Berge aus Staub im Carinanebel

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Bildcredit: NASA, ESA und M. Livio (STScI)

Beschreibung: Im Carinanebel kämpfen Sterne mit Staub an, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt, das energiereiche Licht und die Winde massereicher neu gebildeter Sterne verdampfen und zerstreuen die staubigen Sternkrippen, in denen sie entstanden sind.

Diese Säulen im Carinanebel sind informell als Mystischer Berg bekannt, ihre Erscheinung wird von dunklem Staub bestimmt, obwohl sie großteils aus klarem Wasserstoff bestehen. Staubsäulen wie diese sind eigentlich viel dünner als Luft, erscheinen aber wegen ihres relativ geringen Anteils an undurchsichtigem interstellarem Staub als Berge.

Dieses Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt, es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und zeigt einen inneren Bereich von Carina, der etwa drei Lichtjahre umfasst. In wenigen Millionen Jahren gelangen die Sterne wahrscheinlich ganz hinaus, und der ganze Staubberg verdampft.

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Der prächtige Nebel in Carina

Der Carinanebel ist riesig, er leuchtet rot und orangefarben mitten im Bild. Dahinter sind viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Amit Ashok Kamble

Im Nebel NGC 3372 geschehen einige äußerst seltsame Dinge. Er liegt in einem der hellsten Teile der Milchstraße. Man kennt ihn als den großen Nebel in Carina. Er enthält massereiche Sterne und veränderliche Nebel. Einer davon ist der Schlüssellochnebel NGC 3324. Er liegt in der hellen Struktur rechts neben der Bildmitte. Darin befinden sich mehrere massereiche Sterne, und er hat seine Erscheinung verändert.

Das Bild zeigt den ganzen Carinanebel. Er misst mehr als 300 Lichtjahre. Wir finden ihn etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Carina. Eta Carinae ist der energiereichste Stern im Nebel. Er war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am ganzen Himmel. Dann verblasste er drastisch. Vielleicht steht Eta Carinae kurz vor einer Explosion als Supernova. Röntgenbilder liefern Hinweise, dass ein großer Teil des Carinanebels eine wahre Fabrik für Supernovae war.

Vortrag: APOD-Herausgeber am 30. Juni in Prag

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Mitten im Lagunennebel

Links unten zeichnen sich in der staubreichen Nebelwolke Trichter ab, die vielleicht mit Sternbildung einhergehen. Viele Sterne leuchten rötlich hinter Staubwolken. Der helle Stern Herschel 36 beleuchtet die Szene.

Bildcredit: Hubble, A. Caulet (ST-ECF, ESA), NASA

Mitten im Lagunennebel ist ein Wirbelsturm mit spektakulärer Sternbildung. Links unten sieht man mindestens zwei trichterförmige Wolken. Sie sind je etwa ein halbes Lichtjahr lang. Extreme Sternwinde und energiereiches Sternenlicht formten die Trichter. Der ungemein helle Stern Herschel 36 liegt in der Nähe. Er beleuchtet die Region.

Gewaltige Staubwände verbergen und röten andere heiße junge Sterne. Wenn sich die Energie dieser Sterne in den kühlen Staub und das Gas ergießt, kann das in den angrenzenden Regionen zu großen Temperaturunterschieden führen. Dadurch entstehen Scherwinde, die zu den Trichtern führen könnten.

Das Bild ist etwa 5 Lichtjahre breit. Es entstand 1995 vom Weltraumteleskop Hubble. Der Lagunennebel ist auch als M8 bekannt. Er ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schütze.

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Die Zwerggalaxie Wolf-Lundmark-Melotte

Die Zwerggalaxie WLM ist hinter Sternen zu sehen. Sie wirkt ein wenig flockig. Sie enthält rosarote Sternbildungsgebiete.

Bildcredit: ESO, VST/OmegaCAM-Durchmusterung der Lokalen Gruppe

Die einsame Zwerggalaxie WolfLundmarkMelotte (WLM) ist nach drei Astronomen benannt, die bei ihrer Entdeckung und Erforschung hilfreich waren. Sie liegt im südlichen Sternbild Walfisch (Cetus). Die Zwerggalaxie ist etwa 3 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und ein sehr abgelegenes Mitglied der Lokalen Gruppe.

Vielleicht trat die Galaxie nie in Wechselwirkung mit einer anderen Galaxie in der Lokalen Gruppe. Dennoch ist das einsame Inseluniversum von verräterischen rötlichen Regionen mit Sternbildung und heißen, jungen bläulichen Sternen gesprenkelt. Ältere, kühle gelbliche Sterne sind in einem Hof um die kleine Galaxie verteilt, der etwa 8000 Lichtjahre groß ist.

Dieses scharfe Porträt von WLM entstand mit dem OmegaCAM-Weitwinkel-Abbildungs- und Durchmusterungs-Teleskop der ESO. Es befindet sich am Paranal-Observatorium und hat eine Auflösung von 268 Megapixel.

