Kollidierende Galaxien in Stephans Quintett

Rechts sind zwei Galaxien in einen Ringkampf verwickelt. Sie liegen eng beisammen und sind von Schweifen aus blauen Sternhaufen umgeben. Die Galaxienzentren leuchten gelblich und diffus.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: Jose Jimenez Priego

Bleibt eine dieser Galaxien übrig? Die beiden Spiralen von NGC 7318 kollidieren. Es ist quasi ein Halbfinale in einem galaktischen Ausscheidungskampf. Das Bild entstand aus Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble. Wenn Galaxien kollidieren, können viele Dinge passieren: Sie werden durch die Gravitation verzerrt. Gas wird verdichtet. Das führt zu Sternbildungsschüben. Am Ende verschmelzen die beiden Galaxien zu einer einzigen.

Beide Galaxien gehören zu Stephans Quintett. Daher gibt es in den nächsten Milliarden Jahren eine Schlussrunde mit kämpfenden Galaxien. Wahrscheinlich führt das zu vielen verstreuten Sternen und einer riesigen Galaxie. Gut möglich, dass man die übrig bleibende Galaxie nicht leicht als eine der ursprünglichen galaktischen Bestandteile erkennt.

Stephans Quintett war die erste Galaxiengruppe, die als solche erkannt wurde. Sie ist zirka 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem mittelgroßen Teleskop sieht man sie im Sternbild des geflügelten Pferdes Pegasus.

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M63: Sonnenblumengalaxie – Weitwinkel

Mitten in einem weiten Feld mit Sternen schwebt einsam M63 im Sternbild Jagdhunde. Die Spiralgalaxie ist etwa so groß wie die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Deep Sky West, Bearbeitung: John Vermette

Die Sonnenblumengalaxie blüht mitten in diesem weiten Teleskopfeld. Die Szene ist etwa 2 Grad breit, das entspricht 4 Vollmonden. Sie liegt am Himmel im treuen Sternbild Jagdhunde.

Das majestätische Inseluniversum ist formal als Messier 63 bekannt. Es ist fast 100.000 Lichtjahre groß, hat also etwa die Größe unserer Milchstraße. Die ausladenden Spiralarme um ihren hellen, gelblichen Kern sind von kosmischen Staubbahnen durchzogen und mit Regionen gesprenkelt, in denen Sterne entstehen.

M63 ist ein markantes Mitglied einer bekannten Galaxiengruppe. Blasse, ausgedehnte Strukturen umgeben sie. Es könnten die Überreste von begleitenden Zwerggalaxien sein. Das ist ein Hinweis, dass große Galaxien wachsen, indem sie kleinere aufnehmen. M63 leuchtet im ganzen elektromagnetischen Spektrum. Vermutlich gab es dort Ausbrüche heftiger Sternbildung.

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Der Orionnebel in Infrarot von HAWK-I

Der Orionnebel in Infrarot zeigt eine Vielzahl an hellen Lichtpunkten. Viele davon sind vermutlich Braune Zwerge, doch es könnten auch frei schwebende Planeten dabei sein.

Bildcredit: ESO, VLT, HAWK-I, H. Drass et al.

Dieses detailreiche Bild zeigt den Orionnebel in Infrarot. Darin liegt eine Goldgrube an Sternen mit geringer Masse, die man zuvor nicht kannte. Dazu kommen – möglicherweise – frei schwebende Planeten.

Der malerische Nebel ist in sichtbarem Licht sehr bekannt. Er enthält so manche hellen Sterne und hell leuchtendes Gas. Der Orionnebel ist als M42 katalogisiert. Er ist 1300 Lichtjahre entfernt. Somit ist er die erdnächste große Region, in der Sterne entstehen. Im Licht von Infrarot kann man in Orions dichten Staub hineinspähen. Das geschah kürzlich wieder mit der komplexen Kamera HAWK-I. Sie ist an die VLT-Einheit Yepun der Europäischen Südsternwarte ESO montiert. Das Observatorium steht in den chilenischen Bergen.

