Im Zentrum des Tarantelnebels

Das Bild zeigt einen stark strukturierten, fasrigen Nebel mit wenigen Sternen, in rötlichen und grün-weißlichen Farben.

Credit: ESA, NASA, ESO und Danny LaCrue

Beschreibung: Im Herzen des monströsen Tarantelnebels liegen riesige Blasen energetisierten Gases, lange Filamente dunklen Staubs und ungewöhnlich massereiche Sterne. Im Zentrum dieses Herzens befindet sich ein Knoten aus Sternen, der so dicht ist, dass er früher vermutlich ein einziger Stern war. Dieser Sternhaufen mit der Bezeichnung R136 oder NGC 2070 ist unmittelbar über der Mitte dieses Bildes zu sehen und enthält eine große Anzahl heißer junger Sterne. Das energiereiche Licht dieser Sterne ionisiert ständig das Gas des Nebels, während ihr energiegeladener Teilchenwind Blasen aushöhlt und komplexe Filamente formt. Dieses Bild in charakteristischen Farben der Details dieses Nebels in der LMC zeigt Details des turbulenten Zentrums. Der Tarantelnebel, auch bekannt als der 30 Doradus-Nebel, ist eine der größten bekannten Sternbildungsregionen und erzeugt alle paar Millionen Jahre ungewöhnlich aktive Episoden von Sternbildung.

Zur Originalseite

Schlammvulkane auf dem Mars?

In der linken Bildhälfte ragt eine runde Struktur hoch, die in der Mitte eine Art Krater besitzt, der wiederum einen Einschlagkrater besitzt. Das Bild ist hellblau gefärbt.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Ist dies ein Schlammvulkan auf dem Mars? Wenn ja, könnte er dann Marsmikroben hochfördern? Diese seltsame Möglichkeit wurde kürzlich vorgeschlagen und scheint zu einigen aktuellen Beobachtungen auf dem Mars zu passen. Einerseits sehen Hügel wie dieser eher wie Schlammvulkane auf der Erde aus als wie Lavavulkane oder Einschlagkrater auf dem Mars. Zum anderen hat die hier abgebildete Kuppe eine ungewöhnlich strukturierte Oberfläche, ähnlich wie gebrochenes Eis. Infrarotbider aus dem All lassen vermuten, dass Hügel wie dieser schneller auskühlen als Fels in der Umgebung, was zu einer getrockneten Schlammmischung passen würde. Die Hügel reflektieren auch Farben, die für eine Zusammensetzung sprechen, die sich in Anwesenheit von Wasser gebildet hat. Und schließlich wurden ungewöhnliche Gasschwaden unbekannten Ursprungs auf dem Mars gefunden, die Methan enthalten. Diese Gasschwaden könnten von Schlammvulkanen freigesetzt worden sein, wenn der zunächst warme Schlamm, der Methan produzierende Mikroben enthalten könnte, in einen zuvor unbeobachtbaren See unter der Oberfläche dringt. Ein Kandidat für einen Schlammvulkan mit einem Durchmesser von mehr als 100 Metern in den nördlichen Marsebenen ist oben abgebildet.

Zur Originalseite

Signale eines fremdartigen Universums

Schräg im Bild liegt eine von seitlich oben sichtbare Galaxie mit einem sehr dunklen, markanten Staubring. Das Zentrum leuchtet hell. Links unten ist ein helles Licht, eine Supernova.

Credit: High-Z Supernova Search Team, HST, NASA

Beschreibung: Vor elf Jahren wurden erstmals Ergebnisse präsentiert, die darauf schließen lassen, dass sich ein Großteil der Energie in unserem Universum nicht in Sternen oder Galaxien befindet, sondern an den Raum selbst gebunden ist. Um es in der Sprache der Kosmologen zu sagen: Neue Beobachtungen weit entfernter Supernovae lassen auf eine große kosmologische Konstante schließen. Vorschläge einer kosmologischen Konstanten (Lambda) waren nicht neu – sie wurden schon zu Beginn der modernen relativistischen Kosmologie gemacht. Solche Vorschläge waren bei Astronomen meist nicht sehr beliebt, wohl deshalb, weil Lambda bekannten Bestandteilen des Universums so unähnlich ist, weil der Wert von Lambda durch andere Beobachtungen beschränkt scheint, und weil weniger fremdartige Kosmologien ohne Lambda die Daten schon vorher gut erklären konnten. Erwähnenswert ist hier die scheinbar direkte und zuverlässige Methode der Beobachtungen und der gute Ruf der Wissenschaftler, welche die Untersuchungen leiteten. Im Lauf der vergangenen elf Jahre fuhren unabhängige Gruppen von Astronomen fort Daten zu sammeln, die die Existenz Dunkler Energie zu bestätigen scheinen sowie das beunruhigende Ergebnis eines derzeit beschleunigt expandierenden Universums. Dieses Bild einer Supernova, die 1994 im Randbereich einer Spiralgalaxie beobachtet wurde, wurde von einer dieser Arbeitsgruppen aufgenommen.

