Komet Lovejoy: Überlebender Sonnenstreifer

In der Mitte des blau gehaltenen Bildes ist eine blaue Scheibe, die die Sonne verdeckt. Die Größe der Sonne ist mit einem Kreis markiert. Außerhalb strömen helle Strahlen aus, links ist ein schräger weißer Streifen, der abgetrennte Schweif des Kometen Lovejoy (C/2011 W3) in einem schwarzen Oval. Rechts ist ein sehr heller Punkt mit Streifen links und rechts, es ist der Kopf des Kometen Lovejoy in einer schwarzen Ellipse.

Credit: LASCO, SOHO-Konsortium, NRL, ESA, NASA

Viele Kometen, die an der Sonne streifen, zerfallen bei dieser Begegnung. Daher wurde auch beim Kometen Lovejoy (C/2011 W3) nicht erwartet, dass er die nahe Begegnung mit der Sonne überstehen würde. Doch er blieb bestehen.

Dieses Bild entstand mit einem Koronografen an Bord der Raumsonde SOHO. Er ist zur Sonne gerichteten. Auf dem Bild erkennt man die immer noch einwärts gerichteten Reste des Schweifes, als der Kern mit gleißender Koma am 16. Dezember aus dem Glanz der Sonne trat. Die Sonne ist hinter der Abdeckscheibe, die den übermächtigen Glanz verdeckt. Ihre Position ist mit einem weißen Kreis markiert. Komet Lovejoys Koma ist vom Schweif getrennt und so hell, dass die Pixel der Kamera überbelichtet sind. Es entstehen helle, waagrechte Streifen.

Anhand ihrer Umlaufbahnen vermutet man, dass Kometen, welche die Sonne streifen, zur Kreutz-Gruppe gehören. Sie sollen beim Zerfall eines einzigen Kometen entstanden sein, der im 12. Jahrhundert der Sonne sehr nahe kam. Die meisten Kometen dieser Gruppe wurden mit SOHOs Kameras entdeckt. Doch anders als die meisten Sonnenstreifer wurde dieser Komet zuvor vom australischen Astronomen Terry Lovejoy an einer Sternwarte auf der Erde entdeckt.

Komet Lovejoy näherte sich der Sonnenoberfläche bis auf etwa 120.000 Kilometer. Er hatte wahrscheinlich einen riesigen Kometenkern, sodass er diesen intensiven Periheldurchgang überlebte. Hier findet ihr eindrucksvolle Videos des Solar Dynamics Observatory von dieser Begegnung.

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Der Schweif des Kometen Garradd

Vor einem zart bestückten Sternenfeld zeigt der Komet Garradd seine grünliche Koma und einen kleinen Schweif, der nach links zeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Komet Garradd (C/2009/P) ist ein gutes Ziel für Ferngläser und kleine Teleskope. Er leuchtet derzeit am Abendhimmel des Planeten Erde und ist ein beständiger Schausteller. Mit bloßem Auge ist er jedoch knapp nicht sichtbar.

Teleskopbilder wie dieses Komposit vom 15. Oktober zeigen den Kometen vor einem Hintergrund aus zarten Sternen. Er hat eine zarte grüne Koma und mehrere Schweife. Das Sichtfeld ist mehr als 1 Grad breit, das entspricht etwa 2 Vollmonden. Er steht an der südlichen Grenze des Sternbildes Herkules.

P1 Garrad ist jetzt etwa 16 Lichtminuten entfernt, das sind 2 Astronomische Einheiten. Er ist ein wirklich großer Komet, kommt jedoch auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem weder der Erde noch der Sonne besonders nahe. Daher bleibt der Komet wahrscheinlich nur ein Anblick für Teleskopaugen. Garradd zieht langsam über den Himmel und bleibt in den nächsten Monaten im Sternbild Herkules.

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Die Reise des Kometen Hartley 2

Über der Mitte leuchtet die grünliche Koma des Kometen Hartley 2, links und rechts darunter sind zwei offene Sternhaufen, M46 und M47.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Anfang letzten November wurde der kleine, aktive Komet Hartley 2 (103/P Hartley) als fünfter Komet von einer Raumsonde der Erde aus der Nähe fotografiert. Hartley 2 reist weiterhin mit einer Umlaufperiode von 6 Jahren durch das Sonnensystem. Jetzt macht er wieder astronomische Schlagzeilen.

