Eine aktive Nacht über den Magellan-Teleskopen


Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Observatory, TWAN); Musikrechte und Lizenz: Airglow von Club 220

Beschreibung: Der Nachthimmel ändert sich ständig. Hier sind die Veränderungen zu sehen, die Ende Juni 2014 hinter den 6,5-Meter-Magellan-Teleskopen am Las-Campanas-Observatorium in Chile im Laufe von sechs Stunden auftraten. Das anfängliche rote Leuchten am Horizont ist Nachthimmellicht – eine leichte Abkühlung von Luft in großer Höhe durch Abstrahlung spezifischer Lichtfarben. Bänder aus Nachthimmellicht sind im ganzen Zeitraffervideo zu sehen. Zu Beginn der Nacht blitzen ganz links Frontscheinwerfer auf. Satelliten schießen vorbei, sie umkreisen die Erde und reflektieren Sonnenlicht. Oben zieht langsam eine lange, dünne Wolke vorbei. Links geht die Große Magellansche Wolke auf, und das ausgedehnte zentrale Band unserer Milchstraße wölbt und dreht sich, während die Erde rotiert. Im Laufe der Nacht schwenken die Magellan-Teleskope und erstarren wieder, während sie zuvor festgelegte Stellen des Nachthimmels erforschen. Jede Nacht ändert sich jeder Himmel anders, obwohl die Phänomene im Spiel meist die gleichen sind.

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Rotes Polarlicht über Australien

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Bildcredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Beschreibung: Was leuchtet rot am Himmel? Ein Polarlicht. 2012 goss ein Sonnensturm, der großteils von der aktiven Sonnenfleckenregion 1402 ausströmte, Teilchen über die Erde, welche Sauerstoffatome hoch in der Erdatmosphäre anregten. Als die Elektronen des angeregten Elements in ihren Grundzustand zurückfielen, strahlten sie ein rotes Licht ab. Wären Sauerstoffatome tiefer in der Erdatmosphäre angeregt worden, wäre das Leuchten vorwiegend grün.

Das hier abgebildete hohe rote Polarlicht war letzte Woche in der Nähe von Flinders in Victoria (Australien) knapp über dem Horizont zu sehen. Am Himmel leuchteten in dieser Nacht auch vertrautere, aber fernere Objekte, etwa links die zentrale Scheibe unserer Milchstraße und rechts die benachbarten Große und Kleine Magellansche Wolke. Ein Zeitraffervideo zeigt die Polarlichter dieser Nacht und das Umfeld der pittoresken Szene. Warum der Himmel nicht auch grün leuchtete, ist nicht bekannt.

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N159 in der Großen Magellanschen Wolke

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Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble

Beschreibung: Dieser kosmische Mahlstrom aus Gas und Staub ist größer als 150 Lichtjahre und nicht allzu weit entfernt. Er liegt an die 180.000 Lichtjahre entfernt südlich vom Tarantelnebel in einer unserer Begleitgalaxien, der Großen Magellanschen Wolke.

Massereiche Sterne sind darin entstanden. Ihre energiereiche Strahlung und die mächtigen Sternwinde formen Gas und Staub und liefern das Leuchten dieser HII-Region, die im Henize-Katalog der Emissions-Sterne und -Nebel in den Magellanschen Wolken als N159 eingetragen ist.

Der helle, kompakte schmetterlingsförmige Nebel links über der Mitte enthält wahrscheinlich massereiche Sterne in einem sehr frühen Entstehungsstadium. Der kompakte Klecks aus ionisiertem Gas wurde erstmals auf Hubble-Bildern aufgelöst und ist als Papillonnebel bekannt.

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Muschelspiel in der GMW

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Bildcredit und Bildrechte: John Gleason

Beschreibung: Die Große magellansche Wolke (GMW), ein faszinierender Anblick am Südhimmel, ist hier mit Schmalbandfiltern abgebildet. Die Filter lassen nur Licht durch, das von ionisierten Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen abgestrahlt wird. Die Atome werden von energiereichem Sternenlicht ionisiert und strahlen Licht in ihrer typischen Wellenlänge ab, wenn die Elektronen wieder eingefangen werden und die Atome einen niedrigeren Energiezustand erreichen. Dadurch wirkt dieses Falschfarbenbild der GMW, als wäre es von muschelförmigen Wolken aus ionisiertem Gas bedeckt, in denen sich massereiche junge Sterne befinden.

Die leuchtenden Wolken werden von starken Sternwinden und ultravioletter Strahlung geformt. Die Wolken sind als H II-Regionen bekannt, weil die Emissionen von Wasserstoff vorherrschen. Der Tarantelnebel, der selbst aus vielen überlappenden Hüllen besteht, ist die große Sternbildungsregion oben in der Mitte.

Die GMW, ein Begleiter unserer Milchstraße, ist ungefähr 15.000 Lichtjahre groß und liegt etwa 180.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwertfisch (Dorado).

