NGC 4676: Wenn Mäuse kollidieren

Die beiden Galaxien im Bild erinnern an Mäuse. Ihre Kerne sind getrennt, dazwischen verlaufen Sternschleier. Nach rechts oben ist ein langer, fast gerader Schweif aus Staub und blauen Sternen hinausgeschleudert.

Bildcredit: ACS Wissenschafts- und Technikteam, Weltraumteleskop Hubble, NASA

Die beiden gewaltigen Galaxien zerreißen einander. Wegen ihrer lange Schweife nennt man sie „die Mäuse„. Jede der beiden Spiralgalaxien hat wahrscheinlich die andere bereits durchdrungen. Die langen Schweife entstehen, weil der Zug der Gravitation am nahen und fernen Ende jeder Galaxie unterschiedlich stark ist. Die Entfernungen sind gewaltig. Daher findet die kosmische Wechselwirkung in Zeitlupe statt. Sie dauert Hunderte Millionen Jahre.

NGC 4676 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Ihr findet sie im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Wahrscheinlich gehört sie zum Coma-Galaxienhaufen. Dieses Bild entstand 2002 mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble. Die galaktischen Mäuse kollidieren in den nächsten Milliarden Jahren wahrscheinlich immer wieder, bis sie zu einer Galaxie verschmelzen.

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Licht von Cygnus A in vielen Wellenlängen

Das Bild der Galaxie Cygnus A im Sternbild Schwan kombiniert Daten in vielen Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums. In der Mitte ist blauer Nebel, nach links und rechts strömen rötliche Wolken aus.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/SAO; Optisch: NASA/STScI; Radio: NSF/NRAO/AUI/VLA

Die Astronomie feiert das Internationalen Jahr des Lichtes. Hier seht ihr ein Bild der aktiven Galaxie Cygnus A im ganzen elektromagnetischen Spektrum mit vielen Details.

Das Bild enthält Röntgendaten des Chandra-Observatoriums in der Umlaufbahn. Sie sind blau gefärbt. Offenbar ist Cygnus A eine gewaltige Quelle energiereicher Röntgenstrahlen. Doch bekannt ist sie eher für das energiearme Ende im elektromagnetischen Spektrum.

Cygnus A ist 600 Millionen Lichtjahre entfernt. Für Radioteleskope ist sie eine der hellsten Quellen am Himmel. Cygnus A ist die größte Radiogalaxie in unserer Nähe. Radioemissionen sind im Bild rot gefärbt. Sie breiten sich nach beiden Seiten auf einer gemeinsamen Achse fast 300.000 Lichtjahre weit aus.

Die Emissionen stammen von Strahlen relativistischer Teilchen. Diese Strahlen strömen von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum aus. Heiße, helle Flecken markieren die Enden der Ströme, die in das kühle, dichte Material in der Umgebung dringen.

Die Daten von Hubble zeigen die Galaxie in sichtbaren Wellenlängen. Sie sind gelb gefärbt. Das Feld im Hintergrund stammt von der Digital Sky Survey (Digitale Himmelsdurchmusterung). Es ergänzt die Ansicht in vielen Wellenlängen.

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In den Armen von NGC 1097

Die Spiralgalaxie mitten im Bild hat einen sehr ausgeprägten Balken, von dem zwei markante Spiralarme ausgehen. Links unten ist eine kleine Galaxie. Vier kaum sichtbare Sternströme entspringen dem Zentrum der Galaxie, sie bilden ein X.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Mazlin, Jack Harvey, Jose Joaquin Perez; SSRO-South am PROMPT/CTIO

Die Spiralgalaxie NGC 1097 leuchtet etwa 45 Millionen Lichtjahre entfernt am südlichen Himmel im chemischen Sternbild Fornax. Ihre blauen Spiralarme sind im farbigen Galaxienporträt von rosigen Sternbildungsregionen gesäumt. Sie winden sich scheinbar um eine kleine Begleitgalaxie links unter der Mitte. Diese ist etwa 40.000 Lichtjahre vom hellen Kern der Spirale entfernt.