Zur Originalseite

Almahata Sitta 15

Auf einer ockerfarbenen, mit Kies übersäten Ebene liegt ein einzelner großer schwarzer Stein. Der Himmel ist blau mit wenig Wolken.

Credit und Bildrechte: Peter Jenniskens (SETI Institute/NASA Ames)

Beschreibung: Der kleine Asteroid 2008 TC3 fiel am 7. Oktober 2008 in der Morgendämmerung auf die Erde und hinterließ seine Spuren am Himmel der Nubischen Wüste im Norden des Sudan. Dieses Ereignis war außergewöhnlich, weil erstmals ein Asteroid im All entdeckt wurde, bevor er auf die Erdatmosphäre stürzte. Es wurde allgemein angenommen, dass der Asteroid völlig zu Staub zerfallen würde. Doch aufgrund von Satellitendaten und Bodenbeobachtungen des Einschlags in die Atmosphäre leitete Dr. Mauwia Shaddad von der Universität von Khartoum, unterstützt von Dr. Peter Jenniskens vom SETI Institute and NASA Ames Research Center, eine Expedition, zusammengesetzt aus Studenten und Mitarbeitern, in die Region, um die Wüste nach erhaltenen Fragmenten zu durchsuchen. Am 6. Dezember 2008, zwei Stunden nach Beginn der Suche, wurde der erste Meteorit gefunden. Das Team sammelte insgesamt etwa 280 kleine Meteorite, die nunmehr als Almahata Sitta bezeichnet werden, mit einer Masse von insgesamt zirka 5 Kilogramm – das erste Material, das von einem bekannten Asteroiden wiedergefunden wurde. Das schwarze Fragment, das auf diesem Bild in starkem Kontrast zu den helleren Steinen steht, ist Almahata Sitta Meteorit Nummer 15. Mit etwa 4 Zentimetern Durchmesser ist es so zu sehen, wie es auf dem Wüstenboden zu liegen kam.

Anmerkung: Im Arabischen bedeutet Almahata Sitta „Station Sechs“: eine Bahnstation in der Nubischen Wüste, wo Zeugen den hellen Feuerkugel-Meteor beobachteten.

Zur Originalseite

Der Möwennebel

In einem sternengefüllten Bild leuchtet ein roter Nebel, dessen Form an eine Möwe erinnert.

Credit und Bildrechte: Frank Barrett, Steve Davis

Beschreibung: Bilder von zwei verschiedenen Kameras – einer digitalen SLR und einer astronomischen CCD-Kamera – wurden zu dieser farbigen Sternlandschaft kombiniert. Beide Kameras waren auf dasselbe Teleskop bei der Winter Star Party an einem Strand in den Florida Keys montiert, wobei passenderweise dieses Porträt des Möwennebels entstand. Die Weitwinkelansicht erfasst eine Schneise von 4×3 Grad in der Ebene der Milchstraße, nahe der Region von Sirius, dem Alphastern des Sternbildes Canis Major. Natürlich umfasst die weite Region auch Objekte mit anderen Katalogbezeichnungen: den bemerkenswerten NGC 2327 – eine kompakte, staubhaltige Emissionsregion mit einem massereichen eingebetteten Stern, der den Vogelkopf bildet (über der Mitte), und IC 2177 – er bildet den Bogen der Möwenflügel. Der Komplex aus kosmischen Staub- und Gaswolken mit hellen jungen Sternen, der vom rötlichen Leuchten atomaren Wasserstoffs dominiert wird, erstreckt sich in einer geschätzten Entfernung von 3800 Lichtjahren über 250 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Sterne, jung und alt

Der dunkle Himmel ist von Sternansammlungen übersät, links oben und in der Mitte sind rauchringförmige Nebel.

