Die Milchstraße über einem Schiffswrack

Über einem Schiffswrack wölbt sich die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar (Planetario Ciudad de La Plata)

Was ist mit diesem Schiff passiert? Es strandete 2002 bei einem gewaltigen Sturm an der Küste von Argentinien. Das verlassene Schiff heißt Naufragio del Chubasco. Es havarierte in der Nähe der fast verlassenen Stadt Cabo Raso (1 Einwohner).

Das rostende Schiff liefert einen malerischen, etwas gruseligen Vordergrund für den schönen Himmel oben. Der großen Bogen unserer Milchstraße wölbt sich am Himmel. Dort leuchten Galaxien, darunter die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Auch Sterne wie Kanopus und Atair, Planeten wie Mars und Neptun sowie Nebel wie die Lagune, Carina und den Kohlensack sind zu sehen.

Das Mosaik entstand aus mehr als 80 Bildern. Sie wurden Anfang September fotografiert. Es gibt auch ein interaktives 360-Grad-Panorama dieses Bildes. Wie der waghalsige Astrofotograf berichtet, war der gruseligste Teil beim Fotografieren dieses Bildes nicht das verlassene Schiff, sondern die ungewöhnlich große Menge schwarzer, haariger Raupen.

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W5 – die Seele der Sternbildung

Das Gewirr aus leuchtenden und dunklen Staubwolken ist von Sternen durchzogen. In den dunklen Wolken können Sterne entstehen. Die Nebel liegen im Zentrum von W5, dem Seelennebel.

Bildcredit: José Jiménez Priego

Wo entstehen Sterne? Häufig in energiereichen Regionen, wo Gas und dunkler Staub in einer chaotischen Umgebung herumgestoßen werden. Hier seht ihr die hellen, massereichen Sterne beim Zentrum von W5, dem Seelennebel. Sie explodieren, verströmen energiereiche Winde und strahlen Licht ab, das durch Ionisation entsteht.

Licht und Gas strömen nach außen. Dabei verdrängen und verdampfen sie viel von dem Gas und Staub in der Umgebung. Doch hinter dichten, schützenden Knoten bleiben Säulen aus Gas zurück. Auch in den Knoten entstehen Sterne. Das Bild zeigt das Innerste von W5. Es ist ein ungefähr 1000 Lichtjahre großer Bereich voller Säulen, die Sterne bilden.

Der Seelennebel ist auch als IC 1848 katalogisiert. Er ist ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Kassiopeia, der Königin von Aithiopia. Wahrscheinlich bleibt in ein paar hundert Millionen Jahren nur ein Haufen neu entstandener Sterne übrig. Diese Sterne treiben auseinander.

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Arp 240: Hubble zeigt eine Brücke zwischen Spiralgalaxien

Zwischen diesen beiden Spiralgalaxien, die wir schräg von der Seite sehen, verläuft eine Sternenbrücke. Darin findet Sternbildung statt. Sie ist ein Hinweis auf starke Gezeitenkräfte bei einer nahen Begegnung.

Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos

Warum läuft eine Brücke zwischen diesen beiden Spiralgalaxien? Die Brücke besteht aus Gas und Sternen. Sie ist ein klarer Hinweis, dass die beiden riesigen Sternsysteme eine Begegnung hatten. Durch die wechselseitige Gravitation erfuhren sie gewaltige Gezeiten. Zusammen sind sie als Arp 240 katalogisiert. Einzeln kennt man sie als NGC 5257 und NGC 5258.

Computermodelle der beiden Galaxien und das Alter ihrer Sternhaufen zeigen, dass sie vor erst 250 Millionen Jahren eine erste Passage aneinander vollendet haben. Die Gezeiten zogen nicht nur Materie heraus. Sie komprimierten auch das Gas. Das löste in beiden Galaxien und in der ungewöhnlichen Brücke Sternbildung aus.

Es geschieht wohl häufig, dass Galaxien verschmelzen. Arp 240 ist ein Schnappschuss. Er zeigt ein kurzes Stadiums in diesem unausweichlichen Prozess.

Das Paar Arp 240 ist ungefähr 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem kleinen Teleskop sieht man es im Sternbild Jungfrau. Wiederholte nahe Begegnungen führen wohl am Ende zu einer Verschmelzung der beiden Galaxien. Dabei entsteht eine einzige gemeinsamen Galaxie.

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Verona Rupes: die höchste bekannte Klippe im Sonnensystem

Die Klippen rechts im Bild sind die höchsten im ganzen Sonnensystem, die wir kennen. Es sind Verona Rupes auf dem Uranusmond Miranda.

Bildcredit: Voyager 2, NASA

Kann man einen Sprung von der höchsten Klippe im Sonnensystem überleben? Ziemlich wahrscheinlich. Verona Rupes auf dem Uranusmond Miranda ist schätzungsweise 20 km tief. Das ist zehnmal so tief wie der Grand Canyon auf der Erde.

Mirandas Gravitation ist sehr gering. Daher dauert es etwa 12 Minuten, bis eine waghalsige Sportlerin den Boden erreicht, wenn sie von oben hinunterfällt. Unten hätte sie die Geschwindigkeit eines Rennautos, das sind ungefähr 200 km/h. Trotzdem könnte sie den Sturz mit einem passenden Schutz durch ein Prallkissen überleben.

Das Bild von Verona Rupes wurde 1986 beim Vorbeiflug der Roboterraumsonde Voyager 2 aufgenommen. Der Ursprung der gewaltigen Klippe ist nicht bekannt. Vielleicht entstand sie bei einem großen Einschlag oder durch eine tektonische Bewegung der Oberfläche.

