M45, der Sternhaufen der Plejaden

Die Sterne der Plejaden sind bildfüllend dargestellt. Die lange Belichtungszeit macht die Staubwolke sichtbar, in der sie sich befinden. Blaue Staubranken überziehen das Bild rund um die Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi (Glittering Lights)

Habt ihr schon einmal die Plejaden gesehen? Vielleicht. Aber sicherlich nie so staubig wie hier. Die Plejaden sind der vielleicht bekannteste Sternhaufen am Himmel. Ihre hellen Sterne sind sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt ohne Fernglas sichtbar. Doch bei langer Belichtung an einem dunklen Ort wird die Staubwolke, die den Sternhaufen umgibt, sehr augenfällig.

Diese Aufnahme wurde länger als 12 Stunden belichtet. Sie bedeckt am Himmel einen Bereich von mehreren Vollmonden. Die Plejaden sind auch als Siebengestirn oder M45 bekannt, liegen etwa 400 Lichtjahre entfernt im Sternbild Stier (Taurus).

Ein bekanntes Gerücht mit neuzeitlicher Wendung lautet, dass ein heller Stern im Siebengestirn seit Benennung des Haufens verblasste. Daher sind nur sechs Sterne übrig, die man mit bloßem Auge sieht. Die tatsächliche Zahl der sichtbaren Plejadensterne beträgt jedoch je nach Dunkelheit des umgebenden Himmels und Sehvermögen des Beobachters mehr oder weniger als sieben.

APOD-Rückblick: Der Sternhaufen der Plejaden

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APOD ist heute 20 Jahre alt!

Zwei Bilder von Vermeer wurden kombiniert und mit APOD-Bildern neu verpixelt.

Bildcredit und Bildrechte: Entschuldigung an Vermeers Astronomen und Geografen; Bild-Pixelung: Rob Stevenson

Feiert mit uns den 20. Jahrestag von Astronomy Picture of the Day! APOD gibt es immer noch. Es ist für manche ein Ort der Beständigkeit im Web. In jedem der 20 Jahre wurden Bilder ausgewählt, Texte geschrieben und die APOD-Webseiten erstellt.

Oben seht ihr den bisweilen fleißigen Robert Nemiroff (links) und den oft ausdauernden Jerry Bonnell (rechts). Sie präsentieren gerade ein weiteres Bild aus dem Kosmos. Dieses Bild sieht zwar einem seltsamen Vermeer-Komposit ähnlich, das zu APODs fünftem Jahrestag gezeigt wurde. Doch ein scharfsichtiges Auge erkennt, dass es digital neu verpixelt wurde – anhand vieler der mehr als 5000 APOD-Bilder (8MB-download), die im Lauf der Jahre bei APOD gezeigt wurden. (Findet ihr auffällige APOD-Bilder?)

Wir von APOD bedanken uns – wieder einmal – herzlich bei unserer Leserschaft für euer Interesse, die Unterstützung und viele interessante Mitteilungen. Wenn ihr APOD mögt, schließt euch gerne den Freunden von APOD an.

Interview zum 20. Jahrestag: Der Werdegang von Astronomy Picture of the Day

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Farbenprächtige Mondkorona

Um den Vollmond verlaufen regenbogenfarbige bunte konzentrische Ringe. Der Effekt entsteht durch einheitlich große Wassertröpfchen in einer transparenten Wolke.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar, Planetario Ciudad de La Plata

Was sind diese farbigen Ringe um den Mond? Eine Korona, man nennt sie auch Hof. Ringe wie diese entstehen manchmal, wenn der Mond hinter dünnen Wolken zu sehen ist. Der Effekt entsteht durch die quantenmechanische Beugung von Licht durch einzelne Wassertröpfchen in einer großteils transparenten Wolke, die allesamt ähnlich groß sind.

Licht hat unterschiedliche Farben, die verschiedenen Wellenlängen entsprechen. Jede Farbe wird anders gebeugt. Mondkoronae gehören zu den wenigen rein quantenmechanischen Farbeffekten, die wir leicht mit bloßem Auge sehen. Diese Mondkorona wurde am 2. Juni im argentinischen La Plata bei Erdbeermond fotografiert. Ähnliche Höfe um die Sonne sind meist schwierig zu beobachten, weil die Sonne so hell ist.

Hurra: Die Landesonde Philae telefoniert nach Hause!

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M101: Die Feuerradgalaxie

Die Galaxie M101 im Bild ist direkt von oben zu sehen. Sie ist von lebhaften Spiralarmen umgeben, die um ihr gelb leuchtendes Zentrum kreisen.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Warum sind viele Galaxien spiralförmig? Ein plakatives Beispiel ist die Galaxie M101. Sie ist etwa 27 Millionen Lichtjahre entfernt, also relativ nahe. Daher können wir sie genau untersuchen. Wir beobachten Hinweise, dass eine nahe Begegnung und gravitative Wechselwirkung mit einer benachbarten Galaxie Schwerewellen mit verdichtetem Gas hervorrief.

Die Wellen umkreisen das Zentrum der Galaxie. Sie komprimieren vorhandenes Gas und lösen Sternbildung aus. Daher besitzt die Feuerradgalaxie M101 mehrere extrem helle Sternbildungsregionen. Sie werden als HII-Regionen bezeichnet und breiten sich in den Spiralarmen aus. M101 ist so groß, dass ihre gewaltige Gravitation kleinere Galaxien in der Umgebung verzerrt.

