Mondfinsternisse

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Bildcredit und Bildrechte: Igor Vin’yaminov

Beschreibung: Der dunkle innere Schatten des Planeten Erde wird Umbra genannt. Er hat die Form eines Kegels, der sich in den Weltraum ausbreitet. Sein kreisförmiger Querschnitt und ist am leichtesten während einer Mondfinsternis zu sehen. Doch der ganze Querschnitt ist größer als die Winkelgröße des Mondes im Verlauf der Finsternis. Doch dieses wohlüberlegte Kompositbild veranschaulicht das volle Ausmaß des runden Schattens, indem es Bilder von partiellen und totalen Finsternissen verwendet, bei denen der Mond durch verschiedene Bereiche des Kernschattens wanderte. Die Bilder umfassen die Jahre 1997 bis 2011 und wurden alle mit der gleichen Optik in Woronesch (Russland) fotografiert. Unten und oben sind Stadien von partiellen Mondfinsternissen im September 2006 und August 2008 abgebildet. Rechts unten tritt der Mond bei der totalen Finsternis im September 1997 in den Kernschatten ein. Links unten verlässt der Mond die Umbra nach der Totalität im Mai 2004. Rechts der Mitte, im Zentrum und links sind Abschnitte der totalen Finsternis im Juni 2011 zu sehen, auch die zentrale, tiefrote totale Phase. Während der kurzen partiellen Mondfinsternis heute, die nur von der östlichen Halbkugel aus zu sehen ist, wird der Mond den unteren Rand des Kernschattens nur leicht streifen.

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Im Orbit ein nasses Handtuch auswringen


Videocredit: CSA, ASC, Expedition 35

Beschreibung: Was passiert, wenn man ein nasses Handtuch auswringt, während man im Weltraum schwebt? Das Wasser sollte im Erdorbit nicht zu Boden fallen, weil frei fallende Objekte zu schweben scheinen. Fließt jedoch das Wasser aus dem Tuch, oder was? Die Antwort mag überraschen. Um es herauszufinden und um weiters zu zeigen, wie seltsam ein Aufenthalt im Orbit sein kann, machte Chris Hadfield, Commander der Expedition 35, letzte Woche dieses Experiment in der Mikrogravitation der Internationalen Raumstation im Erdorbit. Im obigen Video ist zu sehen, dass zwar wenige Tropfen herausfliegen, ein Großteil des Wassers jedoch zusammenhält und eine ungewöhnlich aussehende, zylindrische Hülle in und um das Tuch bildet. Die selbstklebende Oberflächenspannung des Wassers ist auf der Erde bekannt und hilft zum Beispiel, um künstlerische Wasserkaskaden oder, etwas gewöhnlicher, Regentropfen zu bilden.

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Röntgenstrahlen des Supernovaüberrestes SN 1006

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Bildcredit: NASA/CXC/P. Frank Winkler (Middlebury College)

Beschreibung: Was hier wie ein Bovist aussieht, ist sicherlich der Überrest einer der hellsten Supernovae der Geschichtsschreibung. 1006 n.Chr. beschrieb man sie als Aufhellung am Nachthimmel über Regionen, die nun als China, Ägypten, Irak, Italien, Japan und Schweiz bekannt sind. Die von der Explosion stammende, sich ausdehnende Trümmerwolke im südlichen Sternbild Wolf (Lupus) bietet immer noch ein kosmisches Lichtspektakel im gesamten elektromagnetischen Spektrum. Tatsächlich entstand das obige Bild aus Aufnahmen in drei Farben des Röntgenlichts, die mit dem Chandra-Röntgenobservatorium im Orbit aufgenommen wurden. Die Trümmerwolke, bekannt als Supernovaüberrest SN 1006, ist anscheinend etwa 60 Lichtjahre groß und repräsentiert die Überreste eines weißen Zwergsterns. Der kompakte weiße Zwerg, Teil eines Doppelsternsystems, sammelte nach und nach Materie seines Begleitsterns an. Der Materiezuwachs löste schließlich eine thermonukleare Explosion aus, die den Zwergstern zerstörte. Weil die Entfernung zum Supernovaüberrest etwa 7000 Lichtjahre beträgt, ereignete sich diese Explosion tatsächlich 7000 Jahre vor der Ankunft des Lichts 1006 bei der Erde. Stoßwellen im Überrest beschleunigen Teilchen auf extreme Energien und werden für eine Quelle der rätselhaften kosmischen Strahlen gehalten.

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Der Pferdekopfnebel in Infrarot von Hubble

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Bildcredit: NASA, ESA und The Hubble Heritage Team (STSci/AURA)

Beschreibung: Diese durch den Kosmos treibende, prächtige interstellare Staubwolke wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt, bis sie eine erkennbare Form hatte. Passenderweise heißt sie Pferdekopfnebel und ist in den weiten, komplexen Orionnebel (M42) eingebettet. Das großartige, detailreiche Bild, ein möglicherweise lohnendes Objekt, das man aber mit einem kleinen Teleskop nur schwer erkennen kann, wurde kürzlich vom Weltraumteleskop Hubble anlässlich des 23. Jahrestages seines Starts in Infrarotlicht aufgenommen. Die etwa 1500 Lichtjahre entfernte dunkle Molekülwolke ist als Barnard 33 katalogisiert. Oben ist sie hauptsächlich wegen ihrer Beleuchtung von hinten durch den nahen, massereichen Stern Sigma Orionis zu sehen. Der Pferdekopfnebel verändert im Laufe weniger Millionen Jahre langsam seine auffällige Form und wird vielleicht von energiereichem Sternenlicht zerstört.

