IC 418: Der Spirographnebel

Der planetarische Nebel IC 418 sieht aus wie eine Zeichnung, die man mit einem Spirographen gemacht hat. Innen leuchtet der Nebel lila, am Rand orange und rot.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA); Danksagung: R. Sahai (JPL) et al.

IC 418 hat eine seltsame Struktur. Wie entstand sie? Sie hat eine Ähnlichkeit mit Zeichnungen, die mit einem zyklischen Zeichengerät gemacht werden, daher heißt der planetarische Nebel IC 418 Spirographnebel.

Seine Muster sind nicht nachvollziehbar. Vielleicht entstehen sie im Zusammenhang mit chaotischen Winden, die vom veränderlichen Zentralstern ausgehen. Die Helligkeit des Sterns kann sich in wenigen Stunden unberechenbar ändern. Doch es gibt Hinweise, dass IC 418 vor nur wenigen Millionen Jahren vielleicht ein gut verstandener Stern war, ähnlich wie unsere Sonne.

Vor ein paar Tausend Jahren war IC 418 vielleicht ein gewöhnlicher roter Riesenstern. Als jedoch sein Kernbrennstoff zur Neige ging, begann die äußere Hülle, sich auszudehnen, und hinterließ einen heißen Restkern. Er war dazu bestimmt, ein weißer Zwergstern zu werden. Man sieht ihn in der Bildmitte. Das Licht des zentralen Kerns regt die Atome im Nebel, die ihn umgeben, an und bringt sie zum Leuchten.

IC 418 ist ungefähr 2000 Lichtjahre entfernt und 0,3 Lichtjahre groß. Dieses Bild in Falschfarben entstand mit dem Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt die ungewöhnlichen Details.

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M27: Kein Komet

Mitten im Bild leuchtet ein bläulicher, wolkiger runder Nebel, der von roten Wolken umgeben ist. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Subaru, NAOJ, Montage und Bearbeitung: Roberto Colombari

Der Astronom Charles Messier jagte im 18. Jahrhundert am Himmel über Frankreich Kometen. Dabei erstellte er fleißig eine Liste an Dingen, die er fand und die definitiv keine Kometen waren. Hier ist Nummer 27 auf seiner Keine-Kometen-Liste. Sie ist inzwischen berühmt.

Astronominnen* im 21. Jahrhundert bezeichnen es als planetarischen Nebel. Doch es ist auch kein Planet, obwohl es in einem kleinen Teleskop rund und wie ein Planet aussieht. Messier 27 (M27) ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen gasförmigen Emissionsnebel, der entsteht, wenn einem sonnenähnlichen Stern der nukleare Brennstoff im Kern zur Neige geht.

So ein Nebel entsteht, wenn ein Stern seine äußeren Schichten in den Weltraum abstößt. Das visuelle Leuchten stammt von Atomen, die vom intensiven, aber unsichtbaren Ultraviolettlicht des Sterns angeregt werden. Die schöne, symmetrische Gaswolke kennen wir unter dem gängigen Namen Hantelnebel. Sie ist größer als 2,5 Lichtjahre und ungefähr 1200 Lichtjahre entfernt. Man sieht sie im Sternbild Füchslein. Dieses tolle Farbbild entstand aus Aufnahmen, die vom 8,2-Meter-Subaru-Teleskop mit Breit- und Schmalbandfiltern aufgenommen wurden.

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Orion: Gürtel, Flamme und Pferdekopf

Rechts unten sind der bekannte Pferdekopfnebel und der Flammennebel klein erkennbar, darüber breitet sich eine rötliche Wand aus, von links oben nach unten Mitte sind die hellen Gürtelsterne des Orion diagonal angeordnet. Im Hintergrund sind zahlreiche blau umgebene Sterne und dunkle Staubnebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Was umgibt die berühmten Gürtelsterne des Orion? Diese detailreiche Aufnahme zeigt alles, von dunklen Nebeln bis zu Sternhaufen. Alles ist in einen weiten Fleck gasförmiger Büschel eingebettet. Er liegt im größeren Molekülwolkenkomplex im Orion. Links verlaufen die drei hellsten Sterne diagonal im Bild. Es sind tatsächlich die berühmten drei Sterne in Orions Gürtel. Der unterste der drei Gürtelsterne ist Alnitak. Gleich darunter liegt der Flammennebel. Hier leuchtet angeregter Wasserstoff, der in Fasern aus dunklem braunem Staub eingebettet ist.

Rechts neben Alnitak liegt der Pferdekopfnebel. Er ist eine dunkle Einkerbung aus dichtem Staub und besitzt die vielleicht am besten erkennbare Nebelform am Himmel. Die dunkle Molekülwolke ist ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt. Sie ist als Barnard 33 katalogisiert. Man sieht sie, weil der nahe, massereiche Stern Sigma Orionis die Wolke von hinten beleuchtet. Der Pferdekopfnebel verändert in den nächsten Millionen Jahren langsam seine auffällige Form. Vielleicht wird er vom energiereichen Sternenlicht zerstört.

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Annäherung an den Blasennebel

Visualisationscredit: NASA, ESA und F. Summers, G. Bacon, Z. Levay und L. Frattare (Viz 3D Team, STScI); Danksagung: T. Rector/University of Alaska Anchorage, H. Schweiker/WIYN und NOAO/AURA/NSF, NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Was sieht man, wenn man sich dem Blasennebel nähert? Diese Blase wurde vom Wind und der Strahlung eines massereichen Sterns geblasen. Sie ist nun sieben Lichtjahre groß. Der heiße Stern darin ist Tausende Male leuchtstärker als unsere Sonne. Er wurde inzwischen aus der Mitte des Nebels verschoben.

