NGC 4414: eine wolkige Spiralgalaxie

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Bildcredit: NASA, ESA, W. Freedman (U. Chicago) et al. und das Hubble Heritage Team (AURA/STScI), SDSS Bearbeitung: Judy Schmidt

Beschreibung: Wie viel Masse verbergen wolkige Spiralen? Dieses Echtfarbenbild der wolkigen Spiralgalaxie NGC 4414 wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert, um diese Frage zu beantworten. Wolkige Spiralen – Galaxien ohne klar definierte Spiralarme – sind eine häufige Galaxienart, und NGC 4414 ist eine der nächstgelegenen. Sterne und Gas nahe dem sichtbaren Rand von Spiralgalaxien umkreisen das Zentrum so schnell, dass die Gravitation einer großen Menge unsichtbarer Dunkler Materie vorhanden sein muss, um sie zusammenzuhalten.

Die Verteilung von Materie und Dunkler Materie in NGC 4414 zu verstehen hilft der Menschheit, den Rest dieser Galaxie und – davon abgeleitet – flockiger Spiralen allgemein zu kalibrieren. Weiters hilft die Vermessung der Entfernung zu NGC 4414 der Menschheit, die kosmologische Entfernungsskala des gesamten sichtbaren Universums zu eichen.

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NGC 891 versus Abell 347

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Lozano de Haro

Beschreibung: Dieses gut gewählte Sichtfeld ist reichlich voller Galaxien. Es umfasst am Himmel etwa 1 Grad im nördlichen Sternbild Andromeda. Rechts oben ist die große Spiralgalaxie NGC 891. Sie ist 100.000 Lichtjahre groß und fast exakt von der Seite sichtbar. NGC 891 ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt und sieht unserer Milchstraße sehr ähnlich – eine abgeflachte, dünne galaktische Scheibe. Die Scheibe und ihre zentrale Wölbung sind in der Mitte von dunklen, undurchsichtigen Staubwolken geteilt. Links unten sind hinter zahlreichen Milchstraßensternen die Mitglieder des Galaxienhaufens Abell 347 verteilt. Abell 347 ist fast 240 Millionen Lichtjahre entfernt und stellt auf dem scharfen Teleskopbild seine großen Galaxien zur Schau.

Die Galaxien von Abell 347 sind ähnlich groß wie NGC 891, doch sie sind fast achtmal weiter entfernt, daher ist ihre scheinbare Größe ungefähr ein Achtel der Größe von NGC 891.

Beobachten Sie den größten Vollmond seit 1948
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NGC 253: Staubiges Inseluniversum

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Bildcredit und Bildrechte: Dietmar Hager, Eric Benson

Beschreibung: Die funkelnde Galaxie NGC 253ist eine der hellsten sichtbaren Spiralgalaxien, aber auch eine der staubigsten. Manche nenne sie wegen ihrer Erscheinung in kleinen Teleskopen Silberdollargalaxie, oder einfach Sculptorgalaxie, weil sie innerhalb der Grenzen des südlichen Sternbildes Bildhauer liegt. Das staubige Inseluniversum ist etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt und wurde 1783 von der Mathematikerin und Astronomin Caroline Herschel erstmals beobachtet.

NGC 253 ist ungefähr 70.000 Lichtjahre groß und somit das größte Mitglied der Sculptor-Galaxiengruppe, die unserer Lokalen Gruppe am nächsten liegt. Staubranken und spiralförmige Staubbahnen scheinen aus der galaktischen Scheibe zu wachsen. Auf diesem scharfen Farbbild sind sie von jungen Sternhaufen und Sternbildungsregionen gesäumt. Der hohe Staubanteil geht mit hektischer Sternbildung einher, daher wird NGC 253 als Sternbildungsgalaxie bezeichnet. NGC 253 ist auch als starke Quelle energiereicher Röntgen- und Gammastrahlen bekannt, die wahrscheinlich von einem massereichen Schwarzen Loch nahe dem Zentrum der Galaxien stammt.

