Phobos, der verlorene Marsmond

Der Marsmond Phobos ist hier bildfüllend dargestellt. Rechts ist ein riesiger Krater. Der ganze Mond ist von Kratern übersät. Sehr auffällig sind die Rillen, die parallel über die Oberfläche verlaufen. Sie sind vielleicht ein Hinweis auf die starken Gezeitenkräfte, die den Mond eines Tages vermutlich zerlegen.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Dieser Mond ist dem Untergang geweiht. Mars ist Rote Planet, er wurde nach dem römischen Kriegsgott benannt. Der Mars besitzt zwei winzige Monde, Phobos und Deimos. Ihre Namen sind die griechischen Begriffe für Furcht und Schrecken. Die Marsmonde sind vielleicht eingefangene Asteroiden aus dem Hauptasteroidengürtel, der zwischen Mars und Jupiter verläuft, oder sie stammen aus Bereichen im Sonnensystem, die noch weiter entfernt sind.

Der größere Mond ist Phobos. Das faszinierende Farbbild der Robotersonde Mars Reconnaissance Orbiter zeigt ihn als asteroidenähnliches Objekt mit vielen Kratern. Die Auflösung beträgt etwa sieben Meter pro Bildpunkt. Phobos kreist so tief um den Mars, dass ihn die Gezeitenkräfte hinunterziehen. Er ist nur 5800 Kilometer über der Oberfläche. Unser Mond kreist im Vergleich dazu 400.000 Kilometer entfernt um die Erde.

Kürzlich wurden die langen Rillen untersucht. Das Ergebnis lässt vermuten, dass sie durch eine Gezeitenstreckung entstanden sind, die den ganzen Körper erfasste. Die Gezeitenstreckung entstand durch den Kräfteunterschied der Marsgravitation an zwei Enden von Phobos. Die Rillen sind also vielleicht ein Hinweis auf eine frühe Phase der Auflösung von Phobos. Dabei entsteht ein Ring aus Trümmern um den Mars.

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Wiederverwertung in NGC 5291

Mitten im Bild kommen zwei Galaxien einander sehr nahe. Die kleinere Galaxie links unten ist muschelförmig. Nach oben und unten zieht sich ein Gezeitenschweif hinaus, in dem viele Zwerggalaxien entstehen. Das Bildfeld ist voller Sterne und Galaxien.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32-Team, BearbeitungJohannes Schedler

Bei einer urzeitlichen Kollision zweier Galaxien wurden die Trümmer der gasreichen Galaxie NGC 5291 weit in den intergalaktischen Raum geschleudert. Sie ist 200 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Mitten in dieser spektakulären Szene befinden sich NGC 5291 und der wahrscheinliche Eindringling, die „Muschel“-Galaxie.

Das scharfe Bild entstand mit einem Teleskop auf der Erde. Es zeigt den Galaxienhaufen Abell 3574 im südlichen Sternbild Zentaur. An den 100.000 Lichtjahre langen Gezeitenschweifen sind Klumpen von Zwerggalaxien verteilt. Sie ähneln einander und enthalten wenig alte Sternen, haben aber offensichtlich einen Überfluss junger Sterne und aktiver Regionen mit Sternbildung.

Die Zwerggalaxien enthalten ungewöhnlich viele Elemente, die schwerer sind als Wasserstoff und Helium. Sie entstanden wahrscheinlich im intergalaktischen Raum. Dort bereiten sie die angereicherten Reste von NGC 5291 auf.

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Leoniden und Freunde

Am Himmel über einer Gartensternwarte in Onrario fallen Meteore vom Himmel. Dort leuchtet das Sternbild Orion mit der Barnardschleife und ganz oben der Sternhaufen der Hyaden.

Bildcredit und Bildrechte: Malcolm Park (North York Astronomical Association)

Diese Woche regneten die Meteore der Leoniden auf den Planeten Erde, wie jedes Jahr um diese Zeit. Es ist ein Strom aus Staub und Teilchen, die aus der Bahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle stammen. Auf diesem Kompositbild fallen die Leoniden vom Himmel. Vorne steht eine Sternwarte in einem Garten im Süden von Ontario.

Die Einzelbilder wurden mit einer Kamera auf einem Stativ fotografiert. Sie zeigen die Aktivität der hellen Meteore. Sie dauerte die ganze Nacht von 16. auf 17. November. Es war etwa einen Tag vor dem moderaten Höhepunkt des Stroms.

