Von Kalifornien zu den Plejaden

Im schwarzgrauen Nebelfeld treten einige helle Flecken hervor. Links leuchtet der rote Kaliforniennebel, rechts ist der Sternhaufen der Plejaden in blauen Staub gehüllt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Eine astronomische Reise vom Kaliforniennebel zum Sternhaufen der Plejaden ist am Nachthimmel nur 12 Grad lang. Wenn ihr euer Teleskop über die Grenzen der Sternbilder Perseus und Taurus schwenkt, ist das eine Winkelbreite von 25 Vollmonden.

Das breite, detailreiche Mosaikbild sondiert die staubhaltigen Nebel dieser kosmischen Landschaft sowie Farben, die normalerweise zu blass sind, um sie mit dem Auge zu erkennen. Der Kaliforniennebel links ist als NGC 1499 katalogisiert. Er hat eine vertraute Form, doch seine Küstenlinie ist in Wirklichkeit mehr als 60 Lichtjahre lang und etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Das ausgeprägte rötliche Leuchten des Nebels stammt von Wasserstoffatomen, die vom leuchtstarken blauen Stern Xi Persei gleich rechts daneben ionisiert werden.

Der berühmte Sternhaufen der Plejaden rechts ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 15 Lichtjahren. Seine spektakuläre blaue Farbe entsteht durch die Reflexion von Sternenlicht an interstellarem Staub. Dazwischen liegen die heißen Sterne der Perseus-OB2-Assoziation und staubige, dunkle Nebel am Rand der nahen, massereichen Perseus-Molekülwolke.

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M78: Sternenstaub und Sternenlicht

Im Bild sind blau leuchtende Nebel und dunkle Staubfasern gemischt. Die rot leuchtenden kleinen Stellen sind Herbig-Haro-Objekte.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Im fruchtbaren Sternbild Orion gibt es reichlich interstellare Staubwolken und helle Nebel. Einer der hellsten ist M78. Er befindet sich links neben der Mitte dieser farbigen Teleskopansicht, die einen Bereich nördlich des Gürtels des Orion zeigt.

Der bläuliche Nebel ist etwa 1500 Lichtjahren entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 5 Lichtjahren. Seine blaue Farbe entsteht, weil Staub bevorzugt das blaue Licht heißer junger Sterne in der Region reflektiert. Dunkle Staubspuren und andere Nebel sind auf dieser prächtigen Himmelslandschaft leicht zu erkennen.

Die Szene zeigt auch McNeils interessanten Nebel. Er wurde in jüngster Zeit anerkannt und steht in Verbindung mit der Entstehung eines sonnenähnlichen Sterns. Zahlreiche Herbig-Haro-Objekte leuchten verräterisch rötlich. Es sind energiereiche Strahlen von Sternen, die gerade entstehen.

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M45: Der Sternhaufen der Plejaden

Das Bild ist von Sternen übersät, zwischen denen Nebel verlaufen. In der Mitte drängen sich viele sehr helle Sterne, die von blau beleuchteten Nebeln umgeben sind, es sind die Plejaden, auch M45 genannt.

Credit und Bildrechte: Roberto Colombari

Habt ihr schon einmal den Sternhaufen der Plejaden gesehen? Selbst wenn – ihr habt ihn sicherlich noch nie so staubig gesehen wie hier.

Die hellen Sterne der Plejaden sind der vielleicht berühmteste Sternhaufens am Himmel. Man sieht sie sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt ohne Fernglas. Wenn man sie jedoch bei dunklem Himmel lange belichtet, tritt die Staubwolke um den Sternhaufen der Plejaden markant hervor. Das Bild wurde etwa 30 Stunden belichtet. Es zeigt eine Himmelsregion, die viel größer ist als der Vollmond.

Die Plejaden sind auch als die sieben Schwestern oder M45 bekannt. Sie sind ungefähr 400 Lichtjahre von uns entfernt und befinden sich im Sternbild Stier (Taurus). Eine bekannte Legende mit moderner Wendung besagt, dass einer der helleren Sterne verblasste, nachdem der Haufen seinen Namen erhielt. Daher sind mit bloßem Auge nur sechs Sterne sichtbar.

