Messier 43

Links im Bild leuchtet ein blauer Nebel, vor dem Sterne dünn verteilt sind, in der Mitte leuchtet ein heller Stern. Der Nebel ist von einem rötlichbraunen Nebelwall umgeben. Rechts sind dunkle Nebel mit einigen helleren Fasern, darin leuchten einige rötliche Gebiete.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Obs.), Igor Chilingarian (Harvard-Smithsonian CfA)

Der Nebel Messier 43 wird zwar oft fotografiert, aber nur selten erwähnt. Die große eigenständige Sternbildungsregion gehört zu einem Komplex aus Gas und Staub, in dem Sterne entstehen. Sie enthält auch den größeren, berühmten Nachbarn Messier 42, den großen Orionnebel. Dieser wäre unter dem Bild.

Die Nahaufnahme von Messier 43 entstand beim Test der Leistungsfähigkeit eines Nahinfrarot-Instruments. Es war an einem der 6,5-Meter-Magellan-Zwillingsteleskope am Las-Campanas-Observatorium montiert. Es steht in den chilenischen Anden.

Im Kompositbild sind die unsichtbaren Infrarot-Wellenlängen in blauen, grünen und roten Farben dargestellt. Nahinfrarot kann interstellare Staubhöhlen durchdringen, die vor dem sichtbaren Licht verborgen sind. Damit kann man auch kühle, braune Zwergsterne in der komplexen Region untersuchen.

Messier 43 und sein berühmter Nachbar liegen am Rand von Orions gewaltiger Molekülwolke. Sie sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist das Sichtfeld ungefähr 5 Lichtjahre breit.

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M64: Die Blaues-Auge-Galaxie

Die Galaxie M64 im Sternbild Haar der Berenike hat ein wildes Aussehen. Auf diesem Bild ist ein braunrötlich leuchtender Kern von blauen Schlieren umgeben, außen herum verlaufen diffuse spiralförmige Sternennebel.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller, Jimmy Walker

Diese große, helle und prächtige Spiralgalaxie ist Messier 64. Auf Teleskopansichten erinnert sie oft an ein schweres Augenlid. Daher wird sie auch Blaues-Auge-Galaxie oder Dornröschengalaxie genannt. M64 ist zirka 17 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im gut frisierten nördlichen Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Auf dieser farbigen Abbildung würde auch „Rotes Auge“ passen.

Riesige Staubwolken verdecken die Seite der Zentralregion von M64, die zu uns zeigt. An ihren Rändern verläuft das verräterische rötliche Leuchten von Wasserstoff, an dem man Regionen mit Sternbildung erkennt. Doch sie sind nicht das einzige seltsame Merkmal dieser Galaxie.

Es zeigte sich, dass M64 eigentlich aus zwei konzentrischen Systemen besteht, die gegenläufig rotieren. Alle Sterne in M64 wandern in die gleiche Richtung wie das interstellare Gas in der Zentralregion der Galaxie. Doch das Gas in den äußeren Regionen weiter als etwa 40.000 Lichtjahre hinaus rotiert in die entgegengesetzte Richtung.

Das staubige Auge und die bizarre Rotation entstanden wahrscheinlich, indem zwei Galaxien vor Milliarden Jahren verschmolzen sind.

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M101: Die Feuerradgalaxie

Die Galaxie M101 im Bild ist direkt von oben zu sehen. Sie ist von lebhaften Spiralarmen umgeben, die um ihr gelb leuchtendes Zentrum kreisen.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Warum sind viele Galaxien spiralförmig? Ein plakatives Beispiel ist die Galaxie M101. Sie ist etwa 27 Millionen Lichtjahre entfernt, also relativ nahe. Daher können wir sie genau untersuchen. Wir beobachten Hinweise, dass eine nahe Begegnung und gravitative Wechselwirkung mit einer benachbarten Galaxie Schwerewellen mit verdichtetem Gas hervorrief.

Die Wellen umkreisen das Zentrum der Galaxie. Sie komprimieren vorhandenes Gas und lösen Sternbildung aus. Daher besitzt die Feuerradgalaxie M101 mehrere extrem helle Sternbildungsregionen. Sie werden als HII-Regionen bezeichnet und breiten sich in den Spiralarmen aus. M101 ist so groß, dass ihre gewaltige Gravitation kleinere Galaxien in der Umgebung verzerrt.

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Galaxie NGC 7714 nach Kollision

Eine verzerrte Spiralgalaxie ist von einem nebelartigen Ring aus gelblichen Sternen umgeben, von dem ein Schweif nach rechts reicht. In der Galaxie sind leuchtend blaue Sternbildungsgebiete.

Bildcredit: NASA, ESA; Danksagung: A. Gal-Yam (Weizmann Inst.)

Springt diese Galaxie durch einen riesigen Ring aus Sternen? Das vielleicht nicht. Die genaue Dynamik im Bild ist noch unklar. Bekannt ist aber, dass die Galaxie NGC 7714 kürzlich bei einer Kollision mit einer benachbarten Galaxie gestreckt und verzerrt wurde.

Die kleinere Nachbarin NGC 7715 liegt links außerhalb des Bildes. Sie stieß vermutlich mitten durch NGC 7714. Beobachtungen lassen vermuten, dass der hier gezeigte goldene Ring aus Millionen älterer sonnenähnlicher Sterne besteht, die wahrscheinlich zusammen mit den inneren bläulicheren Sternen wandern. Im Kontrast dazu findet anscheinend im hellen Zentrum von NGC 7714 ein Ausbruch an Sternbildung statt.

