Immersive Visualisierung des galaktischen Zentrums Sgr A*

Videocredit: NASA, CXC, Pontifical Catholic Univ. of Chile, C. Russell et al.

Was sieht man, wenn man aus dem Zentrum unserer Galaxis nach außen schaut? Dieses Video zeigt zwei wissenschaftlich ermittelte Möglichkeiten. Das immersive Video umfasst 360 Grad. Man kann es in jede Richtung drehen. Die Computersimulation basiert auf Infrarotdaten des Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile und Röntgendaten des NASARöntgenobservatoriums Chandra im Orbit.

Im Video erreicht ihr zu Beginn rasch Sgr A* (Sagittarius A Stern). Dort ist das sehr massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis. Wenn ihr dann nach außen seht, zeigt die 500-Jahre-Zeitraffersimulation leuchtendes Gas und viele Lichtpunkte, die um euch kreisen. Viele der Punkte sind junge Wolf-Rayet-Sterne. Von diesen strömen sichtbare heiße Winde in die umgebenden Nebel.

Wolken, die näher kommen, werden länglich. Gleichzeitig fallen Objekte, die zu nahe kommen, hinein. Gegen Ende des Videos wiederholt sich die Simulation. Diesmal stößt die dynamische Region um Sgr A* heißes Gas aus, das die näher kommende Materie zurückstößt.

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Thors Helm, ein Emissionsnebel

Der Nebel im sterngefüllten Bild hat viele schlierenartige Strukturen, er leuchtet blau und rötlich. In der Mitte ist eine Kuppe, links und rechts verlaufen Fortsätze nach oben, die an Flügel erinnern. Die Form erinnert an einen geflügelten Helm.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird allgemein Thors Helm genannt. Thors Helm hat heroische Ausmaße, sogar für einen nordischen Gott, er ist etwa 30 Lichtjahre groß. Doch der Helm ist eher eine interstellare Blase, die entsteht, indem ein schneller Wind – vom hellen Stern nahe dem Zentrum der bläulichen Region der Blase – durch eine umgebende Molekülwolke fegt. Es ist ein Wolf-Rayet-Stern – ein massereicher, extrem heißer Riesenstern, der vermutlich ein kurzes Entwicklungsstadium vor einer Supernova erlebt.

Der Emissionsnebel ist als NGC 2359 katalogisiert, er liegt etwa 12.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild entstand mithilfe von Breit- und Schmalbandfiltern und zeigt markante Details der faserartigen Gas- und Staubstrukturen im Nebel. Die blaue Farbe stammt von der starken Strahlung der Sauerstoffatome im Nebel.

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Die massereichen Sterne in Westerlund 1

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Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Beschreibung: Der Sternhaufen Westerlund 1 enthält einige der größten und massereichsten Sterne, die wir kennen. Geführt wird er vom Stern Westerlund 1-26, einem roten Überriesen, der bis über die Jupiterbahn hinausreichen würde, wenn er im Zentrum unseres Sonnensystems stünde.

Weiters enthält der junge Sternhaufen 3 weitere rote Überriesen, 6 gelbe Hyperriesensterne, 24 Wolf-Rayet-Sterne und mehrere noch ungewöhnlichere Sterne, die weiterhin untersucht werden. Westerlund 1 ist mit einer Entfernung von 15.000 Lichtjahren für einen Sternhaufen relativ nahe und bietet Astronomen ein gutes Labor, um die Entwicklung massereicher Sterne zu erforschen.

Dieses Bild von Westerlund 1 wurde vom Weltraumteleskop Hubble im südlichen Sternbild Altar aufgenommen. Derzeit ist er als „Super“-offener Haufen klassifiziert, doch Westerlund 1 könnte sich im Laufe der nächsten Milliarden Jahre zu einem Kugelsternhaufen mit geringer Masse entwickeln.

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Sternblase Sharpless 308

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Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Beschreibung: Diese kosmische Blase wurde von den schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns geblasen, und sie ist riesig. Sie ist als Sharpless 2-308 katalogisiert, liegt etwa 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major) und bedeckt am Himmel etwas mehr als einen Vollmond. Das entspricht in der geschätzten Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase bildete, ein Wolf-Rayet-Stern, ist der helle beim Zentrum des Nebels. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen. Man vermutet, dass sie sich in einer kurzen Prä-Supernova-Phase in der Entwicklung massereicher Sterne befinden. Die schnellen Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, während sie langsamere Materie von früheren Entwicklungsphasen zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Bei den relativ blassen Emissionen auf diesem ausgedehnten Bild dominiert das Leuchten ionisierter Sauerstoffatome, die blau kartiert wurden.