Die Zahl der sichtbaren Plejadensterne kann mehr oder weniger als sieben betragen, je nachdem, wie dunkel der umgebende Himmel ist, und wie gut die Beobachterin sieht.

APOD-Rückblick: Der Sternhaufen der Plejaden

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Sterne und Staub in Corona Australis

Zwei helle Sterne in der Mitte sind von blauen Nebeln umgeben. Nach links zieht sich eine braune Dunkelwolke, sie verdeckt die zarten Sterne, die im Hintergrund dicht verteilt sind. Rechts leuchtet ein Kugelsternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Kosmische Staubwolken verteilen sich auf dieser weitläufigen Teleskopaussicht über ein reiches Sternfeld am Nordrand der Südlichen Krone (Corona Australis). Die Staubwolken sind weniger als 500 Lichtjahre entfernt. Sie blockieren wirksam das Licht ferner Sterne der Milchstraße im Hintergrund. Das ganze Bildfeld ist etwa 2 Grad breit. In der geschätzten Entfernung der Wolke entspricht das mehr als 15 Lichtjahren.

In der Mitte befindet sich eine Gruppe hübscher Reflexionsnebel. Sie sind als NGC 6726, 6727, 6729 und IC 4812 katalogisiert. Die charakteristische blaue Farbe entsteht, wenn kosmischer Staub das Licht heißer Sterne reflektiert. Der Staub verdeckt auch die Sicht auf einige Sterne in der Region, die gerade entstehen.

Der kleinere gelbliche Nebel NGC 6729 umgibt den jungen veränderlichen Stern R Coronae Australis. Darunter sind kleine Bögen und Schleifen, die als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet werden. Sie entstehen um energiereiche junge Sterne. Rechts strahlt der prächtige Kugelsternhaufen NGC 6723. Er ist scheinbar ein Teil der Gruppe, doch seine uralten Sterne sind fast 30.000 Lichtjahre entfernt. Er liegt also weit hinter den jungen Sternen in den Staubwolken von Corona Australis.

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Der nahe Cepheid RS Pup

Ein Stern ist von schichtartigen Staubwolken umgeben. Im Hintergrund sind kleine Sterne mit Zacken lose verteilt.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESABearbeitung: Stephen Byrne

Er ist einer der wichtigsten Sterne am Himmel. Er ist nämlich zufällig von einem schillernden Reflexionsnebel umgeben. Der pulsierende RS Puppis ist der hellste Stern in der Bildmitte. Er ist etwa zehnmal so massereich wie unsere Sonne und 15.000-mal leuchtstärker.

RS Pup ist ein veränderlicher Stern vom Typ der Cepheiden. Anhand der Helligkeit dieser Klasse von Sternen kann man Helligkeit die Entfernung naher Galaxien abschätzen. Das ist einer der ersten Schritte zur Etablierung einer kosmischen Entfernungsskala. RS Pup pulsiert mit einer Periode von etwa 40 Tagen. Seine regelmäßigen Helligkeitsschwankungen breiten sich mit einer Zeitverzögerung als Lichtecho auch im Nebel aus.

Indem Forschende die Zeitverzögerung und die Winkelgröße des Nebels vermessen, und weil die Lichtgeschwindigkeit bekannt ist, kann die Entfernung zu RS Pup mit 6500 Lichtjahren geometrisch bestimmt werden. Dabei gibt es eine bemerkenswert geringe Toleranz von plus oder minus 90 Lichtjahren.

Die Entfernungsmessung anhand des Lichtechos ist ein großer Erfolg für die Stellarastronomie. Sie erlaubt auch eine genauere Bestimmung der tatsächlichen Helligkeit von RS Pup. Wenn man das auf andere Cepheiden überträgt, kann man die Entfernungsmessung von Galaxien außerhalb der Milchstraße verbessern. Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und ehrenamtlich bearbeitet.

Teleskoptreffen? Tragt es hier ein.

