Der rückläufige Mars

Vor einem Sternenhimmel, in dem die Sternbilder eingezeichnet sind, sind die Positionen des Planeten Mars abgebildet, er zieht in der Mitte scheinbar eine Schleife.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Warum läuft der Mars scheinbar rückwärts? Die meiste Zeit über läuft der Mars am irdischen Himmel in eine Richtung – langsam und stetig vor dem Hintergrund weit entfernter Sterne.

Etwa alle zwei Jahre jedoch zieht die Erde am Mars auf ihrem Weg um die Sonne innen vorbei. Während der größten Annäherung dieser Passage im vergangenen Jahr ließ die Nähe des Mars den Roten Planeten größer und heller als gewöhnlich erscheinen. Ebenfalls während dieser Zeit schien der Mars am Himmel rückwärts zu laufen – ein Phänomen, das als Rückläufigkeit bezeichnet wird.

Oben abgebildet ist eine Serie von Bildern, die digital so zusammengefügt wurden, dass alle abgebildeten Sterne einander überschneiden. Hier scheint der Mars am Himmel eine Schleife zu ziehen. Nahe dem obersten Teil Schleife zog die Erde am Mars vorbei, und die rückläufige Bewegung war am stärksten ausgeprägt. Rückläufige Bewegungen können auch an anderen Planeten des Sonnensystems beobachtet werden.

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Sterne und Mars

Siehe Der Himmelsausschnitt zeigt die Sterne Castor, Pollux (rechts oben) und Prokyon (links unten), den Planeten Mars (links neben Pollux) und den Sternhaufen Messier 44 (links oben).

Credit und Bildrechte: Doug Zubenel (TWAN)

Beschreibung: Am 4. Mai stand der Mars auf seiner Wanderung über den Abendhimmel in einer Linie mit Kastor und Pollux, den beiden hellen Sternen im Sternbild Zwillinge. Auf dieser lang belichteten Aufnahme der Himmelsanordnung leuchtet der Mars gelblich und bildet einen Kontrast zu Pollux, einem Riesenstern mit einem Planeten der Jupiter-Klasse, und Kastor, einem Mehrfach-Sternsystem.

Kastor und Pollux sind der Sage nach Zwillingsbrüder, doch die beiden Sterne stehen physikalisch gesehen in keinem Zusammenhang. Sie sind etwa 34 und 50 Lichtjahre von uns entfernt. Hier ist auch Prokyon zu sehen, der hellste Stern im Kleinen Hund, sowie der berühmte Sternhaufen M44, der auch als Praesepe bekannt ist. Staub in unserem Sonnensystem, das Sonnenlicht reflektiert, führte zum zarten Band des Zodiakallichtes, das von der rechten unteren Ecke aufsteigt.

Wenn Sie den Mauspfeil über das Bild schieben, erscheinen die Bezeichnungen der dargestellten Objekte. Der helle Mars ist immer noch am westlichen Abendhimmel zu sehen und erreicht heute Nacht den sichelförmigen Mond.

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Geheimnisvolle weiße Felsfinger auf dem Mars

Die Raumsonde Mars Express zeigt ungewöhnliche weiße Felsfinger am Boden eines Marskraters. Beschreibung im Text.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR Mars Express

Wie entstand diese ungewöhnliche weiße Felsformation auf dem Mars? Die Möglichkeit, es könnte sich um ein Salzdepot handeln, das in einem urzeitlichen ausgetrockneten Seebett zurückblieb, stellte sich nach detaillierten Studien als falsch heraus.

Das helle Material wurde anscheinend aus der Umgebung freigelegt, was auf eine geringe Dichte schließen lässt, vielleicht Vulkanasche oder Staub, der vom Wind fortgeweht wurde. Der starke Kontrast zwischen den Felsen und dem umgebenden Sand hängt damit zusammen, dass der Sand ungewöhnlich dunkel ist.

Dieses Bild wurde von der Raumsonde Mars Express im Marsorbit aufgenommen. Die Planetologin Emily Lakdawalla und andere Forschende gaben ihrer Neugier auf diese ungewöhnliche Marslandschaft nach und führten interessante Untersuchungen durch, die sie im Blog der Planetary Society beschrieben. Der rätselhafte weiße Fels ist etwa 15 Kilometer groß und befindet sich in einem etwa 100 Kilometer großen Krater.

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Schichten in Aureum Chaos

Diese Felsnasen auf der Marsoberfläche sind in Falschfarben-Blau dargestellt, sie erinnern an Ozeanwellen.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Auf den ersten Blick wirken diese blauen, hügeligen Formen wie Meereswellen. Doch das Falschfarbenbild der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaisance Orbiters zeigt geschichtete Felsnasen in der Region Aureum Chaos. Die größere Aureum Chaos-Region ist ein chaotisches Durcheinander an erodiertem Gelände im östlichen Teil der riesigen Marsschlucht Valles Marineris.

Die verschiedenen Schichten, aus denen die Aufschlüsse bestehen, stammen vielleicht von Staub oder Vulkanasche, die sich aus der Atmosphäre abgesetzt haben, oder von Staub, der von Marswinden angeweht wurde, oder von Sedimenten, die sich auf dem Boden eines urzeitlichen Sees abgelagert haben.

Diese Nahaufnahme des Roten Planeten umfasst etwa vier Kilometer. Diese Entfernung könnte man auf ebenem Boden in weniger als einer Stunde zu Fuß zurücklegen.

