Schnelle Sterne und Einzelgänger-Planeten im Orionnebel

Das Bild ist von Nebeln gefüllt, in der Mitte leuchten die vier markanten Sterne des Trapeziums im Orionnebel, kaum vom hellen Hintergrund zu unterscheiden. Links oben ist ein großer dunkelroter Nebelbereich, links unten ein kleinerer, violetter Nebelteil mit zwei Sternen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble

Beginne beim Sternbild Orion. Unter dem Gürtel des Orion ist eine verschwommene Region, der Orionnebel. Darin befindet sich ein heller Sternhaufen, das Trapez. Es wird nahe der Bildmitte von vier hellen Sternen markiert. Die neu entstandenen Sterne im Trapez und in den umgebenden Regionen zeigen, dass der Orionnebel eine der aktivsten Regionen mit Sternbildung in unserem Bereich der Galaxis ist.

Im Orion explodierten viele Supernovae, und es gab enge Wechselwirkungen zwischen den Sternen. Das führte dazu, dass Planeten und Sterne als Einzelgänger durch den Raum rasen. Manche dieser schnellen Sterne wurden entdeckt, als man verschiedene Bilder der Region miteinander verglich. Die Bilder wurden vom Weltraumteleskop Hubble im Abstand von mehreren Jahren aufgenommen.

Viele Sterne im Bild wurden in sichtbarem Licht und in nahem Infrarot abgebildet. Sie erscheinen ungewöhnlich rot, weil wir sie hinter Staub sehen, der einen Großteil ihres blauen Lichtes streut.

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Tagundnachtgleiche auf einer rotierenden Erde

Bildcredit: NASA, Meteosat, Robert Simmon

Wann verläuft die Linie zwischen Tag und Nacht senkrecht? – Morgen. Dann ist auf dem Planeten Erde ein Äquinoktium. Das ist die Zeit im Jahr, wo Tag und Nacht fast gleich lang sind.

Der Terminator ist die Trennlinie zwischen Tag und Nacht. Zum Äquinoktium verläuft er senkrecht vom Nordpol zum Südpol. Dieses Zeitraffervideo zeigt das. Es zeigt ein ganzes Jahr auf dem Planeten Erde in zwölf Sekunden. Meteosat ist ein Satellit im geosynchronen Orbit. Er zeichnete diese Infrarotbilder der Erde täglich zur gleichen Ortszeit auf.

Das Video beginnt mit dem Äquinoktium im September 2010. Die Terminatorlinie verlief senkrecht. Während die Erde um die Sonne wandert, sieht man, wie sich der Terminator so neigt, dass die Nordhalbkugel weniger Tageslicht bekam. Das führte im Norden zum Winter.

Als das Jahr verging, folgte nach dem halben Video das Äquinoktium im März 2011. Danach neigte sich der Terminator auf die andere Seite, und es kam zum Winter auf der Südhalbkugel. Im Norden war Sommer.

Das aufgezeichnete Jahr endet wieder mit dem September-Äquinoktium. Damit endete eine von Milliarden Reisen, welche die Erde um die Sonne gemacht hat – und noch machen wird.

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JWST: Geister und Spiegel

Das Weltraumteleskop James Webb steht gefaltet im Montageraum. Es wird im Dunkeln mit Lichtern nach Kontamination abgesucht. Das Bild wurde lang belichtet, die Ingenieure wirken wie Geister.

Bildcredit: Chris Gunn, NASA

Es sind keine Geister, die über dem Weltraumteleskop James Webb schweben. Seine Spiegelsegmente sind golden getönt. Es steht mit gefaltetem Tragwerk im Reinraum der Raumfahrtsysteme-Entwicklungs- und Montageanlage am Raumfahrtzentrum Goddard. Doch die Lichter sind ausgeschaltet.

Vibrations- und Akustiktests folgen danach. Helle Blitze und ultraviolette Lichter spielen über das stehende Teleskop. So sucht man nach Verschmutzungen, die im abgedunkelten Raum leichter erkennbar sind. Durch die lange Belichtungszeit der Kamera verschwimmen die wandernden Lichter und Ingenieure im Dunkeln zu geisterhaften Erscheinungen.

Das Weltraumteleskop James Webb ist der wissenschaftliche Nachfolger von Hubble. Es erforscht das frühe Universum in Infrarot. Sein Start ist für 2018 geplant. Er soll in Französisch-Guayana mit einer Ariane 5 der Europäischen Weltraumagentur ESA stattfinden.

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Der Kegelnebel von Hubble

Vor einem zartblauen Hintergrund mit einigen hellen, gezackten Sternen türmt sich der dunkle Kegelnebel mit heller Spitze auf.

Bildcredit: Hubble-Nachlassarchiv, NASA, ESABearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Diese gewaltige Staubsäule ist der Kegelnebel. Darin entstehen Sterne. Kegel, Säulen und majestätische fließende Formen sind in Gebieten mit Sternbildung reichlich vorhanden. Dort treffen energiereiche Winde von neu entstandenen Sternen auf Entstehungswolken aus Gas und Staub. Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen galaktischen Sternbildungsregion NGC 2264.

Diese Komposit-Nahaufnahme entstand aus mehreren Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble im Erdorbit. Sie zeigt den Kegel beispiellos detailreich. Der Kegelnebel im Einhorn ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt und 7 Lichtjahre lang. Hier ist die Region um den stumpfen Kegelkopf abgebildet. Sie misst an die 2,5 Lichtjahre. In unserem Teil der Galaxis wäre das etwas mehr als die halbe Entfernung von unserer Sonne zum Sternsystem Alpha Centauri. Dieser Stern ist unser nächster Sternennachbar.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS wurde 1997 von Hubbles Infrarotkamera abgebildet. Er ist wahrscheinlich die Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt. Hier liegt er über dem oberen Bildrand. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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Infraroter Trifid

Links leuchtet ein Nebel mit grünem breitem Wolkenrand und einem rot-gelben Inneren, im Hintergrund sind Sterneverteilt.

