Der Osterhase kommt zu NGC 4725

Über der Mitte leuchtet eine Spiralgalaxie mit nur einem Arm im Sternbild Haar der Berenike. Links unten sind zwei Lichtpünktchen mit roten Strichen markiert. Es ist der Zwergplanet Makemake im Kuipergürtel.

Bildcredit und Bildrechte: Bob English

Sein Entdeckerteam nannte ihn „Osterhase“. Er heißt jetzt offiziell Makemake und ist der zweithellste Zwergplanet im Kuipergürtel. Die eisige Welt erscheint auf diesem astronomischen Bild zweimal. Es basiert auf Daten vom 29. und 30. Juni der hellen Spiralgalaxie NGC 4725. Makemake ist mit kurzen roten Linien markiert. Seine Position wandert im Lauf von zwei Nächten eine ferne Bahn entlang durch das Sichtfeld eines selbst gebauten Teleskops.

Makemake befand sich an diesen Tagen fast in der Sichtlinie zu einer Spiralgalaxie im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Er war etwa 52,5 Astronomische Einheiten (AE) entfernt, das sind 7,3 Lichtstunden. NGC 4725 ist mehr als 100.000 Lichtjahre groß und 41 Millionen Lichtjahre entfernt. Man weiß nun von Makemake, dass er mindestens einen Mond hat. NGC 4725 ist eine berühmte Spiralgalaxie mit nur einem Arm.

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Kollidierende Galaxien in Stephans Quintett

Rechts sind zwei Galaxien in einen Ringkampf verwickelt. Sie liegen eng beisammen und sind von Schweifen aus blauen Sternhaufen umgeben. Die Galaxienzentren leuchten gelblich und diffus.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: Jose Jimenez Priego

Bleibt eine dieser Galaxien übrig? Die beiden Spiralen von NGC 7318 kollidieren. Es ist quasi ein Halbfinale in einem galaktischen Ausscheidungskampf. Das Bild entstand aus Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble. Wenn Galaxien kollidieren, können viele Dinge passieren: Sie werden durch die Gravitation verzerrt. Gas wird verdichtet. Das führt zu Sternbildungsschüben. Am Ende verschmelzen die beiden Galaxien zu einer einzigen.

Beide Galaxien gehören zu Stephans Quintett. Daher gibt es in den nächsten Milliarden Jahren eine Schlussrunde mit kämpfenden Galaxien. Wahrscheinlich führt das zu vielen verstreuten Sternen und einer riesigen Galaxie. Gut möglich, dass man die übrig bleibende Galaxie nicht leicht als eine der ursprünglichen galaktischen Bestandteile erkennt.

Stephans Quintett war die erste Galaxiengruppe, die als solche erkannt wurde. Sie ist zirka 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem mittelgroßen Teleskop sieht man sie im Sternbild des geflügelten Pferdes Pegasus.

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M63: Sonnenblumengalaxie – Weitwinkel

Mitten in einem weiten Feld mit Sternen schwebt einsam M63 im Sternbild Jagdhunde. Die Spiralgalaxie ist etwa so groß wie die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Deep Sky West, Bearbeitung: John Vermette

Die Sonnenblumengalaxie blüht mitten in diesem weiten Teleskopfeld. Die Szene ist etwa 2 Grad breit, das entspricht 4 Vollmonden. Sie liegt am Himmel im treuen Sternbild Jagdhunde.

Das majestätische Inseluniversum ist formal als Messier 63 bekannt. Es ist fast 100.000 Lichtjahre groß, hat also etwa die Größe unserer Milchstraße. Die ausladenden Spiralarme um ihren hellen, gelblichen Kern sind von kosmischen Staubbahnen durchzogen und mit Regionen gesprenkelt, in denen Sterne entstehen.

M63 ist ein markantes Mitglied einer bekannten Galaxiengruppe. Blasse, ausgedehnte Strukturen umgeben sie. Es könnten die Überreste von begleitenden Zwerggalaxien sein. Das ist ein Hinweis, dass große Galaxien wachsen, indem sie kleinere aufnehmen. M63 leuchtet im ganzen elektromagnetischen Spektrum. Vermutlich gab es dort Ausbrüche heftiger Sternbildung.

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Nahaufnahme der Magellanschen Wolken: Hinweis auf Kollisionen

Die Große und die Kleine Magellansche Wolke sind in Echtfarben dargestellt und von dunklen Höfen umgeben. Der Hintergrund ist ein Schwarz-weiß-Negativ. So kommen die Sternströme dazwischen besser zur Geltung.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Observatory, TWAN) und David Martinez-Delgado (U. Heidelberg)

Sind die beiden berühmtesten Begleitgalaxien unserer Galaxis einst kollidiert? Das ist nicht sicher. Wenn man detailreiche Bilder wie dieses genau prüft, erhält man Hinweise, dass das passiert ist. Links oben ist die Große Magellansche Wolke (GMW) abgebildet, rechts unten die Kleine Magellansche Wolke (KMW).

Das Feld, das sie umgibt, ist ein Schwarz-weiß-Negativ. Es betont blasse Sternströme, die grau dargestellt sind. Es überrascht vielleicht, dass dieses forschungstaugliche Bild mit kleinen Teleskopen kompiliert wurde, um das fast 40 Grad große Weitwinkel-Bildfeld abzudecken.

Viele der blassen Nebulositäten sind galaktische Federwolken aus dünnem Staub in unserer Galaxis. Doch ein zarter Strom aus Sternen reicht anscheinend von der KMW zur GMW. Auch die Sterne um die GMW wirken asymmetrisch verteilt. In Simulationen ist das ein Hinweis, dass sie bei einer oder mehreren Kollisionen durch die Gravitation herausgezogen wurden.

