Schwan: Blase und Sichel

Der Sichelnebel NGC 6888 und der Seifenblasennebel im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Wissam Ayoub

Beschreibung: Diese Wolken aus Gas und Staub treiben durch die reichhaltigen Sternenfelder in der Ebene unserer Milchstraße im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus). Das Teleskopsichtfeld zeigt die Seifenblase (links unten) und den Sichelnebel (rechts oben). Beide entstanden in der Schlussphase im Leben eines Sterns.

Die Sichel ist auch als NGC 6888 bekannt. Sie entstand, als ihr heller, zentraler massereicher Wolf-Rayet-Stern – WR 136 – durch starken Sternwind seine äußeren Hüllen abwarf. WR 136 verbrennt seinen Brennstoff mit einer ungeheuren Geschwindigkeit und ist bald am Ende seines kurzen Lebens angelangt, das mit einer spektakulären Supernovaexplosion enden sollte.

Der Seifenblasennebel wurde 2013 entdeckt und ist wahrscheinlich ein planetarischer Nebel – die letzte Hülle eines langlebigen sonnenähnlichen Sterns mit geringer Masse, der zu einem langsam abkühlenden weißen Zwerg wird. Beide Sternhüllen sind ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Der größere Sichelnebel hat einen Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren.

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NGC 2359: Thors Helm

NGC 2359 ist ein 30 Lichtjahre großer leuchtender Nebel im Sternbild Großer Hund, im Volksmund wird er Thors Helm genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: NGC 2359 ist eine helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen, die im Volksmund Thors Helm genannt wird. Mit einen Durchmesser von 30 Lichtjahren hat Thors Helm heroische Ausmaße – selbst für einen nordischen Gott.

Eigentlich gleicht der Helm eher einer interstellaren Blase, die entsteht, indem der schnelle Wind des hellen, massereichen Sterns nahe der Blasenmitte eine Region in der umgebenden Molekülwolke aufbläst. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern – ein extrem heißer Riese, der sich vermutlich in einem kurzen Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet.

NGC 2359 liegt etwa 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund. Das auffallend scharfe Bild ist ein Gemisch aus Daten von Breitband- und Schmalbandfiltern, die mit drei verschiedene Teleskopen gewonnen wurden. Es zeigt natürlich aussehende Sterne und Details der feinen Strukturen im Nebel. Der überwiegend bläuliche Farbton ist eine starke Emission doppelt ionisierter Sauerstoffatome im leuchtenden Gas.

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Reise ins Kosmische Riff


Videocredit: NASA’s GSFC, SVS; Hauptproduzent und Musik: Joseph DePasquale (STScI)

Beschreibung: Was würden Sie sehen, wenn Sie in das kosmische Riff fliegen könnten? Manche erkennen in der Nebelwolke NGC 2014 in der GMW – der größten Begleitgalaxie unserer Milchstraße – ein Meeresriff am Himmel. Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte zur Erinnerung an 30 Jahre Weltraumforschung ein detailreiches Bild dieses fernen Nebels.

Die Daten und Bilder des kosmischen Riffs wurden zu dem dreidimensionalen Modell kombiniert, das in diesem Video durchflogen wird. Die computergenerierte Animation führt zuerst an einem Sternhaufen mit hellen blauen Sternen vorbei, dann unter Säulen aus Gas und Staub hindurch, die langsam vom energiereichen Licht und den Winden dieser massereichen Sternen zerstört werden. Überall sind Fasern aus Gas und Staub, sie leuchten rot im Licht von Wasserstoff und Stickstoff.

Danach führt das Video zum blauen Nebel NGC 2020, der das Licht von angeregtem Sauerstoff abstrahlt. Er umgibt einen Wolf-Rayet-Stern, der etwa 200.000 Mal heller leuchtet als unsere Sonne – der Nebel ist vermutlich die äußere Atmosphäre, die von dem Sternenmonster abgestoßen wird. Am Ende der Animation schwenkt die virtuelle Kamera und zeigt, dass NGC 2020 – von der Seite betrachtet – die vertraute Form einer Sanduhr besitzt.

APOD auf Instagram: englisch, indonesisch, persisch und portugisisch
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Hubbles kosmisches Riff

30 Jahre Weltraumteleskop Hubble - NGC 2014 und ein Wolf-Rayet-Stern in der Großen Magellanschen Wolke; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, STScI

Beschreibung: Diese hellen Ränder aus interstellarem Gas und Staub sind in energiereiches Sternenlicht getaucht. Die massereiche Sternbildungsregion NGC 2014 mit ihrem Meer aus jungen Sternen wird als kosmisches Riff bezeichnet. Vor dessen Küste treibt der kleinere NGC 2020, eine ausgedehnte blaue Struktur, die von einem einzigen zentralen Wolf-Rayet-Stern ausgestoßen wird, der 200.000 Mal heller ist als die Sonne.