Zu Beginn der Visualisierung nähert sich der Blick dem Blasennebel (NGC 7635). Später wandert er um den Nebel herum und nähert sich weiter. Die Bilder, aus denen die Visualisierung in Zeitraffer berechnet wurde, stammen vom Weltraumteleskop Hubble im Orbit und vom WIYN-Teleskop auf dem Kitt Peak im US-Bundesstaat Arizona. Die Visualisierung basiert auf einem 3-D-Computermodell. Sie enthält künstlerische Interpretationen. Die Entfernungen sind stark verkürzt.

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Komet Clark am Rand

Der Komet 71P/Clark wirkt im Vergleich zu den prachtvollen bunten Wolken um Rho Ophiuchi geradezu winzig, doch er bereichert das Bild um eine sehr markante grüne Farbe.

Bildcredit und Bildrechte: Raul Villaverde Fraile

Der Komet 71P/Clark fegt vor kosmischen Wolken durch das malerische Sichtfeld. Das Mosaik entstand aus 2 Bildern, die mit Teleskop aufgenommen wurden, und ist farbverstärkt. Es ist ungefähr 5 Grad groß, das sind 10 Vollmonde nebeneinander. Es zeigt die Position des blassen Kometen in der Nacht von 23. auf 24. Mai.

Der Komet ist 5 Lichtminuten von der Erde entfernt und steht nahe an der Sichtlinie zum hellen Stern Antares und dem Wolkenkomplex um Rho Ophiuchi. Unten in der Mitte ist Antares. Er ist auch als Alpha Scorpii bekannt. Eine staubige kosmische Wolke umgibt ihn, sie reflektiert das gelbliche Licht des kühlen Riesensterns.

Der Kugelsternhaufen M4 leuchtet rechts neben Antares, doch er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt, Antares im Vergleich dazu nur 500 Lichtjahre. Rho Ophiuchi ist etwas näher als Antares. Sein bläuliches Sternenlicht wird oben vom Staub der Molekülwolken reflektiert.

Die kleine Koma und der kurze Schweif des Kometen bilden einen blassen Fleck beim linken Bildrand auf halber Höhe. Die markante grünliche Farbe des Kometen stammt von diatomischen Kohlenstoffmolekülen, die im Sonnenlicht fluoreszieren.

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Sternbildung im Kaulquappennebel

Eine orangefarbene Höhlung ist von helleren Nebeln umgeben. In der Mitte sind zwei kaulquappenförmige Wolken.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Im Kaulquappennebel IC 410 herrscht ein Tumult an Sternbildung. IC 410 ist ein staubiger Emissionsnebel. Er ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist mehr als 100 Lichtjahre groß. Sie wird von den Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 in Form gebracht.

Die hellen, neu entstandenen Sterne im Haufen sind vor etwa 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke entstanden. Sie sind überall im Nebel verteilt. Mitten im Bild fallen zwei relativ dichte Materiebänder auf. Sie schlängeln sich von den Zentralregionen des Nebels weg. Diese kosmischen Kaulquappen sind etwa 10 Lichtjahre lang. Darin findet womöglich Sternbildung statt. Das Bild wurde vom Satelliten WISE der NASA im Infrarotlicht aufgenommen. WISE führt eine Weitwinkel-Infrarot-Durchmusterung durch.

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Der Dunkelnebel LDN 1622 und Barnards Schleife

In einem Teppich aus Sternen sind einige hellere Sterne verteilt, oben breitet sich ein rot leuchtender Nebelbogen aus, unten ist eine dunkle Markierung.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Julio (Astronomia Pampeana)

Die Silhouette des Dunkelnebels LDN 1622 liegt in der kosmischen Szene. Lynds Dunkelnebel (LDN) 1622 liegt unten in der Mitte vor einem blassen Hintergrund aus leuchtendem Wasserstoff. Man erkennt ihn nur auf lang belichteten Aufnahmen der Region, die mit Teleskop fotografiert werden.

LDN 1622 liegt nahe der Ebene unserer Milchstraße. Am Himmel befindet er sich in der Nähe der Barnardschleife. Das ist eine große Wolke um den ergiebigen Komplex aus Emissionsnebeln in Gürtel und Schwert des Orion. Oben verlaufen Bögen eines Segments der Barnardschleife. Der undurchsichtige Staub von LDN 1622 ist vermutlich viel näher als Orions berühmtere Nebel, er ist vielleicht nur 500 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre dieses 1 Grad große Sichtfeld weniger als 10 Lichtjahre breit.

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Himmelslandschaft mitten im Schwan

Rote Nebel füllen die Landschaft, dazwischen leuchten kleine Sterne. Links über der Mitte strahlt der helle Überriese Gamma Cygni.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler, DSS, BYU

Die schöne Landschaft am Himmel wurde mit kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße beim nördlichen Ende der großen Teilung im Sternbild Schwan (Cygnus).

Die Szene ist ein Mosaik aus 36 Teleskopbildern. Sie ist etwa 6 Grad breit. Der helle Überriese Gamma Cygni – er heißt Sadr – leuchtet links über der Bildmitte. Er liegt vor den komplexen Gas- und Staubwolken und den dicht gedrängten Sternfeldern.

Links neben Gamma Cygni liegt IC 1318. Er hat die Form zweier heller Flügel, die durch eine lange dunkle Staubbahn getrennt werden. Daher lautet sein gängiger Name Schmetterlingsnebel. Der kompaktere, helle Nebel rechts unten ist NGC 6888, der Sichelnebel. Gamma Cygni ist schätzungsweise 1800 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu IC 1318 und NGC 6888 beträgt zwischen 2000 und 5000 Lichtjahre.

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