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Die Wasserstoffwolken von M33

Die flockige Spiralgalaxie M33 füllt das Bild. An den losen Spiralarmen sind rötliche Sternbildungsregionen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Danilo Pivato, Gimmi Ratto

Die prächtige Spiralgalaxie M33 ist ein markantes Mitglied der lokalen Gruppe. Sie hat anscheinend mehr als ihren gerechten Anteil an leuchtendem Wasserstoff. Man kennt sie auch auch als Dreiecksgalaxie. Sie ist ungefähr 3 Millionen Lichtjahre entfernt.

Dieses Teleskopporträt zeigt die innersten 30.000 Lichtjahre der Galaxie. Es betont ihre rötlich ionisierte Wolken aus Wasserstoff. Sie werden als HII-Regionen bezeichnet. Die gewaltigen HII-Regionen in M33 sind entlang der losen Spiralarme verteilt, die sich zum Kern winden. Sie gehören zu den größten Regionen mit Sternbildung, die wir kennen. Darin entstehen sehr massereiche, aber kurzlebige Sterne. Ihre intensive UV-Strahlung ionisiert den Wasserstoff in der Umgebung. So entsteht das charakteristische rote Leuchten.

Um das Bild zu verbessern, wurde eine Farbansicht der Galaxie aus Breitbanddaten erstellt. Diese wurde mit Schmalbanddaten kombiniert. Diese wurden mit einem H-alpha-Filter aufgenommen. Dieser Filter ist durchlässig für das Licht der stärksten sichtbaren Emissionslinie von Wasserstoff.

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Die Dreiecksgalaxie M33

Eine flockige Spiralgalaxie mit losen Spiralarmen füllt das Bild. Sie ist von vielen Sternen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Giovanni Benintende

Im kleinen nördlichen Sternbild Dreieck liegt die prächtige Spiralgalaxie M33, die wir von oben sehen. Landläufig heißt sie auch Feuerradgalaxie oder einfach Dreiecksgalaxie. M33 ist mehr als 50.000 Lichtjahre groß. Nach der Andromedagalaxie (M31) und unserer Milchstraße ist sie die drittgrößte Galaxie in der Lolalen Gruppe.

M33 ist ungefähr drei Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Vermutlich ist sie eine Begleiterin der Andromedagalaxie. Wenn es in den beiden Galaxien Sternforschende gibt, hätten sie wohl einen tollen Blick auf das jeweils andere riesige Sternsystem.

Das scharfe Kompositbild zeigt die Aussicht vom Planeten Erde. In den lose gewundenen Spiralarmen von M33 sind blaue Sternhaufen und rötliche Regionen mit Sternbildung verteilt. Die hellste Region, in der Sternbildung stattfindet, ist NGC 604, die höhlenartig wirkt. Von der Mitte der Galaxie aus findet man sie etwa auf der Ein-Uhr-Position.

In M31 gibt es eine Population gut vermessener veränderlicher Sterne. Solche gibt es auch in M33. Diese Veränderlichen halfen, diese nahe Spirale zu einer kosmischen Messlatte zu machen, wenn es um die Definition der Entfernungsskala im Universum geht.

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NGC 1672: Balkenspiralgalaxie von Hubble

Diagonal füllt eine ovale Spiralgalaxie das Bild. Sie ist von mächtigen Staubwolken überzogen. Innen leuchtet sie dunkelorange, außen befinden sich viele blaue Sternhaufen und rote Sternbildungsgebiete in den Spiralarmen.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: Steve Cooper

Viele Spiralgalaxien haben einen Balken in der Mitte. Auch unsere Milchstraße hat vermutlich einen kleinen zentralen Balken. Hier ist die Spiralgalaxie NGC 1672 abgebildet, die einen mächtigen Balken hat. Das detailreiche Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble im Orbit aufgenommen. Es zeigt dunkle, faserartige Staubbahnen, junge Haufen aus hellen blauen Sternen, rote Emissionsnebel aus leuchtendem Wasserstoff, einen langen Balken aus Sternen in der Mitte und einen hellen aktiven Kern. Er enthält wahrscheinlich ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

Das Licht von NGC 1672 braucht ungefähr 60 Millionen Jahre bis zu uns. NGC 1672 ist etwa 75.000 Lichtjahre breit. Wir sehen sie im Sternbild Schwertfisch (Dorado). Indem man die Galaxie untersucht, will man herausfinden, wie ein Balken in der Zentralregion zur Sternbildung in einer Galaxie beiträgt.