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Das kosmische Netz des Tarantelnebels

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Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Beschreibung: Es ist die größte und komplexeste Sternbildungsregion in der gesamten galaktischen Nachbarschaft. Die Region liegt in der Großen Magellanschen Wolke, das ist eine kleine Begleitgalaxie, die unsere Milchstraße umkreist. Der Name Tarantelnebel leitet sich von ihrer spinnenförmigen Erscheinung ab. Doch diese Vogelspinne ist zirka 1000 Lichtjahre groß.

In der Entfernung des Orionnebels in der Milchstraße wäre sie am Himmel etwa 30 Grad (60 Vollmonde) breit. Der Orionnebel ist die erdnächste Sternkrippe und nur 1500 Lichtjahre entfernt. Faszinierende Details des Nebels sind auf diesem Bild erkennbar. Es wurde in Farben erstellt, die vorwiegend von Wasserstoff und Sauerstoff abgestrahlt werden. Die spinnenartigen Arme des Tarantelnebels – auch NGC 2070 (blau, in der Bildmitte) – umgeben einen Sternhaufen, der einige der hellsten, massereichsten Sterne enthält, die wir kennen. Da massereiche Sterne schnell leben und jung sterben, ist es wenig überraschend, dass die kosmische Tarantel nahe dem Schauplatz der erdnächsten Supernova in jüngster Vergangenheit liegt.

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Halloween und der Geisterkopfnebel

Im Bild ist ein heller, strukturierter Nebel zu sehen, der Geisterkopfnebel, mit zwei hellen Flecken, die an Augen erinnern.

Bildcredit: Mohammad Heydari-Malayeri (Pariser Observatorium) et al., ESA, NASA

Beschreibung: Der Ursprung von Halloween ist uralt und astronomisch. Seit dem fünften Jahrhundert v. Chr. wird Halloween als Kreuzvierteltag gefeiert – ein Tag zwischen Äquinoktium (gleicher Tag / gleiche Nacht) und Sonnenwende (kürzester Tag / längste Nacht auf der Nordhalbkugel). Zwar ist morgen Halloween, doch ein aktueller Kalender zeigt, dass der tatsächliche Kreuzvierteltag nächste Woche ist. Ein anderer Kreuz-Viertel-Tag ist der Murmeltiertag.

Moderne Halloweenfeiern haben historische Wurzeln – man verkleidete sich, um die Geister der Toten zu verscheuchen. Eine passende Würdigung dieses uralten Feiertags ist dieser Anblick des Geisterkopfnebels, fotografiert mit dem Weltraumteleskop Hubble. NGC 2080 sieht einem fiktiven Geist ähnlich, ist aber eine Sternbildungsregion in der Großen Magellanschen Wolke, einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße. Der Geisterkopfnebel ist etwa 50 Lichtjahre groß und hier in charakteristischen Farben abgebildet.

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Den Himmel über Argentinien enträtseln

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Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar; Danksagung: Planetario Ciudad de La Plata / CASLEO-Observatorium

Beschreibung: Finden Sie den Kometen? Genau, ein scharfes Auge findet Tausende Sterne, zig Sternbilder, vier Planeten, drei Galaxien und das Zentralband unserer Galaxis – sie alle sind am Himmel dieses spektakulären 180-Grad-Panoramas.

Wenn Sie wissen, wonach Sie suchen müssen, erkennen Sie ein durchdringendes grünes Nachthimmellicht, eine irdische Wolke, den Südhimmelspol und sogar einen fernen Sternhaufen. Doch sie alle sind leichter zu finden als der Komet 252P/LINEAR. Dieses Bild wurde Anfang April im Nationalpark El Leoncito in Argentinien fotografiert und zeigt auch die Kuppel des Jorge-Sahade-Teleskops auf dem Hügel rechts.

Haben Sie den Kometen schon gefunden? Falls ja, gut für Sie (es ist der grüne Fleck links), doch wirklich schwierig zu finden ist die Kleine Magellansche Wolke.

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Suche die Venus unter dem Spitzkoppe-Bogen

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Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek; Rollover-Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Was ist das am Himmel? Obwohl es auf diesem atemberaubenden Panorama der frühen Morgenstunden eines Tages Ende September so vieles zu sehen gab, war das hellste Objekt am Himmel eindeutig der Planet Venus.

Auf diesem Bild wurde die Venus unter einer malerischen natürlichen Felsbrücke in Spitzkoppe (Namibia) fotografiert. Der Planet links in der Öffnung wurde rechts von der Silhouette eines Astrofotografen ergänzt. Hinter der Felsbrücke waren viele berühmte Ikonen des dunklen Nachthimmels zu sehen: der Sternhaufen der Plejaden, der Orionnebel, der helle Stern Sirius sowie die Große und Kleine Magellansche Wolke (von links nach rechts).

Diese Woche bleibt die Venus im Osten vor der Dämmerung am Himmel, ergänzt von Mars, der in knappem Winkelabstand daneben steht.

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