Drei Galaxien über Neuseeland

Scheinbar strömt die Milchstraße aus einer Radioschüssel, die links steht. Rechts unter der Milchstraße stehen die Magellanschen Wolken über dem Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Mackinven

Nein, Radioschüsseln senden keine Galaxien aus. Sie können aber welche entdecken. Dieses Bild einer dunklen Nacht über Neuseeland entstand vor etwa zwei Wochen. Darauf sind ein Radioteleskop und die Milchstraße fotogen überlagert.

Links im Osten geht der zentrale Teil unserer Milchstraße auf. Er wölbt sich hoch nach oben. Unter dem galaktischen Bogen stehen tief über dem Horizont die zwei hellsten Begleitgalaxien unserer Milchstraße. Links ist die Kleine Magellansche Wolke und rechts die Große Magellansche Wolke. Die Radioschüssel ist die Satellitenstation in Warkworth im Norden von Auckland.

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M51: Röntgenstrahlen der Strudelgalaxie

Für dieses Bild wurden Daten in Röntgenlicht violett gefärbt. Darüber wurde ein Bild in sichtbarem Licht gelegt, man kann es aufrufen, wenn man den Mauspfeil über das Bild schiebt.

Bildcredit und Bildrechte: Röntgen: NASA, CXC, R. Kilgard (Wesleyan U. et al.; Optisch: NASA, STScI

Was wäre, wenn wir eine ganze Spiralgalaxie röntgen? Das tat kürzlich (wieder) das NASA-Röntgenobservatorium Chandra. Ziel waren zwei nahe Galaxien, die miteinander wechselwirken. Sie sind zusammen als Studelgalaxie (M51) bekannt. Dieses Bild der Spirale und ihrer Nachbarin stammt von Chandra. Es zeigt Hunderte glitzernder Röntgensterne. Für das Bild wurden Beobachtungen von Chandra im Röntgenlicht und vom Weltraumteleskop Hubble in sichtbarem Licht kombiniert.

Die Zahl heller Röntgenquellen ist für normale Spiralgalaxien oder elliptische Galaxien ungewöhnlich hoch. Sie lässt darauf schließen, dass im kosmischen Strudelbecken in M51 intensive Sternbildung stattfand. Wahrscheinlich handelt es sich Binärsysteme mit Neutronenstern und Schwarzen Löchern. Die beiden Galaxien sind als NGC 5194 (rechts) und NGC 5195 (links) katalogisiert. In ihren hellen Kernen gibt es Aktivität mit viel Energie.

Das Falschfarbenbild zeigt Röntgenlicht in Violett. Die diffusen Röntgen-Emissionen stammen zumeist von Gas, das von Supernova-Explosionen auf viele Millionen Grad aufgeheizt wird.

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Wie man ein Licht am Himmel erkennt

Die Grafik erklärt, wie man bei einem Licht am Himmel erkennt, worum es sich handelt.

Bildcredit und Bildrechte: HK (The League of Lost Causes)

Was ist dieses Licht am Himmel? Das ist eine häufig gestellte Frage der Menschheit. Sie kann nach wenigen kurzen Beobachtungen beantwortet werden. Zum Beispiel: Bewegt es sich oder blinkt es? Wenn ja, und falls ihr in der Nähe einer Stadt lebt, lautet die Antwort meist „Flugzeug“, weil Flieger dort häufig vorkommen. Sterne und Satelliten leuchten selten hell genug, dass man sie über den gleißenden künstlichen Stadtlichtern sehen kann.

Falls nicht, und wenn ihr weit von einer Stadt entfernt seid, ist das helle Licht wohl ein Planet wie Venus oder Mars. Erstere ist nur in der Dämmerung nahe am Horizont zu sehen. Wenn sich ein weit entferntes Flugzeug in der Nähe des Horizonts kaum bewegt, ist der Unterschied zu einem hellen Planeten oft schwer erkennbar. Aber sogar das ist meist durch die Bewegung des Flugzeugs nach ein paar Minuten erkennbar.