Doch das ist nicht das einzige Besondere an NGC 1097. Die sehr detailreiche Aufnahme zeigt Hinweise auf zarte, rätselhafte Strahlen. Am leichtesten erkennt man einen, der neben den bläulichen Armen weit nach links reicht.

Vier blasse Strahlen entdeckte man auf Bildern von NGC 1097 im sichtbaren Licht. Sie bilden ein X, der Galaxienkern liegt in der Mitte. Doch vielleicht entspringen die Strahlen nicht dort. Sie könnten auch fossile Sternströme sein. Das sind Spuren, die beim Einfangen und Zerreißen einer viel kleineren Galaxie vor langer Zeit übrig sind.

NGC 1097 ist eine Seyfertgalaxie. Ihr Kern enthält auch ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

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Cetus-Duo M77 und NGC 1055

Links unten ist die Spiralgalaxie M77 von oben zu sehen, rechts oben ist NGC 1055 von der Kante sichtbar. Beide Galaxien sind von wenigen Sternen und einigen Galaxien umgeben. Die Galaxien sind viel weiter entfernt als die beiden großen Galaxien.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Diese scharfe kosmische Ansicht zeigt die große Spiralgalaxie NGC 1055 rechts oben neben der Galaxie Messier 77 links unten. Beide befinden sich im Wasser liebenden Sternbild Walfisch (Cetus).

NGC 1055 ist von der Seite sichtbar. Ihre schmale, staubige Erscheinung bildet einen hübschen Kontrast zum hellen Kern und den Spiralarmen in M77, die wir von oben sehen. Beide Galaxien sind größer als 100.000 Lichtjahre. Sie sind markante Mitglieder einer kleinen Galaxiengruppe. Die Gruppe ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt.

Die geschätzte Entfernung von M77 macht sie zu einem der am weitesten entfernten Objekte im Messier-Katalog. M77 ist mindestens 500.000 Lichtjahre vom benachbarten Inseluniversum NGC 1055 entfernt.

Dieses Bild ist am Himmel etwa so breit wie der Vollmond. Die farbigen Sterne liegen im Vordergrund in der Milchstraße. Man erkennt sie an den Lichtkreuzen. Dahinter sind weiter entfernte Galaxien.

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NGC 7331 und dahinter

Von Sternen umgeben schwebt eine blaue Spiralgalaxie mit mächtigen dunklen Staubbahnen in den Spiralarmen schräg vor uns. Dahinter sind viele kleinere Galaxien verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 7331 ist ein Gegenstück unserer Milchstraße. Sie ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Pegasus. Die Galaxie wurde schon früh als Spiralnebel erkannt. NGC 7331 ist eine der hellsten Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert enthalten sind.

Die Scheibe der Galaxie ist zu unserer Sichtlinie geneigt. Daher entsteht bei langen Belichtungszeiten mit Teleskop oft ein Bild mit starker räumlicher Tiefenwirkung. Der Effekt wird hier durch Galaxien hinter dem prächtigen Inseluniversum verstärkt. Das scharfe Bild wurde mit einem kleinen Teleskop fotografiert.

Die markantesten Galaxien im Hintergrund haben nur etwa ein Zehntel der scheinbaren Größe von NGC 7331. Sie sind somit grob geschätzt zehnmal weiter entfernt. Am Himmel liegen sie nur zufällig in der Nähe von NGC 7331. Die visuelle Gruppierung ist als Deer-Lick-Gruppe bekannt. Wir sehen sie durch zarte Staubwolken im Vordergrund über der Ebene der Milchstraße.