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Morgen, Mond und Venus

Links breiten sich rosarote Strahlenbüschel am dunkelblauen Himmel aus. Die Sonne steht dort unter dem Horizont. Rechts treffen sich die rosaroten Büschel beim Gegendämmerungspunkt im Westen. Der Sichelmond und die Venus stehen in der Nähe der Sonne.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Das Panorama zeigt eine weite Himmelslandschaft im kenianischen Amboseli-Nationalpark. An diesem Morgen im November gingen ein alter Sichelmond und der Morgenstern kurz vor der Sonne auf. Die Sonne steht noch unter einer Akazie am östlichen Horizont. Ihre Position ist leicht erkennbar. Links laufen zarte Schimmer aus Licht und Schatten in der Dämmerung bei der Sonne zusammen.

Die warmen Sonnenstrahlen werden als Strahlenbüschel bezeichnet. Unsichtbare Wolken am Horizont skizzieren sie durch ihren Schattenwurf. Nach rechts hin wölben sich die Strahlen aus Licht und Schatten über dem Profil des Kilimandscharo. Sie laufen am westlichen Horizont zusammen. Dort werden sie als Gegendämmerungsstrahlen bezeichnet. Sie markieren den Punkt gegenüber der aufgehenden Sonne. Die Wolkenschatten sind parallel. Doch wegen der Perspektive laufen am fernen Horizont zusammen.

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Anaglyphe mit Landeplatz von Apollo 17

Der Mondrover im Bild hat rote und cyanfarbene Ränder. Wenn man das Bild mit rot-blauen Brillen betrachtet, wirkt das Bild dreidimensional.

Bildcredit: Gene Cernan, Apollo 17, NASA; Anaglyphe von Erik van Meijgaarden

Nehmt eure rotblauen Brillen und betrachtet diese Stereoszene im Taurus-Littrow-Tal auf dem Mond! Die Farbanaglyphe zeigt vorne eine detailreiche 3D-Ansicht des Apollo-17-Mondrovers. Dahinter stehen das Mondmodul und in der Ferne die Mondhügel. Die Fernsehkamera des Rovers sollte der ganzen Welt zeigen, wie die Aufstiegsstufe des Mondmoduls startete. Deshalb nannte man diesen Parkplatz Ehrenloge.

Im Dezember 1972 verbrachten die Apollo-17-Astronauten Eugene Cernan und Harrison Schmitt etwa 75 Stunden auf dem Mond. Ihr Kollege Ronald Evans kreiste währenddessen oben. Die Besatzung kehrte mit 110 Kilogramm Gesteins- und Bodenproben zurück. Das war mehr als von jeder anderen Mondlandestelle. Cernan und Schmitt sind immer noch die letzten Menschen, die auf dem Mond gegangen (oder gefahren) sind.

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Abtastung der Ringe

Die Ringe des Planeten Saturn wurden sehr detailreich von der Raumsonde Cassini abgebildet. Das Mosaik entstand aus mehreren Bildern.

Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Auf diesem Bild könnt ihr die eisigen Saturnringe entlang reisen. Das hoch aufgelöste Bild ist ein Mosaik in natürlicher Farbe. Die Einzelbilder wurden im Mai 2007 in ungefähr 2,5 Stunden aufgenommen. Dabei zog die Raumsonde Cassini über die unbeleuchtete Seite der Ringe. Damit ihr die Reise nachvollziehen könnt, sind Hauptringe und -lücken beschriftet. Auch die Entfernung in Kilometern vom Zentrum des Gasriesen ist notiert.

Die alphabetische Bezeichnung der Saturnringe ist historisch. Sie basiert auf der Reihenfolge ihrer Entdeckung. Die Ringe A und B sind die hellen Ringe. Sie sind durch die Cassini-Teilung getrennt. In immer größerer Entfernung von Saturn verlaufen die sieben Hauptringe D, C, B, A, F, G, E. Die blassen, äußeren Ringe G und E sind hier nicht abgebildet.

Am 29. November, also in vier Tagen, fliegt Cassini nahe am Saturnmond Titan vorbei. Die Raumsonde nützt die Gravitation des Mondes und schubst sich in eine Serie von 20 gewagten elliptischen Orbits knapp an den Ringen vorbei. Am 4. Dezember begegnet Cassini erstmals den Ringen. Das wird ein Sprung durch die Ringebene, nur 11.000 km außerhalb des F-Rings (ganz rechts).

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NGC 7635: Blase in einem kosmischen Meer

Mitten im Bild leuchtet eine winzige blaue Blase, die von grüngelb leuchtenden Wolken umgeben ist. Links oben ist ein näher gelegener Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Sébastien Gozé

Seht ihr die Blase in der Mitte? Die zarte schwebende Erscheinung auf dieser Weitwinkelansicht treibt in einem kosmischen Meer aus Sternen und leuchtendem Gas. Sie heißt schlicht Blasennebel und ist als NGC 7635 katalogisiert.

Der winzige Blasennebel etwa 10 Lichtjahre groß. Er und der größere Komplex aus interstellaren Gas- und Staubwolken sind ungefähr 11.000 Lichtjahre entfernt. Die Wolken reichen über die Grenze zwischen den Sternbildern Kepheus und Kassiopeia. Die prachtvolle Ansicht zeigt auch den offenen Sternhaufen M52 (links oben). Seine Entfernung beträgt etwa 5000 Lichtjahre.

Das Bild ist am Himmel etwa zwei Grad breit. Das entspricht in der geschätzten Entfernung zum Blasennebel zirka 375 Lichtjahren.

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