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Sagittarius-Dreiergruppe

Links leuchten die roten Nebel M8, auch Lagunennebel genannt, und NGC 6559. Rechts oben ist der Trifidnebel, der als M20 katalogisiert ist. Trifid ist der kleinste der drei, aber der farblich kontrastreichste. Im Hintergrund leuchtet ein Teppich voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Diese drei hellen Nebel sind oft Ziele bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze (Sagittarius) in den dicht gedrängten Sternfeldern beim Zentrum der Milchstraße. Im 18. Jahrhundert katalogisierte der kosmische Tourist Charles Messier zwei davon: M8, den großen Nebel links neben der Mitte, und den farbenprächtigen M20 rechts daneben. Der dritte, NGC 6559, steht über M8 und ist vom größeren Nebel durch eine dunkle Staubspur getrennt. Alle drei Sternbildungsgebiete sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt.

Der ausgedehnte M8 hat einen Durchmesser von mehr als hundert Lichtjahren. Er ist auch als Lagunennebel bekannt. Der populäre Name von M20 ist Trifid. Leuchtender Wasserstoff erzeugt die markante rote Farbe im Emissionsnebel. Blaue Farbtöne bilden einen Kontrast, der am deutlichsten im Trifid hervortritt. Sie stammen von Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird.

Die farbenprächtige Himmelslandschaft wurde mit Teleskop und Digitalkamera fotografiert. Sie zeigt auch M21, einen von Messiers offenen Sternhaufen. Er leuchtet über Trifid.

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Der schöne Trifid

Der leuchtendrote Emissionsnebel in der Mitte ist von dunklen Staubranken dreigeteilt. Von oben her verläuft blauer Dunst eines Reflexionsnebels um die Emissionsregion. Das Bild zeigt den berühmten Trifidnebel im Sternbild Schütze.

Bildcredit und Bildrechte: Máximo Ruiz

Der schöne Trifidnebel oder M20 ist eine kosmische Kontraststudie. Er ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im nebelreichen Sternbild Schütze (Sagittarius). Der Trifidnebel ist eine Sternbildungsregion in der Ebene unserer Galaxis. Darin finden sich drei Arten astronomischer Nebel: Emissionsnebel, Reflexionsnebel und Dunkelnebel.

In roten Emissionsnebel strahlt Wasserstoff rotes Licht ab. Blaue Reflexionsnebel aus Staub reflektieren Sternenlicht. Dunkelnebel sind die Silhouetten von dichten Staubwolken. Die helle rote Emissionsregion wird von undurchsichtigen dunklen Staubranken grob dreigeteilt. Das führte zu Trifids beliebtem Namen.

Auf dieser scharfen, farbigen Szene sind rote Emissionen vom blauen Dunst der Reflexionsnebel umgeben. Links unter der Mitte des Emissionsnebels werden Säulen und Strahlen von neuen Sternen geformt. Das Weltraumteleskop Hubble zeigt sie auf Nahaufnahmen dieser Region. Der Trifidnebel ist etwa 40 Lichtjahre groß.

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Staubhaltige Nebel in Taurus

Vor einem Hintergrund aus Sternen ranken sich bräunliche Nebel mit einigen weiß beleuchteten Stellen. Teile davon sind blau beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Dieser Komplex aus staubhaltigen Nebeln ist an die 450 Lichtjahre entfernt. Er lungert am Rand der Taurus-Molekülwolke. In dieser kosmischen Szenerie entstehen Sterne, etwa der extrem junge RY Tauri. Er tritt auf diesem 1,5 Grad großen Teleskopbild oben links markant hervor.

Eigentlich ist RY Tauri ein Vor-Hauptreihenstern, der in seine Entstehungswolke aus Gas und Staub eingebettet ist. Der Reflexionsnebel ist als vdB 27 katalogisiert. Der stark veränderliche Stern ist noch relativ kühl. Er befindet sich im späten Stadium des gravitativen Zusammenbruchs. Bald wird er ein stabiler Hauptreihenstern mit geringer Masse. Er erreicht dann ein Stadium der Sternentwicklung, in dem sich unsere Sonne vor etwa 4,5 Milliarden Jahren befand.

V1023 Tauri ist ein weiterer Vor-Hauptreihenstern. Er ist rechts unten in eine gelbliche Staubwolke eingebettet. Sie grenzt an den markanten blauen Reflexionsnebel Ced 30.

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