Noch immer nicht sicher? Diese Grafik bietet eine leicht ironische, aber recht gute Anleitung. Vielleicht möchtet ihr ein paar Korrekturen anregen. Ihr seid eingeladen, diese zu veröffentlichen (englisch).

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Der offene Sternhaufen NGC 290: Ein Sternenschmuckkästchen

Wie Juwelen in einem Schmuckkästchen glitzern die Sterne des offenen Sternhaufens NGC 290 im Sternbild Tukan. Sie leuchten in verschiedenen Farben und sind unterschiedlich hell. Der Sternhaufen ist von vielen weiteren kleineren Sternen umgeben.

Bildcredit: ESA und NASA; Danksagung: E. Olszewski (U. Arizona)

Juwelen leuchten nicht so hell – nur Sterne können das. Doch die Sterne im offenen Haufen NGC 290 glitzern wie Edelsteine in einem Schmuckkästchen. Es ist eine schöne Präsentation in Farbe und Helligkeit. Der fotogene Haufen wurde kürzlich vom Weltraumteleskop Hubble im Orbit fotografiert. Offene Sternhaufen sind jünger als Kugelsternhaufen. Sie enthalten wenige Sterne, und ihr Anteil an blauen Sternen ist viel höher.

NGC 290 ist ungefähr 200.000 Lichtjahre entfernt. Er liegt in einer Nachbargalaxie, der Kleinen Magellanschen Wolke (KMW). Der offene Haufen enthält Hunderte Sterne. Er ist etwa 65 Lichtjahre groß. NGC 290 und andere offene Haufen sind gute Forschungsstätten, wenn man herausfinden möchte, wie sich Sterne mit unterschiedlicher Masse entwickeln. Denn alle Sterne im offenen Haufen sind etwa gleichzeitig entstanden.

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M16 und der Adlernebel

Der bildfüllende rote Nebel enthält viele wesenhafte Staubwolken, die auf Hubble-Aufnahmen berühmt wurden, sowie einen offenen Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Der Sternhaufen M16 ist ungefähr 2 Millionen Jahre alt. Er ist von Wolken aus Staub und leuchtendem Gas umgeben, in denen er entstanden ist. Die Wolke ist als Adlernebel bekannt. Das detailreiche Bild der Region zeigt kosmische Skulpturen. Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte den Sternbildungskomplex auf einer Nahaufnahme und machte ihn berühmt.

In der Mitte ragen dichte, staubige Säulen auf. Sie ähneln einem Elefantenrüssel und werden als Säulen der Sternbildung bezeichnet. Sie sind Lichtjahre lang und schrumpfen durch die Gravitation, um Sterne zu bilden. Die energiereiche Strahlung der Haufensterne erodiert Materie an den Enden und legt am Ende die eingebetteten jungen Sterne frei.

Vom linken Rand ragt eine weitere staubige Sternbildungssäule ins Bild. Es ist die Fee des Adlernebels. M16 und der Adlernebel sind etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Für Ferngläser oder kleine Teleskope sind sie ein leichtes Ziel am nebelreichen Himmel im geteilten Sternbild Serpens Cauda (Schwanz der Schlange).

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Komet PanSTARRS mit Galaxie

Das Bild enthält lose verteilte Sterne. In der Mitte leuchtet ein kleiner Komet mit grünlicher Koma und Schweif neben einem etwa gleich hellen Stern, links oben befindet sich eine kleine, schwach leuchtende Spiralgalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Falesiedi

Dieses Teleskop-Porträt vom 2. Juni zeigt den Kometen PanSTARRS C/2012 K1. Er zieht langsam über den Nordhimmel. Hier posiert er im Sternbild Großer Bär. Jetzt, wo er im inneren Sonnensystem ist, präsentiert der eisige Körper aus der Oortschen Wolke zwei Schweife, einen helleren, breiten Staubschweif und rechts unten einen krummen Ionenschweif.

