Der Mond tritt in den Erdschatten

Am Himmel ragt von oben eine Lichtspur ins Bild, die nach unten hin immer schmäler wird. Es ist der Mond, der in den Erdschatten tritt. Vorne steht links ein Baum auf einer Wiese, hinten ragen bewaldete Hügel auf.

Bildcredit und Bildrechte: Thodoris Tzalavras

Von 27. auf 28. September beobachteten viele Leute auf der ganzen Nachtseite der Erde den Mond. Dabei sahen sie eine totale Mondfinsternis. Das dramatische Spektakel am Himmel wurde an vielen Orten dokumentiert.

Dieses Bild der Mondfinsternis wirkt etwas seltsam und unvertraut. Es entstand mit einer Kompaktkamera aus einer verflossenen Ära. Eine Graflex-Kamera wurde mit einem 4×5 Zoll großen Stück Film bestückt. Sie war auf Zypern auf einem Stativ montiert. Der Verschluss wurde 90 Minuten geöffnet. In dieser Zeit zeichnete sie die Spur des Vollmondes im Perigäum auf, und zwar vom Beginn der partiellen Finsternisphase (oben) bis zur Mitte der Totalität.

Der Mond stand über dem westlichen Horizont. Als der Mond in den Erdschatten trat, wurde er im Lauf der Finsternis immer schwächer und die Mondspur schmäler.

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Finsternisablauf auf La Palma

Links zeigt eine Fischaugenaufnahme den Verlauf einer totalen Mondfinsternis. Die Größe der Projektion links entspricht der Erde, wenn man sie mit dem total verfinsterten Mond rechts vergleicht.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro (TWAN)

Die dramatische Bildserie links zeigt die totale Mondfinsternis im September. Sie verläuft über der rauen Landschaft und einem Wolkenmeer auf der kanarischen Insel La Palma. Die Helligkeit des Vollmondes im Perigäum ist in eine runde Fischaugenprojektion gefasst. Die Helligkeit ändert sich dramatisch, wenn man sie abseits der totalen Finsternis mit dem schwachen Leuchten bei der langen Totalität vergleicht, die 72 Minuten dauerte.

Das Einzelbild rechts zeigt die dunkle rote Mondscheibe bei der totalen Finsternis. Der Mond steht tief im Erdschatten. Die Größe des verfinsterten Mondbildes rechts zeigt den ungefähren Größenvergleich von Mond und Erde. Die Projektion des Finsternisablaufs links veranschaulicht die Größe der Erde.

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Ein blauer Blutmond

Der Mond ist in den rötlichen Erdschatten getaucht. Rechts unten leuchtet der Rand bläulich, dort fällt Sonnenlicht darauf, das durch die Ozonschicht der Erde gedrungen war.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Dieser scharfe Schnappschuss wurde mit Teleskop fotografiert. Er zeigt den Erntemond spät im September. Hier war er zu Beginn einer totalen Mondfinsternis ganz in den dunklen Kernschatten der Erde getaucht. Es war die letzte Finsternis einer Tetrade. Das ist eine Serie von vier aufeinanderfolgenden totalen Mondfinsternissen.

Der Vollmond stand nahe dem Perigäum und war besonders dunkel. Die Farbe der totalen Finsternis war ein tiefes Blutrot, da die Mondoberfläche Licht in den Erdschatten bricht, das von den niedrigen Schichten der Atmosphäre gefiltert wird. Aus der Mondperspektive stammt das rötliche Licht von allen Sonnenauf- und untergängen am Erdrand.

Doch knapp am Schattenrand hat der Mond einen eindeutig blauen Farbstich. Auch das blaue Mondlicht der Finsternis wird durch die Erdatmosphäre gefiltert. Es stammt von Sonnenstrahlen, die durch hohe Atmosphärenschichten dringen und von Ozon gefärbt werden. Ozon streut rotes Licht und ist für blaues Licht durchlässig.

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Verfinstert am Südhimmel

Über den Kuppeln der Magellan-Teleskope wölbt sich die Milchstraße. Rechts oben leuchtet der tiefrote Mond. Nachthimmellicht schimmert am Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium)

Das faszinierende Panorama vom Südhimmel zeigt die bunte Nacht vom 27. auf 28. September. Über den Kuppeln der Magellan-Zwillingsteleskope am Las-Campanas-Observatorium wölbt sich die zentrale Milchstraße mit diffusem Leuchten und dunklen Furchen. Die Kuppeln sind 6,5 m breit.

Der tiefrote Mond prägt das Bild. Die totale Mondfinsternis beim Perigäum wurde lang erwartet. Dabei tauchte der Mond in den Erdschatten. Er reflektiert das Licht aller Sonnenauf- und -untergänge, das in den kegelförmigen Kernschatten der Erde gestreut wird.

Die empfindliche Digitalkamera zeigt den verfinsterten Mond in malerischem Rot und weitere Farben der Nacht. Dazu gehören rote und grüne Schatten von Nachthimmellicht in der Atmosphäre. Links unter dem Mond schimmert die Andromedagalaxie hinter dem rötlichen Luftleuchten und den Lichtern am Horizont. Sie ist ein winziger Fleck. Das ganze Panorama zeigt links die Magellanschen Wolken. Sie sind Begleitgalaxien der Milchstraße.