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Der große Wagen

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Bildcredit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Beschreibung: Sehen Sie ihn? Diese Frage wird häufig gestellt, bevor jemand eine der bekanntesten Sterngruppen am Nordhimmel erkennt: den Großen Wagen. Diese Sternengruppe ist eine von wenigen, die wahrscheinlich jede Generation kannte, und  die auch in Zukunft gesehen wird.

Der große Wagen ist selbst kein Sternbild, sondern ein Asterismus, der in unterschiedlichen Gesellschaften unter verschiedenen Namen bekannt war, und er ist Teil des Sternbildes Große Bärin (Ursa Major). Fünf Sterne des großen Wagens stehen im Weltraum tatsächlich nahe beisammen und sind wahrscheinlich fast gleichzeitig entstanden.

Wenn man die beiden Sterne am hinteren Teil des Wagens miteinander verbindet, zeigen sie zum Polarstern, dem Nordstern, der Teil des kleinen Wagens ist. Die Bewegung der Sterne führt dazu, dass sich die optische Anordnung des großen Wagens im Lauf der nächsten 100.000 Jahre langsam verändert.

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Luftleuchten, Gegenschein und Milchstraße

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Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Beschreibung: So weit das Auge blickte, war die Nacht am Las-Campanas-Observatorium in der südlichen Atacamawüste von Chile dunkel. Doch am 11. April um die örtliche Mitternachtsstunde zeigte dieses Mosaik aus 3 Minuten lang belichteten Aufnahmen ein grünliches, ungewöhnlich intensives atmosphärisches Luftleuchten, das sich über dünne Wolken zog. Anders als Polarlichter, deren Energie von Zusammenstößen mit geladenen Teilchen stammt, und die in hohen Breiten zu beobachten sind, entsteht das Luftleuchten durch Chemolumineszenz, also durch chemische Reaktionen, und ist rund um den Globus zu beobachten. Die chemische Energie liefert die extreme Ultraviolettstrahlung der Sonne. Ähnlich wie bei Polarlichtern stammt der grünliche Farbton dieses Luftleuchtens aus einer Höhe von etwa 100 Kilometern und wird von den Emissionen angeregter Sauerstoffatome bestimmt. Der Gegenschein – Sonnenlicht, das von Staub in der ekliptischen Ebene reflektiert wird, war in dieser Nacht noch sichtbar – eine zarte, bläuliche Wolke rechts neben der Bildmitte. Ganz rechts scheint die Milchstraße aus einem Berggipfel zu strömen, dem Sitz der Magellan-Teleskope. Links sind die Kuppeln des OGLE-Projekts und der du Pont-Teleskope zu sehen.

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NGC 1788 und der Schnurrbart der Hexe

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Bildcredit und Bildrechte: John Davis

Beschreibung: Diese Himmelslandschaft zeigt ein ästhetisches Gleichgewicht zwischen interstellarem Staub und Gas in den Randbezirken des nebelreichen Sternbildes Orion. Oben links ragt das bläuliche Kinn des Hexenkopfnebels vor, das das Licht des hellen Sterns Rigel oder Beta Orionis reflektiert. Schnurrbarthaare, die dem roten Leuchten von Wasserstoff folgen, der von ultraviolettem Sternenlicht ionisiert wird, scheinen das anrüchige Antlitz mit kleineren Nebeln zu verbinden, etwa dem staubhaltigen Reflexionsnebel NGC 1788 rechts. Starke Winde von Orions hellen Sternen haben NGC 1788 ebenfalls geformt, und wahrscheinlich die Entstehung der jungen Sterne im Inneren ausgelöst. Zu seiner Lage passend erinnert NGC 1788 an eine kosmische Fledermaus. Die Szenerie umfasst etwa 3 Grad am Himmel, das entspricht 6 Vollmonden.

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Sternfabrik Messier 17

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Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble,
Farbdaten: Wolfgang Promper, Bearbeitung: Robert Gendler

Beschreibung: Diese von Sternenwinden und Strahlung geformte Sternfabrik ist als Messier 17 bekannt und liegt etwa 5500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. In dieser Entfernung umfasst das ein Grad weite Sichtfeld fast 100 Lichtjahre. Das scharfe Farbkompositbild entstand aus Daten von weltraum- und bodenbasierten Teleskopen und folgt den zarten Details von Gas- und Staubwolken in der Region vor dem Hintergrund der Sterne in der zentralen Milchstraße. Sternenwinde und energiereiches Licht von heißen, massereichen Sternen haben sich im Vorrat an kosmischem Gas und Staub in M17 gebildet und haben langsam die verbleibende interstellare Materie geleert, wodurch die höhlenartige Erscheinung und die gewellten Formen entstanden. M17 ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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