NGC 2403 in Camelopardalis

Eine Spiralgalaxie liegt schräg im Bild. Sie hat lose Spiralarme mit leuchtenden roten Flecken. Außen herum sind Sterne verteilt, die in der Milchstraße liegen.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Die prächtige Universumsinsel NGC 2403 liegt im langhalsigen Sternbild Giraffe, das auch Camelopardalis genannt wird. Die Spiralgalaxie ist etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist 50.000 Lichtjahre groß.

Es scheint, als hätte die Galaxie mehr als ihren gerechten Anteil an riesigen HII-Regionen, in denen Sterne entstehen. Haufen aus heißen, massereichen Sternen regen die riesigen HII-Regionen an. Das führt zu einem verräterischen rötlichen Leuchten, das sie markiert. Am Ende ihrer kurzen, wilden Existenz explodieren die Sterne als helle Supernovae.

NGC 2403 gehört zur M81-Galaxiengruppe. Sie sieht einer Galaxie in unserer lokalen Gruppe sehr ähnlich, die ebenfalls viele Regionen mit Sternbildung enthält: der Dreiecksgalaxie M33. Im farbigen Galaxienporträt von NGC 2403 sind auch helle Sterne mit Strahlen verteilt. Sie liegen vorne in unserer Milchstraße.

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Galaxien im Fluss

Die Spiralgalaxie in der Mitte ist von der Kante sichtbar. Sie verschlingt eine kleine Galaxie rechts darüber. Außen herum sind weitere Galaxien und Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: CEDIC-TeamBearbeitung: Markus Blauensteiner

Große Galaxien wachsen, indem sie kleine aufnehmen. Sogar unsere Galaxis praktiziert galaktischen Kannibalismus und absorbiert kleine Galaxien, die ihr zu nahe kommen. Diese werden von der Gravitation der Milchstraße eingefangen.

Diese Praxis ist im Universum weit verbreitet, wie dieses auffällige Galaxienpaar zeigt, das miteinander wechselwirkt. Es liegt am Ufer des Flusses Eridanus, einem südlichen Sternbild. Die große, verzerrte Spirale NGC 1532 ist mehr als 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist in einen Gravitationskampf mit der Zwerggalaxie NGC 1531 verwickelt. NGC 1531 liegt rechts neben der Mitte. Die kleinere Galaxie verliert diesen Kampf am Ende.

Die Spiralgalaxie NGC 1532 ist von der Seite sichtbar. Sie ist ungefähr 100.000 Lichtjahre groß. Das Paar NGC 1532/1531 ist hier scharf und detailreich abgebildet. Es ähnelt vermutlich einem System, das gut untersucht wurde, nämlich einer von oben sichtbaren Spirale mit kleiner Begleiterin. Beide sind als M51 bekannt.

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Aufstieg und Fall der Supernova 2015F

Videocredit und -rechte: Changsu Choi und Myungshin Im (Seoul National University)

Lehnt euch zurück und beobachtet, wie ein Stern explodiert. Die Supernova ereignete sich tatsächlich, als Dinosaurier auf der Erde lebten. Doch die Bilder, die das spektakuläre Ereignis zeigen, trudelten erst letztes Jahr ein. Berto Monard entdeckte die Supernova 2015F im März 2015 in der nahen Spiralgalaxie NGC 2442 entdeckt. Sie war so ungewöhnlich hell, dass man sie sogar mit kleinen Teleskopen sehen konnte.

Die Helligkeit entwickelte sich nach einem Muster, das zu einer Supernova vom Typ Ia passt. Das ist eine Art Sternexplosion, die auftritt, wenn ein Weißer Zwerg, der etwa so groß ist wie die Erde, so viel Masse ansammelt, dass sein Kern die Schwelle zur Kernfusion überschreitet. Das wurde möglicherweise durch einen begleitenden Weißen Zwerg mit geringerer Masse ausgelöst, der auf einer spiralförmigen Bahn hineinstürzte.

Es ist besonders interessant, nach Supernovae vom Typ Ia zu suchen, weil ihre absolute Helligkeit bekannt ist. Daher verrät ihre scheinbare Helligkeit die Entfernung. So kann man Entfernungen im gesamten Universum kalibrieren.

