Vom Großen Wagen zum Kreuz des Südens

Am Strand leuchtet noch die Glut eines Feuers. Darüber bilden Mars, Saturn und Antares ein Dreieck. Links zeigt der Große Wagen zum Nordstern, rechts das Kreuz des Südens zum Himmelsnordpol.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek

Genießt diese Nacht am Äquator! Die außergewöhnliche Landschaft mit Nachthimmel entstand aus 24 Einzelbildern. Sie wurde am Abend des 4. März fotografiert. Vorne ist der Strand von Maba auf der indonesischen Insel Halmahera. Das Panorama entstand auf einer nördlichen Breite von etwa 0,7 Grad. Es zeigt zwei berühmte Asterismen und Navigationshilfen des Nordens und Südens.

Links leuchtet der Große Wagen und rechts das Kreuz des Südens. Hinter dem abgebrannten Lagerfeuer bildeten in dieser Nacht Mars, Antares und Saturn ein gelb-oranges Dreieck am Himmel. Es steht über der zentralen Milchstraße, die gerade aufgeht. Sie heißt in der Landessprache von Maba „Miett“.

Die Ansicht zeigt den Strand der Insel am Äquator. Folgt entweder den Sternen im Kasten des Großen Wagens zum nördlichen Pol oder dem Kreuz des Südens zum südlichen Himmelspol. Beide Pole liegen knapp am Horizont.

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NGC 3310 – eine Sternbildungs-Spiralgalaxie

In der Bildmitte strahlt ein heller Galaxienkern, umgeben von unregelmäßigen, kaum ausgeprägten Armen und nebeligen schalenförmigen Gebilden.

Bildcredit und Bildrechte: AAO ITSO Office, Gemini Obs./AURA und T. A. Rector (U. Alaska Anchorage)

In der Spiralgalaxie NGC 3310 steigt die Party immer noch. Vor etwa 100 Millionen Jahren kollidierte NGC 3310 wahrscheinlich mit einer kleineren Galaxie. Daher leuchtete die große Spiralgalaxie in einem gewaltigen Ausbruch an Sternbildung auf. Die wechselhafte Gravitation bei der Kollision erzeugte Dichtewellen. Diese komprimierten die vorhandenen Gaswolken und lösten eine Sternbildungsparty aus.

Das Bild stammt vom Teleskop Gemini Nord. Es zeigt die Galaxie sehr detailreich und farbcodiert. Gas ist rosarot dargestellt, Sterne leuchten weiß und blau. Manche Sternhaufen in der Galaxie sind ziemlich jung. Das ist ein Hinweis, dass die Sternbildungsgalaxie eine ganze Weile im Sternbildungsmodus verbleib. NGC 3310 ist zirka 50.000 Lichtjahre groß und ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Man sieht sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin.

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M82: Galaxie mit supergalaktischem Wind

Die irreguläre Zigarrengalaxie M82 verläuft hell diagonal durchs Bild. In der Mitte leuchten dunkelrote Nebel, die an den Rauch einer Explosion erinnern.

Bildcredit: NASA, ESA, das Hubble-Vermächtnisteam, (STScI/AURA); Danksagung: M. Mountain (STScI), P. Puxley (NSF), J. Gallagher (U. Wisconsin)

Was bringt die Zigarrengalaxie zum Leuchten? Die irreguläre Galaxie wird auch M82 genannt. Bei einer nahen Begegnung in der jüngeren Vergangenheit wurde sie mit der großen Spiralgalaxie M81 aufgemischt. Das erklärt jedoch nicht ganz die Quelle an ausströmendem Gas, das rot leuchtet.

Es gibt Hinweise, dass dieses Gas durch die Teilchenwinde vieler Sterne hinausgetrieben wird. Die Sterne erzeugen gemeinsam einen galaktischen Superwind. Das Fotomosaik zeigt eine spezielle Farbe von rotem Licht, das von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. In diesem Licht erkennt man viele Details der Fasern im Gas. Die Fasern sind mehr als 10.000 Lichtjahre lang.

Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Im Infrarotlicht ist sie die hellste Galaxie am Himmel. In sichtbarem Licht sieht man sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

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Krieg der Galaxien: M81 kontra M82

Links unten ist die prächtige Spiralgalaxie M81, rechts oben die irreguläre M82. Im Hintergrund sind viele Sterne und ein diffuser Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven, Neil Fleming und Michael Van Doorn

Links unten liegt die Spiralgalaxie M81 mit ihren blauen Spiralarmen. Rechts oben ist die irreguläre Galaxie M82. Sie ist von roten Gas- und Staubwolken geprägt. Beide Mammutgalaxien sind in einen Gravitationskampf verwickelt, der schon Millionen Jahre dauert.

Die Begegnungen der Galaxien dauern jeweils hundert Millionen Jahre. Dabei beeinflusst die Gravitation jeder Galaxie die andere dramatisch. Bei der letzten Runde verursachte die Gravitation von M82 wahrscheinlich Dichtewellen, die um M81 plätschern. Sie führten wohl zum Reichtum der Spiralarme in M81.

M81 ließ M82 mit gewaltigen Sternbildungsregionen und kollidierenden Gaswolken zurück. Diese sind so energiereich, dass die Galaxie im Röntgenlicht leuchtet. Den großen Kampf sehen wir von der Erde aus hinter dem zarten Schimmer des integrierten Flussnebels. Das ist ein kaum untersuchter Komplex aus diffusen Gas- und Staubwolken über der Milchstraße.