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Die Strudelgalaxie und was dahinter liegt

Zwischen lose verteilten Sternen und Galaxien schwebt eine Doppelgalaxie. Rechts ist eine blau getönte größere Spiralgalaxie, links ist eine kleine, orange-rote Spirale, die von diffusen Nebeln umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Álvaro Ibáñez Pérez

Folgt der Deichsel am Großen Wagen vom Kasten weg bis zum letzten hellen Stern. Dann schiebt euer Teleskop ein bisschen nach Südwesten. Dort findet ihr vielleicht dieses tolle Paar wechselwirkender Galaxien. Es ist der 51. Eintrag in Charles Messiers berühmtem Katalog.

Die große Spiralgalaxie ist ein echter Spiralnebel mit klar definierter Spiralstruktur. Sie ist auch als NGC 5194 katalogisiert. Ihre Spiralarme und Staubbahnen schweben eindeutig vor ihrer Begleitgalaxie NGC 5195 links daneben. Das Paar ist etwa 31 Millionen Lichtjahre entfernt. Es liegt offiziell im kleinen Sternbild Jagdhunde.

M51 sieht zwar für das menschliche Auge blass und verschwommen aus. Doch das lang belichtete detailreiche Bild oben zeigt viel der zarten Komplexität, die sogar die kleinere Galaxie umgibt. Das Bild entstand zu Beginn des Jahres. Tausende der blassen Punkte im Hintergrund des Bildes sind Galaxien, die querfeldein im Universum verteilt sind.

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Abell 370: Galaxienhaufen-Gravitationslinse

Der Bogen rechts oben im Bild von Abell 370 im Sternbild Walfisch wurde schon früh entdeckt, doch erst in den 1980er-Jahren fand man eine Erklärung dafür. Im Bild befinden sich viele weitere, aber kleinere Bögen. Sie stammen von Galaxien, die weit dahinter liegen.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-SM4-ERO-Team und ST-ECF

Was ist dieser seltsame Bogen? Auf Fotos des Galaxienhaufens Abell 370 zeigte sich ein ungewöhnlicher Bogen rechts über vielen Galaxien im Haufen. Man war zwar neugierig, doch die erste Reaktion war, den Bogen nicht weiter zu erwähnen, weil man zuvor nichts Vergleichbares beobachtet hatte.

Doch Mitte der 1980er-Jahre wurden die Bilder besser. Man erkannte den Bogen als Prototyp einer neuen Art astrophysikalischer Phänomene. Es ist der Gravitationslinseneffekt. Galaxienhaufen üben diesen Effekt auf Galaxien aus, die dahinter liegen. Heute wissen wir, dass dieser Bogen zwei verzerrte Bilder einer ziemlich gewöhnlichen Galaxie zeigt, die zufällig weit hinter dem riesigen Haufen liegt.

Durch die Gravitation von Abell 370 wird das Licht dieser und anderer Galaxien im Hintergrund aufgefächert. Dadurch erreicht es den Beobachter auf mehreren Wegen, ähnlich wie Licht einer fernen Lampe, das durch den Stiel an einem Weinglas fällt. Mitte Juli 2009 nützten Astronomen das Weltraumteleskop Hubble, um Abell 370 und seine Gravitationslinsenbilder detailreicher als je zuvor abzubilden. Hubble war damals gerade erst aufgerüstet worden.

Fast alle gelben Flecken im Bild sind Galaxien in Abell 370. Ein scharfes Auge erkennt jedoch viele seltsame Bögen und verzerrte Kurven. Es sind Bilder von weit entfernten Galaxien. Abell 370 und seine Bögen bieten einen einzigartigen Zugang zur Verteilung von normaler und Dunkler Materie in Galaxienhaufen und im Universum.

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