NGC 7714 liegt etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Fische (Pisces). Die Wechselwirkungen zwischen diesen Galaxien begannen wahrscheinlich vor ungefähr 150 Millionen Jahren. Sie sollten mehrere Hundert Millionen Jahre andauern. Danach könnte eine einzige zentrale Galaxie entstehen.

APOD-Retrospektive: verzerrte und wechselwirkende Galaxien

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Sternbildungsgalaxie M94

Das gelbliche Innere der Galaxie M94 im Sternbild Jagdhunde ist im Bild von einem blau leuchtenden Kranz umgeben. Außen herum läuft ein graugelber Ring, der nicht geschossen und auffallend komplex ist.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Orazi

Warum ist das Zentrum von M94 so hell? Die Spiralgalaxie M94 hat einen Ring aus neu entstandenen Sternen. Sie sind um ihren Kern angeordnet. Das verleiht der Galaxie nicht nur eine ungewöhnliche Erscheinung, sondern auch ein starkes inneres Leuchten.

Eine der besten vorläufigen Hypothesen lautet, dass ein länglicher Knoten aus Sternen, der als Balken bezeichnet wird und in M94 rotiert, einen Ausbruch an Sternbildung im inneren Ring auslöste. Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass der äußere, blassere Ring nicht geschlossen ist. Er ist außerdem relativ komplex.

Die Galaxie M94 ist etwa 30.000 Lichtjahre groß und an die 15 Millionen Lichtjahre entfernt. Man sieht sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici).

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NGC 7822 im Kepheus

Mitten im Bild ist ein zart schimmernder Nebel von vielen dunklen Staubranken überzogen. Im Nebel sind Sternbildungssäulen erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Heiße junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen sich in NGC 7822. Die leuchtende Sternbildungsregion ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Sie liegt am Rand der riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Diese farbige Himmelslandschaft zeigt markante helle Ränder und dunkle Formen im Nebel.

Die Bilddaten wurden mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel sind in blauen, grünen und roten Farbtönen abgebildet. Die Energie für die Emissionen der Atome stammt von der energiereichen Strahlung heißer Sterne. Sie verströmen mächtige Winde und Strahlung, diese formen und erodieren auch die dichteren Säulengestalten.

Noch immer können durch Gravitationskollaps in den Säulen Sterne entstehen. Weil aber die Säulen wegerodiert werden, verliert jeder entstehende Stern am Ende den Zugang zu seinem Vorrat an Sternstoff. Das Sichtfeld ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ungefähr 40 Lichtjahre breit.

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Ein dunkler, staubiger Himmel

Dunkle Nebel durchziehen das Bild. Dazwischen leuchten einzelne blaue Reflexionsnebel um Sterne. Links oben ist der Nebel VdB 27 beim veränderlichen Stern RY Tau, rechts unten der kleine Adlerkükennebel, er steht Kopf.

Bildcredit und Bildrechte: Scott Rosen

Das breite Mosaik zeigt den staubigen Himmel im Sternbild Stier. Die dunklen, blassen reflektierenden Nebel in der reichhaltigen Molekülwolke der Region liegen im Orion-Arm unserer Milchstraße. Das Sichtfeld ist sechs Grad breit. Es beginnt beim langen, dunklen Nebel LDN 1495 links unten und reicht bis zum verkehrten Kopf des Adlerjungen-Nebels LBN 777 rechts unten, der an einen Vogel erinnert.

Kleine bläuliche Reflexionsnebel umgeben die blasseren Taurus-Sterne im Bild. Sie kommen neben den bekannten, helleren Himmelsspektakeln im Sternbild oft kaum zur Geltung. Der gelbliche Nebel VdB 27 links oben steht in Verbindung mit dem jungen, veränderlichen Stern RY Tau.

Die Taurus-Molekülwolke ist nur 400 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre diese dunkle Ansicht breiter als 40 Lichtjahre. Sie ist eine der nächstliegenden Regionen, in denen Sterne mit geringer Masse entstehen.

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NGC 6240: verschmelzende Galaxien

Mitten im Bild leuchtet eine Galaxie, deren Aussehen an eine Explosion erinnert. Im Inneren sind rote und dunkle Wolken über einem hellgelben Zentrum. Im Hintergrund leuchten nur wenige Sterne.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis (STScI / AURA), A. Evans (U. Virginia / NRAO / Stony Brook U.)

NGC 6240 bietet einen seltenen, flüchtigen Blick auf eine nahe kosmische Katastrophe, die in den letzten Zügen liegt. Im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) findet eine gigantische Kollision zweier Galaxien statt. Sie sind ungefähr 400 Millionen Lichtjahre entfernt.

Aus den verschmelzenden Galaxien strömen verzerrte Gezeitenschweife. Sie bestehen aus Sternen, Gas und Staub. Im Inneren finden schnelle, heftige Ausbrüche an Sternbildung statt. Die beiden massereichen Schwarzen Löcher in den ursprünglichen galaktischen Kernen verschmelzen zu einem einzigen, noch massereicheren Schwarzen Loch. Bald bleibt eine einzige große Galaxie übrig.

Dieses dramatische Bild zeigt die Szenerie. Es ist ein Komposit aus Bilddaten, die mit den Hubble-Kameras ACS und WPC3 mit Schmalband- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Die Wellenlängen reichen vom nahen Infrarot bis ins sichtbare Licht.. Die Ansicht ist in der geschätzten Entfernung von NGC 6240 breiter als 300.000 Lichtjahre.

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