Rotationsbeschleunigung eines massereichen Schwarzen Lochs

Das Bild zeigt eine schräg liegende orange beleuchtete Akkretionsscheibe, aus der Mitte strömt ein blau leuchtender Jet.

Illustrations-Credit: Robert Hurt, NASA/JPL-Caltech

Wie schnell kann ein Schwarzes Loch rotieren? Wenn sich ein Objekt aus normaler Materie zu schnell dreht, bricht es auseinander. Doch ein Schwarzes Loch sollte nicht auseinanderbrechen können – und seine maximale Rotationsgeschwindigkeit ist tatsächlich nicht bekannt.

Theoretiker* modellieren schnell rotierende Schwarze Löcher üblicherweise mit der Kerr-Metrik zu Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Diese sagt mehrere überraschende und ungewöhnliche Dinge vorher. Die vielleicht am einfachsten nachprüfbare Prognose besagt, dass Materie, die in ein mit maximaler Geschwindigkeit rotierendes Schwarzes Loch fällt, zuletzt sichtbar sein sollte, wenn sie das Schwarze Loch fast mit Lichtgeschwindigkeit umkreist. Das sollte man aus großer Entfernung beobachten können.

Diese Prognose wurde kürzlich mit den Satelliten NuSTAR der NASA und XMM der ESA untersucht. Dafür wurde das sehr massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Spiralgalaxie NGC 1365 beobachtet.

Die Grenze nahe der Lichtgeschwindigkeit wurde bestätigt, indem man die Aufheizung und die Verbreiterung der Spektrallinien von Kernemissionen nahe dem inneren Rand der Akkretionsscheibe vermaß.

Die künstlerische Darstellung oben zeigt eine Akkretionsscheibe aus normaler Materie, die um ein Schwarzes Loch wirbelt, und einen Strahl, der aus der Oberseite strömt. Materie, die zufällig in das Schwarze Loch fällt, sollte die Rotation eines Schwarzen Lochs nicht so stark beschleunigen. Daher bestätigen die Messungen von NuSTAR und XMM auch die Existenz der umgebenden Akkretionsscheibe.

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Der Vulkan Sakurajima mit Blitzen

Aus einer vulkanischen Aschewolke mit rot glühender Lava schlagen Blitze.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Rietze (Alien Landscapes on Planet Earth)

Warum entstehen bei einem Vulkanausbruch manchmal Blitze? Das Bild zeigt den Vulkan Sakurajima im Süden von Japan. Der Ausbruch wurde im Jänner fotografiert. Die ausgeschleuderten Magmablasen sind so heiß, dass sie leuchten. Von unten bricht flüssiges Gestein durch den Vulkangipfel.

Das Bild ist interessant, weil es Blitze in der Nähe des Vulkangipfels zeigt. Warum Blitze entstehen, wird auch bei gewöhnlichen Gewittern immer noch erforscht. Die Ursache vulkanischer Blitze ist noch rätselhafter.

Blitze gleichen getrennte Bereiche mit entgegengesetzter elektrischer Ladung aus. Eine Hypothese vermutet, dass ausbrechende Magmablasen oder vulkanische Asche elektrisch geladen sind, und dass ihre Bewegung diese getrennten Bereiche mit gegensätzlicher Ladung erzeugt. Andere vulkanische Blitzereignisse entstehen vielleicht durch Kollisionen im Vulkanstaub, bei denen Ladungen induziert werden.

Normalerweise entsteht mehr als 40 Mal pro Sekunde irgendwo auf der Erde ein Blitz.

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Ppanorama der Milchstraße vom Mauna Kea

Das breite Panorama zeigt die Milchstraße, die sich über dem Horizont zwischen zwei Teleskopkuppeln ausbreitet. Links steht das Canada-France-Hawaii-Teleskop CFHT, rechts das Observatorium Gemini Nord.

Bildcredit und Bildrechte: Wally Pacholka (TWAN)

Aloha und willkommen in einer atemberaubenden Himmelslandschaft. Das traumhafte Panorama reicht vom 4200 Meter hohen Vulkangipfel des Mauna Kea auf Hawaii über eine Wolkenschicht bis zum gestirnten Nachthimmel und der Milchstraße. Die Szene ist links an der Kuppel des Canada-France-Hawaii-Teleskops CFHT verankert. Der Polarstern leuchtet rechts unter der Kuppel.

