Die Möwe und die Ente

Rote Schleifen bilden den Möwennebel, sie sind hier ausgedehnter auf anderen Bildern. Oben ist eine runde Figur, die den Kopf bildet, sie erinnert an einen Papagei.

Bildcredit und Bildrechte: Raul Villaverde Fraile

Beschreibung: Diese Nebel werden als Möwe und Ente gesehen. Sie sind nicht die einzigen kosmischen Wolken, die an Flugbilder erinnern. Beide fliegen über diese ausgedehnte fast sieben Grad breite Himmelslandschaft im Sternbild Großer Hund am Nachthimmel des Planeten Erde.

Die ausladende Möwe (oben in der Mitte) besteht aus zwei bedeutenden katalogisierten Emissionsnebeln: Der helle NGC 2327 bildet den Kopf, der diffusere IC 2177 Flügel und Körper. Die eindrucksvolle Flügelspanne der Möwe beträgt in der geschätzten Entfernung des Nebels von 3800 Lichtjahren ungefähr 250 Lichtjahre.

Die Ente rechts unten erscheint viel kompakter und ist angesichts ihrer geschätzten Entfernung von 15.000 Lichtjahren nur etwa 50 Lichtjahre breit. Der Entennebel wird von den energiereichen Winden eines extrem massereichen, heißen Sterns nahe seiner Mitte aufgeblasen und ist als NGC 2359 katalogisiert. Der dicke Körper und die geflügelten Anhänge führen auch zu dem etwas dramatischeren beliebten Eigennamen Thors Helm.

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Eine immersive Visualisierung des galaktischen Zentrums


Videocredit: NASA, CXC, Pontifical Catholic Univ. of Chile, C. Russell et al.

Beschreibung: Was würde man sehen, wenn man vom Zentrum unserer Galaxis hinausblicken könnte? Dieses Video zeigt zwei wissenschaftlich ermittelte Möglichkeiten als immersives 360-Grad-Video, bei dem man in jede Richtung blicken kann. Diese Computersimulation basiert auf Infrarotdaten des Very Large Telescope der ESO in Chile sowie Röntgendaten des NASARöntgenobservatoriums Chandra im Orbit.

Zu Beginn des Videos erreichen Sie rasch Sgr A*, das sehr massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis. Wenn Sie dann nach außen blicken, zeigt diese 500-Jahre-Zeitraffersimulation leuchtendes Gas und viele Lichtpunkte, die um Sie kreisen. Viele dieser Punkte sind junge Wolf-Rayet-Sterne, aus denen sichtbare heiße Winde in die umgebenden Nebel wehen. Näherkommende Wolken werden länglich, während Objekte, die sich zu sehr annähern, hineinfallen. Gegen Ende des Videos wiederholt sich die Simulation, doch diesmal stößt die dynamische Region um Sgr A* heißes Gas aus, das die näherkommende Materie zurückstößt.

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Thors Helm, ein Emissionsnebel

Der Nebel im sterngefüllten Bild hat viele schlierenartige Strukturen, er leuchtet blau und rötlich. In der Mitte ist eine Kuppe, links und rechts verlaufen Fortsätze nach oben, die an Flügel erinnern. Die Form erinnert an einen geflügelten Helm.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird allgemein Thors Helm genannt. Thors Helm hat heroische Ausmaße, sogar für einen nordischen Gott, er ist etwa 30 Lichtjahre groß. Doch der Helm ist eher eine interstellare Blase, die entsteht, indem ein schneller Wind – vom hellen Stern nahe dem Zentrum der bläulichen Region der Blase – durch eine umgebende Molekülwolke fegt. Es ist ein Wolf-Rayet-Stern – ein massereicher, extrem heißer Riesenstern, der vermutlich ein kurzes Entwicklungsstadium vor einer Supernova erlebt.

Der Emissionsnebel ist als NGC 2359 katalogisiert, er liegt etwa 12.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild entstand mithilfe von Breit- und Schmalbandfiltern und zeigt markante Details der faserartigen Gas- und Staubstrukturen im Nebel. Die blaue Farbe stammt von der starken Strahlung der Sauerstoffatome im Nebel.

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Die massereichen Sterne in Westerlund 1

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Beschreibung: Der Sternhaufen Westerlund 1 enthält einige der größten und massereichsten Sterne, die wir kennen. Geführt wird er vom Stern Westerlund 1-26, einem roten Überriesen, der bis über die Jupiterbahn hinausreichen würde, wenn er im Zentrum unseres Sonnensystems stünde.

Weiters enthält der junge Sternhaufen 3 weitere rote Überriesen, 6 gelbe Hyperriesensterne, 24 Wolf-Rayet-Sterne und mehrere noch ungewöhnlichere Sterne, die weiterhin untersucht werden. Westerlund 1 ist mit einer Entfernung von 15.000 Lichtjahren für einen Sternhaufen relativ nahe und bietet Astronomen ein gutes Labor, um die Entwicklung massereicher Sterne zu erforschen.