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Totale Supermondfinsternis mit Gewitter

Der Mond wandert über den Himmel und taucht in den Erdschatten ein. Der Blick reicht von Ibiza übers Meer. Am Horizont zuckt ein Blitz aus den Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Antonio Hervás

Was ist seltener als eine totale Finsternis bei Supermond? Wie wäre es mit einer totalen Finsternis bei Supermond über einem Gewitter? Gestern wurde so ein elektrisierender Ablauf auf Ibiza fotografiert. Ibiza ist eine Insel südöstlich von Spanien. Der Astrofotograf hatte den Ort wegen seiner Schönheit gewählt. Er wollte den ganzen Finsternisablauf fotografieren. Alles, was für die Dokumentation einer unvergesslichen Finsternis noch nicht passte, war das Wetter.

Was zu Beginn wie eine Störung am Horizont aussah, wurde ein Segen. Das Kompositbild entstand aus mehr als 200 digital kombinierten Bildern. Sie wurden während der Nacht am selben Ort fotografiert. Man sieht, wie der Vollmond unterging. Dabei verblasste er im rötlichen Erdschatten und wurde wieder hell. Ein zufälliger Blitz spiegelt sich rechts neben der 400 Meter hohen Felsinsel Es Vedrà im Mittelmeer.

Die nächste totale Finsternis mit einem großen, hellen Supermond findet 2033 statt. Doch die nächste totale Mondfinsternis gibt es schon im Jänner 2018. Am besten sieht man sie in Ostasien und Australien.

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Totale Mondfinsternis über Waterton Lake

Hinter dem Waterton Lake und den Gipfeln des Glacier-Nationalparks wandert der Mond über den Himmel. In der Mitte taucht er in den Erdschatten ein. Mit dem Mond wandern auch Mars, Spica und Saturn über den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka / TWAN / www.blue-moon.ca

Der Ablauf einer totalen Mondfinsternis wurde im April 2014 fotografiert. Der Blick reicht nach Süden über den eisigen Waterton Lake in einem Nationalpark im kanadischen Alberta auf dem Planeten Erde. Hinten am Horizont stehen die Gipfel des Glacier-Nationalparks in den USA.

Alle 10 Minuten hielt eine Aufnahme die Position und Finsternisphase des Mondes fest. Der Mond wanderte von links nach rechts über die zerklüfteten Berge und die Lichter von Waterton. Der Ablauf zeigt effektvoll die totale Phase der Finsternis. Sie dauerte etwa 80 Minuten.

Schon 270 v. Chr. maß der griechische Astronom Aristarch die Dauer von Mondfinsternissen ohne Digitaluhr und Kamera. Er dachte sich eine einfache, erstaunlich genaue Methode aus. Anhand der Geometrie und der Finsternisdauer berechnete er die Entfernung des Mondes in Erdradien.

Der Finsternisablauf im Bild zeigt auch die Positionen des Mars rechts über dem Mond. Der helle Stern Spica leuchtet neben der rötlichen Mondscheibe und Saturn links darunter.

Galerie: die Supermondfinsternis von letzter Nacht

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Heute Nacht: Supermondfinsternis

Videocredit: GSFC der NASA, David Ladd (USRA) und Krystofer Kim (USRA)

Heute Nacht verblasst der helle Vollmond ins Rötliche. Der Mond wird heute Nacht besonders hell, weil er seine voll beleuchtete Phase nahe bei dem Punkt seiner elliptischen Bahn erreicht, wo er der Erde sehr nahe steht. Weil er so groß ist und so hell leuchtet, nennt man heutigen Vollmond einen Supermond. Das ist allerdings etwas übertrieben, weil dieser Vollmond nur ein bisschen größer und heller ist als normalerweise.

Doch der Mond verblasst und wird rötlich, weil außerdem eine totale Mondfinsternis stattfindet. Dabei taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein. Die zarte rote Farbe entsteht, weil die Erdatmosphäre blaues Sonnenlicht stärker streut. Man nennt den Vollmond von heute auch Erntemond, weil sich er in zeitlicher Nähe zum Äquinoktium im September auftritt. Auf der Nordhalbkugel wird zu diese Zeit die Ernte eingebracht.

Totale Finsternisse bei Supervollmond sind eher selten. Die letzte Supermondfinsternis fand 1982 statt. Die nächste Gelegenheit haben wir 2033. Die Supermondfinsternis heute Nacht dauert länger als eine Stunde. Im Osten von Nordamerika sieht man sie am besten nach Sonnenuntergang. In Südamerika findet sie um Mitternacht statt und in Westeuropa morgens vor Sonnenaufgang.

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Golden-Gate-Finsternis

Über der Golden-Gate-Bridge leuchtet der total verfinsterte Mond. Brücke und Mond spiegeln sich im Wasser der San Francisco Bay Area.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Schatten spielen auf dem Wasser und am Himmel im abgebildeten Panorama vom 4. April. Es zeigt die Mondfinsternis über der Golden Gate Bridge in San Francisco. Der Vollmond liegt knapp im Erdschatten. Er ist bei der kurzen totalen Phase noch gut erkennbar.

Die nächtliche Landschaft mit Stadt und Himmel zeigt den großen Umfang an Helligkeit, die man mit bloßem Auge erkennt. Diese totale Mondfinsternis war die kürzeste des Jahrhunderts. Sie war auch die dritte von vier totalen Mondfinsternissen, die nacheinander stattfanden. So eine Serie wird als Tetrade bezeichnet. Die Finsternisse ereignen sich in Intervallen von fast exakt in sechs Monaten.

Die ersten zwei Finsternisse der Tetrade fanden letztes Jahr am 15. April und am 8. Oktober statt. Die nächste und letzte Finsternis in Serie sehen wir am 28. September. Diese Tetrade von 2014 bis 2015 ist eine von acht Tetraden totaler Mondfinsternisse im 21. Jahrhundert.

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