Die dichte grünliche Koma bildet einen hübschen Kontrast zu dem gezackten gelblichen Stern im Hintergrund darüber. Links oben steht NGC 3319. Das Bildfeld ist fast zwei scheinbare Vollmonddurchmesser breit. Die Spiralgalaxie ist etwa 47 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt weit hinter den Sternen unserer Milchstraße.

Der Komet war im Vergleich dazu zirka 14 Lichtminuten von unserem hübschen Planeten entfernt. Komet PanSTARRS wird in den nächsten Monaten langsam heller. Damit wird er ein gutes Ziel für Kometenbeobachtende mit Teleskop. Ende August erreicht er das Perihel. Das ist der sonnennächste Punkt seiner Bahn. Es liegt knapp außerhalb der Erdbahn.

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Hubble Ultra Deep Field 2014

Fast jeder Lichtfleck im Bild ist eine Galaxie. Das Bild zeigt Hubbles Blick ins fernste Universum, das Hubble Deep Field im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).

Bildcredit: NASA, ESA, H.Teplitz und M.Rafelski (IPAC/Caltech), A. Koekemoer (STScI), R. Windhorst (ASU), Z. Levay (STScI)

Wie bunte Bonbons füllen Galaxien das Hubble Ultra Deep Field 2014. Die schwächsten Galaxien sind 10 Milliarden Mal blasser als Sterne, die man mit bloßem Auge sieht. Sie befinden sich im Universum der extremen Vergangenheit, nur ein paar 100 Millionen Jahre nach dem Urknall.

Das Hubble Ultra Deep Field (HUDF) wurde durch Daten in Ultraviolettlicht wesentlich ergänzt. Das Bild ist eine aktualisierte Version von Hubbles berühmtem fernsten Blick ins südliche Sternbild Chemischer Ofen (Fornax). Nun ist das HUDF im ganzen Spektrum abgebildet, das für Hubbles Kameras verfügbar ist. Es reicht von Ultraviolett über sichtbares Licht bis hin zum nahen Infrarot.

Mit den Daten in Ultraviolett gibt es nun die wichtige Möglichkeit, Sternbildung in den Galaxien des Hubble Ultra Deep Field zu untersuchen, und zwar in einer Entfernung von 5-10 Milliarden Lichtjahren.

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Ein grüner Blitz von der Sonne

Die untergehende Sonne im Bild ist stark verzerrt durch die Lufthülle der Erde, über der dunkelgelben Form mit rötlichem Rand befindet sich ein schmaler, grün leuchtender Strich.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Viele glauben, es wäre ein Märchen. Andere meinen, es gibt ihn, aber die Ursache wäre unbekannt. Manche brüsten sich damit, ihn gesehen zu haben. Es geht um den grünen Blitz von der Sonne. Tatsache ist: Es gibt den grünen Blitz, und seine Ursache ist bekannt.

Wenn die untergehende Sonne aus der Sicht verschwindet, hat der letzte Schimmer eine erstaunlich grüne Farbe. Der Effekt ist meist nur zu sehen, wenn ein ferner Horizont sehr niedrig ist. Der Blitz dauert nur ein paar Sekunden. Auch wenn die Sonne aufgeht, ist ein grüner Blitz sichtbar. Um ihn zu beobachten, braucht man aber eine sehr genaue Zeitplanung.

Das Bild oben zeigt einen dramatischen grünen Blitz und einen sogar noch selteneren roten Blitz. Beide wurden kürzlich bei einem Sonnenuntergang beobachtet. Er war am Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf den Kanarischen Inseln in Spanien zu sehen. Die Sonne wird nicht teilweise grün oder rot. Der Effekt entsteht in Schichten der Erdatmosphäre, wenn sie sich wie Prismen verhalten.

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