 2903 nur ein wenig kleiner als unsere Milchstraße.

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