Dieses Bild von Westerlund 1 wurde vom Weltraumteleskop Hubble im südlichen Sternbild Altar aufgenommen. Derzeit ist er als „Super“-offener Haufen klassifiziert, doch Westerlund 1 könnte sich im Laufe der nächsten Milliarden Jahre zu einem Kugelsternhaufen mit geringer Masse entwickeln.

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Sternblase Sharpless 308

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Beschreibung: Diese kosmische Blase wurde von den schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns geblasen, und sie ist riesig. Sie ist als Sharpless 2-308 katalogisiert, liegt etwa 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major) und bedeckt am Himmel etwas mehr als einen Vollmond. Das entspricht in der geschätzten Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase bildete, ein Wolf-Rayet-Stern, ist der helle beim Zentrum des Nebels. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen. Man vermutet, dass sie sich in einer kurzen Prä-Supernova-Phase in der Entwicklung massereicher Sterne befinden. Die schnellen Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, während sie langsamere Materie von früheren Entwicklungsphasen zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Bei den relativ blassen Emissionen auf diesem ausgedehnten Bild dominiert das Leuchten ionisierter Sauerstoffatome, die blau kartiert wurden.

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Cygnus: Blase und Sichel

Das Bild ist relativ gleichförmig mit magentafarbenen Nebeln und wenigen Sternen gefüllt. Links unten leuchtet zart ein seifenblasenförmiger Nebel, rechts oben der helle, stark strukturierte Sichelnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Beschreibung: Diese Wolken aus Gas und Staub treiben durch reichhaltige Sternfelder in der Ebene unserer Milchstraße im hoch fliegenden Sternbild Schwan. Dieses Teleskopsichtfeld zeigt die Seifenblase (links unten) und den Sichelnebel (rechts oben). Beide entstanden am Ende eines Sternenlebens. Die Sichel ist auch als NGC 6888 bekannt und entstand, als ihr heller, zentraler massereicher Wolf-Rayet-Stern WR 136 durch seinen starken Sternwind die äußere Hülle abwarf. Da er seinen Kraftstoff rasend schnell verbrennt, hat WR 136 bald das Ende seines kurzen Lebens erreicht, das voraussichtlich mit einer spektakulären Supernova endet. Der kürzlich entdeckte Seifenblasennebel ist wahrscheinlich ein planetarischer Nebel – die letzte Hülle eines eines langlebigen sonnenähnlichen Sterns mit geringer Masse, der zu einem langsam abkühlenden weißen Zwerg wird. Beide sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt, der größere Sichelnebel ist ungefähr 25 Lichtjahre groß.

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NGC 2359: Thors Helm

Im Bild ist eine helmförmige türkise Wolkemit hellen Schlieren und flügelartigen Fortsätzen, die an den Rändern rötlich leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Bob und Janice Fera (Fera Photography)

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird allgemein „Thors Helm“ genannt. Sogar für einen nordischen Gott hat Thors Helm mit einem Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren heroische Ausmaße. Tatsächlich ist der Helm eher eine interstellare Blase, aufgebläht vom schnellen Wind des hellen, massereichen Sterns beim Zentrum der Blase, der durch die ihn umgebende Molekülwolke fegt. Der Zentralstern ist als Wolf-Rayet-Stern bekannt und ein extrem heißer Riese, der sich vermutlich in einem kurzen Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet. Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert und liegt etwa 15.000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild, das mithilfe von Breit- und Schmalbandfiltern erstellt wurde, zeigt markante Details der faserartigen Strukturen des Nebels. Die blaugrüne Farbe stammt von den Emissionen der Sauerstoffatome im leuchtenden Gas.

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WR 134 – Ringnebel

In einem rot leuchtenden Nebelfeld mit vielen Sternen zeichnet sich eine halbringförmige Struktur ab.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: Dieser farbenprächtige kosmische Schnappschuss entstand mithilfe von Schmal- und Breitbandfiltern. Das Bildfeld im Sternbild Schwan (Cygnus) ist etwa so groß wie der Vollmond. Es betont den hellen Rand eines ringartigen Nebels im Licht von ionisiertem Wasserstoff- und Sauerstoff. Die komplexen, leuchtenden Bögen sind in die interstellaren Wolken der Region aus Gas und Staub eingebettet. Es handelt sich um Blasen oder Hüllen aus Material, das vom Wind des Wolf-Rayet-Sterns WR 134 weggefegt wurde. WR 134 ist der helle Stern nahe der Bildmitte. WR 134 ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt, somit hat das Bildfeld eine Diagonale von mehr als 50 Lichtjahren. Massereiche Wolf-Rayet-Sterne stoßen ihre äußeren Hüllen mit mächtigen Sternwinden ab, nachdem sie einen Großteil ihres Kernbrennstoffs verbraucht haben, und beenden diese Schlussphase der Entwicklung massereicher Sterne mit einer spektakulären Supernovaexplosion. Die Sternwinde und Supernovae am Ende reichern die interstellare Materie mit schweren Elementen an, die in künftige Sterngenerationen eingebaut werden.

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