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1000 Sols

Das Panorama zeigt den Aufenthaltsort des Marsrovers Curiosity. Dort bleibt er während der Marskonjunktion mit der Sonne, weil die Kommunikation zu dieser Zeit schwierig ist.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech; Mosaikbearbeitung: Marco Di Lorenzo, Kenneth Kremer

Kurz vor der Marskonjunktion im Juni 2015 feierte der Rover Curiosity 1000 Sols auf dem Roten Planeten. Curiosity landete am 5. August 2012. Sein 1000. Sol oder Marstag auf der Oberfläche entsprach auf der Erde dem Kalenderdatum 31. Mai 2015.

Die Sichtlinie zum Mars liegt während der Konjunktion nahe bei der Sonne. Daher wird die Radiokommunikation beeinträchtigt, und der fahrzeuggroße Roboterrover mit sechs Rädern wird zur Sicherheit vorläufig an diesem Ort geparkt.

Die Ansicht zeigt das Revier von Curiositys bisheriger Route, die fast 10,6 Kilometer lang ist. In der Ferne liegt der verschwommene Rand des Kraters Gale. Das Mosaik-Panorama entstand aus Bildern der Navigationskamera. Sie wurden an Curiositys Sol 997 fotografiert.

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Der Medusanebel

Der Medusanebel im Sternbild Zwillinge ist hier besonders farbenprächtig dargestellt. Links ist ein Bogen gefaserter roter Nebel, rechts daneben mischen sich orangefarbene und blaue Nebel. Auch der Stern, der seine Hülle abwirft, ist im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Europäische Südsternwarte, VLT

Verflochtene Fasern aus leuchtendem Gas deuten den landläufigen Namen des Nebels an: Medusanebel. Diese Medusa ist auch als Abell 21 bekannt. Sie ist ein alter planetarischer Nebel, der zirka 1500 Lichtjahre entfernt ist. Er liegt an der südlichen Grenze des Sternbildes Zwillinge.

Wie sein mythologischer Namensvetter geht der Nebel mit einer dramatischen Transformation einher. Die Phase eines planetarischen Nebels ist ein Endstadium in der Entwicklung von Sternen mit geringer Masse wie die Sonne. Dabei verwandeln sie sich von Roten Riesen in heiße weiße Zwergsterne. Dabei stoßen sie ihre äußeren Hüllen ab.

Die Ultraviolettstrahlung des heißen Sterns bringt den Nebel zum Leuchten. Der helle Stern in der Mitte dieser Teleskop-Nahaufnahme liegt im Vordergrund. Er hat keinen Bezug zum Nebel. Der Zentralstern der Medusa, der sich verwandelt, ist der weniger helle Stern mittig im rechten Bildteil. Der Medusanebel ist wohl größer als 4 Lichtjahre.

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Das Helle, das Dunkle und das Staubige

Das Bild ist relativ dicht mit Sternen gefüllt. Links oben leuchten rote Emissionsnebel, nach rechts unten reicht ein dunkler Nebel, der quer durchs Bild verläuft. Im ganzen Bild sind kleine blaue Reflexionsnebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Herbert Walter, CEDIC-Team

Diese farbige Himmelslandschaft ist drei Vollmonde breit, das entspricht 1,5 Grad. Sie liegt in den nebelreichen Sternfeldern in der Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus. Die helle rötliche Emissionsregion Sharpless (Sh) 155 ist auch als Höhlennebel bekannt. Sie liegt links oben am Rand der massereichen Molekülwolke in einer Region, die etwa 2400 Lichtjahre entfernt ist.

Ein Teil im hellen Rand dieser kosmischen Höhle aus Gas, der etwa 10 Lichtjahre lang ist, wird vom ultravioletten Licht heißer junger Sterne ionisiert. Auf der interstellaren Leinwand sind auch reichlich blaue Reflexionsnebel verteilt. Sie werden von dichten, dunklen Staubwolken durchschnitten.

Das lange Zentrum von Lynds Dunkelnebel (LDN) 1210 verankert die Szenerie rechts unten. Die astronomische Forschung zeigt weitere dramatische Anzeichen von Sternentstehung. Dazu zählt der helle, rote Fleck Herbig-Haro (HH) 168. Die Emissionen des Herbig-Haro-Objekts unter dem hellen Höhlennebel stammen von den energiereichen Gasströmen eines neuen Sterns.

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Flug über den Zwergplaneten Ceres

Videocredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS/DLR/IDA, DLR, ESO

Was sieht ein Mensch beim Flug über den Zwergplaneten Ceres? Trickfilmspezialisten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt entwickelten kürzlich aus aktuellen Bildern und Höhendaten der NASA-Raumfahrtmission Dawn faszinierende virtuelle Kurzfilme. Dawn besucht derzeit Ceres.

Das Video beginnt mit einem fiktiven Orbit um den 950 Kilometer großen Weltraumfelsen. Bald rotieren Krater ins Sichtfeld. Darin sind zwei der rätselhaften weißen Flecken zu sehen. Die nächsten Abschnitte zeigen den Blick auf Ceres‘ Nord- und Südpol. Dann folgt die Aussicht über den Rand der dunklen Welt mit der kraterübersäten Oberfläche.

Die Geländehöhe auf dem größten Objekt im Asteroidengürtel wurde digital verdoppelt. Hinten wurde ein künstliches Sternfeld eingefügt. Die Raumsonde Dawn bleibt wohl noch lange nach Missionsende ein ungewöhnlicher künstlicher Mond von Ceres.

Aktuell: Helle Flecken leuchten auf den neuesten Ceres-Bildern von Dawn

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