Neue Messungen des Weltraumteleskops Herschel lassen vermuten, dass das Wasser in der Koma dieses Kometen denselben Anteil an dem Wasserstoffisotop Deuterium (in schwerem Wasser) enthält wie die Ozeane unseres Planeten. Die Koma ist die dünne Kometenatmosphäre.

Hartley 2 kommt aus dem fernen Kuipergürtel. Diese Region liegt außerhalb der Neptunbahn. Im Kuipergürtel befinden sich eisige, kometenartige Körper und Zwergplaneten. Der Anteil an Deuterium hängt mit der Umgebung des Sonnensystems zusammen, wo der Komet entstand. Daher lassen die Herschel-Ergebnisse vermuten, dass beträchtliche Wasseranteile in den Ozeanen der Erde vielleicht von Kuipergürtel-Kometen stammen.

Komet Hartley 2 zeigt auf dieser sternklaren Himmelslandschaft vom letzten November eine interessante, grünliche Koma. Er segelte passenderweise durch das nautische Sternbild Achterdeck (Puppis). Unter dem Kometen sind die offenen Sternhaufen M46 (links) und M47 (rechts).

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Komet und KMA auf der Sonne

Videocredit: SOHO, SDO, NASA, ESA

Hat hier ein Komet, der in die Sonne stürzte, eine Sonnenexplosion ausgelöst? Wahrscheinlich nicht. Letztes Wochenende stürzte ein Komet in die Sonne. Kurz darauf brach auf der anderen Seite der Sonne ein koronaler Massenauswurf (KMA) aus.

Die ersten beiden Teile dieses Videos zeigen die spektakuläre Entwicklung der Ereignisse. Die Aufnahmen stammen vom Satelliten SOHO in der Sonnenumlaufbahn. Dieselben Ereignisse wurden auch von beiden STEREO-Satelliten aufgenommen, welche die Sonne umkreisen.

Sonnennahe Kometen, die beim Vorbeiflug an der Sonne zerbrechen, sind alles andere als selten. Hunderte solcher Kometen wurden in den letzten Jahren katalogisiert. KMAs kommen sogar noch häufiger vor. Die drei Ereignisse, die in den acht Stunden dieses Zeitraffervideos auftraten, sind sogar eher kleinere Ereignissen. Daher sind Sonnenforschende ziemlich sicher, dass es zwischen den beiden Ereignisse keinen Zusammenhang gab.

Ein weiterer Grund für diese Einschätzung ist, dass KMAs durch rasche Veränderungen im Magnetfeld der Sonne entstehen. Solche Veränderungen kann ein kleiner Komet wohl nicht hervorrufen. Solche Zufälle sind bei hoher Sonnenaktivität – wie zum Beispiel jetzt – wahrscheinlicher als sonst.

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Komet Garradd und der Kleiderbügel

Komet Garradd mit grüner Koma und einem kurzen Schweif nach links oben steht über einer Sterngruppe, die sich vom Hintergrund aus kleinen, schwachen Sternen abhebt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Bei seiner Wanderung über den Nachthimmel des Planeten Erde besuchte Komet Garradd (C/2009 P1) letztes Wochenende dieses hübsche Sternfeld in der Milchstraße im Sternbild Vulpecula (Füchslein). Die gut angeordnete Himmelslandschaft zeigt die Sterne einer Sterngruppe, die als Kleiderbügel bekannt ist. Der Kometenschweif zeigt nach Südosten.

Der Kleiderbügel ist auch als Al Sufi’s Haufen bekannt. Er ist wahrscheinlich nur eine zufällige Anordnung und kein Haufen zusammenhängender Sterne. Doch gleich rechts neben dem Kleiderbügel – fast am Bildrand – ziert ein kompakter offener Sternhaufen das Sichtfeld, es ist NGC 6802.

Komet Garradd ist nicht mit bloßem Auge sichtbar. Er erreichte aber die 7. Helligkeitsklasse und war somit ein gutes Ziel für Ferngläser und kleine Teleskope. Doch diese Woche beleuchtet Mondlicht den Himmel. Das macht eine Sichtung schwierig.

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Komet Garradd passiert zehntausend Sterne

Der Komet Garradd zieht am Kugelsternhaufen M71 vorbei.