Hoch aufgelöste Versionen des Infrarotbildes zeigen zahllose Lichtpunkte. Viele davon sind sicherlich braune Zwergsterne. Aber manche passen am besten zu frei schwebenden Planeten. Es sind sogar unerwartet viele. Es ist wichtig, herauszufinden, wie diese Objekte mit geringer Masse entstanden sind, wenn man Sternbildung allgemein verstehen will. Das hilft uns vielleicht, die frühen Jahre unseres Sonnensystems besser zu erklären.

Überarbeitete Version: neu gefärbt mit mehr Details.

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NGC 4631: Die Walgalaxie

Im Bild schwebt eine leicht asymmetrische, von der Seite sichtbare Galaxie aus blauen Wolken, davor einige rosarote Staubwolken und in der Mitte eine orangefarbene Wölbung. Darüber leuchtet eine kleine ovale milchige Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

NGC 4631 ist eine große, schöne Spiralgalaxie. Sie ist nur 25 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir sehen sie im wohlerzogenen nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) von der Seite. Die leicht verzerrte Keilform der Galaxie erinnert manche an einen kosmischen Hering und andere an ihren geläufigen Namen: Walgalaxie.

Wie auch immer, sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Auf diesem scharfen Farbbild erkennt man leicht den gelblichen Kern, dunkle Staubwolken, helle, blaue Sternhaufen und rötliche Sternbildungsregionen in der Galaxie.

Die kleine, elliptische NGC 4627 ist eine Begleitgalaxie. Sie liegt über der Walgalaxie. Auf detailreichen Bildern sieht man blasse Sternströme. Es sind die Reste kleiner Begleitgalaxien, die in ferner Vergangenheit durch wiederholte Begegnungen mit dem Wal zerrissen wurden. Die Walgalaxie hat auch einen Hof aus heißem Gas. Er strömte aus ihr heraus und leuchtet im Röntgenlicht.

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Sterne und Gas im laufenden Huhn

Rot leuchtende Nebel sind zwischen Sternen und Sternhaufen verteilt. Der große Nebel unten leuchtet innen blau.

Bildocredit und Bildrechte: Andrew Campbell

Manche sehen hier ein riesiges Huhn, das über den Himmel läuft. Andere erkennen einen Gasnebel, in dem Sternbildung stattfindet. Das laufende Huhn ist als IC 2944 katalogisiert. Es ist etwa 100 Lichtjahre groß, ungefähr 6000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Zentaur (Centaurus).

Das Bild ist in wissenschaftlich zugewiesenen Farben dargestellt. Es entstand kürzlich bei einer 11 Stunden langen Belichtung in einem Hinterhof im australischen Melbourne. Man sieht zwei Sternhaufen: Ganz links befindet sich der Perlenhaufen, und in das leuchtende Gas im Nebel ist Collinder 249 eingebettet. Im Nebel befinden sich auch mehrere dunkle Molekülwolken mit klaren Formen. Sie sind jedoch hier schwer erkennbar.

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Der prächtige Carinanebel

Der Carinanebel im Bild leuchtet rötlich und besteht aus lebhaften Fasern aus Gaswolken. Links oben leuchtet der helle Stern Eta Carinae. Im Bild sind Sternhaufen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Der große Carinanebel ist auch als NGC 3372 bekannt. Das Juwel am Südhimmel ist größer als 300 Lichtjahre. Es zählt zu den größten Sternbildungsregionen in unserer Galaxis. Wie der kleinere, nördlichere Orionnebel ist auch der Carinanebel mit bloßem Auge leicht sichtbar. Doch er ist 7500 Lichtjahre entfernt. Das ist etwa die 5-fache Distanz zum Nebel im Orion.

Diese prächtige Nahaufnahme entstand mit Teleskop. Sie zeigt beachtliche Details der leuchtenden Fasern aus interstellarem Gas und dunklem kosmischem Staub im Zentrum. Das Sichtfeld ist mehr als 50 Lichtjahre breit. Im Carinanebel sind junge Sterne mit extrem viel Masse verteilt. Dazu gehören die Sterne im offenen Sternhaufen Trumpler 14, er leuchtet unter der Mitte.