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UGC 1810: Hubble zeigt eine wechselwirkende Galaxie

Die Spiralgalaxie UGC 1810 hat eine sehr ungewöhnliche Form. In der Mitte verlaufen markante gelbe Spiralarme, außen ist eine ausschweifende blau leuchtende ringförmige Struktur mit vielen heißen jungen Sternen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Bearbeitung und Bildrechte: Domingo Pestana

Was passiert mit dieser Spiralgalaxie? Die Details sind zwar unklar, doch es handelt sich hier sicherlich um ein Gefecht mit ihrer kleineren galaktischen Nachbarin, das noch andauert. Die Galaxie wird als UGC 1810 bezeichnet. Zusammen mit ihrer Kontrahentin ist sie als Arp 273 bekannt.

Die äußere Form von UGC 1810 – vor allem ihr blauer äußerer Ring – ist wahrscheinlich das Ergebnis wilder, gewaltiger Wechselwirkungen durch Gravitation. Die blaue Farbe des Ringes stammt von massereichen, blauen, heißen Sternen. Sie sind erst in den letzten Millionen Jahren entstanden. Die innere Galaxie erscheint älter und röter. Sie ist von kühlen Fäden aus fasrigem Staub durchzogen.

Vorne leuchten ein paar helle Sterne. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit UGC 1810. Mehrere Galaxien liegen weit dahinter. Arp 273 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Sternbild Andromeda. Ziemlich wahrscheinlich verschlingt UGC 1810 in wenigen Milliarden Jahren ihre Galaxienpartnerin und nimmt eine klassische Spiralform an.

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Sternbildung im Kaulquappennebel

Eine orangefarbene Höhlung ist von helleren Nebeln umgeben. In der Mitte sind zwei kaulquappenförmige Wolken.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Im Kaulquappennebel IC 410 herrscht ein Tumult an Sternbildung. IC 410 ist ein staubiger Emissionsnebel. Er ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist mehr als 100 Lichtjahre groß. Sie wird von den Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 in Form gebracht.

Die hellen, neu entstandenen Sterne im Haufen sind vor etwa 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke entstanden. Sie sind überall im Nebel verteilt. Mitten im Bild fallen zwei relativ dichte Materiebänder auf. Sie schlängeln sich von den Zentralregionen des Nebels weg. Diese kosmischen Kaulquappen sind etwa 10 Lichtjahre lang. Darin findet womöglich Sternbildung statt. Das Bild wurde vom Satelliten WISE der NASA im Infrarotlicht aufgenommen. WISE führt eine Weitwinkel-Infrarot-Durchmusterung durch.

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Die Antennen erforschen

Hinter lose verteilten Sternen, von denen einige wenige hell leuchten, sind zwei verzerrte Galaxien angeordnet, die miteinander wechselwirken. Zwei Sternströme sind in großen Bögen hinausgeschleudert.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Subaru, NAOJ, NASA/ESA/HubbleMontage und Bearbeitung: Roberto Colombari

Im südlichen Sternbild Rabe kollidieren zwei große Galaxien. Sie sind etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Einzeln sind sie als NGC 4038 und NGC 4039 katalogisiert. Die schwerfällige Schau dauert Hunderte Millionen Jahre. Dabei kollidieren nur selten die Sterne in den beiden Galaxien.

Doch die großen Wolken aus molekularem Gas und Staub in den Galaxien kollidieren häufig. Das löst Episoden heftiger Sternbildung beim Zentrum der kosmischen Karambolage aus. Die Ansicht ist 500.000 Lichtjahre breit. Sie zeigt auch junge Sternhaufen und Materie, die von den Gezeiten weit vom Schauplatz des Unfalls fortgeschleudert wurde.

Das Mosaikbild entstand aus Daten von Subaru, das auf der Erde steht, und des Weltraumteleskops Hubble. Die Bilder des Subaru-Teleskops zeigt die weitläufigen, zarten Gezeitenströme. Die extrem detailreichen Daten von Hubble zeigen die hellen Zentren der Galaxien. Das Aussehen der langen, gebogenen Schweife führte zum gängigen Namen für das Galaxienpaar: die Antennen.

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NGC 602 und dahinter

Der Sternhaufen NGC 602 ist von malerischen Staubwolken umgeben, die am Rand zu dichten Graten komprimiert wurden.

Bildcredit: Röntgen: Chandra: NASA/CXC/Univ.Potsdam/L.Oskinova et al; Optisch: Hubble: NASA/STScI; Infrarot: Spitzer: NASA/JPL-Caltech

Die Kleine Magellansche Wolke ist eine Begleitgalaxie der Milchstraße. Sie ist etwa 200.000 Lichtjahre von uns entfernt. An ihrem Rand liegt der 5 Millionen Jahre junge Sternhaufen NGC 602. Das faszinierende Hubble-Bild zeigt NGC 602, der von dem Gas und Staub umgeben ist, in dem er entstand.

Bilder im Röntgenlicht von Chandra und in Infrarot von Spitzer ergänzen die Ansicht. Die fantastischen Grate und zurückgefegten Formen sind klare Hinweise, dass die energiereiche Strahlung und die Stoßwellen der massereichen jungen Sterne in NGC 602 die staubige Materie erodiert haben. Dabei lösten sie eine Serie an Sternbildung aus, die vom Zentrum des Sternhaufens ausgeht.

In der Distanz der Kleinen Magellanschen Wolke ist das Bild etwa 200 Lichtjahre breit. Doch die scharfe vielfarbige Ansicht zeigt auch eine reizende Auswahl an Galaxien, die dahinter liegen. Sie sind Hunderte Millionen Lichtjahre oder mehr von NGC 602 entfernt.

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