Das Video zeigt, wie der Stern zerstört wurde. Es beginnt mit Bildern vor der Explosion, dann folgt die Aufhellung und schließlich das Verblassen der Supernova. Ihr Leuchten wurde durch Kernspaltung verursacht und dauerte mehrere Monate an. Die Überreste von SN2015F sind inzwischen so blass, dass man sie nur noch mit großen Teleskopen sieht. Doch gestern leuchtete am Nachthimmel erneut etwas auf. Diesmal ist es eine sogar noch hellere Supernova. Sie liegt in einer näheren Galaxie, nämlich in Centaurus A.

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Krieg der Galaxien: M81 kontra M82

Links unten ist die prächtige Spiralgalaxie M81, rechts oben die irreguläre M82. Im Hintergrund sind viele Sterne und ein diffuser Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven, Neil Fleming und Michael Van Doorn

Links unten liegt die Spiralgalaxie M81 mit ihren blauen Spiralarmen. Rechts oben ist die irreguläre Galaxie M82. Sie ist von roten Gas- und Staubwolken geprägt. Beide Mammutgalaxien sind in einen Gravitationskampf verwickelt, der schon Millionen Jahre dauert.

Die Begegnungen der Galaxien dauern jeweils hundert Millionen Jahre. Dabei beeinflusst die Gravitation jeder Galaxie die andere dramatisch. Bei der letzten Runde verursachte die Gravitation von M82 wahrscheinlich Dichtewellen, die um M81 plätschern. Sie führten wohl zum Reichtum der Spiralarme in M81.

M81 ließ M82 mit gewaltigen Sternbildungsregionen und kollidierenden Gaswolken zurück. Diese sind so energiereich, dass die Galaxie im Röntgenlicht leuchtet. Den großen Kampf sehen wir von der Erde aus hinter dem zarten Schimmer des integrierten Flussnebels. Das ist ein kaum untersuchter Komplex aus diffusen Gas- und Staubwolken über der Milchstraße.

In einigen Milliarden Jahren bleibt von den beiden Galaxien nur eine übrig.

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IC 342, die verborgene Galaxie

Hinter einem dichten Schleier aus Sternen und Nebel in unserer Milchstraße leuchtet die Spiralgalaxie NGC 342 mit ausladenden Spiralarmen.

Bildcredit und Bildrechte: Fabiomassimo Castelluzzo

IC 342 ist ähnlich groß wie helle Spiralgalaxien in unserer Nachbarschaft. Sie ist ungefähr 10 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im langhalsigen nördlichen Sternbild Giraffe. Das ausufernde Inseluniversum IC 342 wäre eigentlich eine markante Galaxie am Nachthimmel. Sie ist aber vor direkter Sicht verborgen. Wir erspähen sie nur durch einen Schleier aus Sternen, Gas und Staub in der Ebene unserer Milchstraße.

Das Licht von IC 342 wird durch kosmische Wolken gedämpft, die dazwischen liegen. Trotzdem zeigt das Teleskopbild klar den undurchsichtigen Staub der Galaxie, die blauen Sternhaufen und die leuchtenden rosaroten Regionen mit Sternbildung in den Spiralarmen, die sich weit vom Galaxienkern entfernt winden.

IC 342 hatte vielleicht in jüngster Zeit einen Ausbruch an Sternbildungsaktivität. Die Galaxie ist nahe genug, dass sie durch ihre Gravitation die Entwicklung der Lokalen Gruppe und der Milchstraße beeinflusst haben könnte.

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Die elliptische M60 und die Spirale NGC 4647

Links unten ist eine verschwommen wirkende elliptische Galaxie, rechts oben eine bläuliche Spiralgalaxie, die leicht fleckig wirkt. Die beiden sind durch Gravitation miteinander verbunden.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Hubble-Nachlass-Team (STScI/AURA)

Die gewaltige elliptische Galaxie M60 und die Spiralgalaxie NGC 4647 bilden auf diesem scharfen kosmischen Porträt ein seltsames Paar. Doch sie befinden sich in einer Region des Weltraums, wo Galaxien sich häufig ansammeln: an der östlichen Seite des nahen Virgo-Galaxienhaufens. ­ Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble.