Die Einzelbilder sind auf das Sichtfeld fixiert. Daher sind nicht alle Meteorspuren am Sternfeld im Hintergrund ausgerichtet. Das Panorama wurde am Abend fotografiert, als Orion im Süden über dem Horizont stand. Daher laufen die Spuren nicht beim Radianten des Meteorstroms im Löwen zusammen. Der Löwe liegt links außerhalb des Bildes.

Doch einige Strichspuren zeigen Meteore der Tauriden. Dieser Strom ist ebenfalls im November aktiv. Sogar spontane Meteore traten auf, zum Beispiel eine helle Feuerkugel mit Reflexionen nahe am Horizont.

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Centaurus A

Mitten im Bild leuchtet eine runde verschwommene Struktur, vor der eine sehr markante, breite Staubwolke verläuft, die von rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternhaufen gesprenkelt ist.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler, Roberto Colombari; Bilddaten: Weltraumteleskop Hubble, Europäische Südsternwarte (ESO)

Welche aktive Galaxie ist dem Planeten Erde am nächsten? Es ist die Galaxie Centaurus A. Sie ist nur 11 Millionen Lichtjahre entfernt. Die ungewöhnliche elliptische Galaxie ist breiter als 60.000 Lichtjahre. Sie ist auch als NGC 5128 bekannt. Centaurus A entstand bei der Kollision zweier normaler Galaxien. Sie enthält ein fantastisches Durcheinander aus jungen, blauen Sternhaufen, rötlichen Regionen mit Sternbildung und eindrucksvollen dunklen Staubbahnen. Das alles ist hier sehr detailreich abgebildet.

Das farbige Galaxienporträt ist ein Komposit. Es entstand aus Bilddaten von großen und kleinen Teleskopen, die im Weltraum und am Boden stationiert sind. Mitten in der Galaxie verschlingt ein zentrales Schwarzes Loch mit einer Milliarde Sonnenmassen ständig die Reste kosmischer Trümmer. In aktiven Galaxien entsteht bei diesem Prozess die Strahlung im Radio-, Röntgen- und Gammabereich, die Centaurus A verströmt.

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Ein plötzlicher Strahl auf dem Kometen 67P

Links unten ist raues, felsiges Gestein zu sehen, der Hintergrund ist schwarz. Das Bild ist eine Animation, sie zeigt den Ausbruch eines starken, hellen Strahlt.

Bildcredit: ESA/Rosetta/MPS

Wal in Sicht! Ende Juli zeigte die Raumsonde Rosetta auf dramatische Weise, wie kurzlebig manche Ausströmungen von Kometen sein können. Rosetta kreist derzeit um den Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko.

Diese Animation zeigt die Veränderung des rotierenden Kometen auf drei aufschlussreichen Einzelbildern. Das erste Bild zeigt noch nichts Ungewöhnliches. Das zweite Bild zeigt einen starken Strahl. Er schoss nur 20 Minuten später plötzlich aus der Oberfläche von 67P hoch. Das dritte Bild wurde wieder 20 Minuten später aufgenommen. Es zeigt nur einen leichten Rest des zuvor aktiven Strahls.

Wenn sich Kometen der Sonne nähern, können sie lange, schöne Schweife entwickeln, die ins innere Sonnensystem strömen. Wie Kometenstrahlen diese Schweife erzeugen, wird noch erforscht. Dabei helfen solche Bilder. Weitere aktuelle Daten von Rosetta liefern Hinweise, dass das Wasser auf der Erde nicht von Kometen wie 67P stammen kann, weil die Zusammensetzung ganz anders ist.

Komet 67P ist etwa vier Kilometer lang. Er umkreist die Sonne zwischen Erde und Jupiter. Seit August 2014 ist er Heimat der ESARaumsonde Rosetta. Derzeit ist geplant, dass sich Rosetta Ende 2016 langsam auf die Oberfläche des Kometen 67P setzt.

