WR 104: Ein Windrad-Sternsystem

Das Bild wirkt abstrakt. Es zeigt eine wirbelnde Spirale, die innen von Rot nach Gelb, Grün, Cyan, Königsblau und Purpur verläuft. An den äußeren Rändern wirkt das Muster wie ein wirbelndes Windrad.

Bildcredit und Bildrechte: P. Tuthill (U. Sydney) und J. Monnier (U. Michigan), Keck Obs., ARC, NSF

Könnte uns dieses gewaltige Windrad eines Tages vernichten? Wahrscheinlich nicht. Aber die Forschung an dem ungewöhnlichen Sternsystem Wolf-Rayet 104 zeigte eine unerwartete Gefahr. Das ungewöhnliche Windradmuster entstand durch energiereiche Winde aus Gas und Staub. Sie strömen aus und greifen ineinander, weil sich zwei massereiche Sterne umkreisen.

Ein Teil des Systems ist ein Wolf-Rayet-Stern. Er ist eine tosende Kugel in der letzten Phase vor einer Supernovaexplosion. Die Supernova kann in den nächsten Millionen Jahren jederzeit explodieren.

Das Spiralmuster im abgestoßenen Staub wird untersucht. Man vermutet, dass wir fast senkrecht auf die Rotationsachse des Systems blicken. Möglicherweise ist das auch die Achse, in der ein mächtiger Strahl ausgestoßen wird, falls bei der Supernova ein Gammablitz aufleuchtet.

Zwar ist die Supernova WR 104 selbst ein wahrscheinlich eindrucksvolles, aber harmloses Spektakel. Wenn aber die Erde vom mächtigen Gammablitz getroffen wird, reicht die Entfernung von 8000 Lichtjahren zur Explosion vielleicht nicht aus, um uns zu schützen. Derzeit wissen wir zu wenig über WR 104 und allgemein über Gammablitze, um die echte Gefahr abzuschätzen.

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Die Raumstation fängt eine Dragon-Kapsel

Die Erde füllt fast das ganze Bild, unten ist der Rand zu sehen. Der Blick fällt auf Meere und Wolken, links oben ist eine Landmasse. Vorne fängt der Canadarm2 der ISS gerade eine Dragon-Kapsel ein.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Swanson, Besatzung der Expedition 39, NASA

Die Raumstation hat einen Drachen gefangen. Genauer gesagt fing die Internationale Raumstation Mitte April die unbesatzte SpaceXDragon-Kapsel ein. Sie wurde geschickt, um den Außenposten im All zu versorgen. Der Canadarm2 der Station fasst hier gerade das kommerzielle Raumschiff.

Die Dragon-Kapsel war mit mehr als 2260 Kilogramm an Versorgungsgütern und Experimenten bestückt. Die Güter sind für sechs ISS-Astronauten der Expedition 39 und die sechs Astronauten der Expedition 40. Nach dem Andocken an die ISS wurde die Dragon-Kapsel entladen und danach freigesetzt.

Am 18. Mai wasserte die Kapsel im Pazifischen Ozean. Die Expedition 40 der ISS ist nun vollständig. Eine ihrer Aufgaben ist die Freisetzung eines Experiments, das als Napor-mini RSA bezeichnet wird. Es überwacht mit einer Phased-Array-Antenne und einem kleinen optischen Teleskop mögliche Gefahrensituationen auf der Erde.

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Der Hof des Katzenauges

Mitten im Bild ist der bekannte Katzenaugennebel NGC 6543 im Sternbild . Außen herum verläuft ein sehr stark strukturierter, viel größerer Hof, der erst kürzlich entdeckt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: R. Corradi (Isaac Newton Group), Nordic Optical Telescope

Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Das bildgewaltige Falschfarbenbild zeigt seine eindringlichen Symmetrien. Das Bild wurde so bearbeitet, dass der riesige, aber extrem blasse Hof sichtbar wird. Er besteht aus gasförmigem Material und ist mehr als drei Lichtjahre groß. Der Hof umgibt den helleren, bekannteren planetarischen Nebel.

Das Kompositbild entstand aus Daten des Nordic Optical Telescope auf den Kanarischen Inseln. Es zeigt die ausgedehnte Absonderung des Nebels. Planetarische Nebel galten lange Zeit als die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Kürzlich entdeckte man jedoch bei einigen planetarischen Nebeln Höfe wie diesen. Die Höfe bestehen wahrscheinlich aus Material, das bei früheren aktiven Episoden in der Entwicklung des Sterns abgestoßen wurde.

Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Die äußeren faserartigen Bereiche des Hofes sind etwa 50.000 bis 90.000 Jahre alt.

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Satellitenstation und Südhimmel

In der Bildmitte ragt eine orange beleuchtete Radioantenne auf, die Schüssel ist nach oben gerichtet. Links oben ist die Milchstraße, rechts unten ein rotes und grünes Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: James Garlick

In der klaren nächtlichen Himmelslandschaft leuchtet ein farbiges Südlicht in der Nähe der Hafenstadt Hobart. Das Bild entstand im australischen Tasmanien auf dem Planeten Erde. Mitten in der traumhaften Szenerie posiert die Tasmanian Earth Resources Satellite Station. Sie wird von den Lichtern der nahen Stadt beleuchtet.

