NGC 2442: Galaxie im Fliegenden Fisch

Die Galaxie NGC 2442 liegt schräg im Bild. Links ist der gelbliche Kern, nach rechts verläuft ein Spiralarm mit bauschigen blauen Sternbildungsregionen.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung – Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten – Hubble-Vermächtnisarchive, Europäische Südsternwarte ESO

Die verzerrte Galaxie NGC 2442 liegt im südlichen Sternbild Fliegender Fisch (Piscis Volans). Sie ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Die beiden Spiralarme der Galaxie beginnen beim ausgeprägten Zentralbalken. Sie wirken auf Weitwinkelbildern hakenförmig.

Diese Nahaufnahme ist ein Mosaik. Es entstand aus Daten des Weltraumteleskops Hubble und der Europäischen Südsternwarte ESO. Das Bild zeigt die Struktur der Galaxie äußerst detailreich. Der Kern leuchtet im gelblichen Licht einer älteren Sternpopulation. Er ist von undurchsichtigen Staubbahnen, jungen blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen umgeben.

Die scharfen Bilddaten zeigen auch fernere Galaxien im Hintergrund. Man sieht sie direkt durch die Nebel und Sternhaufen in NGC 2442. In der geschätzten Entfernung von NGC 2442 ist das Bild etwa 75.000 Lichtjahre breit.

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Sterne, Gas und Staub kämpfen im Carinanebel

Eine riesige, dunkle Staubbahn teilt dieses bunte Bild des Carinanebels. Sie hat die Form eines V. Die Nebelwolken sind rot und blau abgebildet und von kleinen Sternen übersät.

Bildcredit und Bildrechte: Bastien Foucher

Im Carinanebel entstehen und vergehen massereiche Sterne, und es regiert das Chaos. Diese plakative Nahaufnahme zeigt viele Details in einem Teil des berühmten Nebels. Das Licht wird von Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blau) abgestrahlt. Die Sterne in Carina besitzen viel Masse und Energie. Sie verströmen Winde und Strahlung, die dramatische dunkle Staubknoten formen und komplexe Strukturen freilegen. Oben ist eine kultige Struktur im Carinanebel, es ist eine dunkle, v-förmige Staubbahn.

Der Carinanebel ist etwa 200 Lichtjahre groß und 7500 Lichtjahre entfernt. Mit einem Fernglas sieht man ihn im südlichen Sternbild Schiffskiel. In einer Milliarde Jahre hat sich der Staub gelegt oder wurde zerstört. Das Gas ist dann zerstreut oder durch Gravitation kondensiert. Dann bleiben nur die Sterne zurück, aber nicht einmal die hellsten.

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Der innere Ring der Spiralgalaxie NGC 1512

Die Galaxie NGC 1512 hat keine ausgeprägten Spiralarme, sondern markante Ringe. Der Kernring umgibt das innerste Zentrum und leuchtet sehr hell, weiter außen verläuft ein strukturierter Ring. Dazwischen gibt es einen diffusen Balken.

Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble

Die meisten Galaxien haben keine Ringe. Warum hat diese gleich zwei? Beginnen wir beim hellen Band um die Mitte von NGC 1512. Es ist ein Kernring. Er umgibt das Zentrum der Galaxie und leuchtet hell, weil er viele neue Sterne enthält. Doch die meisten Sterne und begleitendes Gas und Staub umkreisen das galaktische Zentrum in einem Ring, der weiter außen liegt. Er liegt hier am Bildrand. Dieser Ring wird „innerer Ring“ genannt, was manche überrascht.

Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr, dass der innere Ring die Enden eines diffusen Zentralbalkens verbindet. Er verläuft waagrecht über die Galaxie. Diese Ringstrukturen entstehen vermutlich durch eine Asymmetrie in NGC 1512. Sie ist ein schleppender Prozess, der sich über Jahrhunderte hinzieht. Durch die Gravitation dieser Asymmetrie von Galaxie und Sternbalken fallen Gas und Staub vom inneren Ring zum Kernring. So steigern sie die Sternbildungsrate im Kernring.

Manche Spiralgalaxien haben noch einen dritten Ring. Das ist ein äußerer Ring, der noch weiter entfernt um die Galaxie kreist.

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Nahaufnahme des Pelikannebels

Unten im Bild breitet sich ein Staubnebel aus. Daraus ragt ein brauner Staubhügel auf, aus dem eine kleine dunkle Röhre mit zwei Herbig-Haro-Strahlen ragt. Über dem blau leuchtenden Hintergrund sind dunkle Staubfasern verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Sara Wager

Der markante Emissionsgrat in dieser lebhaften Himmelslandschaft heißt IC 5067. Er ist Teil einer größeren Emissionsregion mit markanter Form. Diese kennt man landläufig als Pelikannebel.

Der Grat ist etwa 10 Lichtjahre groß und folgt der Kurve von Kopf und Hals des kosmischen Pelikans. Die fantastischen dunklen Formen im Sichtfeld sind Wolken aus kühlem Gas und Staub. Sie werden von der energiereichen Strahlung heißer, massereicher junger Sterne geformt.

Doch auch in den dunklen Formen entstehen Sterne. Die Zwillingsstrahlen an der Spitze des langen dunklen Tentakels links neben der Mitte sind verräterische Zeichen eines eingebetteten Protosterns. Er ist als Herbig-Haro 555 (HH 555) katalogisiert. Auch andere Herbig-Haro-Objekte im Bildfeld sind Hinweise auf Protosterne.

Der Pelikannebel ist auch als IC 5070 bekannt. Er ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Ihr findet ihn nordöstlich vom hellen Sterns Deneb im hoch fliegenden Sternbild Schwan.