Credit: Richard Tresch Fienberg (AAS)

Beschreibung: Komet Garradd wird immer heller, während er über den Nordhimmel wandert. Der grüne Komet ist mit einem Fernglas zu sehen. Man erkennt ihn leicht an seiner grünen Koma. Letzte Woche zog er fast genau vor dem Kugelsternhaufen M71 vorbei. M71 wurde früher für einen offenen Sternhaufen gehalten, inzwischen gilt er als einer der älteren Kugelsternhaufen. Er enthält mehr als 10.000 Sterne.

Das fotogene Duo wurde mit einer Standard-Digitalkamera im nördlichen Sternbild Pfeil (Sagitta) aufgenommen. Die Weitwinkelaufnahme wurde 10 Minuten belichtet. Die Sterne Sham (Alpha Sagittae), Beta Sagittae, Gamma Sagittae und der Doppelstern Delta Sagittae verlaufen als diagonales Band von links oben abwärts.

Komet C/2009 P1 (Garradd) ist noch monatelang am Nordhimmel zu sehen. Er erreicht im Dezember seinen sonnennächsten Punkt.

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Komet Garradd und Messier 15

Zwei helle Lichtflecke sind im Bild das von vielen schwachen und einigen hellen Sternen übersät ist: Links oben der Komet Garrad mit blassem Schweif, rechts unten ein Kugelsternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Beschreibung: Dieses Teleskop-Kompositbild wurde am 2. August aufgenommen. Es zeigt den Kometen Garradd (C/2009 P1) im selben Sichtfeld wie den Kugelsternhaufen M15. Die Himmelsszene wäre für den einflussreichen Kometenjäger Carles Messier im 18. Jahrhundert sehr interessant gewesen.

Als Messier den französischen Himmel nach Kometen absuchte, katalogisierte er sorgfältig die Positionen von Dingen mit einer verschwommenen, kometenähnliche Erscheinung, die sich nicht vor den Hintergrundsternen bewegten und daher definitiv keine Kometen waren. M15 rechts unten ist der 15. Eintrag in seinem berühmten Kein-Komet-Katalog. Er wurde als Haufen mit mehr als 100.000 Sternen erkannt, der etwa 35.000 Lichtjahre entfernt ist.

Der Komet wurde im August 2009 von dem Astronomen G. J. Garradd am australischen Siding-Spring-Observatorium entdeckt. Er zieht derzeit durch das Sternbild Pegasus und ist ungefähr 13 Lichtminuten von der Erde entfernt. Komet Garradd ist mit zirka 9 Größenklassen eher blass. In den kommenden Monaten wird er heller. Seine hellste Erscheinung erreicht er im Februar 2012, er soll beinahe die Sichtbarkeitsgrenze erreichen.

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Vorstellung des Kometen Garradd

Auf dem grauen Bild sind Sterne und ein Komet mit Schweif schwarz abgebildet, es ist ein Negativbild.

Bildcredit: John Chumack (Galactic Images)

Beschreibung: Wieder einmal fällt ein riesiger Schneeball zur Sonne. Komet Garradd wurde vor zwei Jahren von Gordon Garradd in Australien entdeckt. Derzeit ist er mit einem kleinen Teleskop zu sehen. Seine visuelle Helligkeit beträgt neun Größenklassen.

Der Komet hat die offizielle Bezeichnung C/2009 P1 (Garradd). Er wird wahrscheinlich weiterhin heller, aktuelle Prognosen setzen seine größte Helligkeit im Februar 2012 bei sechs oder sieben Größenklassen an. Damit wäre er beinahe mit bloßem Auge sichtbar. Komet Garradd hat schon einen kurzen Schweif. Oben wurde er zu Beginn dieses Monats in Yellow Springs im US-Bundesstaat Ohio längliches, verschwommenes Fleckchen fotografiert.

Auch andere Kometen fallen derzeit ins innere Sonnensystem und werden heller, zum Beispiel C/2010 X1 (Elenin), dessen Helligkeit bis Anfang September sechs Magnituden erreichen soll, oder 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova, dessen größte Helligkeit von weniger als acht Magnituden für Mitte August erwartet wird, und schließlich C/2011 L4 (PANSTARRS), der vielleicht in den ersten Monaten des Jahres 2012 mit bloßem Auge zu sehen ist.

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