An der Station wurden Daten von Instrumenten zur Erdbeobachtung empfangen, die im Weltraum stationiert sind. Dazu zählten MODIS und SeaWiFS der NASA. Seit 2011 ist sie stillgelegt. Das Bild wurde am 30. April fotografiert. Danach wurde die Station abgebaut.

Doch die Zentralwölbung unserer Milchstraße und die beiden hellen Begleitgalaxien leuchten immer noch am Südhimmel. Es sind die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Die Kleine Magellansche Wolke leuchtet hinter einem zarten rote Polarlicht.

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Der planetarische Nebel Abell 36

Vor einem sternbestreuselten Hintergrund leuchtet ein blauvioletter Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte und einigen schleifenartigen Strukturen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Diese prächtige gasförmige Hülle umgibt einen vergehenden sonnenähnlichen Stern. Es ist planetarische Nebel Abell 36. Er liegt im Sternbild Jungfrau. Der Zentralstern des Nebels wirft seine äußeren Hüllen ab. Er schrumpft, wird heißer und entwickelt sich in seiner Schlussphase zu einem Weißer Zwerg.

Die Temperatur an der Oberfläche des Zentralsterns von Abell 36 wird auf mehr als 73.000 Kelvin geschätzt. Im Vergleich dazu beträgt die Oberflächentemperatur der Sonne derzeit 6000 Kelvin. Der sehr heiße Stern leuchtet im Ultraviolettlicht viel heller als im sichtbaren Licht, in dem er hier abgebildet ist. Das unsichtbare Ultraviolettlicht ionisiert die Wasserstoff- und Sauerstoffatome im Nebel. Daher stammt die Energie für das hübsche Leuchten im sichtbaren Licht.

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Millionen Sterne in Omega Centauri

Mitten im Bild ist eine sehr dichte Sternenkugel. In der Mitte sind nur die vorne liegenden Einzelsterne erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: CEDIC-Team, Bearbeitung: Christoph Kaltseis

Der Kugelsternhaufen Omega Centauri ist auch als NGC 5139 bekannt. Er ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt. Ungefähr 10 Millionen Sterne sind in einen zirka 150 Lichtjahre kleinen Raum gepackt. Die Sterne sind viel älter als die Sonne. Omega Centauri ist der größte und hellste von den etwa 200 bekannten Kugelsternhaufen. Sie durchstreifen den Halo unserer Galaxis.

Die meisten Sternhaufen bestehen aus etwa gleich alten Sternen, deren Zusammensetzung ähnlich ist. Doch der rätselhafte Omega Cen besitzt unterschiedliche Sternpopulationen, bei denen Alter und Elementhäufigkeit verschieden sind. Vielleicht ist Omega Cen der übrig gebliebene Kern einer kleinen Galaxie, die einst mit der Milchstraße verschmolz.

Dieses scharfe Farbbild des klassischen Kugelsternhaufens entstand im März an der Hacienda Los Andes unter dem chilenischen Himmel.

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Hubble zeigt den Kegelnebel

Die Spitze des Kegelnebels mit altrosa Spitze leuchtet vor einem zartblauen Hintergrund, umgeben von einigen gezackten Sternen.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

In der gewaltigen Staubsäule, die Kegelnebel genannt wird, entstehen Sterne. In Sternbildungsstätten gibt es reichlich Kegel, Säulen und majestätisch fließende Formen. Diese Sternschmieden aus Gas und Staub werden von den energiereichen Winden neu entstandener Sterne erodiert. Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen, galaktischen Region NGC 2264, die Sterne bildet.

Diese zusammengesetzte Nahaufnahme aus mehreren Bildern des Weltraumteleskops Hubble im Erdorbit zeigt den Kegel beispiellos detailreich. Der Kegelnebel im Einhorn (Monoceros) ist ungefähr 2500 Lichtjahre entfernt und 7 Lichtjahre lang. Der hier abgebildete stumpfe Kopf des Kegels misst zirka 2,5 Lichtjahre. In unserem Teil der Galaxis ist diese Entfernung etwas mehr als die halbe Distanz zum sonnennächsten Sternennachbarn Alpha Centauri.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS wurde 1997 mit Hubbles Infrarotkamera abgebildet. Von ihm strömt wahrscheinlich der Wind aus, der den Kegelnebel formt. Er liegt über dem oberen Bildrand. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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Sternfabrik Messier 17

Das Bild ist von einem lodernden roten Nebel gefüllt, rechts neben der Mitte ist ein länglicher graublauer Bereich.

Bildcredit und Bildrechte: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung: Robert Gendler und Roberto Colombari

Was geschieht im Zentrum dieses Nebels? Die Sternfabrik ist als Messier 17 bekannt. Sie wird von den Winden und der Strahlung von Sternen geformt und liegt im nebelreichen Sternbild Schütze. Das Weitwinkelbild ist ein Grad breit und etwa 5500 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung misst es fast 100 Lichtjahre.

Das scharfe farbige Kompositbild entstand aus Daten von Teleskopen im Weltraum und auf der Erde. Es zeigt blasse Details der Gas- und Staubwolken in der Region. Sterne in der zentralen Milchstraße bilden den Hintergrund.

Winde und energiereiches Licht von heißen, massereichen Sternen erodierten langsam die übrig gebliebene interstellare Materie. Das führte zu der höhlenartigen Erscheinung und den gewellten Formen im Nebel. Die Sterne entstanden aus dem Vorrat an kosmischem Gas und Staub in M17. Der Nebel ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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