In einigen Milliarden Jahren bleibt von den beiden Galaxien nur eine übrig.

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Großer Wagen und ferne Himmelsobjekte


Der Große Wagen ist von Galaxien und dem Kometen Catalina umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Der Große Wagen ist ein bekannter Asterismus am Nordhimmel, der leicht erkennbar ist. Man kann darin auch einen Pflug oder Schöpflöffel sehen. Bei seinen vertrauten Linien befinden sich auch berühmte helle Nebel des Nordens. Sie sind auf dieser sorgfältig erstellten Himmelsansicht durch Teleskopeinschübe hervorgehoben.

M101 und M51 aus dem Messierkatalog sind ein kosmisches Windrad und ein Strudel. Beide sind Spiralgalaxien. Sie liegen auf der linken Seite und sind weit von der Milchstraße entfernt. M108 ist auf der rechten Seite. Sie ist eine ferne, von der Seite sichtbare Spiralgalaxie, die in Richtung des eulengesichtigen planetarischen Nebels M97 in unserer Milchstraße liegt.

Diese Weitwinkelansicht vom 16. Jänner zeigt scheinbar einen zusätzlichen Stern an der Deichsel. Dieser ist Komet Catalina (C/2013 US10), der derzeit durch die nördlichen Nächte zieht.

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M101 im 21. Jahrhundert

Die Feuerradgalaxie M101 füllt das Bild. Ihre Spiralarme sind auf dieser Aufnahme von hellrot leuchtenden Sternbildungsgebieten gesäumt, nach außen hin verlaufen sie blau, was offene Sternhaufen andeutet.

Bildcredit: NASA, ESA, CXC, JPL, Caltech STScI

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog. Doch sie ist nicht unbedeutend. Die Galaxie ist gewaltige 170.000 Lichtjahre groß. Sie misst also fast doppelt so viel wie unsere Milchstraße. M101 war einer der Spiralnebel, die mit Lord Rosses großem Teleskop beobachtet wurden. Das Teleskop war der Leviathan von Parsonstown aus dem 19. Jahrhundert.

Diese Ansicht des großen Inseluniversums entstand in mehreren Wellenlängen. Sie ist im Vergleich dazu ein Komposit aus Bildern, die im 21. Jahrhundert von Weltraumteleskopen aufgenommen wurden. Die Bilddaten sind farbcodiert, von Röntgenstrahlen bis Infrarotwellenlängen (hohe bis niedrige Energie). Sie stammen vom Röntgenobservatorium Chandra (violett), dem Galaxy Evolution Explorer (GALEX, blau) sowie den Weltraumteleskopen Hubble (gelb) und Spitzer (rot).

Die Röntgendaten zeigen Gas um explodierte Sterne, Neutronensterne und Doppelsternsysteme mit Schwarzen Löchern in M101. Dieses Gas ist viele Millionen Grad heiß. Die Daten mit niedriger Energie zeigen Sterne und Staub, aus denen die prächtigen Spiralarme von M101 bestehen.

M101 ist auch als Feuerradgalaxie bekannt. Sie liegt etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

(Hinweis der Herausgeber: Das Bild, das ursprünglich hier gezeigt war, wurde am 25. Jänner zurückgezogen.)

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Blick Richtung M101

Rechts breitet Komet Catalina seine Schweife aus. Links unten ist die Spiralgalaxie M101.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Komet Catalina (C/2013 US10) zieht über den nördlichen Himmel. Er erreichte am 17. Jänner die größte Annäherung und zog an unserem hübschen Planeten vorbei. Er war dabei etwa 6 Lichtminuten entfernt. Staub- und Ionenschweif sind auf dieser irdischen Ansicht klar getrennt.

Der Komet posierte hier für einen Messiermoment nahe der Sichtlinie zu M101, einer Grand-Design-Spiralgalaxie im Großen Bären. M101 ist das kosmische Windrad links unten. Sie ist fast doppelt so groß wie unsere Milchstraße und an die 270.000 Lichtjahrhunderte entfernt. Galaxie und Komet sind relativ hell und leichte Ziele für ein Fernglas.

Nun zieht Komet Catalina aus dem inneren Sonnensystem hinaus. In den nächsten Monaten verblasst er langsam. Dieses Teleskopmosaik aus zwei Bildern ist am Himmel ungefähr 5 Grad breit, das ist so viel wie 10 Vollmonde.

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Isländische Legenden und Polarlichtern

Polarlicht, Jupiter und der Sternenhimmel leuchten über einer isländischen Küstenlandschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Elizabeth M. Ryan; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Auf dieser dramatischen Ansicht mit Land, Meer und Himmel prallen Legenden aufeinander. Das Land ist Vík í Mýrdal, ein Dorf im Süden von Island. Es ist für seine schönen schwarzen Sandstrände bekannt. Das Meer ist der Atlantik. Er umgibt Reynisdrangar, eine Gruppe erodierter Basaltgesteinsäulen. Sie sind der isländischen Sage nach die versteinerten Reste von Trollen, die einst versuchten, einen Dreimaster an Land zu ziehen.

Rechts oben wacht der hell leuchtende Gott des Himmels der griechischen Mythologie: der Planet Jupiter. Am Himmel sind weitere griechische, in Sternbilder verpackte Legenden verteilt: ein Löwe (Leo), eine große Bärin (Ursa Major) und eine Wasserschlange (Hydra). Man könnte meinen, dass dieser Tumult das spektakuläre Polarlicht im Bild hervorrief – doch das waren bloß Explosionen auf der Sonne.

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