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Felssturz auf dem Mars

Eine Lawine stürzt auf dem Mars über einen Abhang und wirbelt so viel Staub auf, dass die Staubwolke einen Schatten wirft.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wie entstand diese plötzliche Staubwolke auf dem Mars? Durch eine Lawine! Es war die erste Lawine, die je auf einem anderen Planeten fotografiert wurde. Letzten Monat wurde sie vom robotischen Mars Reconnaissance Orbiter auf dem Mars abgebildet.

Das digital überarbeitete Bild zeigt mehrere Schichten aus weißem Eis, das über rotem Fels taut, wobei die Farben nach rechts hin dunkler werden – ein Hinweis auf Marsboden, der mit weniger Eis vermischt ist. Als die mehr als 700 Meter hohe Klippe taute, wirbelte das hinabstürzende Eis Wolken aus Eis und Staub auf, die so dicht waren, dass sie sichtbare Schatten warfen. Der Böschungswinkel der Halde beträgt mehr als 60 Grad. Die ganze Szene wird von rechts oben von der Sonne beleuchtet.

Jeden Frühling taut es auf der Nordhalbkugel des Mars, wenn in dem wärmer werdenden Klima Kohlendioxideis zu Gas sublimiert. Die Untersuchung solcher Lawinen hilft Planetengeologinnen*, die Bodenzusammensetzung des Mars besser zu verstehen.

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Winternacht am Pic du Midi

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Credit und Bildrechte: Alain Sallez (picdumidi.org), David Romeuf (Université Lyon 1)

Beschreibung: Diese traumhafte Aussicht nach Süden vom historischen Berggipfel des Pic du Midi-Observatoriums kombiniert Kuppeln im Mondlicht, einen Winternachthimmel und die verschneiten Gipfel der französischen Pyrenäen. Lichter des Skigebietes La Mongie stören die Nacht, indem sie die nahen Bergpisten beleuchten. Der Schein am fernen Horizont stammt von Städten in Südfrankreich und Spanien.

Der Nachthimmel zeigt Sterne des Sternbildes Orion und Zwillinge mit dem hellen Planeten Mars nahe dem linken oberen Bildrand. Die drei markanten Kuppeln beherbergen von links nach rechts ein 0,6-Meter-Teleskop, das für Amateurastronomen reserviert ist, ein 1-Meter-Teleskop, das dazu verwendet wurde, um die Apollo-Mondlandemissionen zu unterstützen, und das neue CLIMSO für Sonnenbeobachtung.

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Der Weg in den Victoria-Krater

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Credit: Mars Exploration Rover Mission, Cornell, JPL, NASA; Danksagung: Eduardo Tesheiner

Beschreibung: Was erwartet uns im Victoria-Krater? Langsam legt sich der Staub, den die regionalen Staubstürme auf dem Mars der letzten Wochen aufgewirbelt haben. In dieser Zeit waren die beiden Marsrover lahmgelegt. Doch jetzt können die nächsten Aufgaben in Angriff genommen werden. Opportunity erreichte vor einigen Monaten den Victoria-Krater und war schon dabei, in den Krater einzufahren, als unerwartet die Staubstürme aufzogen.

Dieses Bild wurde letzte Woche vom Rover Opportunity übermittelt. Es zeigt eine möglicherweise befahrbare Böschung zum Boden des 750 Meter großen Kraters. Der Victoria-Krater ist der größte, den je einer der beiden Rover bei ihrer Forschungsfahrt zu Gesicht bekam. Die Schichtung der Wälle liefert vielleicht Hinweise zur Zusammensetzung der Marsoberfläche vor dem gewaltigen Einschlag, der den Victoria-Krater schlug.

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Könnte Wasserstoffperoxid-Leben auf dem Mars überleben?

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Credit: Viking-Projekt, NASA

Beschreibung: Gibt es Leben auf dem Mars? Zwar wurden noch keine eindeutigen Beweise für Leben entdeckt, das sich auf dem Mars entwickelt hat, doch die spekulativere Frage, ob einige Lebensformen auf dem Mars überleben könnten, hat eine neue Wende genommen.

Zwei Planetologen erwogen kürzlich folgende Möglichkeit: Wenn extremophile Mikroben eine Mischung aus Wasserstoffperoxid (H₂O₂) und Wasser (H₂O) einbinden würden, wären diese Mikroben sehr wohl in der Lage, in der dünnen, kalten und trockenen Marsatmosphäre zu überleben. Hier auf der Erde existiert Leben, das Wasserstoffperoxid einbindet, merken die Wissenschaftler an, und solches Leben wäre eher in der Lage, auf dem Mars Wasser aufzunehmen. Die Wissenschaftler behaupten auch, dass solches Leben kein Widerspruch zu den unklaren Ergebnissen der Experimente für die Suche nach Leben an Bord der Viking-Landesonden wäre.

Die Debatten über Leben auf dem Mars sind zwar nicht abgeschlossen, erwiesen sich aber wieder einmal als spannend und sind ein Aufmerksamkeitsmagnet für die Medien. Dieses ungewöhnliche Bild der Marsoberfläche wurde 1979 von der Landesonde Viking 2 fotografiert, es zeigt eine dünne Schicht aus jahreszeitlich bedingtem Wassereis.

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