Auskühlender Neutronenstern

Das Bild zeigt eine Nebelwolke in weißgrün, blau uns violett. Rechts unten ist ein Einschub eines rot-orangefarbenen Neutronensterns, der von Strahlen umgeben ist. Rechts oben ist ein dreieckiges Stück aus dem Neutronenstern herausgeschnitten.

Credit: Röntgenstrahlung: NASA / CXC / UNAM / Ioffe / D.Page, P.Shternin et al; Sichtbares Licht: NASA / STScI; Illustration: NASA/CXC/M.Weiss)

Beschreibung: Der Supernovaüberrest Cassiopeia A (Cas A) ist behagliche 11.000 Lichtjahre entfernt. Eine Supernova ist die Todesexplosion eines massereichen Sterns. Das Licht von Cas A erreichte die Erde erstmals vor nur 330 Jahren. Die sich ausdehnende Trümmerwolke ist auf diesem Kompositbild im Röntgenlicht und im optischen Spektrum etwa 15 Lichtjahre groß. Die helle Quelle nahe der Mitte (eingefügte Illustration) ist ein Neutronenstern, das ist der unglaublich dichte, kollabierte Überrest des stellaren Kerns.

Der Neutronenstern Cas A ist immer noch heiß genug, um Röntgenlicht abzustrahlen, kühlt aber aus. Beobachtungen mit dem Röntgen-Weltraumteleskop Chandra zeigten in einem Zeitraum von 10 Jahren, dass der Neutronenstern rasch auskühlt – so schnell, dass Forschende vermuten, dass ein großer Teil im Kern des Neutronensterns eine reibungsfreie Neutronensuperfluidität erzeugt. Die Ergebnisse von Chandra sind der erste empirische Hinweis auf diesen exotischen Materiezustand.

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Haufen, Hartley und das Herz

Links leuchtet der grünliche Komet neben dem Sternhaufen h und Chi Persei, rechts leuchtet in einiger Distanz der Herznebel mit roten Umrissen.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Der Komet Hartley 2 wanderte am 8. Oktober am Nachthimmel des Planeten Erde und zog weniger als einen Vollmonddurchmesser entfernt am berühmten Doppelsternhaufen im Perseus vorüber. Dieses Mosaik aus drei Bildern entstand bei dem vielversprechenden himmlischen Fototermin. Der grünliche Komet und die Haufen h und Chi Persei befinden sich links.

Das gut gewählte Weitwinkelfeld ist zirka 7 Grad breit. Es reicht über das Sternbild Perseus hinaus bis zur Kassiopeia mit dem Herznebel IC 1805 ganz rechts. Der kosmische Augenblick wurde mit einer relativ kurzen Belichtungszeit von 5 Minuten aufgenommen, um den wandernden Kometen am Ort zu zeigen. Die Bildfelder in der Mitte und rechts wurden mit einer längeren Aufnahmezeit und Schmalbandfilter fotografiert. Die Schmalband-Belichtung bringt das zartere rötliche Leuchten des atomaren Wasserstoffs im Nebel zur Geltung, es bildet einen Kontrast zum Kryptonit-Grün der Koma des Kometen.

In den letzten Tagen meldeten erfahrene Kometenbeobachter*, dass Hartley 2 an dunklen, klaren Orten mit bloßem Auge sichtbar war. Am 20. Oktober erreicht der Komet seinen erdnächsten Punkt, er ist dann ungefähr 17 Millionen Kilometer entfernt. Am 4. November fliegt eine Raumsonde der NASA am kleinen Kometenkern vorbei, der einen Durchmesser von nur etwa 1,5 Kilometern hat.

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Pacman und Hartley

Hinter dicht verteilten Sternen leuchtet links ein roter Nebel, der an Pacman erinnert, und rechts einen türkisen Kometen, der eine Strichspur zieht, weil er schneller wandert als die Sterne.