Credit und Bildrechte: Roth Ritter (Dark Atmospheres)

Beschreibung: Galaktische oder offene Sternhaufen sind relativ jung. Diese Sternschwärme werden nahe der Ebene der Milchstraße geboren, doch ihre Zahl lichtet sich ständig, während die Haufensterne durch Gravitationseinwirkung in die Galaxis verstreut werden. Dieser helle offene Haufen, bekannt als M46, ist etwa 300 Millionen Jahre jung und enthält immer noch einige hundert Sterne in seinem Bereich von etwa 30 Lichtjahren. M 46 liegt etwa 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Puppis (Achterdeck) und scheint auch einen Gegensatz zu seinem jugendlichen Status zu enthalten. Der bunte, ringförmige Fleck, in dieser lieblichen Sternlandschaft genau unter M46 (auch oben links im Kasten), ist der planetarische Nebel NGC 2438. Planetarische Nebel sind eine kurze Endphase im Leben eines sonnenähnlichen Sterns, der wenige Milliarden Jahre alt ist, und dessen zentrale Vorkommen an Wasserstoffbrennstoff erschöpft sind. Die Entfernung des alten NGC 2438 wird auf nur 3000 Lichtjahre geschätzt, und er wandert mit einer anderen Geschwindigkeit als die Haufensterne von M46. Wahrscheinlich ist er ein Vordergrundobjekt, das nur zufällig in einer Sichtlinie mit dem jungen M46 liegt.

Zur Originalseite

Der Orcus des äußeren Sonnensystems

Auf einem dunklen Hintergrund mit rötlichem Rauschen leuchten weiße Lichtflecken. Beschreibung im Text.

Credit: M. Brown (Caltech), C. Trujillo (Gemini), D. Rabinowitz (Yale), Samuel-Oschin-Teleskop

Beschreibung: Ein neu entdecktes Objekt im äußeren Sonnensystem bewegt sich wie ein Anti-Pluto. 90482 Orcus wurde im Jahr 2004 entdeckt und ist etwas kleiner als Pluto, ist aber immer noch eines der größten bekannten Kuipergürtelobjekte. Orcus könnte eines Tages dieselbe IAU-Bezeichnung erhalten wie Pluto: Zwergplanet. Orcus und Pluto haben ähnliche Umlaufbahnen: jeder erreicht fast dieselbe maximale und minimale Entfernung von der Sonne, beide wandern auf einer ähnlich geformten Ellipse, und jede Bahnellipse ist gegen die Bahnellipsen der anderen Planeten fast im geleichen Winkel geneigt. Die große Masse Neptuns hat zur Folge, dass jeder der beiden während drei Neptunumläufen zweimal um die Sonne kreist. Orcus ist wie ein Anti-Pluto, weil sich die beiden Objekte immer in gegenüberliegenden Bereichen des Sonnensystems aufhalten. Orcus ist als Fleck nahe der Mitte dieser Entdeckungsbilder zu sehen und wandert geringfügig nach unten. Bis Ende nächster Woche bitten die Entdecker von Orcus um Hilfe bei der Benennung seines neu entdeckten Mondes.

Zur Originalseite

Marsdünen und der Schatten von Opportunity

Schwrzweiß sind Dünen auf dem Mars abgebildet, fotografiert vom Marsrover Opportunity. Das Bild wurde aus vielen Einzelbildern zusammengesetzt.

Credit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Beschreibung: Immer noch rollen von Menschen gebaute Roboter über die Marsoberfläche. Opportunity als auch sein Schwesterrover Spirit sind das sechste Jahr auf dem Mars und erforschen den Roten Planeten um Jahre länger als erwartet. Oben ist ein Komposit aus aktuellen Bildern der Navigationskamera des Rovers Opportunity auf Meridiani Planum abgebildet. Das Bild zeigt parallele Roverspuren, wellenförmige Sanddünen, hell gefärbtes freigelegtes Muttergestein, metallische Roverteile und den dunklen Schatten des manchmal künstlerischen Roboter-Fotografen. Derzeit ist Opportunity auf dem Weg zum riesigen Krater Endeavor, während Spirit versucht eine ungewöhnliche Felsstruktur zu erklimmen, die als Home Plate bekannt ist. Wenn Opportunity die raue marsianische Umwelt überlebt, kommt er in etwa zwei Jahren am Endeavor-Krater an und revolutioniert vielleicht das Wissen der Menschheit über diese urzeitliche marsianische Landschaft.

Zur Originalseite