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Andromeda in infrarotem und sichtbarem Licht

Die Andromedagalaxie im Bild hat ein ungewöhnliches Aussehen. Ihre markanten Staubbahnen wurden in Infrarotlicht aufgenommen. Diese Bilder wurden orange gefärbt und mit einem Bild in sichtbarem Licht kombiniert.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Mayall-4M-Teleskop (KPNO, NOAO), Digitized Sky Survey, Weltraumteleskop Spitzer; Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Das künstlich gefärbte Kompositbild entstand aus Archiv-Bilddaten in sichtbarem und infrarotem Licht. Es zeigt die massereiche Andromedagalaxie M31. Die Spiralgalaxie ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Andromeda ist etwa doppelt so breit wie unsere Milchstraße. Sie ist die größte Galaxie in unserer Nähe.

In den ausgedehnten Spiralarmen von M31 liegt eine Population heller junger blauer Sterne. Sie ist vom verräterischen rötlichen Leuchten von Gebieten gesäumt, in denen Sterne entstehen. Man sieht sie auf den hier verwendeten Bilddaten im sichtbaren Licht. Sie wurden im Weltraum und am Boden aufgenommen.

Die Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer wurden in die detailreichen Rot- und Grünkanäle des Kompositbildes gemischt. Sie betonen die klumpigen Staubbahnen, die von jungen Sternen gewärmt werden. Die Staubbahnen winden sich nach innen immer enger zum Kern der Galaxie. Der warme Staub ist in Wellenlängen des sichtbaren Lichts unsichtbar. Er wurde hier orange gefärbt.

Im Bild sind auch die beiden kleinen Begleitgalaxien M110 (unten) und M32 (oben) dargestellt.

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Milchstraße über Mondtal

Am Himmel der Atacamawüste leuchten vier Galaxien, die man mit bloßem Auge sieht: die Magellanschen Wolken, die Andromedagalaxie und die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Unsere Milchstraße wölbt sich auf diesem fantastischen Panorama, das den Nachthimmel über einer einsamen Landschaft zeigt. Die überirdische Szenerie blickt über das dürre, erodierte Gelände im Valle de la Luna in der chilenischen Atacamawüste. Über dem Horizont leuchten die Lichter von San Pedro in Chile, die kleinen Dörfer Socaire und Toconao und die kurvige Straße von Calama nach San Pedro.

Das Panorama entstand aus fünf Bildern, die am 18. Oktober fotografiert wurden. Es zeigt die vier Galaxien, die in dunklen Regionen unseres Planeten leicht zu sehen sind. Ganz links schimmern zwei Begleitgalaxien der Milchstraße hinter irdischen Wolken, es sind die Große und Kleine Magellansche Wolke. Rechts hinter der Zentralwölbung der Milchstraße schwebt die viel blassere Andromedagalaxie. Sie ist das Fernste im Bild und ungefähr 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt.

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Die helle Spiralgalaxie M81

Eine Spiralgalaxie mit zwei markant ausgeprägten Armen liegt schräg im Bild. In der Mitte leuchtet sie gelblich, die Arme außen leuchten blauviolett, überall sind rosa leuchtende Sternbildungsregionen verteilt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Roberto Colombari und Robert Gendler

Eine der hellsten Galaxien am Himmel der Erde ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Es ist die große, schöne Spiralgalaxie M81. Sie befindet sich im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major). Diese detailreiche Ansicht zeigt den hellen, gelblichen Kern von M81 mit blauen Spiralarmen und ausladenden kosmischen Staubbahnen.

Die Galaxie ist ungefähr so groß wie die Milchstraße. Vor der Scheibe liegt links neben der Mitte eine markante Staubbahn. Sie zieht gegenläufig zu den anderen markanten Spiralstrukturen in M81. Das ist ein Hinweis auf eine turbulente Vergangenheit. Die fehlgeleitete Staubspur entstand wohl bei einer engen Begegnung von M81 mit ihrer kleineren Begleitgalaxie M82.

Die veränderlichen Sterne in M81 wurden untersucht. Das führte zu einer der genauesten Distanzbestimmungen einer externen Galaxie. Ihre Entfernung zu uns beträgt 11,8 Millionen Lichtjahre.

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