Die GMW und die KMW sind am Südhimmel mit bloßem Auge sichtbar. Sicherlich helfen künftige Beobachtungen mit Teleskopen und Computersimulationen, die Geschichte unserer Milchstraße und ihrer Umgebung besser zu verstehen.

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NGC 1309: Spiralgalaxie und Freunde

Mitten im Bild breitet sich die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 1309 aus. Im Inneren leuchtet sie gelblich, außen herum verlaufen Spiralarme mit blauen Sternhaufen. Links oben ist eine weiter entfernte Balkenspiralgalaxie.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; BearbeitungJeff Signorelli

Die prächtige Spiralgalaxie NGC 1309 ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Sternbild Eridanus, am Ufer des Flusses. NGC 1309 ist etwa 30.000 Lichtjahre breit. Das ist ungefähr ein Drittel vom Durchmesser unserer größeren Milchstraße. Bläuliche junge Sternhaufen und Staubbahnen säumen die Spiralarme von NGC 1309. Sie winden sich um eine ältere gelbliche Sternpopulation im Zentrum.

NGC 1309 ist nicht bloß eine weitere hübsche Spiralgalaxie, die wir von oben sehen. Beobachtungen der aktuellen Supernova in NGC 1309 und veränderlicher Sterne vom Typ der Cepheiden helfen, die Expansion des Universums zu kalibrieren. Die schöne Galaxie hat eine symmetrische Form. Daneben seht ihr auf dieser scharfen, neu bearbeiteten Ansicht des Weltraumteleskops Hubble auch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund.

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Arp 286: Trio in Virgo

Drei Galaxien links im Bild sind ein Trio, sie wechselwirken miteinander. Rechts oben leuchten ein blauer und ein gelber Stern, beide haben Zacken und liegen in der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32-Team, BearbeitungJohannes Schedler

Das Szenario ist eine Komposition in Gelb und Blau, die mit einem Teleskop entstand. Sie zeigt ein Trio an Galaxien im Sternbild Jungfrau (Virgo), die miteinander wechselwirken. Die Galaxien sind fast 90 Millionen Lichtjahre entfernt. Rechts wiederholen zwei Sterne mit Zacken, die vorne in der Milchstraße liegen, die Farbtöne des Trios. Sie erinnern daran, dass Sterne in der Galaxis ähnlich sind wie jene in den fernen Universumsinseln.

NGC 5566 hat ausschweifende Spiralarme und undurchsichtige Staubbahnen. Sie ist riesig, etwa 150.000 Lichtjahre groß. Darüber liegt die kleine, blaue Galaxie NGC 5569. Die dritte Galaxie ist NGC 5560 nahe der Mitte. Sie ist bunt und wurde offenbar durch die Wechselwirkung mit NGC 5566 gestreckt und verzerrt.

Das Galaxientrio ist in Halton Arps Atlas ungewöhnlicher Galaxien von 1966 als Arp 286 gelistet. Inzwischen erkannte man, dass solche kosmischen Wechselwirkungen in der Entwicklung von Galaxien häufig vorkommen.

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Kreta – von Alpha bis Omega

Die nächtliche Szenerie zeigt eine Kirche auf einem Hügel auf Kreta. Am Himmel leuchtet etwa in der Mitte der Kugelsternhaufen Omega Centauri, oben ist die aktive Galaxie Centaurus A.

Bildcredit und Bildrechte: Johannes Schedler (Panther Observatory)

Diese schöne Komposition entstand mit Teleobjektiv. Sie umfasst Lichtjahre einer natürlichen Landschaft mit Nachthimmel auf der Insel Kreta. Drei kombinierte Einzelbilder zeigen ein 10 mal 12 Grad weites Blickfeld. Es blickt nach Süden und zeigt die Sterne mit dem Vordergrund.

Der zunehmende Dreiviertelmond vom 15. Mai beleuchtet die Kirche und das bergige Gelände. In der Mitte schimmert der riesige Kugelsternhaufen Omega Centauri (NGC 5139). Er ist etwa 18.000 Lichtjahre entfernt und bietet einen guten Eindruck, wie er in dieser sternklaren Nacht mit Fernglas aussah. Darüber steht die aktive Galaxie Centaurus A (NGC 5128). Sie ist ungefähr 11 Millionen Lichtjahre entfernt.

Im großen südlichen Sternbild Zentaur befindet sich auch die Spiralgalaxie NGC 4945. Sie ist die größer als unsere Milchstraße. Wir sehen sie von der Seite. NGC 4945 ist etwas weiter entfernt, nämlich ungefähr 13 Millionen Lichtjahre. Sie ragt rechts knapp über den Horizont.

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NGC 6814: Hubble zeigt eine prächtige Spiralgalaxie

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA; Danksagung: Judy Schmidt (Geckzilla)

Mitten in diesem ruhigen Sternenwirbel befindet sich wahrscheinlich ein furchterregendes Schwarzes Loch. Im Strudel, der es umgibt, sausen Milliarden Sterne. Die hellsten und bläulichsten stechen heraus. Wegen der Größe und Schönheit dieser Schau bezeichnet man den Wirbel als Grand-Design-Spiralgalaxie.

Die Bestie im Zentrum ist den Hinweisen nach ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Es hat ungefähr 10 Millionen Sonnenmassen. Das grausame Geschöpf verschlingt Sterne und Gas. Es ist von einem rotierenden Ring aus heißem Plasma umgeben, das Röntgenlicht abstrahlt. Wegen der gewaltsamen Aktivität im Zentrum bezeichnet man die Galaxie als Seyfertgalaxie.

Die Schöne und das Biest sind als NGC 6814 katalogisiert. Sie traten die letzten Milliarden Jahre gemeinsam im Sternbild Adler (Aquila) auf.

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