Polarlichter über Nordkanada

Über zwei Tipis im Schnee wabern Schleier von Polarlichtern. Vor den Tipis sitzen zwei Personen, hinten am Horizont steht ein Wald. Mitten am Himmel leuchtet das Sternbild Orion.

Bildcredit und Bildrechte: Kwon, O Chul (TWAN)

Sonnenwindböen und Ausbrüche geladener Teilchen von der Sonne brachten letzten Dezember Leuten, die auf Polarlichter warten, mehrere ergiebige Nächte. Dieses Bild zeigt dramatische Polarlichter. Sie breiten sich nahe der Stadt Yellowknife im Norden von Kanada über den Himmel aus.

Die Polarlichter waren so hell, dass sie sogar auf Bildern mit einer Belichtungszeit von nur 1,3 Sekunden leicht sichtbar waren. Ein gleichzeitig gefilmtes Video zeigt die tanzenden Himmelslichter in Echtzeit. Gleichzeitig klatschen Touristen. Viele von ihnen waren nur wegen der Polarlichter gekommen. Die kegelförmigen Unterkünfte rechts im Bild sind Tipis. Weit im Hintergrund steht mitten im Bild das Sternbild Orion.

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Hubble zeigt den planetarischen Nebel NGC 2818

Zwischen sehr wenigen Sternen leuchtet der Nebel NGC 2818 im Sternbild Kompass (Pysis). Seine geschwungenen Ränder sind braunorange, das Innere leuchtet türkis-blau.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

NGC 2818 ist ein schöner planetarischer Nebel. Das ist die gasförmige Hülle eines vergehenden sonnenähnlichen Sterns. Er bietet vielleicht einen Blick in die Zukunft unserer Sonne, nachdem sie weitere 5 Milliarden Jahren Wasserstoff im Kern fusioniert hat. Dann hat sie auch das Helium als Brennstoff für Kernfusion verbraucht.

NGC 2818 liegt im offenen Sternhaufen NGC 2818A. Er ist etwa 10.000 Lichtjahre entfernt. Wir finden ihn im südlichen Sternbild Kompass (Pyxis). In der Entfernung des Sternhaufens wäre der Nebel etwa 4 Lichtjahre groß.

Genaue Messungen der Geschwindigkeit des Nebels zeigen etwas Seltsames: Die Eigengeschwindigkeit des Nebels weicht stark von der Geschwindigkeit der Sterne im Haufen ab. Das ist ein starkes Indiz, dass NGC 2818 nur zufällig in der Sichtlinie des Sternhaufens liegt. Somit hat er weder das Alter noch die Entfernung des Haufens.

Das Hubblebild wurde aus Aufnahmen mit Schmalbandfiltern kombiniert. Es zeigt die Emissionen von Stickstoff-, Wasserstoff– und Sauerstoffatomen im Nebel in roten, grünen und blauen Farbtönen.

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Supernovaüberrest SN 1006

Vor einem Hintergrund aus kleinen, relativ dicht verteilten Sternen breitet sich eine Blase aus. Sie wirkt ein bisschen fluffig, der Rand erinnert an eine Seifenblase.

Bildcredit: NASA, ESA, Zolt Levay (STScI)

1006 n. Chr. blitzte am Himmel des Planeten Erde ein neuer Stern auf. Er war die vielleicht hellste Supernova seit Beginn der Geschichtsaufzeichnung. Die Trümmerwolke der Sternexplosion dehnt sich aus. Sie befindet sich im südlichen Sternbild Wolf. Noch heute veranstaltet sie eine kosmische Lichtschau im ganzen elektromagnetischen Spektrum.

Das Kompositbild zeigt Röntgendaten des Chandra-Observatoriums in Blau. Optische Daten sind in gelblichen Farbtönen und Radiodaten sind rot dargestellt. Die Trümmer sind heute als Supernovaüberrest SN 1006 bekannt. Die Wolke hat einen Durchmesser von etwa 60 Lichtjahren. Sie stammt vermutlich von einem Weißen Zwergstern.