Weiter rechts führt der helle Stern Deneb zum Asterismus Kreuz des Nordens. Er ist in die Ebene der Milchstraße über dem Horizont eingebettet. Das Kreuz des Nordens und die gleißende, weiße Wega hängen über einigen Aschekegeln im Vordergrund. In der Mitte leuchten rötliche Nebel, Sterne und Staubwolken in der zentralen Milchstraße.

Unten wirft die Stadtbeleuchtung von Hilo ein schauriges grünliches Licht an die Wolken. Der rote Überriese Antares strahlt über der zentralen Wölbung der Milchstraße. Der helle Alpha Centauri liegt noch weiter rechts in der galaktischen Ebene. Rechts steht das große Observatorium Gemini Nord. Die kompakte Sternengruppe Kreuz des Südens ist links neben der Teleskopkuppel.

Braucht ihr Hilfe, um die Sterne zu erkennen? Schiebt einfach den Mauspfeil über das Bild oder betrachtet dieses beschriftete Panorama.

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PanSTARRS über Parkes

Links zeigt die Schüssel einer Radioantenne zum Himmel, oben leuchtet ein rotes Licht beim Empfänger. Rechts über dem Teleskop steht Komet PanSTARRS (C/2011 L4), sein Schweif zeigt nach oben von der Sonne weg. Die Sonne ist bereits untergegangen.

Bildcredit und Bildrechte: John Sarkissian (CSIRO Parkes-Observatorium)

Komet PanSTARRS (C/2011 L4) zog am 5. März rasch über den Südhimmel. Auf dieser Dämmerungsszene folgt er der Sonne, die schon unter dem westlichen Horizont steht. Im Vordergrund steht das australische CSIRO Parkes-Observatorium. Es ist eine schwenkbare Schüssel mit einem Durchmesser von 64 Metern.

Die Radioantenne ist in der Kometenforschung des Raumfahrtzeitalters keine Unbekannte. Im März 1986 folgte die Parkes-Antenne der ESA-Raumsonde Giotto, als diese am Kometen Halley vorbeiflog. Giotto schickte damals die ersten Nahaufnahmen von Halleys Kern, die jemals aufgenommen wurden.

Komet PanSTARRS ist mit bloßem Auge zu sehen. Er erreichte am 5. März die größte Annäherung an die Erde. Seine kleinste Distanz zur Sonne erreicht er am 10. März. PanSTARRS ist unterwegs nach Norden.

Endlich beginnt der lang erwartete Auftritt auf der Nordhalbkugel. Man sieht den Kometen nach Sonnenuntergang tief am westlichen Horizont. Am 12. März lohnt es sich, den Kometen nahe beim jungen Sichelmond zu suchen.

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Blick durch Abell 68

Dieses Hubble-Bild zeigt den Galaxienhaufen Abell 68. Es veranschaulicht die Funktion einer natürlichen Gravitationslinse.

Credit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis/ESA-Hubble-ArbeitsgemeinschaftDanksagung: Nick Rose

Möchtet ihr einen Galaxienhaufen als Teleskop benützen? Es ist einfacher, als ihr denkt. Ferne Galaxienhaufen sind natürliche starke Gravitationslinsen. Die Gravitationsmasse des Haufens besteht großteils aus Dunkler Materie. Im Einklang mit Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie krümmt sie Licht, das von dahinter kommt. So entstehen vergrößerte und verzerrte Bilder von Galaxien im Hintergrund, die noch weiter entfernt sind.

Dieses scharfe Infrarotbild von Hubble zeigt die Funktion des Galaxienhaufens Abell 68 als Gravitationsteleskop. Es wurde von dem Amateurastronomen Nick Rose beim Wettbewerb „ESA-Hubbles verborgene Schätze“ untersucht.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr Markierungen im Bild. Die Markierungen 1 und 2 zeigen zwei Linsenbilder derselben Hintergrundgalaxie. Das verzerrte Galaxienbild mit der Markierung 2 ähnelt einem klassischen Space Invader!

Markierung 3 zeigt eine unverzerrte Haufengalaxie, deren Gas abgestreift wird, während sie durch das dichtere intergalaktische Medium pflügt. Markierung 4 zeigt viele Hintergrundgalaxien. Sie sind als längliche Streifen und Bögen abgebildet.

Der Galaxienhaufen Abell 68 ist etwa 2,1 Milliarden Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Füchslein (Vulpecula). Die Zentralregion des Haufens auf der Hubble-Ansicht ist mehr als 1,2 Millionen Lichtjahre breit.