Der veränderliche Stern Eta Carinae ist der hellste Stern im Bild. Er ist immer noch rätselhaft. Eta Carinae hat weit über 100 Sonnenmassen. Er leuchtet über dem staubigen Schlüssellochnebel NGC 3324. Vielleicht steht er an der Kippe zu einer Supernovaexplosion. Röntgenbilder zeigen, dass der Carinanebel einst eine wahre Supernovafabrik war.

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IC 5067 im Pelikannebel

Von links unten ragt eine orange-braune aufgetürmte Wolke ins Bild, der Hintergrund ist schwarz-blau. Im Bild sind wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: DatenSubaru-Teleskop (NAOJ), R. Colombari, Bearbeitung – Roberto Colombari

Der Emissionswall auf dieser bunten Landschaft am Himmel ist als IC 5067 katalogisiert. Er gehört zu einem größeren Emissionsnebel mit einer erkennbaren Form, der Pelikannebel genannt wird, weil er die Kurve von Kopf und Hals eines kosmischen Pelikans bildet. Der Nebel ist etwa 10 Lichtjahre groß.

Die Atome im Nebel leuchten in schmalen Emissionslinien. Das markante Leuchten wurde in eine Palette von Falschfarben übersetzt, die durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble bekannt wurde. Regionen, in denen Sterne entstehen, wurden damit gefärbt.

Das Bild ist ½ Grad breit. Die dunklen Formen sind Wolken aus kühlem Gas und Staub. Sie werden von den Winden und der Strahlung der heißen, massereichen Sterne geformt. Nahaufnahmen einiger Wolken zeigen klare Anzeichen neu entstehender Sterne.

Der Pelikannebel ist als IC 5070 katalogisiert. Er ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Ihr findet ihn, wenn ihr vom hellen Stern Deneb im hoch fliegenden Sternbild Schwan Richtung Nordosten sucht.

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LL Orionis: Wenn kosmische Winde kollidieren

Mitten in einem Nebel leuchtet ein Stern, der rechts von einer Bugwelle umgeben ist. Der Sternwind des Sterns im Bogen verdrängt langsameres Gas, das in seine Richtung strömt.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv (AURA / STScI), C. R. O’Dell (Vanderbilt U.), NASA

Wie entstand dieser schöne Bogen im Weltraum? Das gewölbte, zierliche Gebilde ist eine Kopfwelle. Sie entsteht dort, wo der Wind des jungen Sterns LL Orionis mit dem Fluss des Orionnebels kollidiert. Die Bugwelle ist etwa ein halbes Lichtjahr groß. Der veränderliche Stern LL Orionis ist noch im Entstehen. Er treibt in Orions Sternschmiede und erzeugt einen Sternwind, der energiereicher ist als der Wind unserer Sonne, die im mittleren Alter ist.

Wenn der schnelle Sternwind auf langsames Gas trifft, entsteht eine Stoßfront. Sie ist ähnlich der Bugstoßwelle vor einem Boot, das durch Wasser fährt, oder einem Flugzeug, das mit Überschallgeschwindigkeit fliegt. Das langsamere Gas strömt aus dem heißen zentralen Sternhaufen im Orionnebel, dem sogenannten Trapez. Es liegt rechts unten außerhalb des Bildes.

Die Stoßfront um LL Ori hat die dreidimensionale Form einer Schale. Sie leuchtet am unteren Rand am hellsten. Das komplexe Sternbildungsgebiet im Orion zeigt eine Vielzahl ähnlicher fließender Formen. Sie gehen mit Sternbildung einher, zum Beispiel bei der Kopfwelle um einen blassen Stern rechts oben.

Das Farbkomposit ist Teil eines Mosaiks, das den großen Nebel im Orion zeigt. Es wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert.

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