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Der Pelikannebel in Gas, Staub und Sternen

Das farbige Bild leuchtet in der Mitte blau, umgeben von dunklen Nebeln, unten sind einige orange leuchtende Wolken zu sehen. Das ganze Bild ist von markanten dunklen Staubwolken durchzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Der Pelikannebel wird langsam transformiert. Er wird offiziell als IC 5070 bezeichnet. Eine Molekülwolke aus dunklem Staub trennt ihn vom größeren Nordamerikanebel. Der Pelikan wird genau erforscht, weil er eine besonders aktive Mischung aus Sternbildung und veränderlichen Gaswolken ist.

Das Bild entstand in drei spezifischen Farben: im Licht von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff. Dadurch verstehen wir die Wechselwirkungen besser. Das Licht junger energiereicher Sterne verwandelt kaltes Gas langsam in heißes. Die vorrückende Grenze zwischen den beiden wird als Ionisierungsfront bezeichnet. Sie leuchtet rechts in hellem Orange. Besonders dichte Tentakel aus kaltem Gas bleiben übrig.

In Millionen Jahren wird dieser Nebel vielleicht nicht mehr Pelikan genannt, weil die Anordnung von Sternen und Gas bestimmt ganz anders aussehen.

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Eine Feuerkugel lodert zwischen Orionnebel und Rigel

Links oben ist der berühmte Orionnebel, rechts neben der Mitte der helle Stern Rigel. Dazwischen zischt eine Feuerkugel hell leuchtend durchs Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Ivo Scheggia

Was passiert mit diesem Meteor? Vor ein paar Tagen wurde in den Schweizer Alpen eine helle Feuerkugel fotografiert, die über den Himmel flackerte. Die Feuerkugel gehörte wahrscheinlich zum Meteorstrom der Tauriden. Sie fiel nicht nur wegen ihrer Helligkeit auf, sondern auch, weil sie ein seltenes orangefarbenes Licht verströmte, das mehrere Minuten lang nachleuchtete.

Das orange Leuchten erweckte den Anschein, als würde die Meteorspur brennen. Doch der orangefarbene nachleuchtende Schweif stammte weder von Feuer noch von Rauch im Sonnenlicht. Das Licht der nachleuchtenden Spur stammt von Atomen in der Erdatmosphäre in der Meteorbahn. Die Elektronen dieser Atome wurden ausgeschlagen. Bei der Rekombination wurde Licht abgestrahlt. Spuren, die nachleuchten, treiben häufig ab. Daher sieht man, wie die hellen Ionen auf der 3 Minuten langen Belichtung vom Wind verweht werden.

Das Bild entstand beim Versuch, den berühmten Orionnebel links oben zu fotografieren. Rechts ist der helle, blaue Stern Rigel. Er gehört zum Sternbild Orion. Diese Woche bleibt der Tauriden-Meteorstrom aktiv. Er beschert viele Feuerkugeln. Sein Höhepunkt ist zwar schon vorbei, doch der aktivere Leoniden-Meteorstrom erreicht gerade seinen Höhepunkt.

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Leoniden über dem Monument Valley

Wie Regen strömen Meteore der Leoniden vom sternklaren Himmel. Vorne zeichnen sich die Silhouetten der Tafelberge im Monument Valley ab.

Bildcredit und Bildrechte: Sean M. Sabatini

Es gab einen Schauer über dem Monument Valley – doch es regnete kein Wasser, sondern Meteore. Dieses Komposit entstand aus sechs Einzelbildern, die je 30 Sekunden belichtet wurden. Sie wurden 2001 fotografiert. Damals war der Strom der Leoniden sehr aktiv. Die Erde wanderte durch einen besonders dichten Schwarm sandgroßer Teilchen des Kometen Tempel-Tuttle. Dadurch trat eine Meteorschliere pro Sekunde auf.

Die Meteore zogen parallel über den Himmel. Sie alle strömten vom Radianten des Meteorstroms aus zur Erde. Der Radiant war ein Punkt am Himmel im Sternbild Löwe (Leo).

Diese Woche erreicht der Leoniden-Meteorstrom seinen alljährlichen Höhepunkt. Zwar sollte das Licht des Mondes die Helligkeit vieler Meteore nicht übertrumpfen. Doch dieses Jahr sieht man zum Höhepunkt des Stroms vielleicht 15 Meteore pro Stunde. Das ist eine gute Rate, aber nicht so gut wie die Leoniden 2001. Übrigens: Wie viele Meteore erkennt ihr auf diesem Bild?

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