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Thors Helm

Der Nebel aus türkisen Schlieren mit flügelartigen rötlich-türkisen Fortsätzen erinnert an den Helm eines nordischen Gottes.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Rusterholz (CXIELO-Observatorium)

Diese kosmische Wolke hat die Form eines Helms mit flügelartigen Fortsätzen. Sie wird landläufig Thors Helm genannt. Der Helm hat heroische Ausmaße – sogar für einen nordischen Gott. Sein Durchmesser beträgt 30 Lichtjahre.

Eigentlich ist der Helm eine interstellare Blase. Sie wird von den rasanten Winden des hellen, massereichen Sterns nahe der Blasenmitte aufgebläht, während der Stern durch die Molekülwolke zieht, die ihn umgibt. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern. Das ist ein extrem heißer Riese in einem kurzen Stadium vor einer Supernova.

Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert. Er ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild entstand mit Breit- und Schmalbandfiltern. Es zeigt eindrucksvolle Details der faserartigen Strukturen im Nebel. Seine blaugrünen Farben sind die Emissionen von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas.

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Bärtierchen im Moos

Ein sackähnliches Tierchen hält sich auf Moos fest. Es ist ein Bärtierchen unter dem Elektronenmikroskop.

Bildcredit und Bildrechte: Nicole Ottawa und Oliver Meckes / Eye of Science / Science Source Images

Ist das ein Außerirdischer? Vielleicht nicht, aber von allen Tieren der Erde ist das Bärtierchen der vielleicht beste Kandidat. Bärtierchen können bekanntlich jahrzehntelang ohne Nahrung oder Wasser auskommen. Sie überleben außerdem Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt bis weit über dem Siedepunkt von Wasser. Auch ein Druck von fast Null bis Druckverhältnisse weit über jenem auf dem Meeresgrund sind kein Problem. Bärtierchen überleben auch direkte gefährliche Strahlung.

Die unglaubliche Überlebensfähigkeit dieser Extremophilen wurde 2011 außerhalb einer Raumfähre in der Umlaufbahn getestet. Bärtierchen sind so langlebig, weil sie ihre DNA reparieren. Sie können außerdem den Wassergehalt ihres Körpers auf wenige Prozent reduzieren.

Manche dieser winzigen Wasserbärchen wurden kürzlich beinahe zu Außerirdischen. Sie sollten an Bord der russischen Mission Phobos-Grunt zum Marsmond Phobos starten. Weil aber eine Rakete versagte und die Kapsel im Erdorbit blieb, waren sie weiterhin irdisch. Auf einem Großteil der Erde gibt es mehr Bärtierchen als Menschen. Oben ist eine gefärbte Aufnahme eines millimeterlangen Bärtierchens unter dem Elektronenmikroskop zu sehen. Es krabbelt über Moos.

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Die Kometen Lemmon und PanSTARRS am Höchststand

Zwei helle Kometen stehen am Abendhimmel über der Atacamawüste, ihre Schweife zeigen von der Sonne fort.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Zwei eindrucksvolle Kometen erreichen in den nächsten zwei Wochen ihre größte Helligkeit. Letzte Woche bot sich eine seltene Fotogelegenheit. Beide Kometen wurden zusammen am Himmel über der südamerikanischen Atacamawüste fotografiert.

Komet C/2012 F6 (Lemmon) steht links oben. Er präsentiert einen langen Schweif und eine grün leuchtende Koma. Komet C/2011 L4 (PanSTARRS) ist rechts unten am Horizont zu sehen. Er besitzt einen hellen Schweif aus Staub, der Sonnenlicht reflektiert. Die Schweife beider Kometen zeigen, wo die Sonne kürzlich untergegangen ist.

Komet Lemmon ist nächste Woche vor Sonnenuntergang am Südhimmel gerade noch mit bloßem Auge sichtbar. Danach sieht man am besten mit einem Fernglas, wie er schwächer wird und langsam nach Norden wandert. Komet PanSTARRS bleibt jedoch nur noch wenige Tage am Südhimmel. Danach ist er weiterhin hell genug für das bloße Auge, während er zum Nordhimmel wandert.

Um den gewaltigen schmelzenden Schneeball PanSTARRS zu finden, sollte man kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Horizont suchen. Derzeit wird auch das Hellerwerden des Kometen C/2012 S1 (ISON) überwacht. Er wird vielleicht gegen Ende 2013 eines der hellsten Objekte am Nachthimmel.

Galerie: Helle Kometen 2013

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