Credit und Bildrechte: Jaime Fernández

Beschreibung: Der kleine Komet Hartley 2 (103/P Hartley), der mit einer Umlaufzeit von 6 Jahren durch das Sonnensystem reist, erreicht am 20. Oktober den erdnächsten Punkt (Perigäum) und am 28. Oktober den sonnennächsten Punkt (Perihel) seiner Bahn. Er könnte so hell werden, dass er bei klarem, dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar ist.

Schon jetzt ist der Komet ein reizendes Teleskopobjekt. Hier ist er mit einer faszinierenden grünen Koma abgebildet. Am 2. Oktober teilte er sich das Bildfeld mit dem Emissionsnebel NGC 281 und Sternen im Sternbild Kassiopeia. Das aufklaffende Profil des Nebels, das durch dunkle Staubwolken entsteht, erinnert an seinen verspielteren Spitznamen: Pacman-Nebel.

Ein auffälliger kurzer, heller Streifen zeigt die Bewegung des Kometen vor den Sternen im Hintergrund während der einstündigen Belichtungszeit. In den nächsten Tagen teilt sich der Kometen Hartley 2 auch ein gemeinsames Sichtfeld mit dem berühmten Doppelsternhaufen im Perseus.

Am 4. November fliegt eine vom Planeten Erde stammende Raumsonde nur 700 Kilometer an dem Kometenkern vorbei. Diese Raumsonde mit der neuen Bezeichnung EPOXI war zuvor als Deep Impact bekannt.

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Melotte 15 im Herz

Die leuchtenden Nebel sind in ockerfarbenen und blauen Tönen dargestellt, dazwischen verlaufen dunkle Nebelschleier. Mitten im Bild sind viele Junge Sterne versammelt.

Bildcredit und Bildrechte: Derek Santiago

Beschreibung: In den Zentralgegionen des Emissionsnebels IC 1805 bilden kosmische Wolken fantastische Formen. Die Wolken werden von den Sternwinden und der Strahlung massereicher heißer Sterne im neu gebildeten Sternhaufen Melotte 15 in Form gebracht.

Die zirka 1,5 Millionen Jahre jungen Haufensterne sind in der Mitte dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft versammelt, zusammen mit dunklen Staubwolken, die sich schemenhaft vor dem leuchtenden atomaren Gas abzeichnen. Das Bild wurde aus Schmal- und Breitband-Teleskopbildern kombiniert. Es ist ungefähr 40 Lichtjahre breit und zeigt die Emission von Wasserstoff in grünen, von Schwefel in roten und von Sauerstoff in blauen Farbtönen.

Bilder mit einer größeren Winkelbreite zeigen, dass der Außenrand von IC 1805 an seinen gängigeren Namen erinnert: Herznebel. IC 1805 leuchtet etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kassiopeia.

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Der Blasennebel

Umgeben von Sternen und bräunlichen, schwach leuchtenden Nebeln leuchtet in der Mitte vor einem bläulichen Nebel eine blasenförmige Struktur.

Credit und Bildrechte: Dave Jurasevich (Mount-Wilson-Observatorium)

Beschreibung: Diese interstellare Erscheinung wurde vom Wind eines massereichen Sterns aufgeblasen und besitzt eine überraschend vertraute Form. Sie ist als NGC 7635 katalogisiert und auch als Blasennebel bekannt.

Obwohl sie filigran wirkt, liefert die 10 Lichtjahre große Blase Hinweise, dass gewaltige Prozesse im Gang sind. Rechts über der Mitte der Blase steht ein heißer O-Stern, der mehrere hundert Mal leuchtstärker und annähernd 45 Mal massereicher ist als die Sonne. Heftige Sternwinde und die intensive Strahlung dieses Sterns haben das dichtere Material der Molekülwolke, die ihn umgibt, ausgehöhlt. So entstand die Blase aus leuchtendem Gas.

Der faszinierende Blasennebel ist ungefähr 11.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im überheblichen Sternbild Kassiopeia. Für dieses scharfe Bild wurde die Falschfarben-Hubble-Farbskala verwendet, die Emissionen von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff in roten, grünen und blauen Farbtönen abbildet. Die Bilddaten wurden mit einem kleinen Teleskop bei klarem Himmel am Mount-Wilson-Observatorium aufgenommen.