Bildcredit: J. Rho (SSC/Caltech), JPL-Caltech, NASA

Der Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Man findet ihn leicht mit einem kleinen Teleskop. Er ist ein beliebtes Ziel im nebelreichen Sternbild Schütze. Auf Bildern in sichtbarem Licht ist der Nebel durch dunkle, undurchsichtige Staubbahnen dreigeteilt. Doch dieses Infrarotbild zeigt stattdessen Fasern aus leuchtenden Staubwolken und jungen Sternen.

Das tolle Falschfarbenbild stammt vom Weltraumteleskop Spitzer. Man verwendet die Bilddaten in Infrarot, um neue und neu entstehende Sterne zu zählen, die normalerweise in den Gas- und Staubwolken der faszinierenden Sternschmiede verborgen sind, wo sie entstehen.

Der Trifidnebel ist etwa 30 Lichtjahre groß und nur 5500 Lichtjahre entfernt.

Aktuell: Korrektur der Zeitrechnung

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NGC 6357: Wunderwelt mit Sternen

Der Nebel NGC 6357 enthält komplex verschlungene Fasern aus Staub und Gas. Daten von optischen Teleskopen sind blau dargestellt. Dazwischen verlaufen rote Nebelbänder in Orange. Einige Bereiche um die hellen Sterne schimmern purpurfarben.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/PSU/L. Townsley et al; Optisch: UKIRT; Infrarot: NASA/JPL-Caltech

Aus unerfindlichen Gründen entstehen NGC 6357 einige der massereichsten Sterne, die je entdeckt wurden. Das komplexe Wunderland der Sternbildung besteht aus zahlreichen Fasern aus Staub und Gas. Sie umgeben riesige Höhlen, in denen sich in denen sich Sternhaufen mit viel Masse befinden. Die verschlungenen Muster entstehen durch komplexe Wechselwirkungen. Diese finden zwischen interstellaren Winden, Strahlungsdruck, Magnetfeldern und Gravitation statt.

Dieses Bild entstand aus Aufnahmen, die im sichtbaren Licht (blau) mit dem Teleskop UKIRT auf Hawaii aufgenommen wurden. Das geschah im Rahmen der SuperCosmos-Durchmusterung des Himmels. Ergänzt wurden das Bild mit Infrarot-Daten des Spitzer-Teleskops der NASA (orange) und Röntgen-Daten des Röntgen-Teleskops Chandra (purpur).

Der Nebel NGC 6357 ist ungefähr 100 Lichtjahre groß. Er ist etwa 5500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Skorpion. In 10 Millionen Jahren sind die meisten massereichen Sterne, die man derzeit in NGC 6357 sieht, sicherlich explodiert.

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Die außergewöhnliche Spirale in LL Pegasi

Links neben dem hellen Stern im Bild ist eine sehr zarte, regelmäßige Spirale erkennbar. Vielleicht stammt sie von einem Stern, der einen planetarischen Nebel ausstößt.

Bildcredit: ESA, Hubble, R. Sahai (JPL), NASA

Wie entsteht diese seltsame Spirale? Niemand weiß es, doch sie entsteht wahrscheinlich bei einem Stern in einem Doppelsternsystem, der die Phase eines planetarischen Nebels erreicht. Dabei stößt er seine äußere Atmosphäre ab. Die riesige Spirale misst etwa ein drittel Lichtjahr. Mit ihren vier oder fünf vollständigen Windungen ist sie unglaublich regelmäßig.

Betrachtet man die Ausdehnungsrate des Spiralgases, so erscheint etwa alle 800 Jahre eine neue Schicht. Das entspricht in etwa der Zeit, in der die zwei Sterne einander umkreisen. Das Sternsystem, das sie erzeugt, ist als LL Pegasi bekannt, aber auch als AFGL 3068. Die ungewöhnliche Struktur wurde als IRAS 23166+1655 katalogisiert.

Das Bild entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble in nahem Infrarotlicht. Warum die Spirale leuchtet, ist ein weiteres Rätsel. Am wahrscheinlichsten reflektiert sie das Licht naher Sterne.

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Polarlicht über Jupiters Südpol von Juno

Ein rot leuchtendes Polarlicht bildet einen Kranz um Jupiters Südpol. Die Raumsonde Juno nahm es in Infrarotlicht auf.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SwRI, ASI, INAF, JIRAM

Was ist dieses leuchtende Oval über Jupiters Südpol? Ein Polarlicht. Im August kam die robotische Raumsonde Juno der NASA erstmals bei Jupiter vorbei. Als sie dem Planeten fast am nächsten gekommen war, fotografierte sie dieses dramatische Bild in Infrarot. Es zeigt einen hellen Polarlichtring. Polarlichter entstehen, wenn Teilchen von der Sonne, die viel Energie besitzen, mit dem Magnetfeld eines Planeten wechselwirken. Ovale um Magnetpole kommen häufig vor.

Die Daten von Juno liefern erste Hinweise, dass Jupiters Magnetfeld und seine Polarlichter unerwartet mächtig und komplex sind. Leider gab es eine Computerpanne. Daher begab sich Juno bei ihrem letzten nahen Vorbeiflug an Jupiter, der im September stattfand, in einen sicheren Modus. Die Panne ist inzwischen behoben. Nun ist Juno bereit für ihre nächste Annäherung an Jupiters Wolkenoberflächen. Sie findet am Sonntag statt.

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