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NGC 6888: Der Sichelnebel

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Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller, Jimmy Walker

NGC 6888 ist als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase, die etwa 25 Lichtjahre groß ist. Die Blase wurde vom Wind eines hellen, massereichen Sterns in ihrem Zentrum aufgebläht. Das scharfe Teleskopporträt verwendet Schmalband-Bilddaten. Diese isolieren das Licht von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen im windgeblasenen Nebel. Die Sauerstoffatome sind blaugrün dargestellt. Sie enthüllen scheinbar die einzelnen Falten und Fasern.

Der Zentralstern im Nebel NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Er stößt seine äußere Hülle mit einem starken Sternenwind ab. Dabei verliert er alle 10.000 Jahre so viel Masse, wie die Sonne enthält. Die komplexen Strukturen im Nebel sind wahrscheinlich das Ergebnis dieses starken Windes. Er wechselwirkt mit Materie, die in einer früheren Phase ausgestoßen wurde.

Der Stern verbrennt seinen Treibstoff in einem gewaltigen Ausmaß. Er erreicht bald das Ende seiner Existenz, die wahrscheinlich mit dem Knall einer spektakulären Supernova-Explosion endet. NGC 6888 liegt im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

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Cygnus: Blase und Sichel

Das Bild ist relativ gleichförmig mit magentafarbenen Nebeln und wenigen Sternen gefüllt. Links unten leuchtet zart ein seifenblasenförmiger Nebel, rechts oben der helle, stark strukturierte Sichelnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Diese Wolken aus Gas und Staub treiben im hoch fliegenden Sternbild Schwan durch dichte Sternenfelder in der Ebene der Milchstraße. Das Teleskopsichtfeld zeigt links unten die Seifenblase und rechts oben den Sichelnebel. Beide entstanden am Ende der Existenz eines Sterns.

Die Sichel wird auch NGC 6888 genannt. Sie entstand, als der helle, massereiche Wolf-Rayet-Stern WR 136 in der Mitte durch seinen starken Sternwind die äußere Hülle abstieß. WR 136 verbrennt seinen Kraftstoff rasend schnell. Daher erreicht er bald das Ende seiner kurzen Existenz. Sie endet voraussichtlich als spektakuläre Supernova.

Der Seifenblasennebel wurde kürzlich entdeckt. Er ist wahrscheinlich ein planetarischer Nebel. Das ist die letzte Hülle eines langlebigen sonnenähnlichen Sterns mit geringer Masse, der zu einem weißen Zwerg wird und langsam abkühlt. Beide Nebel sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Der größere Sichelnebel ist ungefähr 25 Lichtjahre groß.

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Himmelszauber im Zentrum von Cygnus

Die Nebel im Sternbild Schwan sind hier in markanten gelben und blauen Farbtönen dargestellt. Rechts unten ist der markante Sichelnebel, links oben ist der Schmetterlingsnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Paul C. Swift

Diese schöne Himmelslandschaft wurde in kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie entfaltet sich über der Ebene unserer Milchstraße und dem nördlichen Sternbild Schwan (Cygnus). Das Bild ist zirka sechs Grad breit. Der helle Überriese Gamma Cygni mit dem Namen Sadr liegt links über der Bildmitte. Vorne sind komplexe Gas- und Staubwolken und dicht gedrängten Sternenfelder.

Links neben Gamma Cygni liegt IC 1318. Er hat die Form zweier leuchtender Flügel, die durch eine lange, dunkle Staubbahn getrennt sind. Der volkstümliche Name ist Schmetterlingsnebel. Rechts unten ist der kompakte helle Nebel NGC 6888, er wird Sichelnebel genannt.

Die Entfernung zu Gamma Cygni beträgt ungefähr 750 Lichtjahre. Schätzungen für IC 1318 und NGC 6888 reichen von 2000 bis 5000 Lichtjahren.

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Die Sternenblase Sharpless 308

Der Nebel im Bild wirkt wie eine zarte Seifenblase. Sie leuchtet blau und ist von vielen kleinen Sternen umgeben. Das Gebilde wird von einem Wolf-Rayet-Stern aufgebläht.

Bildcredit und Bildrechte: Kfir Simon

Diese kosmische Blase wird von den schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns aufgebläht. Sie ist riesig. Katalogisiert ist sie als Sharpless 2-308. Sie ist etwa 5200 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Am Himmel bedeckt sie etwas mehr Fläche als der Vollmond. Damit ist sie in ihrer geschätzten Entfernung 60 Lichtjahre groß.

Die Blase wurde von einem massereichen Wolf-Rayet-Stern ausgehöhlt. Er ist der helle Stern mitten im Nebel. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen. Sie befinden sich vermutlich in einer kurzen Phase vor einer Supernova in der Entwicklung massereicher Sterne. Die schnellen Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie langsamere Materie aus einer früheren Entwicklungsphase auffegen und komprimieren.

Der windgetriebene Nebel ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Die relativ blassen Emissionen im breiten Bild werden vom Leuchten ionisierter Sauerstoffatome bestimmt. Ihr Leuchten ist in blauen Farbtönen kartiert.

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