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Das Staubungeheuer in IC 1396

Eine dunkle Wolke ragt von unten ins Bild. Ihr Kopf hat eine Höhlung, die an ein Auge erinnert. Auf größeren Bildern der Region erinnert diese dunkle Wolke im Sternbild Kepheus an einen Elefantenrüssel.

Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Gibt es ein Ungeheuer in IC 1396? Manche kennen es als Elefantenrüsselnebel. Teile der Gas- und Staubwolken in dieser Sternbildungsregion nehmen unheimliche Formen an. Manche wirken fast menschlich. Doch das einzige Monster ist hier ein heller junger Stern. Er ist zu weit von der Erde entfernt, um uns gefährlich zu werden.

Das energiereiche Licht des Sterns frisst am oberen Bildrand den Staub der dunklen kometenhaften Globule. Die Teilchenstrahlen und -winde dieses Sterns verdrängen auch Gas und Staub in der Umgebung. Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er bedeckt am Himmel eine viel größere Region als die hier abgebildete. Diese Region ist scheinbar mehr als 10 Vollmonde breit.

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Eine Dreiergruppe im Schützen

Zwischen zarten Sternen sind leuchtende Emissionsnebel verteilt. Unten ist der Trifidnebel, der von dunklen Staubbahnen dreigeteilt ist. Oben ist der rötliche Lagunennebel.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Diese drei hellen Nebel sind beliebte Ziele bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze und in den dicht gefüllten Sternfeldern der zentralen Milchstraße. Im 18. Jahrhundert kartierte der kosmische Tourist Charles Messier zwei davon. Der große Nebel links oben ist M8. Am unteren Bildrand leuchtet der farbenprächtige M20. Die dritte Emissionsregion ist NGC 6559. Sie liegt rechts neben M8. Eine dunkle Staubbahn trennt ihn vom größeren Nebel.

In allen drei Gebieten entstehen Sterne. Die Regionen sind ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt. Der ausgedehnte M8 ist mehr als 100 Lichtjahre breit. Man nennt ihn auch Lagunennebel. Der landläufige Name von M20 ist Trifid. Darin erzeugt leuchtender Wasserstoff die markante rote Farbe im Emissionsnebel. Die blauen Farbtöne im Trifid bilden einen starken Kontrast dazu. Sie stammen von Sternenlicht, das vom Staub reflektiert wird.

Das farbige Komposit der Landschaft am Himmel entstand mit zwei Teleskopen. Mit einem Teleskop entstand ein Weitwinkelbild der Region. Das andere Fernrohr nahm Bildausschnitte in höherer Auflösung auf.

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IC 1396: Emissionsnebel im Kepheus

Die Emissionsregion IC 1396 wurde hier in gedämpften Farben abgebildet. Unten in der Mitte ragt der dunkle Elefantenrüsselnebel auf.

Bildcredit und Bildrechte:  César Blanco González

Der Emissionsnebel IC 1396 mischt leuchtendes kosmisches Gas und dunkle Staubwolken im hohen, fernen Sternbild Kepheus. Ein Zentralstern sorgt für die Energie in der Sternbildungsregion. Sie ist Hunderte Lichtjahre breit. Am Himmel umfasst sie mehr als drei Grad. Die Region ist fast 3000 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt.

Eine interessante dunkle Form in IC 1396 ist der krumme Elefantenrüsselnebel. Er liegt unter der Mitte. In den dunklen Formen könnten durch Gravitationskollaps immer noch Sterne entstehen. Doch wenn die dichteren Wolken von der starken Strahlung und den Winden der neuen Sterne abgetragen werden, verlieren alle noch entstehenden Sterne den Zugang zu ihrem Vorrat an Sternmaterial.

Die prächtige Farbansicht ist ein Komposit. Es wurde aus Bildern erstellt, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Die Strahlung von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel im Nebel sind in blauen, grünen und roten Farbtönen abgebildet.

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NGC 4449: Nahaufnahme einer kleinen Galaxie

Die irreguläre Galaxie im Bild ist von vielen rötlich und bläulich leuchtenden Sternhaufen überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: DatenHubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; BearbeitungDomingo Pestana Galvan, Raul Villaverde Fraile

Am Himmel gibt es viele prächtige Spiralgalaxien. Sie bekommen oft mehr Aufmerksamkeit. An ihren geschwungenen Spiralarmen findet man häufig auffällige junge blaue Sternhaufen und rötliche Regionen mit Sternbildung. Doch auch kleine, irreguläre Galaxien wie NGC 4449 bilden Sterne.

NGC 4449 ist etwa 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Das kleine Inseluniversum misst weniger als 20.000 Lichtjahre. Sein Durchmesser ist ähnlich wie die Große Magellansche Wolke (GMW), eine Begleitgalaxie der Milchstraße. Die beiden werden oft verglichen.

Diese Nahaufnahme stammt vom Weltraumteleskops Hubble. Sie zeigt die gut erforschte Galaxie. Das Bild wurde überarbeitet, es betont nun das verräterische rötliche Leuchten von Wasserstoff. Weite Regionen mit Sternbildung in NGC 4449 treten markant hervor. Manche davon sind sogar größer als jene in der GMW. Sie enthalten riesige interstellare Bögen und Blasen, die von kurzlebigen massereichen Sternen ausgehöhlt wurden.

NGC 4449 gehört zu einer Gruppe von Galaxien im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Sie ist die erste Zwerggalaxie, bei der ein Gezeitenstrom aus Sternen entdeckt wurde.

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