Die helle Galaxie M60 ist etwa 54 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre einfache Eiform entsteht durch ihre willkürlich wandernden älteren Sterne. Dagegen sind junge, blaue Sterne, Gas und Staub in NGC 4647 zu gewundenen Armen gebündelt. Sie rotieren in einer flachen Scheibe. Die Spiralgalaxie NGC 4647 ist wahrscheinlich weiter entfernt als M60 – ungefähr 63 Millionen Lichtjahre.

Das Galaxienpaar ist auch als Arp 116 bekannt. Es könnte kurz vor einer wichtigen gravitationsbedingten Begegnung stehen. M60 (alias NGC 4649) ist etwa 120.000 Lichtjahre groß. Die kleinere NGC 4647 umfasst zirka 90.000 Lichtjahre. Damit ist sie ungefähr gleich groß wie unsere Milchstraße.

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M101 im 21. Jahrhundert

Die Feuerradgalaxie M101 füllt das Bild. Ihre Spiralarme sind auf dieser Aufnahme von hellrot leuchtenden Sternbildungsgebieten gesäumt, nach außen hin verlaufen sie blau, was offene Sternhaufen andeutet.

Bildcredit: NASA, ESA, CXC, JPL, Caltech STScI

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog. Doch sie ist nicht unbedeutend. Die Galaxie ist gewaltige 170.000 Lichtjahre groß. Sie misst also fast doppelt so viel wie unsere Milchstraße. M101 war einer der Spiralnebel, die mit Lord Rosses großem Teleskop beobachtet wurden. Das Teleskop war der Leviathan von Parsonstown aus dem 19. Jahrhundert.

Diese Ansicht des großen Inseluniversums entstand in mehreren Wellenlängen. Sie ist im Vergleich dazu ein Komposit aus Bildern, die im 21. Jahrhundert von Weltraumteleskopen aufgenommen wurden. Die Bilddaten sind farbcodiert, von Röntgenstrahlen bis Infrarotwellenlängen (hohe bis niedrige Energie). Sie stammen vom Röntgenobservatorium Chandra (violett), dem Galaxy Evolution Explorer (GALEX, blau) sowie den Weltraumteleskopen Hubble (gelb) und Spitzer (rot).

Die Röntgendaten zeigen Gas um explodierte Sterne, Neutronensterne und Doppelsternsysteme mit Schwarzen Löchern in M101. Dieses Gas ist viele Millionen Grad heiß. Die Daten mit niedriger Energie zeigen Sterne und Staub, aus denen die prächtigen Spiralarme von M101 bestehen.

M101 ist auch als Feuerradgalaxie bekannt. Sie liegt etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

(Hinweis der Herausgeber: Das Bild, das ursprünglich hier gezeigt war, wurde am 25. Jänner zurückgezogen.)

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Blick Richtung M101

Rechts breitet Komet Catalina seine Schweife aus. Links unten ist die Spiralgalaxie M101.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Komet Catalina (C/2013 US10) zieht über den nördlichen Himmel. Er erreichte am 17. Jänner die größte Annäherung und zog an unserem hübschen Planeten vorbei. Er war dabei etwa 6 Lichtminuten entfernt. Staub- und Ionenschweif sind auf dieser irdischen Ansicht klar getrennt.

Der Komet posierte hier für einen Messiermoment nahe der Sichtlinie zu M101, einer Grand-Design-Spiralgalaxie im Großen Bären. M101 ist das kosmische Windrad links unten. Sie ist fast doppelt so groß wie unsere Milchstraße und an die 270.000 Lichtjahrhunderte entfernt. Galaxie und Komet sind relativ hell und leichte Ziele für ein Fernglas.

Nun zieht Komet Catalina aus dem inneren Sonnensystem hinaus. In den nächsten Monaten verblasst er langsam. Dieses Teleskopmosaik aus zwei Bildern ist am Himmel ungefähr 5 Grad breit, das ist so viel wie 10 Vollmonde.

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