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WISE: Herz- und Seelennebel in Infrarot

Grün schimmernde Wolken mit rötlichen Nebel in Höhlen sind im Bild verteilt. Auf anderen Aufnahen ähnelt einer der Nebel einem Herz.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Liegen Herz- und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Vielleicht nicht, aber dort befinden sich zwei helle Emissionsnebel, die als Herz- und Seelenebel bezeichnet werden. Der Herznebel wird offiziell als IC 1805 bezeichnet und ist rechts oben zu sehen. Er hat im sichtbaren Licht eine Form, die an das klassische Herzsymbol erinnert.

Das oben gezeigte Bild wurde vom kürzlich gestarteten WISETeleskop im Infrarotlicht aufgenommen. Infrarotlicht dringt leicht in die weiten, komplexen Blasen, die von neuen Sternen im Inneren dieser beiden riesigen Sternbildungsregionen gebildet wurden. Untersuchungen von Sternen und Staub wie denen im Herz– und Seelennebel erforschen, wie massereiche Sterne entstehen und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

Licht braucht etwa 6000 Jahre, um uns von diesen Nebeln zu erreichen, die zusammen etwa 300 Lichtjahre breit sind.

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Monduntergang über Pleasant Bay

Das Bild zeigt einen Monduntergang hinter einem klaren, ruhigen Gewässer, das von Nadelbäumen umgeben ist.

Credit und Bildrechte: A. Dunlap-Smith; Illustration – Danksagung: J. Hevelius

Beschreibung: Es war ein Himmel zum Träumen. Letzte Woche am frühen Morgen war der Himmel mit bloßem Auge prachtvoll, aber vielleicht noch schöner für das geistige Auge.

Das bloße Auge sah einen Rahmen aus Wolken um den untergehenden Mond über einer ruhigen, spiegelglatten Bucht, den offenen Sternhaufen der Plejaden (M45) in der Himmelsmitte, die Andromedagalaxie rechts über dem Horizont und die Gürtelsterne des Orion rechts in einer Linie unter dem hellorgangen Stern Beteigeuze. Fichten säumten das nahe gelegene Ufer. Der helle Stern Sirius strahlte links über den Bäumen.

Das geistige Auge zeigt vielleicht, dass einige der Sternbilder zum Leben erwachten, etwa der Jäger Orion, der sein Schwert und Schild schwingt, und dem sein großer Hund (Canis Major, dessen rechtes Auge Sirius ist) in den Kampf folgt. Die beiden werden von der anderen Seite des Himmels her von Kassiopeia, der Königin von Aithiopia auf ihrem Thron beobachtet.

Das Bild wurde über Pleasant Bay in Maine (USA) fotografiert und digital mit den Sternbildern aus dem Himmelsatlas Uranographia, der im 17. Jahrhundert von J. Hevelius gezeichnet wurde, überlagert.

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Die Blase und M52

Das sternenriche Bild ist von Nebeln durchzogen. Links unten befindet sich ein Sternhaufen, Über der Mitte leuchtet ein rötlicher Nebel, in dessen Mitte sich ein kleiner blasenförmiger Nebel befindet.

Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Beschreibung: Für das Auge steht der Blasennebel – in dieser kosmischen Komposition oben rechts – in einem hübschen Verhältnis zum offenen Sternhaufen M52. In anderen Größenverhältnissen ist das Paar dennoch unausgewogen. Der Blasennebel (auch NGC 7635 genannt), eingebettet in einen Komplex aus interstellarem Staub und Gas und von den Winden eines einzelnen massereichen O-Sterns aufgeblasen, ist lediglich 10 Lichtjahre groß. Andererseits ist M52 ein reichhaltiger offener Haufen mit etwa tausend Sternen. Der Haufen hat einen Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren. Beide sind innerhalb der Grenzen der Kassiopeia zu sehen. Entfernungsschätzungen für den Blasennebel und den mit ihm verbundenen Wolkenkomplex belaufen sich auf 11.000 Lichtjahre, während der Sternhaufen M52 knapp 5000 Lichtjahre entfernt ist.

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