Der kompakte Weiße Zwerg ist Teil eines Doppelsternsystems. Er zog allmählich Materie von seinem Begleitstern ab. Die Ansammlung an Masse löste später eine thermonukleare Explosion aus, die den Weißen Zwerg zerstörte.

Die Entfernung zum Supernovaüberrest beträgt etwa 7000 Lichtjahre. Somit ereignete sich die Explosion 7000 Jahre vor 1006, als das Licht die Erde erreichte. Stoßwellen im Überrest beschleunigen die Teilchen auf extreme Energien. Sie sind vermutlich eine Quelle der rätselhaften kosmischen Strahlung.

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Fleckiger Sonnenaufgang über Brisbane

Hinter der Silhouette der australischen Stadt Brisbane geht die Sonne auf. Die Sonnenscheiben des Kompositbildes steigen links immer höher.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Mudge

Das zusammengesetzte Stadtbild zeigt die ersten Farben der Dämmerung. Sie steigen hinter den Lichtern der Silhouette von Brisbane auf. Die Stadt liegt in der südöstlichen Ecke von Queensland in Australien. Mit einem Sonnenfilter entstanden alle 3,5 Minuten zusätzliche Aufnahmen. Sie folgen dem Sonnenaufgang im Winter am 8. Juli.

Sonnenflecken kreuzten die Vorderseite der Sonne. Manche sind so groß wie ein Planet. Die Flecken sind aktive Regionen auf der Sonnen mit verworrenen Magnetfeldern. Das Maximum des Zyklus an Sonnenaktivität ist zwar schon vorbei. Doch die aktiven Regionen bilden immer noch intensive Sonnenfackeln und Ausbrüche. Dabei schleudern koronale Massenauswürfe (KMA) manchmal riesige Wolken energiereicher Teilchen ins Sonnensystem.

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Leuchtende Nachtwolken über London

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Christoph Malin (TWAN)

Die Szene blickt am frühen Morgen des 3. Juli von der Westminster Bridge über die Themse. Das Bild stammt aus einem lichtdurchfluteten Vimeo-Zeitraffervideo. Es zeigt das bekannte London Eye, das nachts beleuchtet ist.

Etwas weniger Vertrautes leuchtet oben am heiteren, dunklen Himmel. Es sind ausgedehnte leuchtende Nachtwolken. Die Eiswolken sind am Rand des Weltraums, etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche. Dort reflektieren sie immer noch Sonnenlicht, obwohl die Sonne vom Boden aus gesehen unter dem Horizont steht.

Die transparente Erscheinung ist meist im Sommer in hohen geografischen Breiten zu sehen. Manchmal werden sie auch als polare Mesosphärenwolken bezeichnet. Die jahreszeitlichen Wolken entstehen, soweit wir wissen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre gelangt. Dort kondensiert er an feinen Staubteilchen. Die Teilchen stammen von zerfallenden Meteoren oder Vulkanasche.

Die NASA-Mission AIM liefert täglich Aufnahmen von leuchtenden Nachtwolken aus dem Weltraum.

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Gliese 832c: Nächstliegender vielleicht bewohnbarer Exoplanet

Die künstlerische Darstellung zeigt einen möglichen Größenvergleich zwischen Erde und Gliese 832c. Der Exoplanet ist größer und gelblich. Sein Aussehen ist aber nicht bekannt, das Bild zeigt nur eine Vermutung.

Bildcredit und Bildrechte: The Planetary Habitability Laboratory @ UPR Arecibo; Entdeckung: Robert A. Wittenmyer (UNSW Australia) et al.

Dieser Planet ist nur 16 Lichtjahre entfernt – könnte es dort Leben geben? Der Exoplanet Gliese 832c wurde kürzlich entdeckt. Er kreist in einem engen Orbit um einen Stern, der weniger hell ist als die Sonne. Es gibt einen interessanten Zufall: Gliese 832c erhält im Durchschnitt ziemlich genau gleich viel Energie von seinem Heimatstern wie die Erde von der Sonne.