Das kosmische Bild ist ungefähr 600 Lichtjahre breit und liegt in der Großen Magellanschen Wolke, einer 160.000 Lichtjahre entfernten Begleitgalaxie unserer Milchstraße. Dieses prächtige Teleskopporträt des Weltraumteleskops Hubble wurde diese Woche zur Feier des 30. Jahrestages von Hubbles Erforschung des Universums im Erdorbit veröffentlicht.

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Der Wolf-Rayet-Stern 124, eine stellare Windmaschine

Der Wolf-Rayet-Stern WR 124 schleudert Gaskugeln mit mehr als Erdmassen aus.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Beschreibung: Manche Sterne explodieren in Zeitlupe. Die seltenen, massereichen Wolf-Rayet-Sterne sind so stürmisch und heiß, dass sie sich direkt vor unseren Teleskopen langsam auflösen. Leuchtende Gaskugeln, von denen jede in der Regel mehr als 30 Erdmassen besitzt, werden von gewaltigen Sternwinden ausgestoßen.

Der Wolf-Rayet-Stern WR 124 nahe Mitte dieses sechs Lichtjahre breiten Bildausschnitts erzeugt den ihn umgebenden Nebel, der als M1-67 bezeichnet wird. Einzelheiten darüber, warum dieser Stern seit 20.000 Jahren sich selbst langsam auseinandersprengt, werden weiterhin erforscht. WR 124 liegt 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Pfeil (Sagitta).

Das Schicksal eines jeden Wolf-Rayet-Sterns hängt wahrscheinlich davon ab, wie massereich er ist, doch viele beenden ihr Leben vermutlich mit spektakulären Explosionen wie Supernovae oder Gammablitzen.

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Sharpless-308: Der Delfinnebel

Ein Wolf-Rayet-Stern bläst einen delfinförmigen Nebel im Sternbild Großer Hund; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Chilesope 2, Pleaides Astrophotography Team (Peking U.)

Beschreibung: Diese kosmische Blase wurde von schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns aufgeblasen und ist viel größer als der Delfin, der sie zu sein scheint. Katalogisiert ist sie als Sharpless 2-308. Sie liegt ungefähr 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major) und bedeckt am Himmel etwas mehr als ein Vollmond. Das entspricht in ihrer geschätzten Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase erzeugte – ein Wolf-Rayet-Stern – ist der helle Stern nahe der Nebelmitte. Wolf-Rayet-Sterne besitzen mehr als 20 Sonnenmassen, sie befinden sich vermutlich in der Entwicklung massereicher Sterne in einer kurzen Phase vor einer Supernova. Die schnellen Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie langsameres Material aus einer früheren Entwicklungsphase komprimieren.

Der windgeblasene Nebel ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Die relativ blassen Emissionen vom Licht ionisierten Sauerstoffs treten auf diesem weitläufigen Bild markant hervor, sie sind in einem blauen Farbton kartiert.

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NGC 2359: Thors Helm

Im Bild leuchtet eine türkisfarbene Wolke mit hellen Schlieren. Rundherum breiten sich türkise Nebelschleier aus. Das ganze Gebilde erinnert an einen Helm mit flügelartigen Fortsätzen.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Beschreibung: NGC 2359 ist eine helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen, die landläufig Thors Helm genannt wird. Thors Helm ist von heroischer Größe, selbst für eine nordische Gottheit, er ist etwa 30 Lichtjahre groß.

Eigentlich ist der Helm eine interstellare Blase, die entsteht, indem der schnelle Wind eines hellen, massereichen Sterns nahe dem Zentrum der Blase eine Region in der umgebenden Molekülwolke aufbläht. Der Zentralstern ist bekanntlich ein Wolf-Rayet-Stern – ein extrem heißer Riese, der sich vermutlich in einem kurzen Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet. NGC 2359 liegt ungefähr 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund.

Das bemerkenswert detailreiche Bild ist ein Gemisch an Daten, die mit Breitband- und Schmalbandfiltern gewonnen wurden, um das natürliche Aussehen der Sterne und das Leuchten der faserartigen Strukturen im Nebel abzubilden. Es betont die blaugrüne Farbe der starken Emissionen von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas.

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Sharpless 308: Sternblase

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Laubing

Beschreibung: Diese kosmische Blase ist riesig. Sie wurde von den schnellen Winden eines heißen, massereichen Sterns aufgebläht. Katalogisiert ist sie als Sharpless 2-308, sie steht ungefähr 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major) und bedeckt am Himmel etwas mehr als ein Vollmond. Das entspricht in der geschätzten Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase bildete, ein Wolf-Rayet-Stern, ist der helle nahe der Mitte des Nebels. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen, und man vermutet, dass dies eine kurze Phase in der Entwicklung eines massereichen Sterns vor einer Supernova ist. Schnelle Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie langsamere Materie aus einer früheren Entwicklungsphase zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel ist ungefähr 70.000 Jahre alt. Ein Großteil der relativ blassen Emission, die auf dem ausladenden Bild fotografiert wurde, stammt vom Leuchten ionisierter Sauerstoffatome und ist mit einem blauen Farbton kartiert. SH2-308 ist auch als Delfinnebel bekannt.

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