Der Planet wurde durch ein nur leichtes Wackeln der Bewegung seines Heimatsterns entdeckt. Somit ist diese Illustration eine künstlerische Vermutung, wie der Planet aussieht. Die tatsächliche Masse, Größe und Atmosphäre von Gliese 832c sind noch unbekannt.

Falls Gliese 832c eine Atmosphäre wie die Erde besitzt, könnte er eine Supererde sein, zwar mit starken jahreszeitlichen Veränderungen, aber doch günstig für Leben. Wenn aber Gliese 832c eine dicke Atmosphäre besitzt wie die Venus, ist er vielleicht eine Supervenus. Dann wäre Leben in der uns bekannten Form wahrscheinlich nicht möglich.

Gliese 832 ist nur 16 Lichtjahren entfernt. Er ist derzeit das der Erde am nächsten liegende Planetensystem, das vielleicht Leben begünstigt. Weil das Gliese-832-System so nahe ist, eignet es sich für eine detaillierte künftige Untersuchung. In einem sehr spekulativen, optimistischen Szenario gäbe es sogar reale Kommunikation – falls es dort intelligentes Leben gibt.

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Schillernde Wolken über Thamserku

Über einem Gipfel im Himalaya schillern irisierende Wolken in vielen Farben des Spektrums.

Bildcredit und Bildrechte: Oleg Bartunov

Wie kann eine Wolke in verschiedenen Farben leuchten? Dieses relativ seltene Phänomen wird als irisierende Wolken bezeichnet. Dabei sind ungewöhnlich lebhafte Farben oder sogar ein ganzes Farbspektrum zu sehen.

Diese Wolken bestehen aus winzigen Wassertröpfchen, die allesamt fast gleich groß sind. Wenn die Sonne an der richtigen Stelle steht und selbst von dicken Wolken verdeckt ist, brechen diese dünneren Wolken das Sonnenlicht in einer fast einheitlichen Weise. Dabei werden verschiedene Farben unterschiedlich stark abgelenkt. Daher erreichen die einzelnen Farben den Beobachter aus leicht unterschiedlichen Richtungen.

Bei vielen Wolken beginnen Regionen mit einheitlicher Tröpfchengröße zu schillern. Sie werden aber rasch zu dick, sie werden durchmischt oder sind bald zu weit von der Sonne entfernt, um in auffälligen Farben zu schillern. Diese irisierende Wolke wurde 2009 im Himalaja in Nepal fotografiert. Sie leuchten hinter dem 6600-Meter-Gipfel Thamserku.

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J1502+1115: Galaxie mit drei Schwarzen Löchern

Mitten im Bild sind zwei helle Flecken abgebildet. Ihr weißes Inneres ist von roten Rändern umgeben, außen herum verläuft Grün. Der Hintergrund ist dunkelblau. Die Flecken sind zwei der drei Schwarzen Löcher in J1502+1115.

Bildcredit: R. P. Deane (U. Capetown) et al.

Die meisten Galaxien enthalten ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Doch warum hat diese Galaxie drei? Der wahrscheinlichste Grund ist, dass die Galaxie J1502+1115 kürzlich durch eine Verschmelzung dreier kleinerer Galaxien entstand. Die zwei Schwarzen Löcher, die am engsten beisammen liegen, sind oben abgebildet. Sie wurden in Radiowellen von einer großen koordinierten Anordnung von Antennen aufgelöst. Die Radioteleskope sind über Europa, Asien und Afrika verteilt.

Diese beiden sehr massereichen Schwarzen Löcher sind etwa 500 Lichtjahre voneinander entfernt. Jedes hat wahrscheinlich an die 100 Millionen Sonnenmassen. J1502+1115 hat eine Rotverschiebung von 0,39. Derzeit ist J1502+1115 eines von nur wenigen bekannten Dreifachsystemen Schwarzer Löcher. Es wird erforscht, um mehr über die Galaxie und die Wechselwirkungen zwischen sehr massereichen Schwarzen Löchern im mittleren Alter unseres Universums zu erfahren.

Bei künftigen Beobachtungen könnten Gravitationswellen entdeckt werden, die von solchen massereichen Systemen Schwarzer Löcher ausgehen.

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